von parsifal 66 » 21.01.2016, 16:17
Hallo,
kurz zu mir,
Ich bekam vor kurzem von meiner Frau eine Niere gespendet. Diese OP lief perfekt, nur im Nachhinein gab es eine Komplikation in deren Verlauf mir der gesamte Dickdarm entfernt und ein sog. Hartmannstumpf angelegt wurde. Der zuständige Professor und die behandelnden Ärzte sagten mehrfach, das Ileostoma kann ca.5-6 Monate nach der OP zurückverlegt werden.
Mit dem Stoma komme ich, nach anfänglichen Schwierigkeiten inzwischen gut zurecht. Habe auch vermutlich die richtige Versorgung für mich gefunden. (Wechsel aller 3- 4 Tage, meist ohne Zwischenfälle)
Meine Frage nun:
Kann mir vielleicht irgend jemand berichten, bei dem dieselben Voraussetzungen bestanden,
wie seine Erfahrungen nach solch einer OP sind und wie umfangreich eine solche Sache ist ?
Im März sind die 5 Monate abgelaufen und ich mache mir natürlich Gedanken über diese Sache.
Sicherlich werde ich dieses noch mit den Ärzten bereden, aber Erfahrungen von Betroffenen
sind doch etwas anderes.
Veilen Dank im voraus
von doro » 21.01.2016, 17:06
Hallo Parcival,
Donnerwetter, da habt Ihr ja eine tolle Organgemeinschaft gebildet ( Deine Frau und Du ) ich bin sehr beeindruckt wenn ich lese und auch selber erlebe,was die Medizin heute bringen kann. Top!
ZUr Rückverlegung wirst Du sicher einiges lesen können aber stelle auch gerne Fragen,denn einige RV´er geben Dir kompetent Antwort.
und natürlich
von Manhattan1210 » 21.01.2016, 22:27
Hallo, Parsifal 66; auch ich hatte eine Dickdarmstoma nach Hartmann.Die Tumor-OP (Bauchfell-Tumor) wurde im Oktober 2014 mit Stoma-Anlage durchgeführt.Anschließend erfolgte Chemo-Therapie.Die Rückverlegung des Stomas war im Juni 2015.Und jetzt beginnt das Dilemma, genau wie andere Durchfallgeplagten es beschrieben haben.Nach Imodium Lingual hatte ich einen Subileus mit Koterbrechen.Habe ich seit dem nicht mehr genommen.Jetzt versuche ich es mit Mucofalk-Apfel,aber ausreichende Hilfe ist es auch nicht.Ohne Windelhose geht es nicht.Ich hoffe ja immer noch auf Besserung.Man sagt bis zu eine Jahr kann es mit der Regulierung des Darmes dauern.Je nach Essen muß ich auch nachts auf die Toilette 2-3-mal.Jetzt habe ich heute von Vaprino gelesen - gibt es rezeptfrei in der Apotheke- das lähmt den Darm nicht und soll den Stuhl eindicken.Hat jemand damit Erfahrung?
Außerdem mache ich die anale Irrigation, die aber durch den dünnen Stuhl auch nicht den erwarteten Erfolg bringt.Eigentlich soll man danach bis zu 24 Stunden Ruhe haben, d.h.keinen Stuhlgang.
Trotz aller Widrigkeiten bin ich aber froh, daß ich den "Kackbeutel" los bin.Eigentlich bin ich damit gut zurecht gekommen.Da ich aber gern in der Sonne bin, war es hinderlich.Obwohl, wenn ich es mir jetzt überlege, kann ich am Strand ja schlecht mit Windelhosen herum laufen.
Ich wünsche Dir mit Deiner Niere alles Gute (bin Dialyseschwester gewesen) und hoffe , daß sie lange hält und auch ihren Dienst tut. Liebe Grüße auch an alle Leidensgenossen und auch danke für einen Tipp Manhattan 1210
von Bag-Owner » 22.01.2016, 09:05
Hallo parsifal66 ,
das mit einer Rückverlegung eines reinen Ileostomas ist - in meinen Augen - so eine Sache.
Der Teil deines Darmes (der Dickdarm), der für das Eindicken des Stuhls zuständig ist, ist ja wegoperiert. Wenn nun der Dünndarm einfach so wieder an den restlich vorhandenen Darm (Hartmannstumpf) angeschlossen werden soll ist es mehr als fragwürdig ob du damit zufrieden sein wirst. Denn, du kannst dir sicher vorstellen, dass der überwiegend flüssige Stuhl (wie er nun mal vom Dünndarm ausgeschieden wird) für dich nur einen permanent wunden Hintern und Toilettenrace bedeuten würde. Ohne ein entsprechendes Reservoir (wie auch immer das aussehen wird, ob Pouch usw.) welches den Stuhl zumindest für eine gewisse Zeit X aufhalten soll wird es sehr schwer.
Du wirst hier aber bestimmt noch weitere Meinungen dazu lesen.
Grüße
Bag-Owner
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste
Die Inhalte von www.stoma-forum.de sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt.
Soweit die Inhalte medizinische Informationen, Hinweise und Empfehlungen enthalten, sind diese zur Unterstützung, aber in keinem Fall als Ersatz für eine persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Pflegekraft (z.B. Stomatherapeutin) oder für eine Untersuchung oder Diagnose durch einen approbierten Arzt bestimmt.
Wenn Du uns unterstützen möchtest, freuen wir uns
über eine Spende (deren Höhe in eigenem Ermessen
liegt) zugunsten unseres gemeinnützigen Selbsthilfe-
vereins Stoma-Welt e.V.
Spendenkonto
Empfänger:
Selbsthilfe Stoma-Welt e.V.
IBAN.: DE09 5605 0180 0017 0474 16
BIC: MALADE51KRE
Institut: Sparkasse Rhein-Nahe