von sodomizer1977 » 14.01.2013, 11:58
Hallo an alle Beutler und Ex-Beutler,
vielen dank an alle vorab die hier Beiträge einstellen, diese helfen wirklich bei offenen Fragen und geben einen das Gefühl nicht alleine zu sein mit 'Sache'
Rückverlegung:
am 18.02. geht es nun nach 6 Monaten mit einem Ilio-Stoma ab in KH zu Rückverlegung. Meine Alter ist 35.
Meine Gschichte: Mitte 2012 ins KH wegen sehr starker Bauchschmerzen. Habe zu dem Zeitpunkt Arcoxia 90 jeden Tag genommen (Seit Feb 2012) wegen Bandscheibenvorfall L5/S1. Diese sollte Ende August operiert werden.
Im KH wurde alles unternommen, Kloskopie, Endoskopie, CT nach 'Selling'(flasch geschrieben), MRT, wieder CT. Es wurde festgestellt das der Dickdarm sehr entzündet ist, innerhalb von 2,5 Wochen haben die Ärzte nix verbessern können. Am 30.08. dann ab 5:00 Uhr nur Stuhlgang mit Blut, 5-6 mal , 11:00 Uhr Entscheidung zur mittlerweilen 4ten Koloskopie. Dann der Supergau: Dickdarm perforiert, Luft etc im Köper verteilt, rechter Lungenflügel eingefallen --> Not OP. Aufgewacht auf der ITS mit 1000 Schläuchen im Körper und nem Beutel am meiner rechten Seite. Während der OP wurde der Dickdarm entfernt bis auf das Sigma und Rektum.
Was die Entzündung im Darm verursacht hatte weiß bis heute niemand, keim MC, kein CU, toxische Ursache ??? - sie haben es Colitis interminata (oder so ähnlich) benannt, also nichts genaues.
nach 16 Tagen dann ab zur Reha. Es war echt schwer auf die Beine zukommen. Die Ärzte haben mich ja 2,5 Wochen verhungern lassen auf den Inneren und dann noch die OP. Aber bei der Reha ging alles laaaaangsam bergauf, bis auf meine Schmerzen mit der Banfscheibe. Folge: Banscheiben OP am 04.10., 5 Wochen nach der großen Bauch OP, dann wieder Bandscheiben OP am 11.10 da was nachgerutscht war. Wieder zurück zur Reha und dann endlich Ende Oktober wieder zu Hause.
Arbeite wieder seit Anfang November teils HomeOffice teils Büro, sogar Dienstreisen sind drin.
Mit dem Stoma habe ich mich angefreundet, er stört mich nicht und alles läuft regelmäßig ab (4-5 mal wird geleert), kann fast alles essen, auch mal ein Bierchen trinken etc...
Ich bin aber erst 35 und weitere, ich hoffe min. 40 Jahre, mit ihm zu leben ist mir zu lang, wäre ich schon 70 würde ich ihn behalten.
Jetzt geht es endlich zur Rückverlagung. Habe natürlich ziemlich Schieß wie es verlaufen wird. Alle sagen es wird besser als nach der Not-OP, aber gehe mal nicht so euphorisch ran.
Hat gemand Erfahrung mir der RV wie in meinem Fall, sprich; Sigma und Rektum ist noch vorhanden? Wie lange dauert es bis sich alles 'normalisiert'? Die Ärzte meinen: Es wird schon, ist ja noch was da vom Darm...
Vielen Dank,
Hi
Dann drücke ich dir mal die Daumen und wünsche dir für deine RV alles gute
"Es wird schon" diesen Satz wie ich ihn liebe" aber da du ja noch einen gr. Teil vom Darm hast, wird sich denke ich ziemlich schnell einpendeln. Klar wird es denke anfangs nicht leicht, weil der Darm eine längere Zeit nichts getan hat. Aber wenn er erst mal Fahrt aufgenommen hat, wird es so wie vorher werden bei dir.
Lg Carsten
von doro » 14.01.2013, 14:21
Hallo sodomizer1977,
als Not OP ein Stoma zu bekommen mit vorheriger Diät im Krankenhaus,
Ist schon ein Traum ich vermute nun daß Deine körperliche Verfassung wieder auf Normal eingependelt ist. daher geh die Rückverlegung gelassen an.Bewaffne Dich mit den Utensilien, die Billy, vor einigen Tagen RV,mit nahm. Feuchttücher ohne Alkohol und Bephanten Salbe und sei guten Mutes. Es wird schon...
von sodomizer1977 » 14.01.2013, 15:43
Hallo doro,
ja, bin in guter körperlicher Verfassung, habe auch wieder 7kg zugelegt (hatte 15 verlohren) danke der lieben Schoki ,
Hoffe ich überstehe es diesemal besser.
Habe nur etwas Respekt vor der OP, der Arzt meint er muss während der OP entscheiden wie er den Dünndamm mit dem Sigma verbindet. Hoffe das diese Dünnrohr an Dickrohr OP später hält.
Weiterhin hoffe ich das ich diesmal um den Nasenschlauch komme. Das letzte mal hatte ich den 4 Tage drin, da alles (Galle) oben rauskam,
grüße
von Ghetti » 14.01.2013, 16:36
Den hatte ich nur währrend der OP drin...naja, paar Tage später auch, weil es mir nicht gut ging. Muss bei dir aber nicht der fall sein!
von stoma2012 » 14.01.2013, 18:52
Hallo sodomizer1977,
dann drücken wir dir auch alle Daumen.
Ich habe Freitag meine Koloskopie und am 08.02. die Auswertung, da soll ich meinen Termin zur RV bekommen.
Gruss Stoma2012
hallo sodomizer,
zunächst herzlich willkommen hier im Forum.
Du hast ja eine ganz schöne Geschichte hinter dir, aber deinen Zeilen nach zu urteilen, hast du es gut verpackt und gehst nun die RV an.
Ich habe sie gerade hinter mir, bin am 5.postoperativen Tag und morgen gehts nach hause. Das Bilderbuch wird, wie bei meiner großen OP im letzten Jahr, wieder aufgeschlagen.
Ich habe zwar noch meinen Dicki, dafür aber einen Pouch und der muss nun lernen was zu bunkern. Und... er tut es.
Keine Ahnung, wie es bei deinem Ileostoma war, aber mein Dünndarm hat schon ganz gut eingedickt. Also wenn ich den Beutel mal schnell leeren wollte, musste ich fettig essen.
Vielleicht hat mir das geholfen mit ganz wenigen Durchfällen nach der RV auszukommen. An Tag 2 war es schon sehr schön breiig und das trägt natürlich dazu bei, dass man nicht so wund ist. Da du den Dicki nicht mehr hast, wünsche ich dir das natürlich auch!!!!!
Meine Stoma-Notfalltasche habe ich in der Klinik auf Wundsein-Tasche umgepackt. Da sind feuchte Babytücher drin (auf keinen Fall feuchtes Toilettenpapier denn das enthält Alkohol), Bepanthen und ich habe eine Intimpflege empfohlen bekommen, die heißt Deumavan. Gibts in der Apotheke (übers Internet bestellen ist preiswerter) und die macht einen Film so dass die Haut nicht so angegriffen wird. Die Cremes benutze ich im Wechsel und mache damit gute Erfahrungen. Natürlich merke ich Veränderung aber ich bin nicht zum Pavian mutiert.
Geh die Sache positiv an, denn das hilft!
Alles Gute für dich.. billy64
von sodomizer1977 » 15.01.2013, 16:36
Danke vorab für die zusprüche - denke auch das das wird. Kolo hab ich am 12.02. - hoffe das da alles gut geht und ich am 19ten dann unterm Messer liege. Kolo mache ich aber nicht im KH, nicht das wieder was platzt
@Billy64 - danke für die Tipps - werde mir weiches Tö-Papier und die Cremes mitnehmen, die Baby Tücher können gleich in der Tsche verbleiben - guter Tipp mit der Tasche, die begleitet einen dann wieder, aber mit anderem Inhalt
Mein Ilio spuckt zu 80-90% recht breiigen Stuhl aus, manchmal aber auch ganz flüssig, wenn ich gesündigt habe (Rotwein/Bierchen). Am besten vertrage ich Roggenbrot/Nudel/Kartoffeln/Fleisch; Joghurt, Mischbrot geht so , Gurke etc geht gar nicht , Gemüse gedünstet/gekocht geht auch gut -
Mal sehen was das Sigma so noch eindicken kann, fehlen ja die restlichen 75% vom Dicki.
Ich denke bei guter Ernährung wird das sich einpägeln
grüße
[quote="sodomizer1977"]@Billy64 - danke für die Tipps - werde mir weiches Tö-Papier und die Cremes mitnehmen, die Baby Tücher können gleich in der Tsche verbleiben - guter Tipp mit der Tasche, die begleitet einen dann wieder, aber mit anderem Inhalt
[quote]
Genau! Ich bin auch gefragt worden, ob sie mich vergessen haben zu operieren, weil ich noch mit der Tasche über den Gang geschlürft bin. Aber das war die beste Lösung, denn so hast du die Utensilien immer dabei und kommst nie in Versuchung die Blätter der gerade erst gefällten Bäume zu benutzen.
Gruß billy64
von Eveline » 20.01.2013, 17:55
Hallo Sodomizer,
habe die RV gerade hinter mir - berichtet habe ich an Billy64 (kannst Du dort nachlesen).
Im Einzelnen: Mach Dir nicht so viele Gedanken, es wird alles gut. Denke nicht 30 - 40 Jahre voraus, denk an heute und an Dich. Die RV ist im Verhältnis zu den OPs vorher ein relativ kleiner Eingriff. Du wirst vorbereitet indem man dir zunächst das Essen "entzieht", dann kommt am nächsten Tag die komplette Durchspülung und der Bauch nebst Darm wird von innen und aussen gedrückt, befummelt, gespült und gespiegelt. Lass es alles über dich ergehen, nimm es, wie es ist. Sei sicher und zuversichtlich.
Der Tag der OP (Rückverlegung) war für mich der wichtigste. Nachdem ich die beiden Vorbereitungstage absolviert hatte, freute ich mich regelrecht darauf, endlich in den OP-Bereich geschoben zu werden. Es war halb drei Uhr nachmittags am 10.01.2013. Das letzte was ich gesehen habe, war die Uhr 14.30, dann war ich weg.
Aufgewacht bin ich durch das nette Sprechen und Fragen einer Krankenschwester im Aufwachraum. Meine erste Tat: Der Griff an den Bauch. Nur ein dickes Pflaster, kein Beutel mehr !! Dann schlief ich wohl wieder ein. Vom Zimmer aus hatte ich wohl meinen Mann angerufen und gesagt, dass alles ok wäre. Jedenfalls sagte er mir das am Abend, als er da war, da war ich auch richtig wach. Das ich ihn nach der OP angerufen hatte, wusste ich gar nicht mehr. Die Narkose wirkte irgendwie wohl noch. In der Nacht musste ich mich auch oft übergeben, das tat weh am Bauch. Auch eine Erkältung mit Husten und Niesen schmerzte, aber die Nähte hielten.
In den Tagen darauf ging es mir immer besser. Der Stuhgang war sehr gut. Die normale Leitung funktionierte ohne den Beutel-Umweg. Erstaunlich,m wie man sich freuen kann, wieder richtig kacken zu können. Mit dem Essen gings langsam voran, der Appetit war nicht da und das angebotene Esen war auch nicht das, was man sich so wünscht. Weißbrot ohne Rinde mit Streichkäse und Quark, Margarine, Marmelade und Milchsuppen. Aber iommerhin von Tag zu Tag ein größeres Angebot.
Es ist gut, wieder zuhause zu sein, im eigenen Bett zu schlafen. Die Rückenschmerzen vom Krankenhausbett waren zum Schluß schlimmer als das Zerren und Ziepen der eigentlichen Wunde.
Insgesamt habe ich 12 Tage im Krankenhaus verbracht. Diese Zeit sollte man einplanen. Besser etwas länger versorgt bleiben, als eine Infektion riskieren, wenn man sich zuhause selbst verbindet. Die OP-Wunde am Bauch ist sehr empfindlich, denn man muss aufpassen, dass keine Keime irgendwohin wandern. Schliesslich ist innendrin auch noch nicht alles verheilt.
Ich wünsche Dir alles Gute, habe keine Angst. Geh zuversichtlich und voller Vertrauen an die Sache und mach Dir vorher keinen Kopf über eventuelle Komplikationen. Und was die Verdauung danach angeht: Dein Körper sagt Dir schon, was er will oder nicht will. Hör auf ihn !!
Und wenn dann in ein paar Wochen, zum Sommer hin, nur noch gut verheilte Narben zu sehen sind, dann zeige sie stolz der Sonne oder Deinen Kumpels. Du hast ein Recht darauf nach allem, was Du durchgemacht hast.
Liebe Grüße - Eveline
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