von Kay » 11.01.2008, 10:08
Hallo allerseits,
nachdem ich in den ersten Monaten nach meiner Rückverlegung (Juli 2007, vorher 4 Monate Stoma wegen Rektumkarzinom-OP) viele Probleme hatte mit Wundsein, dauernden Toilettengängen usw., geht es mir inzwischen wesentlich besser.
So gut, dass ich wieder etwas arbeiten gehen möchte (ich unterrichte in der Erwachsenenbildung und will das max. 11 Stunden pro Woche tun).
Mein Hauptproblem ist z.Zt., dass ich trotz Ernährungsumstellung meinen Darm nicht richtig entleeren kann, d.h. dass ich (zwar eher selten) bis zu 2 Stunden nicht vom WC herunterkomme bzw. ich nach wenigen Schritten wieder zurück muss, weil es "nachschiebt". Ich befürchte ein wenig, dass durch den beruflichen Stress das Problem sich verstärken könnte.
Nun haben mir Hausärztin und Chirurg Irrigationen empfohlen, inzwischen habe ich so ein Set auch zuhause. Aber wie es so ist, geht es in den letzten Tagen auch so und ich will nicht auf blauen Dunst "üben".
Wer von euch hat Erfahrungen und kann vielleicht Tipps bzw. Warnungen aussprechen?
Viele Grüße
Kay
von Renate » 11.01.2008, 18:48
Hallo Kay,
hab wohl erst vor kurzem gelesen, dass ein Rektum irrigiert werden kann, weiß nur nicht mehr wann. Es gibt sogar ein Irrigationsset dafür, glaub von dansac, bin mir aber nicht sicher. Wundert mich auch, dass sonst niemand hier antwortet. Werde mal recherchieren und mich ggf. wieder melden. Bis bald. Renate
von Renate » 11.01.2008, 18:55
Hallo Kay,
jetzt hab ichs gefunden. Analirrigation von Coloplast.Sieh mal nach beim Beitrag von Ricky, da wird drüber gesprochen. Vielleicht konnte ich Dir weiterhelfen. Lg Renate
von hmengers » 11.01.2008, 19:40
Hallo,
(Anale) Irrigation ist bei Querschnittgelähmten seit neuestem sehr populär, gerade bei Leuten, die sonst stundenlang auf der Toilette gehockt haben - und ein Freund von mir (Tetraplegiker, Einschränkungen auch an den Armen) schafft das alleine. Derzeit wohl bekannteste Anbieter solcher Sets sind Coloplast und Braun.
Herbert
von BlackDog » 11.01.2008, 20:33
Für mich als zukünftig Rückverlegten scheint das Irrigieren ja eine optimale "Notlösung" zu sein, wenn es auf "konventionellen" Wege Probleme gibt? Kann ich mir das so vorstellen, dass ich zu einem/zwei? Terminen am Tag die Irrigation vornehme, somit den Darm bis zu einem gewissen Bereich leerspüle und dann für die folgenden Stunden keinen Stuhlabgang mehr habe?
Wenn ich allerdings überlege, wie schnell eine von mir gefutterte Banane im Ileostomabeutel ankommt, dann fürchte ich, dass auch das Irrigieren keine zeitliche Befreiung darstellt - oder?
von Marylu » 11.01.2008, 21:56
Vom Dickdarm ist alles ab dem Colon descendes erhalten
von hmengers » 12.01.2008, 16:52
ich sag noch mal was aus Querschnittsicht, weil ich die andere Problematik nicht kenne: wenn (oder solange) der Schließmuskel nicht funktioniert, ist Irrigation eine Alternative. Wenn der Stuhl im Darm eingedickt wird (sofern noch vorhanden), ist eine Irrigation jeden zweiten Tag angebracht.
Ob das jetzt alles paßt weiß ich nicht, aber vielleicht ist es als Info hilfreich
Gruß
Herbert
von Marylu » 12.01.2008, 17:27
Hallo, Herbert, ja, da möchte ich Dir gerne recht geben, es kann auch eine Übergangslösung sein, aber alle zwei Tage, das klappt bei mir leider nicht, da ist dann der Stuhl schon zu weit am Anus und der Katheder wird verschmiert, dann klappt es nicht mehr, der Ballon platzt oder auch der Wasserbehälter. Ich habe es probiert...
Stomatherapeuten sagten mir, ich könnte es auch alle 1,5 Tage machen, aber da bekäm ich erstens dann keine Ordnung rein, und zweitens käm ich mir mit meinem Mann ins Gehege, der auch täglich seine Zeit zum Irrigieren braucht wegen endständigem Colostoma seit 11 Jahren...Fazit: Es muß wohl doch jeder rausbekommen, was gerade für ihn das Richtige ist...
von Renate » 13.01.2008, 17:00
Hallo Kay,
liest Du unsere Nachrichten? Rückmeldung wäre toll.
Renate:brief:
von hmengers » 13.01.2008, 17:14
Hallo Marylu,
sicher muß jeder die zeitlichen Abstände für sich selbst rauskriegen und wahrscheinlich ist das mit den zwei Tagen auch QS-spezifisch, weil die Darmpassage deshalb einfach länger ist als 'normal'. Das vergesse ich manchmal, vor allem jetzt, wo ich mich freiwillig gegen eine RV entschieden habe und in meinem Stoma einen Zugewinn an Lebensqualität sehe (aber ohne Irrigation, wäre mir dort zu lästig
Herbert
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