von cheffe » 19.04.2007, 23:27
Hi Leuts,
HILFE!!
Nach 6 von 12 Chemos nach FOLFOX4 (Oxaliplatin, 5FU usw.) über Port wurde am 05.02.07 rückverlegt und seit dem Tage komme ich nicht mehr zu Ruhe.
Auf Anraten der Chirurgin wurde dies drei Monate nach der Darmkrebs-OP (26.10.06) mit der Rückverlegung empfohlen. Der Darm würde dann besser damit klarkommen, wenn er nicht solange "inaktiv" sei und er käme schneller wieder in Gang.
Dies war wohl nicht so gut:heul:
Seit Februar stehe ich unter BTM wie Targin 20/10 und zusätzlich Schmerzmittel wie Voltaren und/oder Diclo, trotzdem ist schlafen fast unmöglich (zwei Std höchstens am Stück), unerträgliches Wundsein trotz Chiron, Bepanthen usw.
Nur sitzen und liegen mit Hand am Ausgang als Gegendruck geht etwas erträglich. Aber sobald ich aufstehe entsteht ein wahnsinnsdruck wie drohender Stuhlgang, aber es kommt nichts wenn ich auf Toilette renne.
Man kann doch nicht durch den Baumarkt gehen und die Hände ununterbrochen auf das Hinterteil drücken:confused:
Also am Essen liegt es nicht, Bananen und andere stopfende Sachen esse ich genügend, aber dieser elendige Druck sobald ich aufstehe und etwas unternehmen möchte, ist einfach unerträglich, mal abgesehen von diesen Schmerzen im gesamten Bereich der Pobacken und der Schenkel, zum Teil bis in die Füße.
Ich weiss einfach nicht mehr weiter!
Es ist ja nicht so, dass ich keinen Stuhlgang habe, also Verstopfung oder so. Selbst 20 Sekunden nach erfolgtem Toilettengang ist das Gefühl beim Laufen wieder so, als müsste ich sofort wieder mit wahnsinnsdruck aber da ist nichts, weil ich ja gersde gewesen bin:confused:
Gruß Dieter
von Linie 22 » 20.04.2007, 14:29
Hallo cheffe,
willkommen im Club, freue mich das du den Weg zu uns in`s Forum gefunden hast. Also dann, Prosit auf zukünftig beste Kommunikation.
Vorschlag:
Bei Deiner Problematik, wäre ein Gespräch mit Deinem Arzt über ein entständiges Stoma evtl. hilfreich. Denn laut Deines Beitrages bringt ein entständiges Stoma vielleicht doch den größeren Effekt.
Schließlich musst Du die Ursache für Dein Stoma und den momentan niemals enden wollenden Qualen auch noch bekämpfen.Und das ist und wird kein leichter Kampf, wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiss.
Ich selbst trage ein entständiges Transversumstoma im Oberbauch, allerdings nicht ohne das so genannte Phantomgefühl (Stuhlgangdruck im nichtvorhandenem After).
AAAAAAAAAAAAAAAAAAaber leben kann ich mit meinem Stoma und dem ewigen Phantomgefühl alle mal besser und gut, als wie mit der dafür zuständigen Ursache (Darmkrebs).
Ohne mein entständiges Stoma würde ich die Radischen bereits von unten bewundern.
Es grüßt Dich recht herzlich, mit der Bitte meinen Vorschlag zu überdenken, Linie 22
von Sabine1965 » 20.04.2007, 15:49
Hallo Dieter,
willkommen in diesem tollen Forum.
Was mir nicht so ganz klar ist...hast du noch einen Teil deines Dickdarms? Hast du einen Pouch?
Bekommst du nun weiter deine Chemo, da du von 12 mal zum zeitpunkt der Rückverlegung erst 6 bekommen hattest.
Da du schreibst, dass du wund bist, vermute ich, dass das von Durchfällen kommt.
Sorry, dass ich so viel nachfrage, aber es könnte uns helfen deine Probleme genauer zu verstehen.
@Linie
ich stimme dir gerne zu was die Lebensqualität angeht. Mit Stoma kann man bequem alt und grau werden.
von Sabine049 » 20.04.2007, 17:29
Hallo Dieter,
vorweg sei herzlich Willkommen.
aber dieser elendige Druck sobald ich aufstehe und etwas unternehmen möchte, ist einfach unerträglich, mal abgesehen von diesen Schmerzen im gesamten Bereich der Pobacken und der Schenkel, zum Teil bis in die Füße.
von Sabine1965 » 20.04.2007, 17:41
wow, Sabbele (Sabine049) da merkt man mal wieder wie gut deine Ausbildung als dipl. Patientin war.
glg
Sabine
von Monsti » 20.04.2007, 18:34
Huhu Sabbele,
leider muss Dich die andere Dipl.-Patientin korrigieren: Es heißt nicht Innovation (Neuentwicklung), sondern Innervation (nervale Versorgung).
Klugsch...ische Grüße von
Angie
von Monsti » 20.04.2007, 18:44
Hallo Dieter,
sei herzlich willkommen in unserer netten Runde!
Möglich wäre natürlich auch eine Nervenirritation, aber Du schreibst ja auch davon, dass Du wund bist. Wie oft in 24 Std. hast Du denn Stuhlgang? Wieviel Dickdarm hast Du noch?
Liebe Grüße aus dem sonnigen Tirol
Angie
von beate05 » 20.04.2007, 20:17
Hallo Dieter !
Willkommen hier bei uns im Forum !!!
Ich wurde im September zurückverlegt... habe nun einen Pouch.
Hast Du auch einen Pouch??
Viele Grüße Beate
von Monsti » 20.04.2007, 21:11
Hi Beate,
bei Darmkrebs wird fast nie der gesamte Dickdarm entfernt (außer bei familiärer Polyposis und vergleichbaren Erkrankungen, die den gesamten Dickdarm betreffen). Insofern ist auch nicht von einer Pouch-Lösung auszugehen, die ja i.d.R. nur nach einer totalen Kolektomie gemacht wird.
Das Problem bei Dieter könnte sein, dass das Sigma fehlt. Dieses hat nämlich die Aufgabe, den Stuhl portionsweise an das Rektum abzugeben.
Liebe Grüße
Angie
von cheffe » 21.04.2007, 06:52
Hi @ all
und DANKE für die nette Begrüssung!
Muss die paar "Zettel", die in meinem Besitz bezüglich der OP sind, raussuchen und dann versuchen daraus einige verständliche Infos für Euch zu basteln.
Aus dem Gedächtnis war es ein T3 durch alle Darmwandungen mit 8 von 17 Lymphdrüsen befallener mit in beide Leberlappen (2 rechts und 5 links)Metas streuender Tumor.
Und der T3 saß so ca 20 cm vom Ausgang entfernt.
Soweit mir bekannt ist, wurden ca. 25 bis 30 cm incl. der o. g. Lymphknoten entfernt.
Zur 7-stündigen OP kurz folgendes:
Ich bin Spinalkanalstenose-geschädigter Patient im LW-Bereich 3 bis 5 LW, welches bei der Aufnahme und vor der OP auch aktenkundig war.
Trotz alledem wurde ich während der OP nicht fachgerecht gelagert und konnte nach dem Eingriff tagelang wegen Lähmungserscheinungen im Unterleib und den gesamten Beinen nicht das Bett verlassen.
Der Rückenmarkskatheter war nach der OP rausgerutscht und stundenlang wurde über die wahnsinnigen Schmerzen gerätselt, bis eine Narkoseärztin auf die Idee kam, mal am Rücken nachzusehen!!!
Da bekam ich endlich eine Motorspritze an die Halsvene zur Schmerzbekämpfung.
Zu den 3-Litern Selters und Tee pumpte man noch 5 Liter Infusionen in mich, bis ich aussah wie das berümte Reifen-Michelinmännchen und kurz vorm platzen war.
Meine Familie (300km entfernt) konnte mich am Telefon nicht mehr verstehen und kamen panisch angereist.
Zum Glück hatte mich die Oberärztin mit Abbruch aller Infusionen und einer starken Entwässerungsspritze über Nacht von mindestens 6 Litern des Wassers befreit.
Wer ahnt, was da hätte passieren können!?
Durchfall habe ich eigentlich nicht, aber bei jedem kleinen hüsteln kommem so erbsengrosse schwarze flüssige Stuhltropfen mit raus und verbrennen mich.
Irgendwie gefühlsmäßig nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des unteren Darmes. So wie wenn nicht nur die Schleimhäute, sondern auch alle Nerven des Po`s mit verbrennen würden, oh mein lieber Schwan!
So nun bemühe ich mich mal um ein paar genauere OP-Infos und wär zwischenzeitlich für Zuspruch und Ratschläge für einen jammernder Mann dankbar.
Danke und mit den besten Grüßen
Dieter
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