von Dodo86 » 22.09.2010, 12:02
Hallo liebe Forums-Freunde,
Lange war ich nicht mehr hier. Daher fange ich mit Erzählen im April an. Meine Rückverlegung stand an. Ich hatte ziemlich Schiss davor, was danach kommen mag… Denn dann gab es sozusagen kein Zurück mehr und die Angst, dass alles wieder von vorne anfangen würde, war definitiv da.
Aber ich kann euch sagen: Es ist ein tolles Gefühl, aufzuwachen und das Beutelchen am Bauch ist weg!!! Der erste Gedanke: Funktioniert wieder alles??? Damit muss man sich etwas gedulden. Bis erste feste Nahrung durchging, dauerte es noch 3 Tage. Aber die Erholung von der OP ging WESENTLICH schneller als davor. Es war bereits herrliches Wetter im April und ich bin quasi von morgens bis abends auf der Dachterrasse des KH gesessen.
Und ich kann euch sagen: der erste Stuhlgang war ein FEST!!! Ich musste richtig grinsen auf der Toi. Es brennt zwar wie Hölle am Anfang. Also Penaten und Co. waren Pflicht und selbst dann noch.
Nach einer Woche war ich wieder daheim. Wieder ne Woche später gings in die Reha/AHB. Die tat sehr gut! Musste zwar ganz bewusst die Zeit für mich nutzen, weil man sonst manchmal verzweifeln könnte ob der Umstände in so Kliniken (viele Ältere, viel Leid, oft schlimmere Schicksale…), aber ich hatte Glück und habe einige Freundschaften geschlossen, die ich nicht missen möchte. Und ich habe die Zeit wie gesagt für mich genutzt und alles andre ausgeblendet, bzw. gerne geholfen wo ich helfen konnte. Nach ein paar Tagen ging es mir nicht so gut. Hatte schon Angst, dass ich ziemlich früh wieder ne Pouchoskopie brauchte. Aber ich wartete ab, und es wurde von allein besser!
Seither ging es den Berg immer weiter hoch. Ich habe schon 2 Urlaube hinter mir, genieße wieder das Leben. Die Stuhlfrequenz kann ich gar nicht genau beziffern. Anfangs half ich mir nachts mit ner Loperamid aus. Mittlerweile nehme ich gar nichts mehr, muss nachts 1-2 mal raus (je nach Uhrzeit und Art der Abendmahlzeit ), tagsüber entleert sich der Pouch eigentlich immer, wenn ich Pinkeln geh. Gegen Nachmittag/Abend wird es mehr, morgens kann sein, dass ich vor Mittag gar nicht auf die Toi muss. Also im Schnitt etwa 8 mal am Tag. Halten geht auch gut, längere Autofahrten, Geschäftstermine kein Problem (bin vor ein paar Wochen 12 Stunden am Stück nach Italien gefahren).
Kosmetisch sind meine Narben leider nicht die schönsten, wenn auch die Form des Bauches fast wieder die alte ist. Aber ich denk, da gibt es wesentlich Schlimmeres.
Nun, ein Jahr nach meiner ersten OP, kann ich sagen, es hat sich gelohnt! Wenn auch momentan wieder kleine Beschwerden da sind, möchte ich doch in keinem Fall zurück (wenn man den Stand vor der OP und nicht vor der Krankheit an sich betrachtet).
So, das wars erst einmal. Sollte mir noch etwas einfallen, schreibe ich es einfach nachträglich dazu.
Dass ich nicht so viel im Forum unterwegs bin, ist nicht böse gemeint. Ich lese oft still mit, finde aber dank Beruf und Freizeitstress (über den ich ja eigentlich froh bin), die Zeit oft nicht, mich zu äußern.
Viele Grüße an alle, die es gelesen haben!! Schaut nach vorne - wird alles gut!
Dodo
von Webkänguru » 22.09.2010, 19:21
Hallo Dodo,
vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von Siskinanamok » 22.09.2010, 22:32
Hey Dodo!
Wie ich schon gestern schrieb, schön das du dich hier wieder zu Wort meldest. Dein Beitrag macht MUT!
Ganz lieben Gruß
Siski
von Hansmann » 11.10.2010, 16:43
Dodo86 hat geschrieben:... aber ich hatte Glück und habe einige Freundschaften geschlossen, die ich nicht missen möchte.
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