von Edschy » 25.02.2008, 21:24
Hallo,Beutelmaus
Ich bin erstaunt,daß man Dir gesagt hat,nach etwa 5 Jahren eine Rückverlegung vorzunehmen.
Mein Darm war ca 14 Monate stillgelegt und ich habe schon so arge Probleme. Mir sagte man,je länger der Darm außer Gefecht gesetzt ist,um so mehr Schwierigkeiten hat man.Er muß ja alles wieder neu lernen.Außerdem geht ganz ohne Schließmuskel gar nichts. Wie willst Du denn Deinen Stuhl dann halten? Ich rate Dir von einer RV ab. Wenn ich könnte,würde ich es rückgängig machen...Gruß Edschy:troest:
von Monsti » 25.02.2008, 21:41
Hallo Edschy,
naja, rückgängig machen lässt sich die RV natürlich. Wenn das Leben nun gar keine Lebensqualität mehr bietet, wird das ein verantwortungsvoller und gut zuhörender Chirurg auch tun.
Mit der mangelnden Adaption des Dickdarms nach sehr langer Stilllegung hast Du sicherlich Recht. Inzwischen hatte ich bei mehreren Patienten eine RV des Colostomas erlebt. Die geringsten Probleme hatten tatsächlich diejenigen, bei denen die RV schon 3-4 Monate nach der Stomaanlage erfolgt war. Mag vielleicht Zufall sein, aber eigentlich empfinde ich es auch als logisch, dass ein sehr lange stillgelegter Dickdarm große Probleme hat, kurzfristig seiner früheren Tätigkeit wieder so nachzugehen, dass man von halbwegs normaler Verdauung reden kann.
Liebe Grüße
Angie
von Edschy » 25.02.2008, 21:47
Hallo,Waltraud
Ich achte seit langem auf meine Trinkmenge,habe extra eine 1/2 Liter Tasse,so weiß ich genau:4 Tassen sind 2 Liter,habe es also besser unter Kontrolle. Leider scheint das aber nicht viel zu nützen,denn das Problem mit dem harten Stuhl ist trotzdem da.Ich vertrage auch Vieles nicht mehr,wie z.B. Milch oder gebratene Sachen,kein Fleisch,keine blähenden Speisen,keine Kohlensäure,nichts Süßes...und...und...und
Mit meinem Beutelchen konnte ich alles essen,was ich wollte.Durch die einseitige Ernährung besteht Eisenmangel und ich habe in den letzten 8 Wochen ca 17 kg abgenommen.Klar,dieser Abnahme-Effekt ist nicht schlecht,aber sicher nicht gesund...
von Edschy » 25.02.2008, 21:58
Im Aug.2006 Rektumkarzinom im 4.Stadium festgestellt.
Sept.2006 Colostoma gelegt und Chemoport.33 Bestrahlungen,2x je 1 Woche Chemo.
6 Wochen Pause,2 Wochen Lungenentzündung
29.Januar 2007 Große OP(44 cm Dickdarm,31 cm Dünndarm, Gebärmutter,beide Eierstöcke,Bauchnabel und Bauchfell entfernt. Dickdarm war mit Dünndarm zusammengeschmolzen(durch die vorhergehenden Bestrahlungen)und im Bauchfell sowie Bauchnabel hatte sich je eine Metastase versteckt,die man vorher im MRT nicht gesehen hatte. Ich hatte also Glück im Unglück,daß mein Körper trotz 4.Stadium noch nicht weiter durch Metastasen angegriffen war.Danach 2 Wochen Reha,dann wieder 1 Woche Chemo im Krankenhaus und danach noch 9 Chemos ambulant. Mein Darm war also 14 Monate stillgelegt und muß alles wieder neu lernen.Edschy
Kolostoma-RV nach Rektumkarzinom am 30.11.07
von Roland S. » 08.03.2008, 08:37
Hallo an alle!
Meine Rückverlegung,nach Rektumkarzinom, ist nun ein Jahr her und ich habe leider immer noch die selben Probleme wie am Anfang(häufige Stuhlgänge, wund sein und damit verbunden eine gewisse Stuhlinkontinenz):( Mit meinem Arzt habe ich auch über das Irrigieren gesprochen und er meinte das es bei mir wahrscheinlich nicht viel bringen würde da mir der Mastdarm entfernt wurde und damit das Speichervermögen verlorengangen ist und ich durch die Irrigation höchstens 2-3 Stunden keinen Stuhlgang hätte.Ich nehme seit der Zeit auch ständig das Mucoflak und Lopedium oder auch Codein ein,dabei muss ich aber aufpassen das ich am Tag nicht zu viel Lopedium oder Codein nehme. Das reduziert zwar die Stuhlgänge Tagsüber aber ich renne dafür dann die ganze Nacht.
Liebe Grüsse an alle und schönes Wochenende Roland
von Ricky » 08.03.2008, 19:22
Hallo Roland,
ich bin 04/07 an einem Rektumkarzinom operiert worden, Ileostoma, dann RV 09/07. Am Anfang hatte ich grosse Probleme mit dem Stuhlgang - sehr häufig und nicht in richtiger Konsistenz.
Jetzt habe ich es geschafft, daß ich meist nur 1 bis maximal 2 x am Tag auf die Toilette muß. Schwerpunkt habe ich auf meine Eßgewohnheiten gelegt, alles weggelassen, was negativen Einfluß haben kann. Für den Toilettengang plane ich meist, wenn der Stuhl nicht sofort in größerer Menge abgeht, bis zu einer Stunde ein. Häufig mache ich auch ein warmes Sitzbad zwischendurch. Ich fette den Po immer ein (Weleda Babycreme für den Windelbereich) und benutze zum Säubern Toilettenpapier mit Babyöl.
Wenn ein Tag mal nicht so positiv verläuft, schreibe ich mir auf, "wer" der Übertäter war, um diese Nahrung dann eventuell beim nächsten Mal wegzulassen.
Ich wünsche Dir sehr, daß Deine Lebensqualität sich auch bessert.
liebe Grüße Ricky
von Kay » 09.03.2008, 21:35
Hallo Leute,
ich war nun einige Zeit nicht mehr im eigenen Thread, weil meine Jüngste richtig krank war und ich nun wieder arbeiten gehe, wenn auch nur ca. 50%.
Da gibt es einiges an Neuem zu erzählen:
Nun jährt sich die Rektum-CA-OP bald (20.3.), die RV war am 16.7. (also 4 Monate danach).
Bis ca. Okt./Nov. war es manchmal richtig schlimm, wunder Hintern, "Sitzorgien", blanke Nerven. Edschy hat mich in etlichen Details sehr daran erinnert. Also, nur Mut, denn:
Ab ca. Dezember ging es mir besser, auch psychisch. Ich esse und trinke eigentlich nicht mehr "speziell", höchstens manchmal Actimel oder Yacult oder auch mal Trockenpflaumen.
Seit Ende Januar arbeite ich wieder in der Erwachsenenbildung, wobei die Schulleitung mir sehr entgegenkam mit dem Beginn um 9 Uhr oder später, dazu eine gute Verteilung der Stunden. Trotzdem hatte ich einen Riesenbammel, dass ich die 45 min nicht durchhalte und dauernd mitten im Unterricht raus muss. Aber es geht, eigentlich sogar besser als ich dachte. Diese Struktur und das Wissen, dass ich noch z.B. 10 min überstehen muss, ist manchmal besser als früher Zuhause, wo das WC zwar immer da war, aber...
Inzwischen habe ich auch gute Erfahrungen mit Einläufen machen können. Eines Abends war ich so verstopft, dass ich mir schon ausmalte, die halbe Nacht auf dem WC verbringen zu müssen. Also das einfache Irrigationsset hervorgekramt und mit ca. 750 ml lauwarmem Wasser gespült.
Es ging recht einfach, das Resultat war, ähem, gründlich. Einige Stunden lang hatte ich zwar noch ein gewisses Druckgefühl im Bauch, aber das verging.
Zwei Tage lang hatte ich daraufhin keinen Stuhlgang, danach wieder so, wie ich es kannte, also sehr häufig und sehr klein portioniert.
Aber das Wissen, dass ich mich behelfen kann, wenn es wieder einmal besonders unangenehm wird, hilft mir, damit lockerer umzugehen. Gestern war es dann mal wieder soweit, aber dazwischen lagen fast zwei Wochen.
Nun meine Fragen an die "Spezialisten":
Kann die Darmflora durch häufigere Einläufe Schaden nehmen?
Sind 750 ml zu viel, eher wenig? Gibt es da einen Richtwert? Die 20ml je kg Körpergewicht erscheinen mir für einen "einfachen" Einlauf doch sehr viel...
Ist es normal, wenn nach so einem Einlauf oder auch sonst hin und wieder ein eher farb- und geruchloser Schleim aus dem After tritt? Oder ist das ein Zeichen für eine Darmentzündung?
Ich habe am 17.3. wieder eine Nachsorgeuntersuchung, u.a. mit Enddarmspiegelung. Da ist es mir immer wichtig, die "richtigen" Fragen loszuwerden, weil man sich eigentlich immer Zeit dafür nimmt. (Kennt ihr das auch, wenn die einem auf dem Heimweg einfallen?)
Viele Grüße
Kay
von Edschy » 11.03.2008, 21:10
Hallo Kay,
Da geht mit doch wieder ein Hoffnungsschimmer auf...
Inzwischen sind fast 4 Monate seit der RV vergangen und ich habe noch immer mit leichten Schmerzen zu kämpfen,aber so ein bischen habe ich es in den Griff bekommen,meinen Tagesablauf selbst zu regeln und nicht von meinem Darm regeln zu lassen.
Ich nehme jetzt ca 13 oder 14 Uhr 10ml Bifiteral und weiß inzwischen ganz genau,daß ich nach ca 2 Stunden anfange,auf die Toilette zu rennen,aber so weiß ich,daß ich mich entleert habe und die Nacht ruhig verbringen kann. Mir geht es ähnlich wie Roland.Am Tag hatte ich jetzt Ruhe,aber dafür lief ich die GANZE Nacht.Morgens war ich wie gerädert und hundemüde. Mit diesem Abführmittel geht es mir etwas besser und ich hoffe auch,daß es bald noch besser wird. Natürlich hängt die Häufigkeit meiner von meinem, Eßverhalten ab,also immer schön Finger weg,von nichtverträglicher Nahrung.Mich würden Eure verträglichen Nahrungsmittel interessieren.
LG Edschy
von Sabine049 » 12.03.2008, 08:22
Moin Kay,
noch völlig verschlafen ... mit Ablaufschlauch vor dem PC hockend.
Zu deiner/n Frage/n: Wenn du ohne jegliche Zusätze, ergo ausschließlich mit körperwarmen Leitungswasser, spülst, bleibt die Darmflora unversehrt.
Anstatt einer Schädigung der Flora wird der Großteil des Dickdarmes schön sauber gespült, so dass du prophylaktisch in gewisser Weise Darminfektionen = "Montezumas Rache" vorbeugst, weil etwaige Bakterien bei regelmässiger Anwendung postwendend ausgeschwemmt werden.
M. W. lautet der Richtwert tatsächlich etwa 20 ml pro 1 kg Körpergewicht, Fazit: 50 kg x 20 ml = 1000 ml :cool:
Ich irrigiere tägl. mit round about 1.5 l, je nachdem was und wieviel ich im Vortag verspeist habe oder ob ich ein Völlegefühl vernehme.
Spülst du an?
Es tritt auch kein Gewöhnungseffekt im eigentl. Sinne ein wie umgekehrt bei kontinuierlicher Einnahme von Laxanzien bzw. Klysmata mit "Zusatzstoffen".
Dass nach der "mechanisch herbeigeführten", massiven und voluminösen Entleerung Schleimmengen aus dem After abgesondert werden, ist normal und - solange kein Blut enthalten - unbedenklich.
Ich hoffe, deine Fragen hilfreich beantwortet zu haben .
Liebe Grüße Sabine
von Edschy » 12.03.2008, 16:42
Hallo Leute,
komme gerade von meiner Onkologin,bei der ich so alle 3 Monate Termin habe,zwischenzeitlich muß der Hausarzt ran. Also ich habe gefragt,ob ich irrigieren darf und sie hat mir auf Grund der vielen Nähte im Darm abgeraten.Das allerdings hab ich nicht erwartet und möchte es trotzdem mal mit einem einfachen,manuellen Irrigationsgerät probieren. Was meint Ihr dazu?!Die Rückverlegung ist nun 4 Monate her und die vorherige OP über 1 Jahr.Vielleicht ist meine Ärztin nur sehr vorsichtig.
LG Edschy
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