von Missy66966 » 07.06.2014, 17:43
Hallo liebe Stoma Community,
Kurz zu unserer Geschichte in der Hoffnung, dass uns jemand weiterhelfen kann. Meine Mutter bekam 2009 die Diagnose muzinöses Adenokarzinom des Dünndarms mit folgender Chemotherapie. Im Oktober nach zweimaligem Darmverschluss und darauf folgende notoperationen die Diagnose Peritonealkarzinose. Aufgrund der massiven Verwachsungen musste ein colostoma angelegt werden. Ihre Therapie der Peritonealkarzinose beinhaltete eine HIPEC Operation und Rückverlegung des Stomas welches am 16.4.2014 erfolgte.
Seit der Entlassung dort, musste sie aufgrund ihrer massiven Beschwerden fast durchgehend stationär im hiesigen Krankenhaus bleiben. Sie leidet seit dem unter starker Übelkeit, schmerzen, geblähtem Bauch und Stuhlerbrechen. Nahrung sowie Flüssigkeit kann sie nicht bei sich halten und bekommt beim Versuch etwas zu essen massive Schmerzen, abführen ist nur in minimalen Mengen möglich und dies auch nur nach Gabe von Laxanzien. Laut dem letzten MRT Befund mit Kontrastmittel, ist zwar eine Engstelle sichtbar, jedoch ist der Darm durchgängig. Aktuell erbricht sie seit 6 Tage erneut Stuhlgang, nachdem sie ca. 2 Wochen ohne diese Symptomatik zu Hause war und ich die parenterale Ernährung übernommen habe. Da die hiesigen Ärzte nicht wissen wie die Therapie weiter verlaufen soll, schlagen sie eine Ablaufpeg vor. Da die OP schon so lange zurück liegt, wollte ich nun von euch gerne wissen, ob jemand ähnliche Beschwerden nach der Rückverlegung gehabt hat und diese mit mir teilen würde. Danke im Voraus.
von haschel » 08.06.2014, 19:12
Hi,
also die HIPEC Methode (Spülung des Bauchfells mittels Chemotherapeutikum unter Narkose) wird ja nicht besonders häufig angewendet und im Grunde auch nur bei Peritonealkarzinose, wenn soweit keine anderen Metastasen (Leber ist Ausschlusskriterium hierfür) da sind. Es zeigt natürlich den Schweregrad der Erkrankung deiner Mutter. Ich denke, die von dir geschilderten Symptome kommen nicht unbedingt durch die RV, sondern eher durch die Bauchfellkarzinose.
Wie ging es ihr denn nach HIPEC und VOR RV? War sie da soweit fit? Ich kann deinem Beitrag zeitlich nicht alles entnehmen. Was war 2009 für eine OP und wann war Diagnosestellung Peritonelakarzinose und HIPEC?
Haschel grüßt und wünscht alles Gute
von Missy66966 » 08.06.2014, 20:33
Danke für deine Rückmeldung. Zu deinen gestellten Fragen, 2009 wurde sie aufgrund eines Ileus notoperiert mit darmresektion und der Diagnose Adenokarzinom des Dünndarm. Nachdem sie ihre 6 Zyklen chemo erhalten hatte, hatte sie 4 Jahre ruhe. Oktober 2013 kam aufgrund eines erneuten Darmverschlusses und Notoperation die Diagnose Peritonealkarzinose dazu. Nach dem Staging für die HIPEC (alle anderen Organe nicht befallen) wurde diese in bad frankenhausen am 16.4.2014 durchgeführt. Nach der Diagnosestellung ging es ihr körperlich sehr gut. Sie hatte keine typischen Symptome einer Peritonealkarzinose. Die Beschwerden kamen erst nach der HIPEC und Stomarückverlegung. Laut dem operierenden Chirurg hatte sie wirklich nur beschränkten tumorösen Befall im peritoneum und massive Verwachsungen (laut pathobefund auch ohne Befund). Es weiß sich hier niemand ein Rat mehr. Das letzt MRT zeigte wohl das 2 Darmabschnitte eventuell nicht arbeiten. Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
von haschel » 09.06.2014, 11:59
Hat man HIPEC und RV gleichzeitig durchgeführt? Gegebenenfalls hätte man hier zeitlich etwas Abstand lassen sollen? Wie hat den denn die Peritonealkarzinose auf HIPEC angesprochen? Sind die Karzinome kleiner oder weg? Hat es was genützt? HIPEC ist kein Spaziergang und ich denke, dass Nutzen und Risiko hier immer gut abgewogen werden müssen.
Haschel grüßt
von haschel » 09.06.2014, 12:04
Man entfernt ja vor HIPEC die sichtbaren Karzinome, sind danach wieder welche aufgetreten?
von Missy66966 » 09.06.2014, 17:18
Der behandelnde Arzt meinte wohl das die Zellen sehr gut auf die Spülung angesprochen hätten und er war äußert zuversichtlich, dass er alle sichtbaren Felder entfernt wurden. Die entnommenen Proben waren auch tumorfrei. Lg
von haschel » 09.06.2014, 18:55
Schön! Das freut mich! Die Komplikationen mit der RV sollten sich aber auch lösen lassen, nur, du sagst selber, selbst nach MRT haben die Ärzte keinen Plan. Da lässt sich von außen natürlich noch weniger sagen und eine solche Konstellation, wie bei deiner Mutter ist ja auch höchst selten!
Ich vermute aber schon einen Zusammenhang zwischen HIPEC mit OP und den jetzigen Beschwerden. Dazu kommt, dass ja schon einmal Darmverschlüsse aufgetreten sind, da ist es besonders sensibel, wieder am Darm zu arbeiten. Das ist ja geschehen bei der RV. Ich wünsche jedenfalls, dass die Ärzte das schnell in den Griff bekommen und auch der weitere Verlauf positiv ist!
Haschel grüßt
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