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Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht – Seite 2

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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110 Beiträge • Seite 2 von 111, 2, 3, 4, 5 ... 11

Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht

Beitrag von inki » 16.06.2020, 16:07

Erster Ausflug aufs WC (nur Urin)
- vorher nochmal Schmerzmittel Infusion
- Wundschmerz auf dem Weg und WC bei 4 von 10
- leichte Kreislaufprobleme und Schweißausbruch auf dem Rückweg
- starker Wundschmerz 8 von 10 beim Hinlegen

Nachdem ich meine Position gefunden habe und schon ein paar Minuten so liege, ist das Schmerzniveau jetzt (ca. 5-6 Stunden nach OP) bei 1-2 von 10

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Beitrag von inki » 16.06.2020, 18:46

2 Stunden später erste Nahrungsaufnahme:
- Graupensuppe
- Pudding

1,5l Wasser getrunken

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Beitrag von inki » 16.06.2020, 22:15

Nach Novalgin-Infusion konnte ich mit Schmerzlevel 4-5 von 10 selbstständig auf die Toilette.
Der Darm hat noch nichts produziert.

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Beitrag von inki » 17.06.2020, 00:42

Erfolg!

Ich kann den Weg zum WC ohne Hilfe bewältigen.
Schmerzen unter Novalgin iv sind bei 3-4 von 10

Erster Stuhlgang ca. 6 Stunden nach Pudding und Graupensuppe.
Kontrolliert, blutig und erwartungsgemäß flüssig - aber hey, das ist ein guter Einstieg vor dem Einschlafen :D

Piritramid (ein Opioid) werde ich wohl gegen 1 Uhr als Schmerzmittel zur Nacht bekommen.

Ein guter Start war das!
-
Ingo

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Beitrag von Bernie29 » 17.06.2020, 09:29

Weiter so! :super: :allesWirdGut:

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Bernie29

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Rückverlegung am 16.6.20 - Dickdarm komplett weg - Bericht

Beitrag von inki » 17.06.2020, 13:01

Ab hier melde ich mich in größeren Abschnitten.
Schmerzangaben folgen immer mit einer Zahl von 0-10, wie in der Klinik abgefragt.
Ich denke, dass für Leser dieses Berichts vor allem meine Erfahrungen in Bezug auf Schmerzen und Stuhlgänge in Relation zur Nahrungsaufnahme interessant sind. Zumindest ist es das, wonach ich vor der OP im Netz Ausschau gehalten habe.

Im Vergleich zur Kolektomie mit Anlage des Pouches, war die RV ein sehr kleiner Eingriff. Entsprechend fit bin ich noch :)

Tag 1 (post OP):

01:00
Piritramid iv lässt mich gut schlafen

06:00
aufgewacht mit Wundschmerz-Peak von 7, aber zum Glück kommt der nur in Intervallen von einigen Minuten voll durch und liegt sonst eher bei 2-3; 1 Beutel Magnesium zur Anregung des Darms

06:30
WC-Besuch selbstständig, kein Stuhl

07:30
Frühstück: Obstmus & Fresubin (Astronautenfutter)

08:00
Novalgin iv - danach Schmerzen 1-2

09:30
2x Laufen auf dem Flur

10:00
Stuhlgang wässrig und blutig (von der Darmnaht), ohne Probleme hinausgezögert, volle Kontrolle

10:30
Eierstichsuppe

Das Gefühl, dass Stuhl ansteht ist scheinbar schon bei kleinen Mengen da. Ich gebe dem nicht gleich nach, sondern warte etwas. Das dehnt den Pouch und trainiert Schließmuskel und Empfindung.

11:30
Novalgin iv - Schmerz weiter 1-2

12:00
Griespudding, kleines Stück Kuchen

12:30
Stuhlgang wässrig, leicht blutig, volle Kontrolle, danach Spaziergang

Stuhlgang fühlt sich mit dem J-Pouch anders an, als früher mit dem Dickdarm und ich muss mich mehr darauf konzentrieren etwas raus zu bekommen. Das trotz der aktuellen Konsistenz. Vermutlich werde ich mich an die veränderte Technik gewöhnen...

Ab morgen soll ich relativ normales Essen bekommen.

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Beitrag von inki » 18.06.2020, 00:48

15:00
Stuhlgang wässrig, kein Blut, volle Kontrolle

Ich gehe jetzt immer wieder Runden im Krankenhaus, um den Darm anzuregen. Die Wunde schmerzt dabei und auch beim Stuhl entleeren ein wenig, aber es geht.

17:15
minimaler Stuhlabgang unwillkürlich :( - danach dann der Rest kontrolliert; wässrig - war vielleicht zu viel unterwegs?

17:30
Eierstichsuppe und Pudding, auf eigene Faust noch geriebener Apfel und ein paar Salzbrezeln

19:00
minimaler Stuhlabgang unwillkürlich :( - danach dann der Rest kontrolliert; wässrig

21:00
wie 19:00, nennen wir das Schmierstuhl

22:00
Wundschmerz bei 6-7, Novalgin iv, Schmerz danach bei 3-4

22:30
Stuhlgang wässrig, kontrolliert

Insgesamt waren das innerhalb von 24 Stunden 8 Stuhlgänge mit 3 kleinen Unfällen bei wässriger Konsistenz. Hoffentlich gibt sich das mit besserer Konsistenz und Zeit...
So werde ich jetzt doch öfter gehen, um dem „Schmierstuhl“ vorzubeugen.

Von den Schmerzen her war der erste Tag ziemlich erträglich.

In der kommenden Nacht könnte es zu unwillkürlichem Stuhlabgang kommen. Trage jetzt eine Einlage :(

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Beitrag von inki » 18.06.2020, 23:57

Tag 2:
00:30
wässriger Schmierstuhl

03:30
Inkontinent, wässrig, Sauerei wie befürchtet - Einlage war zu klein; Wechsel auf Einlage in Höschenwindel zumindest für die Nacht

Noch hoffe ich, dass die Kontinenz mit festerer Konsistenz und Zeit verbessert. Aktuell ist es jedenfalls deutlich schlechter als das Stoma, aber das hatte ich auch schon vor der OP befürchtet.

06:00
wässriger Schmierstuhl, Oxycodon Tablette, Schmerz 1-2

Im Vergleich zur Colitis ist es bei dem Schmierstuhl so, dass einfach ein wenig Darminhalt ohne jede Ankündigung rausfließt.
Somit kann ich es leider auch nicht durch bewusstes Kneifen halten. Laut Prof. Kienle soll sich das aber mit dickflüssigerem Stuhl verbessern.
Zur Unterstützung bekomme ich Colestyramin und später Flohsamenschalen.

Brötchen zum Frühstück, das Essen ist heute schon „normal“ bzw. leichte Schonkost; ich werde nicht über die weitere Nahrungsaufnahme berichten

09:00
endlich duschen und Verbandwechsel

Es ist doch noch ein ziemliches Loch im Bauch. Mit ca. 25x10mm größer als ich gedacht habe. Der Zustand der Wunde ist aber ok.

12:30 wässriger Stuhl, kontrolliert
13:30 wässriger Schmierstuhl, Schmerzen jetzt bei 2-3
16:30 dünnflüssiger Schmierstuhl (hat im Schlaf geschmiert), die Konsistenz wird also leicht besser
17:30 dünnflüssiger Stuhl, kontrolliert
21:00 dünnflüssiger Stuhl, kontrolliert, Schmerz immer mal ein kurzer Peak mit Stärke 6
22:00 wässriger Stuhl, kontrolliert
23:45 wässriger Stuhl, kontrolliert, Oxycodon Tablette, Schmerz 1-2

Somit haben wir heute 10x Stuhlgang, davon 1x richtig inkontinent, 4x Schmierstuhl und 5x kontrollierter Stuhl

Über Tag hatte ich nur eine Einlage in der Unterhose, letztere habe für die Nacht mit einer Höschenwindel getauscht.

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Beitrag von inki » 19.06.2020, 23:35

Tag 3:
02:00 wässriger Stuhl, kontrolliert, durch Traum erwacht
04:30 dünnflüssiger Schmierstuhl (hat im Schlaf stark geschmiert)
13:45 breiiger Stuhl (Ketchup), kontrolliert - geringer Stuhldrang
18:00 breiiger Stuhl (Ketchup), kontrolliert - geringer Stuhldrang
21:30 breiiger Stuhl (Pudding), kontrolliert - geringer Stuhldrang

Somit hatte ich heute 5x Stuhlgang, davon 1x Schmierstuhl und 4x kontrollierten Stuhl.
Die Konsistenz und Kontrolle wurden im Tagesverlauf besser.

Eigentlich wird man hier frühestens am 5. Tag nach dieser OP entlassen, auf mein Drängen hin konnte ich aber heute (3. Tag) Mittag gehen.
Montag muss ich zur Kontrolle nochmal ins Krankenhaus und bis dahin die Körpertemperatur überwachen und bei Zeichen von Infektion oder Entzündung gleich wieder zurück.

Der Wundschmerz lag in der Basis am Morgen bei 3-4, am Abend um 2 und jeweils kurz nach der Schmerztablette etwas niedriger. Ab und zu gab es Peaks mit Stärke 6.
Ich nehme jetzt bei Bedarf Novalgin 500mg und zur Nacht Oxycodon (10/5mg retard).

Für den 3. Tag nach der OP ist das insgesamt schon ein super Stand. :gut:
Ich bin sehr auf die kommende Nacht gespannt.

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Beitrag von inki » 20.06.2020, 23:04

Tag 4:
Ab heute spare ich Euch das Detailprotokoll mit den Uhrzeiten. Wer es haben mag, kann es von mir per PM bekommen.

Insgesamt hatte ich heute 5x Stuhlgang, davon 2x Schmierstuhl im Schlaf (Konsistenz Ketchup) und 3x kontrollierten Stuhl (Konsistenz bis hin zu Grießbrei).

Also leider keine kontinente Nacht :( - aber hey, der Tag war unter Kontrolle und ich konnte den Gang zur Toilette auch ohne Unfall locker ne Stunde hinauszuzögern! Einer 5er Frequenz an Tag 3 und 4 finde ich auch weit besser als das was ich im Vorfeld der OP befürchtet hatte.

Der Wundschmerz lag um 2-3, ging dann gegen Ende des Wirkzeitraums der Schmerzmittel auf 4-5 hoch. Ab und zu gab es Peaks mit Stärke 6.
Den Wundverband zu wechseln ist schmerzhaft. Ich muss ne Mullkompresse in die Wunde reindrücken. Nach einer Weile gewöhne ich mich dran, aber bis dahin tut es ordentlich weh...
Medikation weiterhin bei Bedarf Novalgin 500mg und zur Nacht Oxycodon (10/5mg retard).

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