von Hansmann » 04.09.2010, 13:22
Hallo Ihr Lieben,
oft ist es doch so, dass man in den einschlägigen Foren viele deprimierende Beiträge liest. Deshalb heute mal eine positive Rückmeldung zu meiner Pouch-Aktivierung!
Am Do. 19.08.2010 war es so weit. Man hat mein Ileo-Stoma Rückverlegt und somit meinen J-Pouch aktiviert.
Ehrlich gesagt, hatte ich schon ein bisschen bammel vor dem was auf mich zukommt. Die OP verlief gut und auch die Schmerzen hielten sich in Grenzen und ich konnte sogar am gleichen Tag noch auf die Normalstation verlegt werden.
In den zwei darauf folgenden Tagen (Fr. u. Sa.) hab ich viel geschlafen und wartete nur darauf, dass mein Darm wieder anfängt zu arbeiten, was am Anfang ein bisschen schmerzhaft war, weil sich Blähungen bildeten und der ehemalig stillgelegte Darmteil nicht so richtig wusste was er treiben soll. So dauerte es bis So. - Mo. bis das grummeln und die Bauchschmerzen nachließen.
Von So. ab hatte ich mich mit Brei und Suppe ernährt, was zur Folge hatte, dass ich mich von nun ab öfters mal auf dem Töpfchen befand
Ich hab Anfangs nicht gezählt und es einfach über mich ergehen lassen. Hatte mich ja schon auf harte Zeiten eingestellt. Im Schnitt vielleicht 10-13 mal am Tag und 3-5 mal in der Nacht
Im laufe der Woche hat sich alles ein bisschen eingestellt, so dass ich Mi. (6 Tage nach OP) vom Oberarzt die Erlaubnis zu Spaghetti mit Tomatensauce bekam. Boah... war das lecker. Ich hätte das doppelte verputzen können. Ich hatte an diesem Tag schon mit den schlimmsten Toilettengänge gerechnet aber es kam besser als gedacht - 5 mal Tagsüber und 1 mal in der Nacht. Das hatte zur Folge, dass ich am darauffolgenden Tag die Entlassungspapiere in die Hand gedrückt bekommen habe.
Zuhause, 7 Tage nach OP!!!
Die ersten Tage zuhause waren doch etwas anstrengender, da ich viel mehr und belastender als im Krankenhaus gegessen und getrunken habe. Ich will nicht in die Details gehen, aber herauszufinden wie man mit dem "Neuen" umgehen soll/muss und wie es sich so in den Alltag unterbringen lässt, ist nicht einfach.
Heute, 16 Tage nach der OP hab ich mich sehr gut erholt. Die Fäden sind gezogen und das "Timing" hat sich auch schon etwas eingestellt. Ich zähle nicht mehr wie oft und wann, im Durchschnitt wird es irgendwo zwischen 6-8 mal tagsüber und 1-2 mal nachts. Das ist aber OK und nach guten zwei Wochen nach der Rückverlegung mehr als zufriedenstellend. Ich esse und trinke auf was ich Lust habe. Auch kohlensäurehaltige Softgetränke gehen gut.
Salamipizza lag auch schon im Pouch...
Ich hoffe, anderen Mut zu machen, die vor der Entscheidung stehen, sich durch eine J-Pouch-Anlage, eine mögliche Chance zu geben, wieder zu leben!
~ keep fighting ~
von Seehund » 04.09.2010, 13:52
Hallo Hansmann,
Das sind ja wirklich Gute Nachrichten die Du zu berichten hast . ich denke auch das sich das auch noch ein bischen einspielt die Hauptsache ist doch das Du alles futtern kannst und das Du Dich wohl fühlst . Ich kann gut nachvollziehen wie es Dir mit den Spagettie ging , weil ich hatte nach 22 monaten nicht richtig essen das erst mal nach der Op ein Brötchen bekommen . Wau war das lecker .Gut ich hatte den halben Morgen dran rungekaut aber es war so toll lecker . Jetzt wo ich mein Ileostoma hab geht es mir auch super gut .und ich kann auch alles Essen . Und mit deinem Pouch wird auch nun alles besser . Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Erfolg und Gute Besserung .
ganz liebe Grüße
Seehund
von Siskinanamok » 05.09.2010, 15:44
Super das zu lesen! Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und behalte vor allem deine positive Einstellung bei!
Lieben Gruß
Siski
von Linie 22 » 05.09.2010, 15:53
Hansmann hat geschrieben:
Ich hoffe, anderen Mut zu machen, die vor der Entscheidung stehen, sich durch eine J-Pouch-Anlage, eine mögliche Chance zu geben, wieder zu leben!
von Webkänguru » 05.09.2010, 18:48
Hallo Hansmann,
weiter so
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von jolanda0 » 06.09.2010, 17:14
Hallo
sorry was ist ein j-pouch genau???
Gruss jolanda
von doro » 06.09.2010, 18:34
Hallo,
schau einmal auf die Startseite von http://www.stoma-welt.de/ etwas weiter unten ist der J-Pouch wunderbar beschrieben.
von Webkänguru » 06.09.2010, 20:46
Hallo jolanda,
ergänzend siehe auch direkt hier: ileoanlaer Pouch als Alternative zum Ileostoma
und hier: Ileoanaler Pouch (Infoseite des DCCV e.V.)
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von babonsai » 06.09.2010, 21:15
*hmmm*.... nachdem mir der Dickdarm bis zum Sigma (mit Blindverschluss) entfernt wurde, habe ich nun ein Ileostoma. Soweit nichts Neues.... allerdings wiese mich keiner der Ärzte darauf hin, dass es eine solch Alternative gibt.
Da ich nun las, dass es ein sehr schwerer, operativer Eingriff ist, mag es daran liegen, dass ich ein sehr schwaches Herz habe?
Frage an die Betroffenden: Ist eine solche Umwandlung das Risiko wert?
Eigentlich fand ich mich nun mit meinem Ileo ab....
Müsst Ihr öfter auf´s Klo als vormals?
Mit einem "Beutel" bin ich ja recht unabhängig, aber nach einer solchen "Rückverlegung" bin ich doch mehr auf erreichbare Toiletten angewiesen?
So schließe ich die Kette meiner Fragen....
WAS ist sinnvoll? <-- Sigma, Mastdarm und Rektum noch vorhanden....
Danke
LG
Klaus
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