von Strumpelchen » 21.03.2009, 13:57
Hallo an alle,
ich bin neu hier im Forum und seit morgen einer Woche wurde bei meinem Mann in einer Not OP (kurz vor Darmdurchbruch) ein Stoma gelegt.
Lt. Arzt hat mein Mann Darmdevertikel und ihm wurde Darm entfernt.
Da es sehr schwierig ist einen Arzt zu finden, der Bescheid weiss und dann auch noch Zeit hat, bin ich mittlerweile sehr frustriert, da ich gar nicht genau weiss, wieviel Darm und an welchem Darmteil ihm etwas entnommen wurde.
Ich glaube, dass ich 70 cm gehört habe - aber das erscheint mir sehr viel, oder.
Man steht am Anfang so neben sich, dass man eigentlich nicht wirklich alles aufnimmt.
Er hat an der rechten Seite nun das Stoma, was doppelgelagert ist und, wie man mir sagte, in 2 - 3 Monaten wieder zurück verlegt werden soll.
Seit ca. 2 Tagen hat mein Mann nun Probleme mit der neuen Art der Verdauung und musste sich Nachts auch übergeben.
Aus dem Stoma kommt immer mal ein bisschen, aber so richtig funktioniert das Ganze noch nicht.
Könnt ihr mir sagen, um welche Art Stoma es sich handelt und ob man ihn wirklich später zurück verlegen kann.
Ich habe so ein ängstliches Gefühl.
Vielleicht kann mir ja einer von euch etwas dazu sagen, bzw. Tips geben - dafür wäre ich von Herzen dankbar.
Und sorry, dass ich mich noch nicht so richtig ausdrücken kann, aber es ist noch alles so neu für mich.
Danke und fühlt euch lieb gegrüsst
Tanja
von doro » 21.03.2009, 14:16
Hallo Tanja,
70 cm Dickdarm ist nicht die Menge,wenn sie dann entfernt wurde.
Ihr ( habe keinen Dickdarm mehr ) habt davon dann immer noch gut 7 m. Edith: Es sind nur ca 1,50 m
Dein Mann hat das Stoma auf der rechten Seite,hmm wenn Du auf seinen Bauch siehst oder von ihm aus gesehen? Also, wenn Du auf den Bauch siehst.sitzt rechts im allgemeinen das Dickdarmstoma und links das Dünndarmstoma.
Wenn Dein Gatte noch keine rechte Verdauung hat, das spielt sich ein.Die ersten Tage nach der OP,sind ja gerade 6,klappt es meistens noch nicht so gut.
Alles Liebe für den Gatten und
Willkommen bei uns!! |
von Monsti » 21.03.2009, 14:34
Hallo Tanja,
auch von mir ein herzliches Willkommen!
Bei einer Divertikel-OP wird meist ein Teil des absteigenden Dickdarms (v.a. das Sigma) entfernt, d.h. bei Entfernung von 70 cm Dickdarm, hat er jetzt noch ungefähr die Hälfte, was für einen normalen Stuhlgang vollkommen ausreicht. Egal, welches Stoma Dein Mann nun hat, kann es selbstverständlich in einigen Monaten wieder zurückverlegt werden. Dein Mann hat jetzt ein Schutz-Stoma, damit die Nahtstelle (= Anastomose) gut verheilen kann. Die Rückverlegung ist dann nur ein kleiner Eingriff, da der jetzige Doppellauf lediglich verschlossen und im Bauch versenkt werden muss.
Das mit der Verdauung nach der jetzigen OP kann ein wenig dauern. Erst muss ja der Kostaufbau abgeschlossen sein und sich der Darm wieder gefüllt haben.
Deinem Mann recht gute Besserung und liebe Grüße aus Tirol
Angie
von Waltraud Mayer » 21.03.2009, 16:56
Doro überprüf nochmal deine Darmmasse
http://www.qualimedic.de/darm_funktion.html
7 m Dickdarm hat kein Mensch...
Tanja herzlich willkommen...
alles andere hat Monsti schon beantwortet
LG Waltraud
von doro » 21.03.2009, 18:19
Doro überprüf nochmal deine Darmmasse
von Monsti » 21.03.2009, 19:30
Hi Doro,
dabei dachte ich immer, mein Ex-Dicki mit 260 cm Länge sei guinessbuchrekordverdächtig gewesen. 7 m wären der Knaller.
Grinsegrüßle von
Angie
von doro » 21.03.2009, 19:35
Mönsch, das ist Anglerlatein .. damit habe ich ganze Kaffeegesellschaften beeindruckt
von Linie 22 » 21.03.2009, 19:50
Hi Strumpelchen,
erfolgreich bestanden.
Dir und Deinem Mann ein herzliches Willkommen in der Skippi-Ranch.
70 cm Darmamputation sind wirklich nicht viel.
Zur Beruhigung einpaar cm Fachliteratur über den menschlichen Darm:
Zitat: "
Länge des Zwölffingerdarmes..............30 cm
Länge des Dünndarmes..................5 - 7 m
Länge des Dickdarmes...............1,2 - 1,5 m
Länge des Mastdarmes................15 - 20 cm
Gesamtlänge des Darmes..................7 - 9 m
Gewicht des Darmes..............2.000 - 2.500 g"
Meiner Wenigkeit fehlt ca. +/- die Hälfte des Dickdarmes.
Mastdarm besitze ich gar keinen mehr.
Deshalb befindet sich mein jetztiges Stoma im Oberbauch.
Das "Benimm" des Stomas, vermutlich Kolostoma, steckt, kurz nach der OP, noch in der Anfangsphase.
Tschüüüss, grüßt, allesgutewünschend, Linie 22
von Monsti » 21.03.2009, 20:50
Griaß di Linie, dös host bärig g'mocht!
Der Begriff Zwölffingerdarm entstammt übrigens dem Maß von nebeneinander gelegten Männerhänden bzw. der Breite von zwölf Fingern. Bei mir ergäbe es nur 23 cm. Der Zwölffingerdarm ist jener Bereich unseres Gedärms, der aufgrund seiner Fläche den überwiegenden Teil der aufgenommenen Nährstoffe verarbeitet.
Pfiat di daweil
Angie
von Strumpelchen » 21.03.2009, 21:36
Vielen, vielen Dank an euch alle.
Das ist so lieb von euch, dass ihr mir geantwortet habt.
Wisst ihr, im Momnet habe ich das Gefühl irgendwie neben mir zu stehen.
Ich mache mir so viele Sorgen.
Als mein Mann operiert wurde, sagte man mir am Telefon etwas von Darmdurchbruch und ich habe im Internet dann diese Darmdevertikel oder eben Krebs als Ursache gefunden.
Ich hatte so eine Angst um ihn.
Unsere Tochter ist 6 Jahre und sie braucht doch ihren Vater und ich brauche doch auch meinen Mann.
Wir haben einen eigenen Betrieb und ich machte mir grosse Sorgen, wie das nun alles weiter gehen soll, ob er wieder arbeiten kann, ob er tatsächlich wieder rückverlegt wird und ob dann überhaupt alles wieder so sein kann, wie früher.
Ich war heute wieder im Krankenhaus und sein Stoma liegt, wenn ich von vorne auf ihn schauelinks, wenn ich aber er wäre liegt es rechts und es hat zwei Öffnungen und sieht irgendwie aus wie ein Pfirsich der auf der Haut liegt (mit ein bisschen Phantasie eben).
Reini (mein Mann) hat nun 2 Nächte nacheinander gebrochen und er sagt, dass es ihm schlecht ist und er sich voll gestopft fühlt - er muss auch dauernd aufstossen.
Er findet nicht so richtig eine Position in der er sich wohl fühlt.
Sein Stoma beginnt aber zu arbeiten und er hat heute auch einmal noch ein bisschen was aus dem After gedrückt.
Das Stoma haben wir heute einmal geleert, der Kot war breiig, aber ohne Blut (was man sehen konnte) aber er roch doch sehr gewöhnungsbedürftig.
Die Menge war, für das was er die letzten Tage überhaupt gegessen hat, eigentlich ordentlich, würde ich jetzt so sagen.
Er hat kein Fieber und die Ärzte sind mit der Wundheilung zufrieden.
Ich hoffe, was ich schreibe ist so alles im grünen Bereich und normal.
Ich verstehe nur nicht warum er sich noch so schlecht fühlt, aufgedunsen und dauernd Brechzeiz hat, wenn doch das Stoma nun arbeitet - das macht mir Sorgen.
Und noch eines macht mir Sorgen - er hat irgendwie viel abgenommen, sieht irgendwie elend aus, auch ein bisschen blass.
Jetzt hat er keinen Appetit mehr und will nichts mehr essen.
Er denkt so würde der Druck abnehmen.
Ich denke aber, dass es falsch ist nichts zu essen und, dass er unbedingt essen muss - auch schon damit der Darm in Arbeit bleibt.
Sonst denke ich, könnte es ihm, für eine kurze Zeit, vielleicht schon etwas besser gehen, aber irgendwann muss er ja essen und dann fängt doch alles wieder von vorne an -oder ??
Ausserdem habe ich das Gefühl, aber ich bin auch sehr empfindlich, dass er mir gegenüber etwas ablehnend ist.
Ich habe fast das Gefühl, dass es ihm zu viel ist, wenn ich da bin und er lieber alleine wäre.
Das verletzt mich sehr, denn ich will ihm doch so gerne helfen.
Oder ist es ganz normal, dass man etwas ablehnend ist, nach so einer OP.
Die ersten Tage war er anders, so komisch und anders als sonst ist er jetzt seit 2 Tagen.
Danke noch mal für eure Hilfe - ihr seid so lieb und ich werde nie vergessen, wie spontan ihr mir geantwortet habt.
Liebe Grüsse
Tanja
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