von biggen » 11.10.2011, 22:53
sylvia,
was meinst du? kann man ein ileostoma nicht zurückverlegen?
meiner nachbarin wurde der komplette dickdarm entfernt, hat aber kein stoma.
die andere frage ist natürlich, ob das ein erstrebenswerter zustand ist.
gruß
biggen
von Häslein » 11.10.2011, 23:15
Ich will etwas anmerken:
Selbstverständlich freue ich mich, dass die Rückverlegung problemlos verlief. Aber das war nicht anders zu erwarten, da hier sonst keine Darmerkrankungen vorlagen, nicht viel Darm fehlte, keine Schließmuskelschäden vorhanden waren und die Patientin ansonsten gesund ist / war. Auch die jetztigen Umstände sind erfreulich, aber normal.
Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass man dieses Beispiel nicht allgemein für eine Rückverlegung sehen kann, denn ein kranker Darm, eine Krebserkrankung oder ein Schließmuskelschaden lassen oft eine ganz andere Prognose nach der RV erwarten.
Ich hoffe, mein Beitrag wird nicht falsch verstanden. Bei Unklarheiten bitte per PN klären.
Liebe Grüße, Häslein
Nachtrag: ich will damit ausdrücken, dass man dieses äußerst positive Ergebnis der RV nicht pauschalisieren sollte, sondern in jedem Fall indivduell abwägen sollte, ob eine RV für den Patienten wirklich eine Besserung der Lebensqualität bringt oder ob man nicht doch mit einem Stoma besser bedient ist.
von birgit40 » 12.10.2011, 19:56
liebes häslein !!
natürlich hast du recht , viele von euch haben eine erkrankung , die mir gott sei dank erspart blieb !!
trotzdem möchte ich allen mut machen, die eine RV in aussicht haben !! weil mir tat es damals unheimlich gut , fast mit bella parat , die RV zu haben und lesen zu können !! trotz es bei meiner bella leider nicht geklappt hat , aber sie hatte mir damals so viel mut gemacht und genau das möchte ich mit anderen mitgliedern hier im forum teilen !! vieleicht hilft es den einen oder anderen , wenn er positives über eine RV lesen kann !! nicht böse sein häslein , du bist ja so schon spitze und absolut vom fach !!freue mich immer deine beiträge zu lesen !! also alle die ihre RV noch vor sich haben !! kopf hoch !! gibt schlimmeres !!
ganz liebe grüße eure birgit !!
von Rehlein51 » 12.10.2011, 20:11
Hallo ihr Lieben,
Häslein Du sprichst mir aus der Seele.
Ich freue mich sehr für Dich Birgit.
Auch ich hatte nach meiner RV keine Probleme. Dann aber stellten sich zwei Narbenbrüche ein und ich habe eine Hernien-OP machen lassen. Danach fingen die Probleme erst richtig an, da das Netz fehlerhaft war. Ich bekam einen Darmverschluß, monatelang danach hatte ich einen offenen Bauch mit einer Dünndarmfistel. Erst im Juni trauten sich die Ärzte zu einer neuen OP, die gut verlaufen ist. Stuhlgangmäßig habe ich keine Probleme. Aber inzwischen schon wieder eine Hernie, die ich aber freiwillig ganz sicher nicht operieren lasse.
Also immer schön optimistisch bleiben, aber ob Du für alle Rückverlegungen das richtige Vorbild bist, wage auch ich zu bezweifeln. Wie Häslein schon sagte, kommt es auf die Grunderkrankung und einiges mehr an, die eine RV erfolgreich werden lassen.
Für Dich alles Gute weiterhin.
Liebe Grüße
Silvia
von Häslein » 12.10.2011, 20:37
Hallo Birgit!
Ich habe das so geschrieben, weil auch Nachfragen zur RV kamen. Selbstverständlich ist es gut, wenn Du von Dir berichtest. Leider ist Deine Ausgangssituation nicht die Regel. Ich freue mich, wenn ich lesen darf, dass es Dir gut geht. Berichte bitte weiter.
Liebes Rehlein,
ich bin froh, dass Du mein Anliegen so verstanden hast. Es ist schwierig zu beschreiben.
Liebe Grüße von Häslein
von sahnetörtchen » 13.10.2011, 00:26
ich hab Dich verstanden Eulenhase
Ich bin natürlich froh, auch über solch erfolgreichen RV zu lesen. Bin aber bei mir selbst ernsthaft am überlegen, ob ich meine RV überhaupt noch machen lasse
Wenn ich früher gewußt hätte, was ein Stoma für meinen Crohn bedeutet, hätte ich mich schon viiiiiiiiiel früher operieren lassen. Ich weiß ehrlich nicht, ob ich es noch mal rückverlegen lasse und mir damit die momentane Lebensqualität wieder nehmen lasse.
Auf so ein Theater wie bei Bella hab ich nämlich echt kein Bock
LG
Klaudia
von Luxie » 13.10.2011, 12:22
Hallo Ihr Lieben, hallo Sahnetörtchen
ich kann nur wieder betonen, ich bin froh die RV hab machen lassen.
Ich hatte (habe) eine Grunderkrankung, den Crohn! Er ist sicherlich noch da und wird auch nie verschwinden. Aber mir geht es ohne mein Stoma soooooo viel besser
Sahnetörtchen, einen Versuch ist es wert, glaub mir!
LG
von sahnetörtchen » 13.10.2011, 12:34
Hallo Luxie,
glaub mir, ich freue mich wirklich, dass Deine und auch Birgit's RV so gut geklappt hat . Ich hätte letztes Jahr auch noch nicht daran geglaubt, dass ich das mal sagen würde. Ein Stoma war für mich gleich wie ein Todesurteil. Und nun sthe ich wieder mittlerweile voll im Leben und bewerb mich wieder.
Wer gibt mir die Garantie, dass es mir nach der RV gut geht? Wer garantiert mir, dass dann nicht eine RV der RV gemacht werden muss, weil irgendwas nicht hält? Denn das fänd ich persönlich das Oberschlimmste, wenn Du Dich auf die RV freust und drauf eingestellt hast und Dein Leben danach geplant hast und alles wird wieder über Bord geworfen.
Nicht falsch verstehen bitte, ich gönn euch wirklich vom ganzem Herzen eure gelungen RV, aber ich brauch einfach noch ein bißchen Zeit, bis ich mich endgültig entscheiden kann.
LG
Klaudia
von doro » 13.10.2011, 12:47
Da bei mir die Qual der Wahl, einer Rückverlegung aus Vernunftsgründen, gar nicht ansteht,sehe ich eine Rückverlegung sehr Neutral.
So sehr ich mich mit den Rückverlegten Leuten freuen kann, so sehr verstehe ich die Ängste und Bedenken der "eventuell" Kandidaten.Sehr oft stehen Freude und Enttäuschung dicht zusammen und deshalb finde ich es Legitim, wenn auch hier Mut machen,Hoffnung aber auch strikte Neinsager zusammen treffen.
von Nougattörtchen » 13.10.2011, 19:00
Hallo Klaudi-Sahnetörtchen,
Ne, eine Garantie, dass nach der Rückverlegung alles gut wird, die gibt es nicht, siehste ja an mir
Ich bereue es nicht dass ich diesen Schritt gewagt habe, ich hab ja schließlich damals nur auf mein "Leben nach dem Stoma" hingearbeitet. Ich musste die RV machen, für mich.. für meinen Seelenfrieden.. für...ach, ich weiß nicht.
Heute hab ich seit genau einem viertel Jahr mein endständiges Stoma.
Ich bin heut traurig, ich bin heut down.
Wenn ich gewusst hätte wie alles kommt, hätte ich glaub trotzdem nicht auf die RV verzichtet, ich hätt es trotzdem probiert, vielleicht hätte es ja doch geklappt
Das Schlimmste an meiner RV war nicht dass es nicht funktioniert hat, oder dass ich wieder bei ner Not-Op Hier!!!gerufen habe, das Schlimmste war die Entäuschung und die paar Tage des Glücks- zwischen den beiden OP´s.
Ich kann mich an diese 4 Tag so schmerzlich gut erinnern. Ich weiß noch wie die Sonne meine Haut gewärmt hat, wie die Luft gerochen hat, wie glücklich ich war, als ich mit meinem Mann draußen ein Zigarettchen geraucht und über meinen Stoma-freien Bauch gestreichelt habe.
Mich daran zu erinnern tut sooo unheimlich weh. Ich hatte doch mein Leben "nach dem Stoma" schon geplant, und dann... von einer Sekunde zur nächsten ist alles anders.
Kurz vor meiner OP haben die Doc´s mich noch mal aufgeweckt um zu besprechen ob ich nochmal ein vorübergehendes oder doch ein endständiges Stoma bekommen soll (alle haben mir zum endständigen geraten). Und obwohl ich total benebelt war, dachte ich nur: Das will ich nicht noch einmal erleben, dieses Glück, dieses Hochgefühl und dann dieser Absturz.
Darum hab ich mich für das endständige entschieden.
Heute denk ich, das war falsch. Jetzt hab ich mir jede Chance auf eine Rückverlegung verbaut.
Jetzt kann ichs nicht mehr antesten obs beim nächsten Mal doch klappt.
Naja, vielleicht denk ich morgen wieder anderst darüber.
Hab heut einfach nen schlechten Tag - sorry.
Bella
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