von jeiver » 19.09.2015, 16:57
Hallo liebe Leute ,
Ich bin neu in diesen Forum und denke das ich hier von erfahrenden Menschen die das gleiche Schicksal teilen Rat und hilfreiche Tipps ernten kann,
ich bin 45 Jahre,letztes Jahr im Juli wurde mir Endarmkrebs diagnostiziert,es folgte 6 wöchige Bestrahlung mit begleitender Chemo im November 2014 dann 11 Std Op der Tumor saß sehr nah am Schließmuskel ca . 3cm entfernt es wurde glücklicherweise erhaltend operiert (15 cm Darm Sigma & Reservior entfernt)so das mir ein vorübergehender Ausgang gelegt würde,im Mai 2015 bin ich Rückverlegt worden und seit dem hab ich wie viele von euch meine Problemchen mit dem Stuhlgang ,jetzt nach etwas über 4 Monaten bin ich dabei die Opi Tinktur abzusetzen auszuschleichen (20 Tropfen morgens-20 Tropfen Abends) die mir dann immer 2-3 Toiletten freie Tage verschafft hat, dann folgte das große nachsitzen über Stunden verteilt Portionsweise kein Durchfall eher Mini Würstchen dann wieder 2-3 Tage frei ... Heute setze ich das Opium ab und schau mal was mich erwartet ^^ kann ich mit täglichen Stuhlgang im Laufe der Zeit rechnen oder bleibt es im Rhythmus und diesen vielen Sitzungen und kleinen Portionen ?
von Börgi » 19.09.2015, 19:40
Hallo jeiver,
und ein herzliches Willkommen im Forum.
Ich habe kein Krebs und auch keine Opium Tinktur genommen. Kenne mich aber mit der langsamen Anpassung an einigermaßen "normalen" Toi-Gängen aus!! Aber Du wirst mit Sicherheit mehrfach am Tag das "stille Örtchen " aufsuchen. Gerade weil Du kein "Speicher" mehr hast wirst Du mehrfach sprinten müssen. Wie oft und welche Konsistenz hängt von Deiner Ernährung und von Deinen Medis ab!
Und natürlich haben unsere Gedärme einen eigenen Kopf und machen was sie wollen.
Ich hab kein Dickdarm mehr und mein Mastdarm ist 8cm kurz, aber ich komme zurecht. Immodium hilft, das der Stuhl ziemlich fest wird und natürlich Verzicht auf einige schöne, leckere Sachen.
Man gewöhnt sich dran und jeder Tag ist anders.
Ich wünsch Dir Gute Besserung und ein schönes Wochenende!!!
Liebe Grüße von Börgi!!!
von jeiver » 19.09.2015, 20:09
Hallo Börgi
Ich befinde mich ja noch in einer Phase in der ich experimentiere was für mich die beste Lösung ist
Bin mit mit der Opium Tinktur bis jetzt eigentlich gut klar gekommen Intervalle Toilette hab ich beschrieben ,
denke das Opium über Jahre auch nicht die optimale Lösung ist,
obwohl wenn ich meinen Toiletten Tag hatte ich an den nächsten Tage mit Opium immer auf der sicheren Seite bezüglich Überraschungen war...
Mal sehn was die nächsten Wochen bringen,ob ich oder wie ich mit oder ohne Hilfsmittel auskomme...werde weiter berichten .
Danke für die rasche Antwort und dir auch ein schönes Wochende!
von Addie » 19.09.2015, 21:45
Hallo Jeivier
Zuerst mal : Herzlich willkommen im Forum .
Meine Rückverlegung liegt 10 Monate zurück. Bei mir hat es ca. 2-3 Monate gedauert, bis sich der Darm beruhigt hat. Ich habe keine Opi-Tropfen benutzt, da ich eher verstopft bin. Wie oft man zur Toi gehen muss, ist sehr unterschiedlich und hängt auch von der Grunderkrankung ab. Du schreibst - Du nimmst Opi-Tropfen und gehst dann 2-3 Tage nicht aufs Klo? Dann vermute ich am Tag 4 findet die "Grossräumung" statt ? Wenn Du jetzt die Tropfen ausschleichst, würde ich mich auf ein paar Toi-Gänge pro Tage einstellen. Bei mir hat sich alles gut eingependelt. Da ich auch kein Sigma mehr habe, muss ich mein neues "Reservoir" 2-3 pro Tag leeren (= auf die Toi). Manchmal kann ich das in den Morgenstunden, manchmal verteilt es sich aber auch über den Tag, je nachdem was ich gegessen habe . Beobachte und teste ein wenig aus, was für Dich am besten passt. Ich für mich fühle mich am besten wenn ich mindestens 1x und höchstens 5x pro Tag auf die Toi kann, 2-3 Tage nicht gehen wäre für mich keine gute Option.
Liebe Grüsse Addie
von Ariela » 20.09.2015, 00:06
Hallo jeiver,
zunächst mal herzlich willkommen im Forum
Nach meiner RV, die Anfang März dieses Jahres erfolgt ist, habe ich eine Zeit lang zwischen Durchfall und Verstopfung geschwankt (wie wohl die meisten hier), aber nach einiger Zeit hat sich dann die Verdauung recht gut eingespielt... vor allem Dank der guten Ratschläge und vielen Tipps der hiesigen "Kollegen". Ich habe ein Ernährungstagebuch geführt, sodass ich relativ schnell herausgefunden habe, wie mein Darm auf bestimmte "Sondermahlzeiten" oder irgendwelche feine "Extras" reagiert (ab und zu braucht man so etwas, oder nicht? ), auch wenn er ansonsten eher ein "Gewohnheitstier" zu sein scheint.
Im Großen und Ganzen kann ich wirklich zufrieden sein, weil ich inzwischen auf jedwede "Hilfsmittel" verzichten kann (meiner Erfahrung nach läuft es am besten, wenn man den Darm ohne "unnatürliche" Eingriffe seine Arbeit verrichten lässt). Ich habe jetzt (normalerweise) einen geregelten Stuhlgang, mit zwei bis drei Besuchen in der KeramikAbteilung pro Tag, die allerdings (fast) immer zu den selben Zeit erfolgen. Mehr kann ich nicht verlangen, denn wenn mehr oder weniger große und wichtige Teile des Darmes entfernt werden mussten, kann man wohl nicht erwarten, dass alles dann wieder so funktioniert wie "vorher".
Hab Geduld und du wirst sehen, dass du dich bald an den neuen Rythmus gewöhnen wirst
von jeiver » 20.09.2015, 01:59
Addie hat den Nagel auf den Kopf getroffen " grossräumung " lol , wenn es dann soweit ist muss ich über ein paar Stunden alle 10-15 Min auf Klo bis sich der Darm entlerrt hat , und man bekommt Panik das es unterwegens passiert!
Ich werde jetzt versuchen das es sich so wie bei euch einpendelt und ich bin dann wieder ein Schritt weiter.
Step by Step in ein normales Leben zurück
von jeiver » 23.09.2015, 23:24
Hallo da bin wieder um weiter zu berichten ...
Am Sonntag den 20.09. war ich zu Mittag lecker beim Italiener Pizza Pasta essen,
die Quittung dafür gab es am späten Nachmittag mit mehren Gängen und anschliessenden Wässerigen Durchfall ...nach der sitzung habe ich sofort 2 Loperamid eingenommen ich habe dann am Montag damit begonnen meine Ernährung zu reduzieren und umzustellen (mit Opi Tinctura hab ich soweit alle Speisen gut vertragen) und war gespannt wie der Darm reagiert ... und siehe da... es ist kein Durchfall mehr aufgetreten, aber heute ist es mittlerweile Mittwoch 23.15 Uhr und ich war noch nicht auf der Toi habe auch keine Loperamid oder andere Medi's eingenommen die das verhindern hätten sollen !
Ohne Hilfsmitten solange nicht auf Toi ? oder ist das Opium noch im Körper ?
Liebe grüsse
Jeiver
von Addie » 25.09.2015, 11:20
Hallo Jeiver
Ich kenne mich mit den Opi-Tropfen nicht aus, aber ich nehme mal an, dass wenn Du die absetzt das etwa gleich ist, wie bei einem Abführmittel. Wenn ich Abführmittel nehme, dann gehe ich auch zig mal auf die Toi und dafür nachher mindestens 2 Tage nicht. Du hast nach dem Essen Durchfall gehabt - nicht so schlimm! Gewürz, Knoblauch, Zwiebeln, Käse usw war vielleicht etwas happig für Deinen Darm Das kann es geben, hab ich auch vorallem wenn ich im Restaurant essen. So wie Du Deine momentane Lage beschreibst befürchte ich, dass Du etwas ungeduldig bist. Lass Deinen Darm einfach mal ein paar Wochen tun was er für richtig hält und wechsle nicht immer zwischen Stopfen und Abführen. Das bringt Dein System nur durcheinander! Ich stelle mir dabei immer vor, was mein Darm über mein Verhalten denkt ... zuerst stopfst Du oben alles rein, er verrichtet tapfer seine Arbeit und Du verbietest es ihm indem Du einfach wieder Stopfmittel einnimmst . Da weiss er vielleicht nicht mehr was er tun soll. Du hast jetzt die Opi-Tropfen genommen und er denkt sich, okay - dann kann ich jetzt wieder schlafen. Sorry tönt vielleicht etwas krass, nicht böse sein .
Versuch es einfach mal ohne "dreinfunken" und schau wie es Dir über 2 Wochen geht, so viel Zeit musst Du Deinem Gedärme schon geben .
Falls Du länger nicht auf die Toi kannst, solltest Du allerdings schon einen Facharzt um Rat fragen.
Liebe Grüsse Addie
von jeiver » 25.09.2015, 16:31
Hallo Addie
War heute zur Rektum-Spieglung zwecks Besichtigung des Endarms (Stenose,Narbe,Naht,usw.) alles bestens
Diesbezüglich gab es einen kleinen Einlauf der mir im Anschluss den erwartenden Stuhlgang erbrachte,nach 2 Sitzungen kurz hintereinander war ich leer und musste bis jetzt ca.2 Std her nicht mehr zur Toi.
Ich habe in diesen Tagen gelernt das bewusste und gezielte Ernährung (wichtig Ernährungsberaterin) mehr als alle Medi's dazu beitragen in einen fast normales Leben zurück zu kehren .
Werde weiter berichten , bis dahin liebe grüsse jeiver
von jeiver » 05.10.2015, 21:31
Hallo Leute
Ich melde mich um weiter über mein Verlauf zu berichten !
Ich benötige bis jetzt keine Opi-Tinctura mehr habe seit der Absetzung der Tinctura nur einmal kräftigen Durchfall gehabt der sich am Abend der kleinen Spieglung ergeben hat obwohl ich das ein oder andere probiert habe z.B ne Curry Wurst selbst ein Räucher Aal Brötchen hielt ich stand , ich muss täglich 2-3 mal (größere mal kleinere Portionen) zur Keramikschüssel aber es kündigt sich brav vorher an,bis jetzt keine Überraschungen erlebt , hin und wieder nehme ich nach strengeren 4-5 Gängen (Grillfleisch) 2 Loperamid bis dato einmal in der Woche
am 12 October bin ich 5 Monate zurückverlegt und nach Monaten der Verzweiflung in dem ich immer mit dem tröstenden Wort 'Geduld" konfrontiert worden bin ,kann ich jetzt behaupten "Es wird besser", es ist ein verdammt harter Weg und die ein oder andere Träne ist auch bei mir geflossen,sei es Wundschmerz oder Verzweiflung , also Kopf hoch ich möchte Menschen die am Anfang des Weges "Rückverlegung"hiermit mitteilen : es kommen auch für euch wieder fast normale Zeiten habt Geduld
ich hoffe es stimmt euch positiv mal was erfreuliches in dieser Zeit zu lesen ,werde euch weiter auf den laufenden halten ,bis bald
Grüße jeiver
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