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Pouch-Anlage mit Komplikationen – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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Pouch-Anlage mit Komplikationen

Beitrag von Danne86 » 26.11.2016, 11:16

Hallo zusammen,

mekn Name ist Daniel und ich bin 30 Jahre alt.

Nachdem mir aufgeund von Colitis Ulcerosa im letzten Jahr der Dickdarm entfernt werden musste, folgte am 08.11.16 die zweite OP mit der Anlage eines ileoanalen Pouches.

Die OP verlief sehr gut. Leider streikte mein Darm die ersten 1,5 Wochen und ich erbrach sogar Stuhl.

Es wurde per Stoma-Endoskopie eine Engstelle hinter dem Stoma festgestellt.

Zur Zeit fördert das Stoma zwar, und ich muss nicht brechen, aber ich habe schubweise, wenn der Darm weiter transportiert, mit Bauchschmerzen zu kämpfen.

Das Stoma wurde bei mir verdreht angelegt, dass heisst der zuführende Schenkel liegt unten, und der ableitende Schenkel oben. Ist das üblich so? Meine Vermutung ist, dass dadurch die Engstelle entstanden ist.

Die Ärzte möchten das Stoma dadurch jetzt schon zurückverlegen, um die Engstelle zu beseitigen. Meine Pouch-Naht ist vor 10 Tagen kontrolliert worden und sähe sehr gut aus.

Jetzt mach ich mir natürlich Gedanken ob das der richtige Weg ist. Ich möchte den Ärzten vertrauen, aber überall liest man, dass frühestens nach 8 Wochen rückverlegt werdrn sollte.

Viele Grüße,
Daniel

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Danne86

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Pouch-Anlage mit Komplikationen

Beitrag von Merlina » 27.11.2016, 02:05

Hallo Daniel,

wenn ich Deine Beschreibung richtig interpretiere, ist Dein doppelläufiges Stoma um 180 Grad verdreht worden, sodass es seine eigentlich nach unten gehörende Öffnung nach oben richtet und die obere Öffnung nach unten zeigt? Bildlich gesprochen so, als wenn man am Stoma anfasst und dieses wie einen Drehknopf halb herum dreht? Anders kann ich mir das nicht vorstellen.

...der ableitende Schenkel oben. Ist das üblich so?
nein, das ist m.E. keineswegs üblich!

Dein Pouch wird ja wohl im Becken liegen, und in diesen muss der abführende Schenkel ja münden. Das bedeutet, dass nur der Beginn des abführenden Schenkels oberhalb des Stomas liegt und dann nach unten abknickt und nach unten in den Pouch führt. Diese Tatsache wird Dir weniger Probleme machen, weil da fast nichts transportiert werden muss.
Aber der zuführende Schenkel, der dadurch um 180 Grad nach unten verdreht ist, der macht deine Beschwerden. Durch die Verdrehung wird ein Knick wie ein "J" unterhalb des Stomas entstanden sein, und so eine Engstelle am Ende des zuführenden Schenkels, die von allem was aus dem Magen/Dünndarm kommt, überwunden werden muss. Eigentlich vermutlich auf Dauer ein untragbarer Zustand.

Kann man denn nicht das eingenähte Stoma lösen und entwirren und zurückdrehen um es dann richtig einzunähen?
Kennst Du den Chirurgen, der Dich operiert hat? Ist das ein Visceralchirurg mit umfangreicher Erfahrung in Pouchanlagen?

Ich verstehe und teile Deine Skepsis absolut, denn Dein Pouch ist ja noch keine drei Wochen alt!!!
Auch wenn die Nähte gut aussehen, sowie der Pouch aktiviert wird, wird er voll beansprucht. Er soll lernen sich dehnen und so werden die Nähte unweigerlich belastet.

Ich würde mir in einem anderen Krankenhaus eine Zweitmeinung einholen, und mich nur von einem erfahrenen Chirurgen erneut operieren lassen. Wenn Du Dein Bundesland/ggfs. die Stadt angeben magst, vielleicht hat jemand eine Empfehlung in der Nähe für Dich?

Dein Pouch soll möglichst lebenslang funktionieren, er muss darum die beste "Fürsorge" und Heilungszeit bekommen.

LG, Merlina

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Merlina

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Pouch-Anlage mit Komplikationen

Beitrag von Danne86 » 27.11.2016, 11:07

Hi,

das das Stoma verdreht angelegt wird, ist laut den Ärzten eine gängige Methode. Der Grund ist, dass der Stuhl aus dem zuführenden, unteren Schenkel der Schwerkraft folgt und somit nicht über den ableitenden, oberen Schenkel fließt.

Der Chirurg ist spezialisiert auf diesem Gebiet und hat schon zig dieser OPs durchgeführt. Ich bin in der Uniklinik Münster.

Ich werde mich morgen bri den Ärzten noch mal schlau machen, ob das Stoma nicht neu angelegt werden kann.

Viele Grüße,
Daniel

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Danne86

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Pouch-Anlage mit Komplikationen

Beitrag von Merlina » 27.11.2016, 23:46

Hallo Daniel,

das hatte ich so noch nicht gehört oder gelesen. Hört sich einerseits logisch an, andererseits nach möglichen Hindernissen durch Narbenzug oder Verwachsungen.
Vielleicht meldet sich ja noch ein Fori, der diese Technik kennt.
Dass Du in Münster grundsätzlich gut aufgehoben bist, denke ich auch.

Bitte berichte weiter und lass Dich gut informieren, entscheide Dich nur, wenn Du überzeugt bist.

LG, Merlina

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Merlina

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Pouch-Anlage mit Komplikationen

Beitrag von Danne86 » 29.11.2016, 14:39

So richtig wissen die Ärzte nicht, was sie mot mir machen sollen.

Es kann natürlich auch noch sein, dass der Darm immer noch in seiner Funktion gestört ist. Es war ja eine schwere OP, und der Dünndarm wurde auch bewegt, weil der Pouch gebastelt werden musste.

Ich soll noch mal eine Endoskopue bekommen. Wenn dort nichts festgestellt wird, werde ich wohl nach Hause gehen und hoffen, dass es mit der Zeit besser wird.

Viele Grüße,
Daniel

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Danne86

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Pouch-Anlage mit Komplikationen

Beitrag von Danne86 » 07.03.2017, 12:50

Hallo zusammen,

ich wollte mich noch mal melden und berichten.

Anfang Dezember wurde ich trotz anhaltender Bauchschmerzen entlassen. Das Stoma förderte und der Plan war, die Bauchschmerzen möglichst lange auszuhalten, um Zeit für die Heilung des Pouches zu gewinnen.

Die ersten zwei Wochen zuhause waren schwierig. Die ständigen Schmerzen nagen am Gemüht und ich habe nur wenig Nahrung zu mir genommen.

Doch plötzlich ca. Mitte Dezember liessen die Schmerzen nach und innerhalb von 5 Tagen war ich beschwerdefrei. Ich war unendlich glücklich!

Heute liege ich erneut im Krankenhaus, denn ich habe die Rückverlegung hinter mich gebracht. Eine Woche ist seit der OP vergangen und ich gehe noch recht häufig auf Toilette. Dabei habe ich aber nie das Gefühl, dass es wirklich dringend ist obwohl der Stuhl komplett flüssig ist. Ich habe natürlich auch noch Wundschmerzen und der Darm ist auch noch etwas behäbig und schmerzt, aber insgesamt blicke ich positiv nach vorne.

VG Daniel

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Danne86

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Pouch-Anlage mit Komplikationen

Beitrag von Siskinanamok » 07.03.2017, 14:36

:super: :super: :super:

Hallo Daniel,

schön zu lesen, und gut, dass du durchgehalten hast!

Der Rest pendelt sich auch noch ein!

Liebe Grüsse :winke:
Siski

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Siskinanamok

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