von le courageux » 16.10.2013, 13:52
Hallo zusammen,
im November 2011 war ich ja zur operativen Hernienversorgung in der Klinik. Die Hernie wurde seinerzeit behandelt, die angedachte Rückverlegung erschien dem Operateur als zu risikobehaftet. Die Gründe dafür waren, unter anderem eine ausgeprägte Thrombozytopenie (zeitweise weniger als 65000 Thrombozythen) Beim Lösen des verschlungenen Darms wäre eine Blutung nur schwer zu stoppen. Darüber hinaus ist auch noch meine Leberzirrhose (zwischen Child A und Child B) ein wichtiges Kriterium. Diabetiker im Grenzbereich bin ich auch noch.
Nach meinem Umzug in den Schwarzwald habe ich hier Kontakt zu einem Chirurgen für Darm OPs gefunden, der einen ausgezeichneten Ruf genießt. Da mein Stoma sich in letzter Zeit sehr verändert hat und überdies sich eine Hernie immer mehr vergrößert, habe ich mich dort vorgestellt. Bei einer anhaltenden Entwicklung wird nach seiner Meinung das Stoma in absehbarer Zeit nicht mehr versorgbar sein. Und so hat er mich überzeugt, dass in einer OP die Hernie beseitigt werden muss und das Stoma neu angelegt wird Und da wäre der Schritt zur Rückverlegung nicht mehr so groß. Ich habe mich darauf eingelassen und werde am 24.10. 13 in der Stadtklinik Baden-Baden aufgenommen, auch weil ich den Eindruck habe, daß er ein sehr sicherheitsbewußter Arzt ist. Der sicherlich nicht leichten Operation blicke ich z.Zt noch mit verhaltenem Optimismus entgegen, auch weil ich keine wirkliche Alternative habe.
Meine Befürchtungen sind eher was die Zeit danach betrifft:
Wie wird das mit den ersten Stuhlgängen? Sind die kontrollierbar? Sind die sehr schmerzhaft und wenn ja, was dagegen tun? Ist eine Inkontinenz hoffentlich unwahrscheinlich? Statistisch gesehen werden 2% der Rückverlegungen nicht dicht. Bei Patienten mit Leberzirrhose ist das Risiko doppelt so groß. Muss ich wieder eine Wundheilstörung befürchten, meine Wunde aus November 2011hat bis heute noch eine wenig Wund- Schorf und wird von mir mit einem Pflaster versorgt.
Über Antworten, die mich weiterbringen würde ich mich ganz stark freuen.
Viele Grüße
Rüdiger
Edit wg. fehlendem Wort
von Marie67 » 16.10.2013, 16:12
Hallo Rüdiger,
ich kenne mich mit Deiner Vorgeschichte nicht aus. Deshalb kann ich nicht näher darauf eingehen, sondern Dir nur von meinen Erfahrungen berichten.
Bei mir (Colostoma) war es nach der RV fast wie zur Beutelzeit.
Mit Beutel hatte ich 1-2 Mal Stuhlgang. Nach der RV kam der erste Stuhlgang am vierten Tag und seitdem einmal täglich.
Durchfall hatte ich danach keinen. Schmerzen auch nicht (außer an der Narbe).
Vor Inkontinenz hatte ich auch etwas Angst, da ich eine Fistel am Schließmuskel hatte, aber es hält! Wir haben im KH vorher einen Haltetest gemacht.
Gruß
Marie
von Hanna70 » 16.10.2013, 16:31
le courageux hat geschrieben:
Der sicherlich nicht leichten Operation blicke ich z.Zt noch mit verhaltenem Optimismus entgegen, auch weil ich keine wirkliche Alternative habe.
von doro » 16.10.2013, 21:06
Hallo Rüdiger,
wer wie Du nicht mehr so sehr viele Möglichkeiten hat sich mit oder ohne Stoma gesundheitlich zu arrangieren ,dem bleibt eigentlich nur eine gehörige Portion Optimismus und das große Vertrauen zum Operateur.
Das Vertrauen hast Du in Deinen Arzt.
Wahrscheinlich wird Dir das Standardpaket für Rückverlegte, Feuchtes Toilettenpapier und Zinksalbe nicht erspart bleiben.Dazu wünsche ich Dir
für Deinen Chirurgen ein gutes Händchen und Dir sehr viel Glück.
von Marie67 » 17.10.2013, 19:45
Besser kein feuchtes Toi-Papier! Könnten brennen!
Lieber Feuchttücher für Babys, am besten sensitive.
Brauchte ich zwar nicht, habe den Tipp aber aus dem Forum mitgenommen.
Marie
von Webkänguru » 21.10.2013, 21:44
Hallo Rüdiger,
also eigentlich... ich möchte dich hier gar nicht missen, aber ich gönne dir die Rückverlegung natürlich
Eine Rückverlegung nach einer Sigmadivertikulitis ist eigentlich kein großes Ding. Aber du weißt auf was du dich einlässt, du gehst sehr bewusst mit deiner Situation um.
Und ich bin ganz ehrlich, an deiner Stelle würde ich mich immer fragen, ob es nicht doch auch ohne Stoma gehen würde. Und ich darf sowas schreiben, denn ich werde mein Stoma nie mehr los
Was ich damit sagen will: ich wünsche dir das Allerbeste für die bevorstehende OP. Und wenn alles rum ist würde ich ich freuen, wenn wir uns noch einmal auf ein Gläschen guten rheinhessischen Wein treffen
Viele Grüße,
euer Christian
von Creatina » 22.10.2013, 07:29
Hallo Rüdiger
die Daumen das DU zu den 98% gehörst
Alles gute und viel viel Glück.
LG Martina die leider zu den 2% gehört
von Marie67 » 22.10.2013, 22:49
Alles Gute für die OP, hab´ keine Angst ( sagt sich so leicht, wenn man`schon hinter sich hat).
Das Gläschen Rheinhessen würde ich ja gerne mit Euch trinken
. Wohne aber wohl zu weit weg, werde ihn also auf Deine RV allein trinken.
Wäre schön von Deinen Erfahrungen zu lesen.
Ich werde, unbekannterweise, übermorgen an Dich denken und
Marie
von le courageux » 23.10.2013, 11:52
So, morgen ist es endlich soweit. Um 11 Uhr muss ich in der Klinik sein. Ich wünschte mir, es wäre schon Sonntag und ich hätte den Eingriff hinter mir und der Arzt würde von einem guten Verlauf sprechen. Aber leider muss ich bis dahin noch bangen.
Eure Tipps und Aufmunterungen haben mir sehr geholfen und mich so gestärkt, dass ich dort in ganz guter Stimmung auflaufen kann. Man hat sicherlich Leute im persönlichen Umfeld, mit denen man auch über seine Stoma-Probleme sprechen kann, aber nur Ihr, die Ihr ja selbst betroffen seid, wisst was ich genau meine, wenn ich hier gezielt Fragen stelle. Und weil das so ist, freue ich mich über jeden gedrückten Daumen aus diesem Forum.
„La santé, c'est le plus grand des biens.“ (Die Gesundheit ist das größte Gut.) Keiner weiß besser was dieses Sprichwortes bedeutet als Ihr!
Vielen Dank für euren Beistand. Wenn ich mein Laptop mitnehmen darf, werde ich mich aus der Klinik melden.
Viele Grüße
Rüdiger
von doro » 23.10.2013, 12:27
Dann wird die nächsten Tage kräftig weiter gedrückt.
Viel Glück.
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