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Rückverlagerung - und danach? – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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11 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Schnupfel82 » 03.09.2010, 08:51

Hallo an Alle,
ich möchte mich kurz vorstellen:
Ich bin 28 J. alt und mein Verlobter (33 J.) hat letztes Jahr im Oktober die Diagnose Sigmakarzinom bekommen (T3,N2,M0,L1,R0). Es folgte eine komplette Entfernung des Dickdarms (da zuvor 13 Jahre Colitis Ulcerosa) und Anlegen eines Pouch. Zur Stilllegung hatte er nun bis einschließlich diesen Montag einen Anus praeter.
Er bekam nach der ersten OP 6 Monate eine adjuvante Chemo und hat diese nun Mitte Juli abgeschlossen.
Am Dienstag wurde er nun operiert und der Ausgang zurückverlagert. Momentan geht es ihm nicht so gut. Essen bekommt er natürlich noch nicht und Tee/ Wasser behält er noch nicht. Die Schmerzen wurden mit Medikamenten unter Kontrolle gebracht :gut:
Er konnte bereits am zweiten Tag auf Toilette und es kam irgend etwas schwarzes (Blut??) aufgrund der OP.
Nun geschah heute Nacht etwas, dass ihn total deprimiert:
Er muss seit gestern immer "freche Winde" lassen und merkte auch immer, wenn er auf Toilette musste.
Na und heute Nacht ist er wohl eingeschlafen und als er aufwachte, war es passiert...es ging in die Hose :shock:
Sowas ist ihm total peinlich und er hat nun Angst, dass sich das gar nicht mehr normalisiert.
Die Ärzte haben vor der OP den Schließmuskel mehrfach untersucht und sich deswegen keine Gedanken gemacht, es war alles ok. :confused:
Kann mir hier jemand seine Erfahrungen mitteilen?
Mit was müssen wir rechnen? Danke im Voraus.
Viele Grüße, Schnupfel :winke:

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Schnupfel82

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Sabine049 » 03.09.2010, 18:54

Hallo Schnupfel,

Sei herzlich Willkommen!


Am Dienstag wurde er nun operiert und der Ausgang zurückverlagert. Momentan geht es ihm nicht so gut. Essen bekommt er natürlich noch nicht und Tee/ Wasser behält er noch nicht.


1.) heute ist der dritte postop. Tag, 2.) der Kostaufbau hat noch nicht bekommen, weil er sich noch erbricht, vermutlich primär infolge der verabreichten Schmerzmedikamente (Analgetika) und 3.) von gestern auf heute nahm der Darm, nachdem er ebenfalls aufgrund der Medikation und Op. lahmgelegt worden war, seine Tätigkeit wieder auf ... das ist in der Zeitspanne vollkommen normal, ergo im grünen Bereich!

Wenn der Schließmuskelapparat intakt ist, wird sich ganz bestimmt innerhalb der nächsten Tage/Wochen die Stuhlregulierung einspielen. Da Deinem Freund allerdings der komplette Dickdarm entfernt und ein Pouch angelegt wurde, wird er sich ein wenig in Geduld üben müssen :troest: nach dem Motto: Gut Ding will Weile haben.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist m.E. alles im Rahmen des Heilungsprozesses.

Hilfreich ist bestimmt das Résumé von Siskinanamok, welches Du bzw. Ihr bereits auf der hieisgen Startseite nachlesen könnt.

Liebe Grüße

Sabine

Ns. Schaut mal hier: http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=7494&

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Sabine049

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Webkänguru » 04.09.2010, 12:44

Hallo Schnupfel,

Sabines Antwort ist eigentlich nichts hinzu zu fügen. Es dauert einige Zeit, bis sich alles eingespielt hat und in dieser Eingewöhnungsphase kann auch mal was in die Hose gehen. Das wird schon :)

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

Moderator

Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Hansmann » 04.09.2010, 14:01

Hi Schnupfel,

ich kann mich ganz gut in die Rolle Deines Verlobtens reinfühlen. Auch ich (33) hatte 13 Jahre CU und nun einen J-Pouch.

Meine RV war am 19.08.2010. Also vor 16 Tagen und auch bei mir ging am Anfang (vor allem Nachts)einiges in die Hose!

Es war schrecklich für mich und auch ziemlich deprimierend nachts Windeln für Erwachsene zu tragen! Ich hatte auch schon damit gerechnet weiterhin nachts auszulaufen. Aber es hat sich von einem Tag auf den anderen gebessert. Und zwar ab da, wo ich anfing "normaler" zu essen. Der Stuhl war nicht mehr so flüssig, ehe breiförmig, was zur Folge hat, dass das Stuhlvolumen kleiner wird und der Stuhl dann auch nicht einfach mehr so durch den Schließmuskel durchsickert.

Also, richte ihm schöne Grüße aus, das wird auf jeden Fall besser, braucht aber Zeit!
Heute 16 Tage nach meiner Pouchaktivierung sickert bei mir nichts mehr durch. Nchts trag ich zur Sicherheit etwas größere Damenbinden in der Unterhose, ber auch die kann ich mir langsam wohl schenken.

Viele Grüße und immer schön weiterkämpfen!

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Hansmann

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Schnupfel82 » 06.09.2010, 07:47

Hallo,
ich wollte euch einen Zwischenbericht abliefern.
Also mein Verlobter hat gestern zum ersten Mal feste Nahrung bekommen und sogar schon Kaffee (!).
Er hat es gut vertragen, aber es war wohl Blut mit ihm Stuhl. Ist das normal bzw kann das vorkommen? :confused:
Er hatte ja schon die Tage zuvor Toilettengänge und hatte kein Blut im Stuhl, erst seit er feste Nahrung zu sich nimmt. Gestern wurde schon davon gesprochen ihn evtl. heute zu entlassen, heute haben sie beschlossen, dass er abführen muss und eine Spiegelung zu machen. Anscheinend sind die Blutungen doch nicht normal...haben schon wieder irre Bedenken, dass was schief gegangen ist?!?!
Gruss, Kerstin

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Schnupfel82

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von doro » 06.09.2010, 08:04

Hallo Kerstin,

geht lieber auf Nummer " Sicher" bevor der Kladeradatsch zu Hause anfängt. Es wird schon werden :ballon:

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doro

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Schnupfel82 » 06.09.2010, 08:44

Na die Ärzte sind ganz schlau... jetzt haben Sie heute gesagt, dass sie die Spiegelung machen wollen.
Sollte diese unauffällig sein, kann er trotzdem heute Heim. Und sollte es dann nochmal bluten, sollen wir sofort wieder kommen...warum behalten sie ihn nicht einfach 2 Tage länger und dann kann man reagieren, wenn es wieder blutet??
Das ärgert mich!!!! Die wollen ja nur dass Betten frei werden:schlecht:

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Schnupfel82

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Sabine049 » 07.09.2010, 18:25

Hallo Schnupfel,

jetzt haben Sie heute gesagt, dass sie die Spiegelung machen wollen.
Sollte diese unauffällig sein, kann er trotzdem heute Heim. Und sollte es dann nochmal bluten, sollen wir sofort wieder kommen...warum behalten sie ihn nicht einfach 2 Tage länger und dann kann man reagieren, wenn es wieder blutet??
Das ärgert mich!!!! Die wollen ja nur dass Betten frei werden

... nicht unbedingt, wenn die heutige Spiegelung keineswegs auf eine bspw. etwaige Nahtinsuffizienz des angeschlossenen Pouches hindeutet, kann Dein Verlobter bedenkenlos entlassen werden.

Bedenke die Op. liegt noch keine vierzehn Tage zurück, insofern sind gelegentl. leichte Blutungen bedingt durch die Stuhlregulierung und -frequenz am Anfang durchaus bei einem frisch angeschlossenen Pouch nicht zwingend behandlungsbedürftig sondern im Rahmen des natürlichen Heilungsprozesses.

Achtet einfach zuhause auf die Ernährung, mögl. Schwerverdauliches (blähende, fettige, faserige Nahrungsmittel) derweil aussparen, stattdessen Schon- bzw. Leichtkost bevorzugen.

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Schnupfel82 » 21.09.2010, 09:05

Hallo an Alle,
wollte hiermit einen Zwischenbericht von meinem Mann abgeben.
Er wurde am 01.09. operiert und der künstl. Ausgang zurückverlagert. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten wie Erbrechen und Inkontinenz, ist er nun seit über 2 Wochen zuhause. Tagsüber halten sich seine Schmerzen in Grenzen, aber nachts ist es unglaublich. Er hat regelrechte Krämpfe und muss teilweise nachts alle 30min auf Toilette.
Der Arzt meinte, das wäre ganz normal. Der ehemals stillgelegte Darmteil wäre antzündet, weil er die Tätigkeit nicht mehr gewohnt ist. Ist das wirklich so? Kann das jemand bestätigen?
Seit 2 Tagen kann er auch fast nicht mehr Pipi lassen. Er trinkt und trinkt und muss teilweise den halben Tag nicht auf´s WC. Ist das normal? Kann es sein, dass der Körper durch die Durchfälle die Flüssigkeit braucht und deswegen weniger ausscheidet?

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Schnupfel82

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Rückverlagerung - und danach?

Beitrag von Webkänguru » 21.09.2010, 21:02

Hallo Schnupfel,

der Flüssigkeitsbedarf deines Mannes ist wahrscheinlich auf die Durchfälle zurück zu führen. Versucht über die Ernährung den Stuhl einzudicken so gut es geht. Evtl. kann auch mit Medikamenten unterstützt werden. Und weiter viel trinken.

Was die Theorie eures Arztes angeht, naja. Der Pouch muss erst trainiert werden um ein gewisses Fassungsvermögen zu erreichen. Diese Eingewöhnung verläuft bei jedem anders und dauert unterschiedlich lange. Beobachtet mal, ob der Stuhldrang immer im Liegen kommt, z.B. auch wenn dein Mann tagsüber auf der Couch liegt.

Viele Grüße,
euer Webkänguru

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Webkänguru

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