von Kaeptnlover » 06.04.2008, 15:27
Hallo, ich habe seit 5 Wochen einen doppelläufigen Colostoma, der in ca. 8 wochen zurückverlegt wird. Ich hatte einen Tumor direkt an der Ecke Mastdarm-Dickdarm. Es wurden 25 cm Darm entfernt.
Mit welchen Problemen darf ich nach der RV rechnen und wie lange werden sie andauern?
Ist mir wichtig wegen der weiteren Lebensplanung, da ich zur Zeit arbeitslos bin und gerne wieder Vorstellungsgespräche planen möchte.
Bitte helft mir
Kaeptnlover
von Monsti » 06.04.2008, 18:11
Hallo Kaeptnlover,
sei ganz herzlich willkommen im Club!
Ich kann Dir nur von zwei Frauen im Alter von um 60 J. berichten, die mit mir das KH-Zimmer teilten. Beide waren wegen eines Karzinoms im Rektum bzw. im Übergangsbereich Rektum/Sigma operiert worden und hatten zeitweilig ein doppelläufiges Colostoma bekommen. Bei beiden musste nur wenig vom Dickdarm entfernt werden - ich denke mal, es war ganz ähnlich wie bei Dir.
Die eine (Frühjahr 2004) war nach der OP nur 5 Tage stationär. Sie hatte nach der Rückverlegung überhaupt keine Probleme, weder direkt danach noch drei Wochen später, als sie zur Nachsorge in der Klinik war und uns auf der Station besuchte.
Die andere (Dezember 2007) war insgesamt 14 Tage stationär (aber nur, weil Privatpatientin ). Als ihr Stuhlgang drei Tage nach der Rückverlegung einsetzte, rannte sie pausenlos, schaffte es aber meist nicht rechtzeitig zum WC, obwohl es nur wenige Meter bis dorthin waren. Danach war drei Tage lang Pause. Ungefähr einen Monat später telefonierten wir miteinander. Sie sagte, ihre Verdauung sei im Moment noch sehr unberechenbar: mal zwei Tage gar nichts, dann wieder überfallartiger Durchfall. Zwischendurch sei aber auch mal alles ganz normal.
Du siehst, die Menschen reagieren sehr unterschiedlich. Nach der Rückverlegung bist Du ja erst mal eine Weile krankgeschrieben. Bis zur Gesundschreibung wirst Du ungefähr wissen, wie die kommenden Wochen bzw. Monate aussehen werden.
Falls Du nach der Rückverlegung mit sehr unberechenbaren Stuhlgängen kämpfen solltest, würde ich Dir das Führen eines Ernährungstagebuchs empfehlen. Dies hatte ich auch der Frau empfohlen, deren Rückverlegung im Dez. 2007 war. Vor einer Woche telefonierten wir das letzte Mal miteinander. Sie sagte, ihr habe das Führen des Ernährungstagebuchs ganz gut geholfen - u.a. wisse sie jetzt, dass sie nach Zitrusfrüchten, aber auch nach anderem frischen Obst starken Durchfall zu erwarten hat.
Liebe Grüße aus dem kalten Tirol
Angie
von Webkänguru » 09.04.2008, 14:05
Hallo Kaeptnlover,
viel hängt davon ab, wie viel von deinem Rektum entfernt werden musste. Musste das Rektum ganz oder teilweise entfernt werden, fehlt sozusagen die natürliche "Bremse" und der Stuhldrang kann sehr schnell und heftig einsetzen.
Wie Monsti schon schrieb verläuft die Eingewöhnungszeit nach einer Rückverlegung bei jedem unterschiedlich ab und man kann keine allgemeingültige Vorhersagen treffen. Typisch sind Durchfall in den ersten Wochen, was aber auch von der Ernährung beeinflusst wird.
Viele Grüße,
euer Webkänguru
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