von Reiner1951 » 11.05.2012, 10:58
Hallo Forum .
Als Neumitglied in diesem Forum habe ich gleich auch einige Fragen .
Am 24.02.2012 habe ich ein Colostoma bekommen nachdem mir ein Rektum Karzinom entfernt wurde . Der Schließmuskel konnte mal gerade so noch erhalten werden . Nun , nach 2 Monaten wurde mir das Stoma wieder zurückverlegt . Seitdem brennt es bei der Stuhlentleerung wie die Hölle . Ich habe auch öffters das Gefühl zur Toilette zu müssen , aber nicht immer kommt auch was . In der Klinik wurde mir gesagt das es bis zu 3 Monaten dauern kann bis sich alles einspielt . Als weiteres Problem vermute ich eine Darminkontinenz . Ich trage zur Vorsicht Einlagen um nicht die Kleidung zu verschmutzen .
Wer weiß was über meine Probleme ?
Viele Grüße aus Rheinhessen .
von Lizzy » 11.05.2012, 12:24
Hallo Reiner,
ich hatte zwar kein Colostoma, sonder Ileo,
aber anfangs die gleichen Probleme.
Gegen den brennenden Stuhl half mir das Essen
von Haferflocken, die nehme ich heute noch.
Was die Häufigkeit betrifft habe ich heute noch -
nach einem Jahr - immer noch an manchen Tagen
Probleme. Da muss ich im 5-Minuten-Takt rennen.
Schau mal im Forum, da gibts irgendwo Tipps für
das Trainieren des Schließmuskels.
Viele Grüße
Lizzy
von Webkänguru » 11.05.2012, 17:27
Hallo Reiner,
herzlich willkommen im Stoma-Forum
Du bist mit deinem Problem nicht alleine, wenn der Darmkrebs so nah am Schließmuskel sitzt haben viele nach der Rückverlegung leider Probleme, auch mit der Kontinenz.
Hast du Erfahrung mit Beckenbodentraining? Du kannst deinen Schließmuskel gezielt trainieren, was Besserung bringt. Das Brennen sollte mit der Zeit nachlassen.
Viele Grüße von Rheinhessen nach Rheinhessen
euer Christian
von Reiner1951 » 12.05.2012, 10:50
Das Beckenbodentraining habe ich seit meiner Stomalegung durchgeführt , eher mehr als weniger .
Mal sehen was die Zeit bringt .
Danke für Euere Anrworten .
von Häslein » 12.05.2012, 14:47
Hallo Reiner,
kennst Du Analtampons? Ggf. wäre es eine Möglichkeit. Coloplast hat sie im Sortiment und versendet Muster.
Außerdem könntest Du mit Deinem Arzt besprechen, ob die anale Irrigation für Dich in Frage käme. Somit wärst Du viele Stunden ausscheidungsfrei.
Zum Brennen: oft lässt sich das unangenehme Brennen mit Magensäurehemmern verbessern ( aus der Klasse der PPI ) Antra, Panthozol usw. Frage Deinen Doc!
Die erste Mahlzeit des Tages sollte zudem aus einem warmen Dinkel- oder Haferbrei bestehen. Er darf mit Zimt und / oder Honig verfeinert werden.
Idealerweise dabei auf die Zubereitung mit Milch verzichten.
Viel Erfolg!
Grüße von Häslein
von PETERSEE » 12.05.2012, 17:42
Hallo Reiner,
was Du als erstes brauchst ist Geduld - und dann wird es auch mit der Zeit wieder gut (auch wenn sich das jetzt blöd anhört).
Ich hatte eine ähnliche Vorgeschichte wie Du. Im Oktober 2010 OP und dann im Februar 2011 Rückverlegung. Und mir ging es ähnlich. Ich hab das Brennen nur mit Penatencreme gemildert - hätte ich von den Haferflocken gewusst ....
Bekommst Du noch Chemo oder Bestrahlungen ? Das macht auch einiges aus.
Jetzt nach einem Jahr lässt sich mein Stuhlgang schon recht gut regulieren - also gib Dir einfach Zeit.
Viele Grüße, Peter
von Blondie55 » 12.05.2012, 23:29
Hallo Reiner,
Geduld, Geduld
Es ist ja alles noch ganz frisch und wie schon gesagt, wenn das Geschwür
nahe am Ausgang war, dauert es wohl etwas länger.
Vieles kannst Du über die Ernährung steuern.
Nach dem Motto: Manche Dinge brennen zweimal.
" Alkohol, Zitrusfrüchte und Äpfel, Gewürze und auch Salz."
Alle blähenden und schwer verdaulichen Gemüsesorten können auch Probleme
machen.
Meine Rückverlegung ist nun schon über ein Jahr her, aber ich vertrage immer
noch nicht Alles. Es ist mal so und mal so
Wenn es mal nicht hinhaut, steuere ich sofort zurück und ernähre mich nur von trockenen Brötchen.
Wenn es dann richtig brennt, hilft mir warm duschen. Den Strahl direkt auf das Schlimme richten und anschließend mit Bepanthensalbe eincremen.
LG
Blondie
von Reiner1951 » 13.05.2012, 11:03
PETERSEE hat geschrieben:
Bekommst Du noch Chemo oder Bestrahlungen ? Das macht auch einiges aus.
von Pöhler » 28.05.2012, 14:45
Hallo Reiner,
meine Güte, wie recht du hast, über alles wurde ich bis ins kleinste aufgeklärt, nur über mögliche Probleme nach der Rückverlegung hat mir keiner ein Wort erzählt. " Ein bisschen dauerts bis sich alles wieder eingespielt hat, aber essen können sie, was sie wollen. Experimentieren sie halt erstmal mit der Ernährung." Das wars. Dabei hab ich mich ansonsten sehr gut in der Klinik in Essen aufgehoben gefühlt.
Es geht mir genau wie dir, gleiche Diagnose, Operation, allerdings auch Chemo und Bestrahlung. Am Ende aller Qualen dachte ich, dass dann spätestens nach der Rückverlegung vor 5 Wochen der Horror vorbei ist. Aber seit dem ersten Stuhlgang im Krankenhaus und danach zuhause die Hölle. Das Brennen ist nicht zum aushalten, ich weiss langsam nicht mehr weiter. Gestern abend bis heute morgen um 4 war ich innerhalb von 10 Stunden ca. 50 Mal zum Klo, und von Mal zu Mal wird das Brennen schlimmer, am Ende war ich kurz vor dem Durchdrehen, konnte dann aber ein paar Stunden schlafen. Wenn ich an den nächsten Toilettengang denke, wird mir jetzt schon schlecht. Der Hintern sieht aus wie bei einem Pavian, alles wund, und innen fühlt es sich genauso an. Ich war vor einigen Tagen nochmal in der Klinik wegen der Symptome und es wurde nochmal eine Darmspiegelung gemacht. Aber bis auf eine leichte Entzündung nix gefunden. Ist ja eigentlich eine gute Nachricht, aber meine Nerven liegen wegen der dauernden Rennerei und dem Brennen völlig blank. Ich trau mich schon kaum noch zu essen, aber ich weiss, dass das auch keine Lösung ist. Der verschriebene Cortisonschaum und die Schmerzmittel wirken irgendwie auch gar nicht. Ich bild mir die Schmerzen doch nicht ein. Papier kann ich gar nicht mehr benutzen, warm hinten abduschen nach jedem Gang geht gerade noch, manchmal ein Sitzbad ist gut, Zinksalbe hab ich auch, aber mehr fällt mir auch langsam nicht mehr ein.
Ich bin für jeden Tip dankbar und hoffe, dass es dir inzwischen besser geht.
von Reiner1951 » 28.05.2012, 16:08
Hallo Leidensgenosse .
Mittlerweile hat sich mein Zustannd gebessert.
Besonders das immense Brennen habe ich sehr stark lindern können .Die bisherigen Schmerzmittel haben ,
bei mir jedenfalls , nichts gebracht .
Nun aber habe ich Schmerzmittel in Form von Tropfen bekommen , sie heißen :Tilidin .
Seit ich diese Tropfen nehme hat sich das Brennen fast um 70 % verbessert !!!
Ich weiß nicht ob das bei jedem so hinhaut ,
aber ich denke einen ärztlichen Rat dazu einzuholen
wäre angebracht .
Das der Hintern fast wund war ist bei mir auch so gewesen , trotz sehr flauschigem Toilettenpapier . Aber auch das ist sehr viel besser geworden .
Ich merke das die Zeit viel dazu beiträgt um die Gesundung voran zu treiben .
Sicher war ich auch sehr ungeduldig ,
aber bei dem was mir alles passiert war ist das verständlich .
Gute Besserung ....
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