von Ariela » 23.03.2015, 16:54
beakol hat geschrieben:hallo ariela,
vielen dank für deine umfangreiche und schnelle antwort.
ich habe mir gerade mal deinen bericht von der rückverlegung durch gelesen und habe noch mal eine frage an dich, legt man die magensonde immer?
damals bekam ich vor der op nämlich auch eine magensonde und ich habe das legen dieser sonde in keiner guten errinnerung.
ich glaube, ich überlege mir das wirklich noch mal, mit der op, weiß echt nicht mehr, ob ich das noch machen soll, jeder aus meiner familie sagt mir, wenn ich es nicht mache, werde ich es irgendwann bereuen, keine ahnung, ob die recht haben.
lieben gruss, bea
von Trudi » 23.03.2015, 17:06
Hallo!
Die Magensonde hat i.d.R. einen ganz anderen Grund:
Viele neigen nach einer Operation mit entsprechend langer Narkose zu Übelkeit und Speiberitis und genau das ist der Grund für die Magensonde! Sie ist nicht "zum Essen" da, sondern um eventuellen Mageninhalt abzusaugen. Auch wird sie i.d.R. gelegt, wenn Mensch schon selig schlummert!
Warum das bei dir anders war???? Null Ahnung!
Wenn Mensch sich nämlich im Halbdusel der Narkose übergibt, kann es passieren, dass Mageninhalt in die Luftröhre und schlimmstenfalls in die Lunge kommen. Und das kann höööchst ungute Folgen haben! Im besten Fall eine leichte Lungenentzündung um schlimmsten Fall Exitus!!!!
Und das braucht ja nun wirklich keiner!
Wenn man beim Narkosegespräch sagt, dass einem leicht schlecht wird, bekommt man schon mit der Narkose entsprechende Anti-Speibmittelchen, auch sollte man darauf achten, dass der Kopf immer etwas höher gelagert wird. Dann kann dahingehend weniger passieren.
Wenn die es nicht ansprechen, dann frag du! Und frag auch, ob sie, wenn du eine Magensonde brauchst, diese nicht legen können, wenn du schon schläfst!
Die Narkoseärztin in der Charité meinte, sie gehen lieber sicher und legen die
Magensonde, dann können sie alles absaugen, bevor es hochkommt! Als ich dann auf der IMC lag und über das Dings gemeckert hab, hat der Pfleger mir einen Becher Wasser gegeben und mir erklärt, wenn ich trinken können, ohne, dass alles hochkäme, würde er die Sonde ziehen! Gesagt - getan, schnell erledigt, hat ein bissi geziept, mehr nicht! Das Wasser hinterher schmeckte gleich besser!
Also, keine Angst!
Und wie gesagt, du musst nicht "gleich, sofort, nanu" rückverlegt werden, wenn du nicht bereit bist.
Wenn du es hinter dir haben willst, dann "Augen zu und durch!"
Lass dich nicht drängen, es kommt, wie es kommen soll!
Ich halt dir alle meine Däumchen und Zehen!
von Marie67 » 24.03.2015, 23:27
Hallo liebe Bea,
auch ich hatte "damals" (Juni 13) wahnsinnige Angst vor der RV. Ich hatte weniger Angst vor der OP, mehr vor dem "Danach".
Da mir, auf Grund einer Fistel Not- OP, am Schließmuskel herum operiert wurde und von genau diesem seitdem ein ganzes Stückchen fehlt, hatte ich große Angst vor Halteproblemen nach der RV.
Dennoch wollte ich den Beutel, mit dem ich gut klar gekommen bin, loswerden.
Vor der OP wurde ein sogenannter Haltetest gemacht. Das positive Ergebnis hat mich schon mal sehr beruhigt.
Ich weiß nicht ob Du ein endständiges oder doppelläufiges Stoma hast. Ich hatte ein doppelläufiges und alles ist wunderbar verlaufen.
Ca. eine Stunde nach OP Ende bin ich aufgewacht und mein erster Griff ging unter das Flügelhemdchen und.... es war sooo toll.... der Beutel war weg!!!
Stattdessen klebte dort lediglich ein Pflaster. Die Wunde war nur geklebt.
Ich hatte keine Magensonde, Schmerzpumpe, Drainage oder ähnliches.
Insgesamt war ich, glaube ich, fünf Nächte im KH. Die Wunde hat natürlich etwas wehgetan, aber dagegen gibt es ja etwas.
Der erste Stuhlgang kam am Morgen der Entlassung (das war die Bedingung) und es war völlig unproblematisch. Kein Durchfall, keine Halteprobleme.
So ist es bis heute auch geblieben.
Die Wunde ist innerhalb von ca. vier Wochen ganz verheilt, ohne Fäden oder Klammern. Zwei oder drei Wochen nach der RV bin ich in den Urlaub geflogen, Inselhüpfen in Griechenland. Zuerst habe ich noch Duschpflaster ( ) benutzt, nach 1,5 Wochen nicht mehr.
Das ist jetzt sehr verkürzt dargestellt. Meine gesamte positive RV kannst Du im entsprechenden Thema nachlesen.
Dass Du große Angst hast kann ich sehr gut verstehen. Wie gesagt, meine war unendlich groß! Wenn ich alles richtig gelesen habe, ist Deinem Schließmuskel aber doch nichts passiert? Das ist doch schon eine wichtige Voraussetzung ( bei mir hat es trotzdem geklappt)!
Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst.
Liebe Grüße Marie
P.S. Mit der Becken-Boden-Gymnastik habe ich ca. vier Wochen vor der RV begonnen. und das hat bei meinem stark verkleinertem Schließmuskel wunderbar geklappt.
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