von Blaustrumpf » 09.07.2009, 22:19
Liebe Ilka,
toll, dass Du das überstanden hast. Mein Mann hat die RV noch vor sich. Weil es schon bisher viele Komplikationen (Platzbauch, Peritonitis, Sepsis) gab, stimmt mich Dein Erfahrungsbericht leider nicht sehr hoffnungsvoll. Gibt es eigentlich keine Möglichkeiten, v o r h e r festzustellen, wie risikoreich so ein Eingriff ist?
Ich möchte wirklich verstehen, wie der Entschluss entsteht, eine so gefährliche OP (zu einem bestimmten Zeitpunkt) durchführen zu lassen. Kannst Du mir Deine Gründe nennen? Gab es Untersuchungen, nach denen jetzt gerade der optimale Zeitpunkt für die OP war oder war es "nur" die Hoffnung, wieder normal leben zu können (+ natürlich die Erfahrungswerte der Ärzte)?
Bei meinem Mann wurde der Zeitpunkt der Rückverlegung kürzlich um ca. 3 Monate verschoben. Eine plausible Begründung haben wir dafür nicht bekommen. Der OA kam ganz schön ins Schwimmen, als ich ihn gefragt habe, wie der richtige Zeitpunkt für die RV bestimmt wird. Wie war das bei Dir? Hast Du eine "zweite Meinung" eingeholt? Du merkst bestimmt, dass ich ganz schöne Angst habe. Wie ist das bei Dir? Was überwiegt? Die Angst vor dem nächsten Eingriff oder die Vorstellung, den Rest des Lebens mit Stoma verbringen zu müssen?
von Siskinanamok » 09.07.2009, 22:45
Hallo Blaustrumpf,
ich möchte dir kurz sagen was mir die Ärzte gesagt wegen dem richtigen Zeitpunkt. Auch mir steht im nächsten Monat die RV bevor.
Mir wurde gesagt das man eine RV im Normalfall frühestens nach 3 Monaten durchführt damit die Wunden und Nähte die zuvor entstanden sind vernünftig abheilen können. Was sehr auffällig war, war das ich zuerst von einem Stationsarzt gesagt bekommen habe, das können wir in 3-4 Wochen wieder zurückverlegen. Die Gastroenterologen damit konfrontiert sind sie zuerst ziemlich ungehalten über diese Aussage gewesen und haben mir dann schnell deutlich gemacht, dass sie das bei mir auf gar keinen Fall tun würden. So etwas macht man nur, wenn keine große OP vorausgegangen ist. Also nicht der ganze Bauchraum geöffnet wurde.
Auf jeden Fall stehen mir jetzt erst noch eine Reihe von Voruntersuchungen bevor, und NACH diesen wird entschieden ob man die RV angehen kann (Schließmuskeltest, Spiegelung und was weiß ich noch alles) Ich kann mir auch vorstellen, da die Zeit danach halt etwas anstrengend ist, dass man wenn es der Patient nicht so stabil ist die RV nach hinten verschiebt.
Aber eine Frage an dich, wieso bezeichnet du das als gefährlichen Eingriff? ja, Narkose, ok.. aber sonst? wenn alles normal läuft ist das eine sehr kurze OP mit wenig Wundfläche. Das danach ist halt etwas unschön, da der Darm sich wieder einspielen muss und das kann eine Weile dauern..aber sonst..
Und die Frage was überwiegt kann ich für mcih auch beantworten. Ich möchte den was wäre wenn Gedanken aus meinem Kopf bekommen. Ich kann sehr gut mit Stoma leben! Aber was wäre wenn es auch anders gut ginge? Wenn ich es nicht ausprobiere werde ich es nicht wissen..Und ob ich das dann irgendwann mal bereue? Tja, das ist mein Beweggrund.
Lieben Gruß
Siski
von Blaustrumpf » 10.07.2009, 20:53
Hallo Siski,
vielleicht höre ich ja die Flöhe husten, aber nach den vielen Komplikationen...
Nach meinen Informationen bilden sich durch Darmoperationen Verwachsungen, durch die dann bei Folgeeingriffen die Gefahr einer Perforation erhöht ist. Und das ist zweifellos gefährlich, oder? Also nicht die OP an sich, sondern das Begleitrisiko. Aber wie gesagt, vielleicht höre ich ja die Flöhe husten...
Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen und will auch niemanden verunsichern (im Gegenteil, ich möchte selbst beruhigt werden).
Blaustrumpf
von Siskinanamok » 10.07.2009, 21:57
Hallo Blaustrumpf,
Verwachsungen können sich bei jeder OP egal wo bilden, wenn geschnitten wird. Das jetzt ein speziell erhöhtes Risiko zu Darmperforationen vorliegt wäre mir neu, aber kann ja durchaus sein.. (weiß da jemand mehr drüber?)
Ich kann das gut verstehen viele hier hatten die eine und andere Komplikation und wissen was in dir vorgeht, mich inclusive. Aber ich geh an die OP ganz ruhig ran, wovor ich Angst habe ist die Zeit danach aber auch das ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich.
In dem Fall kann man nur sagen, wenn man aufgeklärt wurde und sich selbst auch zur genüge Informiert hat... Tja dann muss man seine Entscheidung treffen.. und in dem Fall denk ich wird dein Mann irgendwann die Entscheidung treffen müssen, denn die nimmt einem im Idealfall keiner ab.
Ich wünsch euch alles Gute!
Lieben Gruß
Siski
von pema » 11.07.2009, 11:31
Hallo Endie,
ich hatte meine RV am 17.03.09 und ich hatte das Glück, dass alles gut gegangen ist. Meine letzte Wunde ist seit ner knappen Woche nun endlich zu...
Das was ich von Dir gelesen habe ist natürlich richtig übel, nein es ist richtig schlimm. Schön finde ich, dass Du wieder positiv in die Zukunft schaust.
Letztlich kann Dir keiner die Entscheidung abnehmen; Du wirst für Dich nach reiflich Überlegung mit Sicherheit die für Dich richtige Entscheidung finden und auch treffen.
Ich würde, nach all dem was Du mitgemacht hast, trotz allem nochmals eine RV machen lassen....
Ich wünsche Dir, von ganzem Herzen, eine schnelle und rasche Genesung!
von Monsti » 11.07.2009, 21:25
Hallo Siski und alle,
wie risikoreich eine Rückverlegungs-OP ist, hängt u.a. auch davon ab, ob ein doppelläufiges oder endständiges Stoma zurückverlegt wird. Ein doppelläufiges Stoma zurückzuverlegen, dürfte eine chirurgische Kleinigkeit sein. Auch für den Patienten ist dieser Eingriff meist nur ein kleiner.
Die Rückverlegung eines endständigen Stomas ist jedoch meist mit einer erneuten Eröffung des Bauchraums verbunden und insofern mit der Rückverlegung eines doppelläufigen Stomas nicht vergleichbar. Hier bestehen die gleichen Risiken wie bei jeder großen Bauch-OP: v.a. Nahtundichtigkeiten mit Peritonitis und evtl. (falls nicht frühzeitig erkannt) Sepsis.
Liebe Grüße
Angie
von doro » 11.07.2009, 21:42
Beruhigend zu wissen,daß mein doppellauf ohne viel Risiko zurück verlegt werden kannn :shock: nur fehlt mir ja auch wie Dir Angie der Knackpunkt ,nämlich der Dicki Wir warten auf die Neu Züchtung vom erwähnten :feiern:
von Monsti » 11.07.2009, 21:56
Hi Doro,
mir fehlt inzwischen ja nicht nur der Dicki, sondern auch das gesamte Hinterteil. Insofern ist für mich eine Rückverlegung eh ausgeschlossen. Macht abba nix.
Hätte ich mich vor der Rektumamputation zu einer Rückverlegung entschlossen, wäre dies 1. mit einer Pouch- und 2. der Rückverlegungs-OP verbunden gewesen - beides mit großem Bauchschnitt. Angesichts meiner fast immer flüssigen und ziemlich massigen Ausscheidungen hatte ich mich gegen jede Rückverlegungslösung entschieden. Mit dem Status quo bin ich mehr als zufrieden.
Grüßle von
Angie
von Siskinanamok » 11.07.2009, 22:11
HI Monsti,
Recht haste, das hatte ich ganz vergessen. Man denkt manchmal einfach nicht weit genug über die eigene Sachlage hinaus!
Und Doro, ich hoffe mit, auch wenn die RV ansteht, so ein neugezüchteter Darm aus schickem Kunstleder mit Strasssteinchen.. das wär mal was..
Sorry, mein Gehirn ist überlastet vom vielen Lernen, da kommt wenn ich das Lernzeug zur Seite leg irgendwie nix vernünftiges mehr bei rum
Lieben Gruß
Siski
von doro » 11.07.2009, 22:37
Hy Siski ,Splitterchen vom edlen Brilli würden mir,abba nur zur Verzierung,schon reichen. Ja nun,man gönnt sich ja sonst nix Ernst herbei, so sieht es halt aus und ich mag meine Doktorin auch,weil sie mir die Chance lassen wollte irgendwann als Normalscheisser zu leben .Warum eigentlich Mir geht es doch gut.
Wir haben lecker gegrillt.Ich bin auch manchmal nur ein wenig traurig, daß es mich so arg gebeutelt hat.
Schließlich gibt es schlimmeres als ein Beutel,nöch
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