von haschel » 14.01.2018, 14:09
rectumresection.PNG
Hallo Günther,
vielen Dank! Ja, Nomalität wird es nicht mehr geben! Interessant ist, was passiert, wenn man vom Rectum was wegnimmt, oder alles sogar (bei mir Rest 5 cm). Es ist nichtmal unbedingt das fehlende Reservoir (das auch) sondern vor allem die Tatsache, dass unter der OP zum Zusammenfügen der Darmabschnitte der Dickdarm mobilisiert wurde und damit die natürlichen Biegungen verloren gegangen sind. Siehe Foto. Dadurch ist klar, dass man es wesentlich später bemerkt, wenn es dringend wird und manches auch nicht haltbar ist, je nachdem. Es kann sich nicht ausreichend lange vor der Biegung sammeln.
haschel grüßt lieb
von KevinPatrik » 14.01.2018, 18:13
Zum Beitrag von Hasche nach Rückverlegung möchte ich meine Erfahrungen in diesem Zusammenhang an euch weitergeben.
Also nach Colostoma/Illiostoma- Rückverlegungen begann der Alltag im Umgang mit den veränderten Verhaltensformen des Darms, der ja nun fast einen Meter kürzer geworden ist und vor allem, weil bei mir das Sigma (Darm-Reservoir)entfernt wurde und der Rektum- Muskel auf 10cm gekürzt worden ist. Dementsprechend oft waren dann auch die tägl. Toilettengänge, bis zu 15mal am Tag.
Zur Unterstützung der Darmflora habe ich das "Bio- Cult comp. Syxy" in Tablettenform gefunden, die 2mal am Tag mit je einer Tablette von mir eingenommen wird. Anstelle von "Loperamid" esse ich morgens vor dem eigentlichen Frühstück eine Banane zerdrückt mit zwei Löffelchen fettarmen Quark. Auch tagsüber, meistens so nachmittags, esse ich dann eine Banane ganz banal mit dem Ergebnis, dass meine Toilettengänge sich auf 5-7mal am Tag reduziert haben. Eine wesentliche Erleichterung und die Erkenntnis für mich, dass durch bewusste Ernährung gezielt auf eine positive Verdauung eingewirkt werden kann.
In puncto Vorsichtsmaßnahmen im Alltag trage ich ständig eine Windel, nachdem ich 1mal eine hässliche Situation in aller Öffentlichkeit erleben musste.
In diesem Sinne grüßt Euch alle KevinPatrik
von guesch52 » 15.01.2018, 16:05
Hallo KevinPatrik,
ja,Bananen esse ich auch 2 - 3 Stck.am Tag. Die stopfen schon etwas ! Was bei mir gar nicht geht sind Birnen. Da bekomm ich gleich immer Durchfall. Zur Verbesserung der Darmflora sind Probiotika schon ganz hilfreich. Imodium nur im Notfall, wenn es gar nicht anders geht, weil ja da auch viel "Chemie" drin ist. Aber jeder Darm ist anders, der eine verträgt dies oder das nicht, beim anderen ist es genau umgekehrt. Das muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm gut tut und was nicht.
von haschel » 15.01.2018, 16:13
Ja, es ist schon klar, mit Ernährung geht viel. Ein paar Sachen, die man nicht verträgt weglassen und ansonsten wenig essen, ist das allerbeste, nur man hält das nicht lange und nicht immer durch
Wie gesagt, wenn ich abspecke (jetzt wieder nach Weihnachten mit der 16/8 Intervallfastenmehtode, die übrigens klasse ist) dann habe ich NULL Probleme. Kein Druck, 1 Gang am Tag, manchmal sogar einen Tag nix....
haschel grüßt
von KevinPatrik » 15.01.2018, 18:49
Hallo Guesch52 und Haschel,
ich habe eure beiden Nachrichten gelesen und muss euch recht geben, dass jeder Darm individuell auf das reagiert, was man ihm zu "füttern" gibt. Jeder von uns muss auch deshalb selbst herausfinden, was er zu sich ohne Probleme nehmen kann. Ich denke, das machen wir auch, nur ab und an kann man auch Tipps von Betroffenen entgegen nehmen und dann selbst schauen, ob' s passt oder nicht.
In diesem Sinne wünsche ich weiterhin regen Ausstausch und verbleibe mit freundlichem Gruß
KevinPatrik
von haschel » 15.01.2018, 19:13
Ihr Lieben um jetzt nicht am Thema vorbeizuschlittern...ich hatte um Erfahrungen mit analer Irrigation gebeten...
haschel grüßt
von guesch52 » 16.01.2018, 13:16
haschel hat geschrieben:Ihr Lieben um jetzt nicht am Thema vorbeizuschlittern...ich hatte um Erfahrungen mit analer Irrigation gebeten...
haschel grüßt
von haschel » 25.01.2018, 13:33
Das würde ich nicht unterschreiben!
Ich bin jetzt zwei Wochen dabei...zunächst über ein einfaches System (reprop) - netter Tipp hier aus dem Forum - und heute kam das Peristeen System (ging total schnell, Krankenkasse hat gestern mit dem Versorger hin und her gefaxt wegen Kosten und dann ging es sofort per Express an mich raus für 90 Tage!). Super Service sowohl von der Kasse als auch von publicare als Versorger. Heute sofort probiert!
Seit ich angefangen habe, bin ich vom ersten Tag an begeistert. Ich habe es bis jetzt ausnahmslos jeden Tag gemacht, weil ich keinen Bock mehr auf Unsicherheiten oder Windeln hatte/habe. Es ist nicht besonders unangenehm und mit Peristeen auch noch einfacher, da nichts mehr ausläuft, während der Prozedur. Es geht bei mir total schnell - vorher hab ich mehr Zeit auf der Toilette gebraucht -. Ungefähr 10-15 Minuten. Erledigt. Danach noch ungefähr eine Stunde ein leichter Druck, aber nicht vergleichbar mit dem Druck, den ich sonst hatte. Das beruhigt sich dann und dann ist alles perfekt für den Tag bis zum nächsten Mittag! Auch keine Blähungen! Vielleicht dann mal gegen morgen, aber sonst nie.
Ich habe seitdem keine Windel mehr angezogen, wusste einfach, es kommt nichts, da überhaupt kein Druck und ein Gefühl wie früher, eben nichts...auch kein Loperamid mehr nötig. Ich werde es sicher weitermachen, auch durchaus jeden Tag!
Man bekommt sein normales Leben zurück, es ist wirklich klasse! Oft dachte ich jetzt schon, schade, dass ich nicht früher damit angefangen habe, hätte mir Vieles ersprart, aber alles hat seinen Sinn, vielleicht brauchte mein Darm auch die Zeit nach OP, Chemo und Bestrahlung um solchen mechanischen Aktionen ausgesetzt werden zu können
Ich kann mir sogar vorstellen, abends essen zu gehen
Natürlich hatte ich schon viel gelesen darüber, auch hier im Forum, aber mich nie getraut, da ich ja eigentlich gut klarkam...naja gut ist relativ, wirklich gut ist jetzt! Den entscheidenden Ausschlag hat zum einen der Monat Dezember gegeben....wegen der vielen Essensaußergewöhnlichkeiten hatte ich sooo viele Unfälle wie nie zuvor...und zum anderen eine hier im Forum (hier nochmal meine herzlichen Dank ans Forum) ausgeschriebene Studie. Das war von der Uniklinik Saarland, mit denen ich dann auch Kontakt aufgenommen habe. Ich bin zwar nicht mehr in die Studie hineingekommen, ist auch zu weit, aber sie haben sich toll gekümmert. Meinen OP Bericht hingefaxt, damit geschaut wurde, ob ich spülen darf wegen der Anastomose. Dann ganz ausführliche Telefonate auch zu den Ergebnissen ihrer Studie geführt, einfach toll, wieviel Zeit sie sich genommen haben. Das waren im übrigen alles Patienten mit RV nach Rektumkarzinom, also ganz perfekt...Sie haben von jung bis 80 Jahre alte Patienten...die gut damit klarkommen...Bekam auch noch einen Tipp bezüglch Symbioflor2, sollte das mal nehmen, denn sie hatten auch da einen Fall, der dann nicht mehr spülen musste, da sich die Darmflora so stabilisiert hatte...Mache ich jetzt auch. Klar.
Insgesamt bin ich einfach nur glücklich! Es haben einmal wirklich alle geholfen! Das Forum, die Studie, der Arzt (bei dem ich erst einmal war hat unkompliziert sofort rezeptiert), die Krankenkasse und der Versorger, der sofort per Express rausschickte. Wenn man auch in den letzten Jahren so oft das Gefühl hatte, mit dieser Gesamtproblematik alleine zu sein, so ist das jetzt doch mal super erfreulich!
haschel grüßt
von guesch52 » 25.01.2018, 17:15
Glückwunsch ! Das freut mich für Dich. Ich hab mich damit noch zu wenig befasst, weil es mir auch so von Tag zu Tag besser geht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das bei jedem so ohne Probleme und Nebenwirkungen funktioniert.
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