Neu hier? | schnell registrieren!

Mut zur Rückverlegung – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
Antwort erstellen
9 Beiträge • Seite 1 von 1

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von Westiefan » 24.03.2024, 15:51

Hallo an alle.
Ich möchte mich zuerst einmal vorstellen. Ich heiße Marianne und bin 79 Jahre alt.
Zu meiner Krankengeschichte: Ich wurde am 26.5.23 in einer Notoperation nach Hartmann operiert. Dabei wurde mir das gesamte Sigma wegen geplatzter Divertikel entfernt. Dem Chirurgen bin ich noch heute dankbar, denn ich hatte bereits eine eitrige Peritonitis und nur seine umsichtige Art hat mir wohl das Leben gerettet.
Mit dem Enterostoma habe ich mich nie wirklich anfreunden können und so war es für mich klar, dass ich die Rückverlegung wollte. Die war dann für den 12..9.23 geplant.
Vorher hatte ich mich im Internet etwas belesen und war auf anhaltende Durchfälle vorbereitet und hatte mir schon einiges an Inkontinenzmaterial besorgt.
Die Operation verlief völlig komplikationslos und außer den üblichen Wundschmerzen bei manchen Bewegungen hatte ich keine Probleme. Am 5. postoperativen Tag sollte ich entlassen werden, aber die Ärztin wollte nicht so recht, weil ich noch immer keinen Stuhlgang hatte.
Sie ließ mich dann aber doch ziehen und schon zu Hause hatte ich Stuhlgang und dieser war völlig NORMAL :lol: und das blieb auch so - bis zum heutigen Tag.
Gut, ich habe oftmals zweimal Stuhlgang, aber niemals Durchfall. Alle die im Internet beschriebenen Schwierigkeiten hatte ich nie. Ich habe auch ziemlich schnell alles essen können.

Ich wollte dies einmal berichten weil ich der Meinung bin, dass es viele dieser Fälle wie mich gibt, aber leider werden die wohl kaum im Internet beschrieben und so wird es wohl vielen wie mir ergehen. Ich hatte einen ziemlichen Bammel vor der Zeit nach der Rückverlegung. Aber wie beschrieben kam es völlig anders.
Ich hoffe, ich kann mit meinen Erfahrungen auch anderen Betroffenen Mut zur Rückverlegung machen.

kein Profilfoto
Westiefan

Mitglied

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von Magnus » 28.03.2024, 09:12

Schön zu lesen, dass es so reibungslos geklappt hat mit der Rückverlegung. :super:

kein Profilfoto
Magnus

Mitglied

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von Webkänguru » 28.03.2024, 12:31

Hallo Westiefan,

vielen Dank für deinen positiven und motivierenden Bericht :super: Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und dass dich die Divertikel jetzt in Ruhe lassen :-)

Viele Grüße,
Christian

kein Profilfoto
Webkänguru

Moderator

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von Schwarzbär » 17.07.2024, 22:54

Moin zusammen, erst einmal Dank für die Aufnahme und die vielen Infos, die ich hier schon bekommen habe. Besonders, dass viele von euch die gleichen Probleme, wie ich hatten, obwohl mir der behandelnde Prof immer wieder erzählt hat, ich wäre eine bedauerliche Ausnahme.
Hier kurz meine Geschichte: Juli 23 - Feststellung eines raumfordernden Gewächses im Enddarm. Tumorboard entscheidet: Zunächst Chemo und 30 Bestrahlungen a 3 Minuten (Kosten 538 Euro pro Bestrahlung!) Fand im September 23 statt. Danach entscheidet Tumorboard der Tumor wäre tot, die Reste sollten aber lieber operativ entfernt werden. Dezember OP nahe Rektum, nach 4 Tagen aus Klinik mit Ileostoma entlassen. 24.12. mit NAW ins nahegelegene Klinikum: Enddarmnaht aufgerissen, weil OP zu früh und Darm noch durch Bestrahlung geschwächt. Totale Niereninsuffizienz, kurz vorm Exitus. Januar 24: die örtliche Klinik hat die Nieren wieder zum Laufen gebracht, nach Hause mit Stoma. Wurde leider direkt neben Bauchnabel angebracht, jede nachttritt Flüssigkeit aus, große Teile der Bauchdecke blutig entzündet. Monate der Quälerei und Schmerzen folgen. Mai 24: RV des Stomas, sollte auch nur 4 Tage dauern, wurden 14 Tage draus. Darmverschluss im Bereich des ehemaligen Stomas, eine Nacht Magensäure gekotzt, dann 5 Tage Magensonde durch die Nase, insgesamt 20 Kilo abgenommen, aber schließlich öffnete sich der Darm wieder (Schwellungen) Und immer wieder das Gerede, ich wäre ja nun der absolute Ausnahmefall, ich müsse vor 20 Jahren mal Morbus Cron gehabt haben (hätte man ja wohl bemerkt) . Anyway: Zu Hause (ich koche selbst und gern) wieder 10 kg zugenommen, allerdings auch noch nicht vorauszusehende Tage mit Schmerzen am Anus, gefolgt von problemfreien Tagen. Mal 2, mal 20 Toilettengänge am Tag. Immerhin meine ich eine positive Tendenz festzustellen. Warten wir noch ein paar Monate ab...

kein Profilfoto
Schwarzbär

Mitglied

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von martin.heuer2@web.de » 03.09.2024, 13:30

Vielen vielen Dank.
Ich soll in ca 2 Monaten meine Rückverlegung erhalten und bin schon voller Panik weil man fast nur Horrorszenarien liest.

Hoffentlich ergeht es mir wie dir—danke.

kein Profilfoto
martin.heuer2@web.de

Mitglied

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von Blondchen67 » 04.09.2024, 16:33

:winke:
Hallo,

ich habe auch viele Rückschläge bei Rückverlegungen hier gelesen aber auch teilweise einiges positives.
Mache dich damit nicht fertig,lasse es einfach auf dich zukommen.
Ich wurde vor 9 Monaten auch rückverlegt,Colostoma, alles ist gut gegangen und es geht mir sehr gut.

Lg Linda

kein Profilfoto
Blondchen67

Mitglied

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von Westiefan » 11.11.2024, 15:38

Bitte mach dich nicht verrückt. Ich hatte vor meiner Rückverlegung auch nur Horrorgeschichten gelesen und mich vorsorglich mit Inkontinenzmaterial eingedeckt :aah: Das liegt jetzt hier rum. Meine Rückverlegung war am 12.9. vorigen Jahres. Und ich hatte gar keine Stuhlgangsprobleme, nicht einen einzigen Tag. Die Ärztin wollte mich nicht entlassen, weil ich noch am 5. Tag keinen Stuhlgang hatte. Der setzte aber dann zu Hause ein - völlig normal. Außer ziemlich schlimmen Blähungen hatte ich keine weiteren Probleme. Und die Blähungen habe ich mit Espumisan Gold gut in den Griff bekommen.
Wie gesagt, laß dich nicht verrückt machen. Die Op. ist nicht schlimm und leider schreiben die meisten Mitmenschen nur in Foren wenn sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, die mit den positiven Erfahrungen melden sich kaum zu Wort.

kein Profilfoto
Westiefan

Mitglied

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von martin.heuer2@web.de » 11.11.2024, 15:57

Vielen Dank für die aufmunternden und erklärenden Worte, sehr nett.
Leider hat sich herausgestellt das ich meinen Stoma so nicht wieder loswerde.

Ich muss mich nun entscheiden welche Variante ich will und werde mich erstmal für den Erhalt vom colostoma aussprechen aber ein großer Teil vom Dickdarm muss weg und mein anus dann auch bzw. zugenäht und eine große Sanierung aufgrund großer hufeisenfisteln im beckenbereich und CU und MB.

kein Profilfoto
martin.heuer2@web.de

Mitglied

Mut zur Rückverlegung

Beitrag von Butterfly » 11.11.2024, 16:07

Schön, ging es bei euch so gut. Das ist toll und wichtig zu berichten. Wie ich verstanden habe, war es wegen Divertikeln.

Ich möchte keine Spielverderberin sein: Es kommt auf die Grunderkrankung an und wieviel Darm wo entnommen wurde.
Ein paar Beispiele:
- Wird z.B. wegen CED Darm entnommen, dann besteht die Erkrankung weiterhin. Hat man vorher schon deswegen Durchfälle, bleiben sie auch oft hinterher - selbst in Remission ist der Stuhl anders.
- Fehlt die Klappe Dünn/Dickdarm, ist es auch schwieriger, weil permanent was in den Dickdarm nachgeschoben wird und Bakterien aus ihm den Dünndarm fehlbesiedeln können.
- Bei bestrahltem Darm können Strahlenschäden zu komplizierten RV führen.
- Hat man einen Pouch wegen FAP oder CU bekommen… ist es nicht zu vergleichen mit anderen RV. Der Pouch muss erst gedehnt werden und lernen, dass er jetzt Dickdarmersatz ist.

Die Liste lässt sich fortsetzen und illustriert die unterschiedlichen Ausgangssituationen.
Wer sich also für RV interessiert, sollte schauen, wer berichtet. Sonst rechnet man mit Pflaumen - und bekommt Kiwi geliefert.

Liebe Grüsse
Butterfly

kein Profilfoto
Butterfly

Mitglied

Antwort erstellen
9 Beiträge • Seite 1 von 1


Beiträge der letzten Zeit anzeigen:
Sortiere nach: