von dedo » 27.04.2010, 09:52
hallo an alle,
mein rückverlegung war genau vor 1monat. Mein Stuhlfrequenz liegt bei ca. 5-7mal am tag (davon 1mal in der nacht). Mein problem ist, daß es nachts einmal in die Hose geht und tagsüber wenn ich spazieren gehe oder einkaufen gehe also auf den beinen bin, geht immer ganz bisschen in die Hose, aber nicht immer.... wenn ich sitze habe ich nie probleme...
Wie war das bei euch? Hattet ihr auch probleme nachts mit dem Stuhlgang zu halten oder Tagsüber das bisschen in die hose ging??? Was kann ich dagegen machen???
l.g.
dedo
von Siskinanamok » 27.04.2010, 13:54
Hallo Dedo,
leider muss ich dir sagen, das ich keine solchen Probleme hatte, und somit auch keine persönlich erprobten Tipps weitergeben kann.
Ist denn dein Stuhl so dünn das er leicht abgeht? Dann könnte ich mir vorstellen das es helfen könnte wenn man versucht diesen einzudicken. (über das Essen oder Loperamid)
Wie ist das denn Tagsüber? Merkst du das da was abgeht und kannst es nicht mehr halten oder bemerkst du das gar nicht und siehst es nur in der Unterhose?
Wenn es um das Halten geht, dann könnte Beckenboden-Gymnastik noch etwas sein um deine Muskulatur zu kräftigen und dem ungewollten Abgang entgegen zu wirken.
Lieben Gruß
Siski
von thomasHH » 27.04.2010, 15:42
Ich habe einen sehr festen Schliessmuskel, daher habe ich diese Probleme nicht ( aber dafür anndere...).
Kann dir auch nur Beckenboden-Gymnastik ans Herz legen.
gruss
Thomas
von dedo » 27.04.2010, 20:19
hallo,
also der stuhl ist nicht dünn die ist schon gut geformt, da ich mucofalk und immodium nehme... ich merke das schon wie es bei mir von after abgeht, es ist aber immer flüssig was abgeht... ich habe sehr viel blähungen kann das deswegen sein? wie sieht es bei euch nachts aus? ging da bei euch auch was ab? wie habt ihr das im griff bekommen?
danke für eure antworten...
l.g.
dedo
von angeli » 28.04.2010, 06:25
Hallo Dedo,
meine Anfangszeit mit Pouch ist schon einige Jährchen her, aber ich kann mich erinnern, daß insbesondere Nachts auch mal was in die Hose ging. Besondere Maßnahmen habe ich nicht ergriffen, einfach die Einlage gewechselt und weiter
Irgendwann war das vorbei, frag' mich aber bitte nicht, wie lange das gedauert hat.
Mit den Blähungen hatte ich auch die ganzen Jahre hindurch zu tun. Ich habe eigentlich nur meine Ess-und Trinkgewohnheiten darauf eingestellt, sprich tagsüber sehr wenig gegessen/getrunken aber dafür dann am Abend geschlemmt
Mucofalk und Imodium hatte ich nicht, von Mucofalk wurden eher die Blähungen und das Völlegefühl mehr.
Hab' Geduld, Dein Pouch ist doch gerade erst in BEtribe genommen, das dauert alles ein wenig. Nur nicht von kleinen Pannen entmutigen lassen
von Selbsthilfe » 28.04.2010, 13:52
Rückverlegung und was kommt danach?
Es ist sicher richtig, dass viele Faktoren eine Rolle spielen und es bei jedem etwas anders ist. Ich hatte ein Rektumkarzinom bei einer Entfernung des Sigma in unmittelbarer Nähe des Schließmuskels sowie eines nicht unbedeutenden Stück Dickdarms. Hinzu kamen Bestrahlung und Chemo. Mein doppelläufiges Stoma hatte ich über 9 Monate. Nach der Rückverlegung war es mit einigen Problmen behaftet. Ständiger Stuhldrang - das Sigma fehlt.
Stuhlgang plastisch - wesentliche Teile des Dickdarms fehlen ja. Eine beginnende Inkontinenz - der Schließmuskel hat durch die Bestrahlung etwas gelitten und keiner hatte mich auf das trainieren der Beckenbodenmuskulatur aufmerksam gemacht. Das Problem habe ich auch heute noch, nach sechs jahren. Eine Kompresse zwischen den Pobacken löst oder lindert das Problem zur Erträglichkeit.
Mukofalk hat mir geholfen und hilft mir heute noch immer, aber ich nehme es nur bei Bedarf. Der Stuhldrang ist durch das fehlende Sigma natürlich höher als früher, aber ich brauche nachts nicht mehr raus und am Tag zwischen 5 und 7 mal ist als normal anzusehen. Da Stress jeder Art, Veränderungen jeder Art sich auf den Darm niederschlagen ändert sich auch ständig das Müssen müssen Gefühl. Es kommt durchaus vor, dass es 10 mal oder mehr sind, aber nicht nachts - der Körper und der Geist beruhigen sich. Essen kann ich alles - was man nicht verträgt bekommt man schon mit. Bei mir ist es auch heute noch unterschiedlich, wenn ich heute etwas nicht vertrage, in 10 Wochen kann das alles gut gehen.
Ich würde nichts tun ohne mit dem Onkologen vorher darüber zu sprechen und es ist wichtig nicht den Mut zu verlieren.
Es gibt bei der ILCO eine Informationsschrift zum Training der Beckenbodenmuskulatur sowie zwei oder drei weitere Schriften zu Fragen bei der Rückverlegung. Eine Therapie zur Unterstützung des Schließmuskels (Therapeutische Betreuung) ist mit Sicheheit erstrebenswert. Ich habe mit vielen Rückverlegten in Deutschland Kontakt (telefonisch) und wenn wir alle dem Titel nach das Gleiche haben, es ist immer etwas anders. Man kann sich helfen und unterstützen aber man sollte immer den rat der Ärzte hinzu ziehen.
von gathy » 28.04.2010, 18:48
Selbsthilfe hat geschrieben:Ständiger Stuhldrang - das Sigma fehlt.
von Webkänguru » 28.04.2010, 19:08
Hallo gathy,
keine Panik, du hast mit deinem ileoanalen Pouch ja einen Ersatz bekommen. Der letzte Abschnitt des Dickdarms ist eine Art Speicher, in dem sich der geformte Stuhl sammelt, bis das Signal "ich mnuss mal" kommt. Wenn dieses Stück Darm fehlt, dann muss man öfter müssen und neigt auch oft zur Inkontinenz.
Damit das bei dir nicht passiert, wenn dein Dünndarm mit dem After verbunden ist, hat man dir als "Auffangbeutel" den Pouch angelegt. Der läuft voll und dann kommt irgendwann das Signal "ich muss mal".
Soweit meine kurze Erläuterung
Viele Grüße,
euer Webkänguru
von gathy » 28.04.2010, 20:49
"normalerweise" ist also das sigma die art speicher... ?!
danke für die erklärung - das beruhigt!!!
von dedo » 04.05.2010, 01:06
hallo,
ich danke euch allen für die schönen antworten.... ich glaube ihr habt recht ich muss einfach geduld haben und abwarten.... mit dem stuhlfrequenz bin ich eigentlich sehr zufrieden, aber wenn ich mich viel bewege geht es ein bisschen in die hose wobei das wirklich ganz wenig und flüssig ist....
l.g.
dedo
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