von Peter51 » 30.12.2016, 15:18
Hallo und einen schönen Tag,
ich bin ja nun auch, wie viele hier, mehrmals am Darm operiert (Darmverschlüsse/Tumorentfernungen, Darmreduzierungen usw.) und ich kann nur meine persönlichen Erfahrungen hier darlegen.
Die Fachärzte in den Kh, ganz besonders die aus meiner Sicht in namhaften Krankenhäuser täglich im Op. stehen, werden förmlich im Tagesablauf gehetzt, „gejagt“, sie sind ein großer „Erbringer“ im wirtschaftlichen Gewinnorientierten Teil der Krankenhäuser.
Ich war nicht nur 2012 relativ lange im Kh um das beurteilen zu können/dürfen, natürlich in vertrauenswürdigen Gesprächen mit vielen Ärzten konnte man dass /A/ableiten.
Die Kh beteiligen ihre Ärzte am „er“-wirtschaftlichen Gewinn, fördern somit auch den [b]Druck,[/b] gewinnbringende Operationen zu liefern, ja auch oder soll ich schreiben, zu Lasten ihrer Patienten?
Nein mal im Ernst, die Ärzte die ihren Eid am Patienten als seriösen Dienstleister noch ausüben, den kann man eher in meiner Generation noch finden, der „moderne“ Arzt, ist doch fast nur noch als kaufmännischer Mediziner, der mit seiner Fachärztlichen Kenntnis zu finden.
Ich persönlich, habe auf Grund der Tatsache, dass ich in einer Großstadt lebe,
eine relativ gute Auswahlmöglichkeit den Arzt meines Vertrauens zu finden, aber diese Auswahl an Fachärzten haben wohl leider nicht alle.
Auf der Strecke bleibt mitunter der Patient, der z.B. nach einer völlig misslungener Not-
Operation, dass Krankenhaus förmlich fluchtartig (nach Transportfähigkeit) wieder verlassen „musste“. Ich schildere hier nur in Andeutungen was ich persönlich erlebt habe und ich möchte folgende Ratschläge den Interessierten geben.
Bei nachhaltigen umfangreichen Therapieansätze, wie z.B. bei Krebs, Chemo, Bestrahlungen, Risikooperation egal aus welcher Erkrankung, sollte man grundsätzlich zum „Selbstschutz“ eine Zweitmeinung einholen.
Ich vertraue schon lange nicht mehr „den“ Arzt alleine der meint, er könne bei akuter Gefahr meiner Gesundheit, mit seiner nachhaltiger Therapieform nur alleine helfen.
Natürlich lasse ich mich davon leiten, schon mehrmals ambulant oder stationär von den „Götter in Weiß“, den Möchtegern, alles besser wissen zu wollen Arzt,
enttäuscht wurde. Jede KK, ob Privat oder gesetzlich, wird uns Hilfesuchenden bei schwerwiegenden Therapieentscheidungen, zur Einholung von Zweitmeinungen (auch innerhalb eines Abrechnungszeitraum/Quartal) unterstützen.
Mein Hausarzt, hat auf Grund der Sachkenntnis aller Ereignissen, kein Problem eine Überweisung zur Einholung einer Zweitmeinung auszustellen, warum auch nicht?
Meine Gesundheit war es mir auch wert, gewollte zusätzliche Beratungs- Gespräche mit „Zweitmeinungen“ mit namhaften Ärzten auch selbst zu finanzieren.
Wenn ich hier im Forum über die Jahre lesen muss und das Erlebte von Sascha mich wieder berührt hat, kann ich jeden nur raten, bitte denkt weitläufig an eure Gesundheit, nehmt Einfluss euch umfangreich gut beraten zu lassen, glaubt nicht jeden Arzt er wäre der perfekte „Fachmann“ mit seiner Therapie, seit einfach kritisch im Interesse des Selbstschutzes.
Ach nur eine Bemerkung, wie wir das in der Praxis mit wichtigen Arzte-
spräche in der Praxis Händeln.
Ich gehe zu wichtigen Auswertungen von Untersuchungsergebnissen z.B.
MRT udgl., Arztgespräche immer mit einen meiner „Fachfrauen“ und sollte aus besonderen Gründen nicht möglich sein, wird das Gespräch mit Smartphone oder Diktiergerät aufgezeichnet (natürlich mit Zustimmung des Arztes)
Als ich über Monaten auf der Normalstation lag, wurde so wichtige Gespräche bei der Visite auch aufgezeichnet.
Ärzte in namhafter Stellung, haben es nach meiner kurzen Begründung, locker routiniert zugelassen und das ist im Interesse Arzt und Patient Verhältnis schon eine gute Filterung.
Wenn es in der ambulanten oder stationären Behandlung ein Abschluss/Entscheidung gab, habe ich mir alle Untersuchungsberichte in Kopierform aushändigen lassen, also nicht nur Entlassungsbericht Kh z.B.
Nein, es gehört kein Mut dazu, so im Umgang mit wichtigen Entscheidungen
so zu Händeln. Nein das ist dein gutes Recht und ist gängige Praxis die man einfordern sollte.
Ja solche Beiträge wie von Häslein, Sabine049, dooro, Birgit40(leider ist die Birgit verstorben war eine besondere Persönlichkeit), TiBoe, Trudi, Frederica, Merlina, Witch, Börny, Sammy 1margot2, Keks, Bag- Owerkleine leuchtende Blume, Monsti PETERSEE, den lieben Webkänkuru, Linie22 (leider? gesperrt) hemengers (leider verstorben) Schiddi, biggen, Citrön-C1, Sven1212, jettchen, snoopy66, Banditensocke, Hanna70, und die mir jetzt nicht gleich eingefallen sind, bitte nicht böse sein.
Gerade die inhaltsreichen Erfahrungsberichte, förmliche medizinische Hinweise geben diesen Forum Form und Inhalt, den ich seit 2003 gerne verfolge.
Ich habe in der Familie zwei beratende Frauen (eine Ärztin andere Krankenschwester und OTA), die gerne mal hier aus Interesse lesen und sie sind immer wieder erstaunt wie so Einige sehr Sachorientiert schreiben.
Ich will nur mit meinem Beitrag andeuten, lest doch interessiert Erfahrungsberichte von Betroffenen hier im Forum und löchert dann mit Fragen an euren vertrauten Ärzten.
Es geht hier nicht nur um das Stoma, sondern auch um die Erkrankungen die die Notwendigkeiten des Stoma begründen.
Ich wünsche Euch allen ein guten Rutsch ins neue Jahr und last Euch von Euren lieben daheim, in liebe und Geborgenheit verwöhnen.
GLG Peter51 aus Berlin wo gerade die Sonne pur scheint und das Herz lacht vor Glück solche Tage erleben zu dürfen. Bitte nicht ärgern lassen, wer immer meint es zu wollen, zeigt den was für eine starke Persönlichkeit ihr seit
von Sascha321 » 30.12.2016, 21:32
Hallo
Erst mal ein dickes danke schön an alle, so blöd das klingt, aber so weiss ich man ist mit
den Problemen nicht alleine
@Peter51
Ich habe zwar nicht so lange im Spital gelegen, aber ich kann deinen Erfahrungen und Gesprächen die Du mit den Ärzten hattest nur zu stimmen. Ich sage das nur immer anders, die meisten heutigen Ärzte, sind Ärzte wegen dem Geld, die wenigsten aus Leidenschaft oder Berufung (Beruf kommt von Berufung), und das merkt man denen auch direkt an. Trotz alledem ist man ihnen ausgeliefert, wenn man nicht so viele Auswahlmöglichkeiten hat.
Mich haben die Ärzte, und ich sage bewusst die Ärzte, in eine der dümmsten Situationen gebracht die man sich nur erdenken kann.
Ich bin mit dem Ileostoma sehr gut zurechtgekommen, dummerweise habe ich der RV zugestimmt, die meiner Ansicht nach ins Chaos läuft, bisher war ich heute 35 mal auf Toilette, ich führe Buch, ist immer von 24 Uhr an gerechnet.
Nun wollte ich mir einfach wieder ein Stoma machen lassen, doch wie ich hier so lese, gibt es damit auch hin und wieder starke Probleme. Also stehe ich nun vor der Entscheidung, ein Stoma zu machen, mit dem es im schlimmsten Fall auch Probleme gibt, oder ich bleibe erst mal bei der RV und schaue ob sich doch noch was tut. "Probleme = mehr als 10 mal am Tag auf Toilette."
Können die Ärzte einem vorschreiben was man für ein Stoma zu nehmen hat?
Mich wundert es sogar das die Ärzte mir nicht mal sagen können, warum ich so oft auf die Toilette muss, wenn man sie fragt kommt ein langes Schweigen und dann die Aussage jeder ist anders.
Ja da stimme ich zu das jeder anders ist, aber es wird doch wohl unter den Weltweit jährlich 700000 neuen Krebserkrankungen, einen geben, dem es ähnlich geht wie mir. Aber das wird ja nicht mal erfasst, da frage ich mich wieso!!!
Es sollte auch eine Organisation geben, die Ärzte und Spitäler bei so einer groben Fehleinschätzung belangt. Dann sollten die Ärzte bei Fehlentscheidungen auch zur Rechenschaft gezogen werden. Ich rede hier nicht von Notfällen, wo es manchmal um Minuten geht, sondern von so fällen wie bei mir.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.
LG Sascha
von Anjaace » 30.12.2016, 23:07
Lieber Sascha, puh 35 Mal. Ich habe mich umgestellt, was Arznei und Ernährung angeht. Ich schicke Dir per PN die Pläne. Dein Hintern muss ja schmerzen. Ernährung ist wirklich ammAnfang das A und O.
Am Anfang nur Kartoffel, Mohrrüben, Brokoli, weil der nicht bläht, Weißbrot. Jogurt bis 0,2 Gramm Fett. Diese Phase geht tatsächlich eine Weile. 4 bis 5 Wochen. Lege nach so einem KO-Tag ruhig mal einen Nixessentag ein. Als Getrank ausschließlich Wasser. Keinen Kaffe und keinen Tee. Beides reißt den Darm stark, dass war der Tipp von meiner Krankenschwester. Keine Milchprodukte. Die sind erst in Phase zwei erlaubt.
Ich schicke Dir gleich mal ein PN.
Liebe Grüße
Anja
von Börgi » 31.12.2016, 14:14
Hallo Sascha,
Du tust mir so leid! So oft wie Du mußt, da kannst Du ja gleich auf der Schüssel sitzen bleiben!!!
Ich hab nach meiner RV streng "Durchfalldiät"" gelebt!! Toastbrot oder Weißbrot (trocken), viel Zwieback, Salzstangen , Bananen und ganz viel Schwarzen Tee (ohne Zucker)!! Dafür wurde ich im KH schon angezählt, ich könnte doch Schonkost vertragen , wie z.Bsp. Lachs mit Spinat!! Das haben die mir allen Ernstes vorgesetzt!!! Aber ich war ja Dank meiner lieben Foris schon vorgewarnt!!!
Der Darm ist schon von der OP beleidigt und zickt ein paar Monate rum und wenn man ihn dann noch mit "Normalkost" voll stopft, na dann wird es richtig heftig!!!
Erst ganz langsam und vorsichtig hab ich dann verschieden Gericht ausprobiert!
Auch heut noch passiert es, das ich was esse, das ich spätestens abends bereue und auch mal eine Nachtschicht auf der Keramik einlegen muß, Pech gehabt !!!
Alles was für die Normalos gesund ist, wie Obst, Gemüse, Vollkorn usw. ist für mich Gift, da muß ich aufpassen!!!
Wenn ich mal einen schlechten Tag hab, trink ich auch Ingwertee (hilft gegen diese verdammten Blähungen) oder mach mal einen Salzstangen-Teetag!! Dann beruhigt sich meine Diva wieder!!!
Ich trinke jeden morgen meine Flohsamen ( 2 Teelöffel auf ein halbes Glas Tee, bindet die Flüssigkeit im Darm), vor jeder Mahlzeit nehme ich Colysteramin (Hexal-Gallensäurebinder, dann brennt es nicht mehr so beim Wiederaustritt) und Loperamid nach Bedarf( mindestens 2 tägl., manchmal auch mehr -zum stopfen)!!! Ohne das ganze Zeug geht es nicht, aber man gewöhnt sich dran!! Ich bin halt "Drogenabhängig"-na und!!!
Ich wünsch Dir, das Du bald ein bißchen Ruhe und Erleichterung erfährst!!!
Einen Guten Rutsch und ein Friedliches Neues Jahr wünscht Börgi!!!
von Sascha321 » 31.12.2016, 21:11
Hallo
Wie macht ihr das denn wenn ihr in den Ausgang geht und mal ein paar Bier mehr trinken wollt? Geht das nicht mehr?
Also mit dem Beutel war das kein Problem, musste halt beim leeren aufpassen da ich im halb besoffen zustand übermütig geworden bin
von Sascha321 » 06.01.2017, 12:14
Hallo zusammen
Am 04.01.2017 hatte ich wieder einen Termin bei den Ärzten
Nun was ist dabei rausgekommen, das Spital welches mir die RV gemacht hat, wird mir den Beutel jetzt definitiv noch nicht machen, Sie sagen das noch nicht alles ausgeschöpft ist, was man in meinem Fall noch alles testen(probieren) könnte. Das Problem ist das ich das „Low Anterior Resection Syndrome“ (LARS) habe. Mein Karzinom sass so tief das sie den Darm von Hand wieder annähen mussten, normaler weisse hätte Sie bei einem älteren Menschen dies nicht mehr gemacht, so die Aussage des Arztes. Nun muss ich vor jedem essen ein Imodium nehmen und schauen was sich ändert. Danach wäre eine Möglichkeit einen Darmschrittmacher zu installieren, bzw. erst mal zu testen. Das nächste übel was ich habe ist, Sie können den Beutel nicht mehr dahin machen wo er war, er muss also wo anders angeschlossen werden. Das heisst aber auch, das mir keiner sagen kann ob es an der Stelle gleich gut funktioniert wie an der Stelle wo der alte Beutel sass. Irgendwie stehe ich nun ziemlich doof da
Nun werde ich erst mal die Test über mich ergehen lassen und dann schaue ich weiter
von Addie » 07.01.2017, 21:02
Hallo Sascha
Das tönt ja alles nicht sehr schön . Leider kenne ich mich da nicht aus, ABER es besteht immer die Möglichkeit eine 2. Meinung einzuholen. Vielleicht haben sie in einem andern KH andere Möglichkeiten für Dich offen? Ich würde das in Deinem Fall unbedingt machen. Lass Dich nicht einfach so abspeisen!
Liebe Grüsse Addie
von Trudi » 07.01.2017, 22:46
Ich frag mich wirklich, was das für Leute sind!
Kriegen die ne Provision fürs Experimentieren?
Es muss doch möglich sein, einen Arzt zu finden, der das macht, was DU willst! Nämlich das Stoma wieder einbauen!
Such weiter, lass dich nicht abspeisen und auch nicht weiter als Versuchskarnickel missbrauchen!
von Anjaace » 07.01.2017, 23:13
Hallo lieber Sascha,
Ich hoffe es geht dir einigermaßen gut. Ich habe gerade einen Leitfaden auf einer Seite gefunden, dass ich sehr hilfreich finde www.stoma-selbsthilfe-hofgeismar.de. Schau mal, wirklich gut und informativ.
Liebe Grüße
Anja
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