von baerli444 » 24.06.2008, 11:59
Ich hatte im Analbereich, noch ausserhalb des Analausgangs einen grossen Abzess und der wurde operativ entfernt.
Die OP fand im Okt 2005 statt.
Damit die Wunde heilen konnte, habe ich einen Seitenausgang bekommen.
Man meinte so in 4 bis 6 Monaten kann der zurück verlegt werden.
Meine Wunde im Analbereich wurde nach der ersten OP weitere 17 Mal im Op mit Narkose behandelt
14 mal im Krankenhaus
und 3 mal ambulant.
die letzte OP war 8 Monate nach der ersten OP.
Das wurde gemacht, weil das Fleisch wieder nach oben wachsen sollte, was in der OP weggenommen wurde.
Wunde schruppen nannten sie das auch.
Der Heilungsprozess dieser Wunde ging bei mir sehr langsam voran,
warum konnten mir die Ärzte nicht sagen,
vielleicht weil es eine innenliegende Wunde ist.
Es blieb eine Wunde von 6 x 5 cm, die einfach nicht heilen wollte.
Auf Anraten meines Hausarztes,
hat er mir eine Meerwasser Badekur empfohlen.
Ich bin dann 6 Wochen nach Thailand wegen der Wärme
und habe jeden Tag dort stundenlang im warmen Meerwasser verbracht.
Während dieser Zeit, konnte ich fühlen und mittels Kamera mich von Heilung überzeugen.
Ich bin jetzt wieder zurück, meine Wunde ist verheilt,
Wie tief verheilt wird am Donnerstag der Arzt feststellen.
Der ganze Heilungsprozess hat jetzt genau ca 31 Monate gedauert
und jetzt habe ich Angst vor der Rückverlegeung
wenn die zwei Darmenden zusammen geflickt werden,
und die Darmenden nicht zusammen heilen
und sich immer ein bisschen Kacke in den Bauch ergiesst.
Habe leider diese Horrorvorstellung.
Wer kann mir einen Rat geben
lg
von Sabine049 » 24.06.2008, 12:25
Sei herzlich Willkommen, lieber Baerli,
mir stellt sich bzgl. deines Seitenausganges folgende Frage: Wurde ein temporäres sog. doppelläufiges oder ein endständiges Colostoma mit Hartmannstumpf angelegt!????
Ein doppelläufiges, zweischenkliges Stoma wird meistens mittig im querliegenden Dickdarmschenkel ausgeleitet und wird als Colostoma transversum bezeichnet. Das endständige ... stattdessen wird meistens ziemlich weit li. in Höhe Flanke angelegt und hat keinerlei direkte Verbindung zum verbliebenen Restdarm = Rektum, weil der Darmschenkel komplett durchtrennt worden ist.
Bei einem doppelläufigen Stoma ist die RV ein Klacks, das Stoma wird von der Bauchdecke gelöst, die bd. Schenkel - hinführender und wegführender Stomaast - werden miteinander vernäht und danach wird der wieder vereinte und verschlossene Darmschenkel - ehemals Stoma - schlicht und einfach versenkt.
Ein routinierter Chirurg benötigt etwa 15 Minuten für die RV. Da der Darm _nur_ mittels Verbindungsnaht verschlossen wurde, verheilt das Ganze i.A. sehr schnell ... nach wenigen Tagen, Voraussetzung ist allerdings, dass unten alles i.O. ist, kannst du die Klinik wieder verlassen.
Wg. der RV des Ausganges machte ich mir deinerseits weniger Sorgen, mehr Gedanken hingegen wg. des sehr hartnäckigen Analabszesses!?
Liebe Grüße Sabine
von baerli444 » 24.06.2008, 13:20
Sabine049 hat geschrieben:Sei herzlich Willkommen, lieber Baerli,
mir stellt sich bzgl. deines Seitenausganges folgende Frage: Wurde ein temporäres sog. doppelläufiges oder ein endständiges Colostoma mit Hartmannstumpf angelegt!????
Ein doppelläufiges, zweischenkliges Stoma wird meistens mittig im querliegenden Dickdarmschenkel ausgeleitet und wird als Colostoma transversum bezeichnet. Das endständige ... stattdessen wird meistens ziemlich weit li. in Höhe Flanke angelegt und hat keinerlei direkte Verbindung zum verbliebenen Restdarm = Rektum, weil der Darmschenkel komplett durchtrennt worden ist.
Bei einem doppelläufigen Stoma ist die RV ein Klacks, das Stoma wird von der Bauchdecke gelöst, die bd. Schenkel - hinführender und wegführender Stomaast - werden miteinander vernäht und danach wird der wieder vereinte und verschlossene Darmschenkel - ehemals Stoma - schlicht und einfach versenkt.
Ein routinierter Chirurg benötigt etwa 15 Minuten für die RV. Da der Darm _nur_ mittels Verbindungsnaht verschlossen wurde, verheilt das Ganze i.A. sehr schnell ... nach wenigen Tagen, Voraussetzung ist allerdings, dass unten alles i.O. ist, kannst du die Klinik wieder verlassen.
Wg. der RV des Ausganges machte ich mir deinerseits weniger Sorgen, mehr Gedanken hingegen wg. des sehr hartnäckigen Analabszesses!?
Liebe Grüße Sabine
von Hugo » 24.06.2008, 16:14
Hallo baerli444,
es darf Dir nichts in den Bauchraum laufen nach der OP. ich hab nach der Op flüssige Aufbaukost bekommen. Als ich den Arzt fragte ob der Darm eigentlich Dicht ist oder ob das noch kontrolliert wird hat er mir versichert das der Darm bei der OP so vernäht werden muss das er dicht ist und nichts raus laufen kann.
von Sabine049 » 24.06.2008, 17:31
ja, demnach hast du ein endständiges Colostoma mit Hartmannstumpf. Eine solche RV ist weit aufwendiger und risikobehafteter als die eines doppelläufigen Colostomas, machbar aber eben halt komplizierter.
Ich kann dir weder zu noch von der RV raten, lieber Baerli-Christian.
Achselzuckend ... warst du im UKE - Universitätsklinikum Eppendorf!?
Ansich haben?/hatten die eine sehr gute Proktologische Chirurgie. Ich lag Anfang der 80-ziger Jahre mehrfach im UKE und war mit der fachlichen Kompetenz eigentlich gut zufrieden, okay ... wurde primär von den pädiatrischen Chirurgen betreut.
Deinerseits empfehle ich dir, unter diesen Umständen mindestens eine Zweitmeinung einzuholen.
Solange du nicht die RV möchtest, kopfschüttelnd - belass es; oder bedrängt man dich, jetzt möglichst baldigst die Rückverlegung in Angriff zu nehmen!?
Liebe Grüße und alles Gute
Sabine
von baerli444 » 24.06.2008, 17:37
Hugo hat geschrieben:Hallo baerli444,
es darf Dir nichts in den Bauchraum laufen nach der OP. ich hab nach der Op flüssige Aufbaukost bekommen. Als ich den Arzt fragte ob der Darm eigentlich Dicht ist oder ob das noch kontrolliert wird hat er mir versichert das der Darm bei der OP so vernäht werden muss das er dicht ist und nichts raus laufen kann.
von daydream » 24.06.2008, 19:47
Hallo baerli444,
Hugo:Als ich den Arzt fragte ob der Darm eigentlich Dicht ist oder ob das noch kontrolliert wird hat er mir versichert das der Darm bei der OP so vernäht werden muss das er dicht ist und nichts raus laufen kann.
von Meta » 24.06.2008, 20:37
hallo baerli,
du schreibst,beide Darmenden sind an die Bauchdecke genäht,dann hast du, glaube ich,doch eher ein doppelläufiges Stoma. Aber auch bei einer OP mit Hartmannstumpf fließt,unter normalen Umständen,nichts in den Bauch!!!
Bei mir wurde die Naht vom Hartmannstumpf an den Darm "getackert". Hat alles gut gehalten!;)
LG,
Marion:winke:
von Sabine049 » 24.06.2008, 21:35
obgleich eine sog. Naht- bzw. Anastomoseninsuffizienz ist leider garnicht einmal so selten!
@liebe Marion, ich ging jetzt von einem Endständigen aus, weil Christian von einer Ausleitung im li. Unterbauch sprach
Mit dem Zitat: beide Darmenden sind an die Bauchdecke genäht worden ... jou - träfe doch eher auf ein Doppelläufer zu, obwohl ggfs. meint Christian den Abszess, der "ausgeschält" wurde!?
Allerdings eine Garantie auf Gelingen ohne jedwede Komplikationen hat man selbst bei einer verhälnismässig banalen Appendektomie - landläufig als Blinddarmop. bezeichnet - nicht einmal.
Vllt. mag sich Baerli-Christian nochmals dazu äußern, ansonsten stellen wir nur wahllose und wilde Spekulationen an.
Liebe Grüße und leilah tow Sabine
von syfi » 24.06.2008, 22:35
hallo,
wenn ich das hier lese:shock::shock::shock:
über meine rv mache ich mir da noch keinen kopf. aber mein dickdarm wurde auch zusammengenäht!!!!!!
keiner sagte mir was, das es da zu schwierigkeiten kommen kann:confused: ist nun drei monate her, und melden soll ich mich ja erst wieder im herbst zur rv. nix mit zwischenkontrollen.
aber mal ehrlich......wenn man sich alles anhört was passieren kann, oder beipackszettel......da würde ich keinen mehr an mich ranlassen, wenn ich das alles sooo ernst nehmen würde.
was nützt es, wenn man die op machen muss!
lg syfi
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe