von Soi » 28.04.2014, 12:54
Hallo!
Ich lese hier schon eine Weile still mit und hab viele wichtige Informationen hier bekommen. Danke!!
Nun zu mir bzw. meiner Mutter (68). Letzten Sommer ist sie plötzlich schwer krank geworden und hatte dann eine sehr umfangreiche Krebs-OP. (Primärtumor waren die Eileiter, es hatte weit gestreut und um den Darm zu schonen wurde ein vorübergehendes Ileostoma gelegt.) Obwohl meine Mutter so schwer krebskrank ist (gilt als Palliativpatientin, die Metastasen im Bauchfell bekommt derzeit keine Chemotherapie so richtig in den Griff, wird aber weiter probiert.) ist für sie das Stoma das Schlimmste. Sie leert zwar ihren Beutel selbst, aber ansonsten weigert sie sich komplett die Platten etc. selbst alle zwei tage zu wechseln, das macht nun ein Pflegedienst. Ich (die Stomatherapuetin, die Ärzte, alle!!) haben gefühlt eine millionmal versucht sie davon zu überzeugen, es doch zu versuchen und unabhängig zu sein...Aber sie findet es so schlimm, daß sie es einfach nicht machen will und die Rückverlegung ist ihr GRÖSSTER Wunsch.
Nun auch egal, denn ihre behandelnde Ärztin hat ihr nun eine Chemopause verordnet und sie hat ihren Termin für die Rückverlegung MItte Mai. Operiert wird sie in Köln-Holweide. Im Vorgespräch hat Dr. Eisenberger festgestellt, daß der Schließmuskel sehr schlaff ist und sie soll vorher trainieren. Eine Überweisung zur Physiotherapie hat sie bekommen. Beim ersten Termin wurde sie wieder weggeschickt und hat einen Termin für den 2.5. bekommen. "Das" könne nur der Chef und sie bräuchte vorher eine Bindegewebsmassage??
Sagt euch das was und ist das das Richtige?? Ich mein, die Zeit drängt ja ein bisschen bis zum OP-Termin.
(Meine Mama hat leider auch Probleme medizinische Sachen richtig zu verstehen, fragt nicht nach...sie hat in dem Jahr stark abgebaut leider und ich kann sie nicht immer begleiten, bin ja voll berufstätig und auch Mutter eines kleinen Kindes.)
Und ausserdem lese ich meistens, wie problematisch die Zeit nach der Rückverlegung ist. Hat jemand Positives zu berichten?? Das wäre auch mal schön, um meiner Mama (und mir ) Mut zu machen, daß sie dann bald wenigstens eine "Baustelle" los ist. Es ist ihr soooo wichtig, da darf bitte nichts schief gehen, da sie sich kaum noch raustraut, weil sich die Beutel bei ihr schon manchmal in der Öffentlichkeit gelöst haben und das sehr demütigend war...
Ganz herzlichen Dank schon für Eure Antworten!!!!
von snoopy66 » 28.04.2014, 14:46
Hallo Soi,
herzlich Willkommen im Forum
Ich vermute mal das deine Mutter Beckenbodengymnastik verordnet bekommen hat
Warum da voher Bindegewebsmassage gemacht werden soll, kann ich dir nicht sagen
Ruf doch mal an und frag nach, wenn deine Mutter das nicht so gut kann.
Es ist wichtig den Schließmuskel zu tranieren, das macht man oft mit Beckenbodengymnastik um, ich sag mal einfach, die umliegenden Bereiche mit zu tranieren.
Es geht aber auch ganz einfach, das kann deine Mutter sofort anfangen, ohne Rezept und großen Aufwand.
Einfach die Pobacken fest zusammen kneifen , kurz halten und locker lassen, wieder anspannen usw.
Über den Tag verteilt immer mal wieder üben, das geht im sitzen, stehen, liegen egal immer wenn sie daran denkt
Geht immer und überall
Das würde ich ihr empfehlen, zusätzlich zur Physiotherapie, der Schließmuskel soll ja wieder aufgebaut werden, und je eher sie damit anfängt umso besser.
Wirklich jeden Tag konsequent üben und vor der RV noch mal testen lassen.
Stöber mal in der Rubrik Rückverlegung.Da findest du auch positive Berichte.Aber ganz wichtig, bei jedem ist die RV anders, man kann nicht direkte vergleiche ziehen, deshalb, positiv denken, das wird schon klappen.
Ich drück deiner Mama ganz fest die
LG auch an deine Mutter
Katja
von Soi » 29.04.2014, 08:51
Ich danke Dir für deine Antwort, Katja!
Mittlerweile hat sich herausgestellt, daß es genau anders herum ist. Die Ärztin hat versehentlich Bindegewebsmassage verschrieben und die Physiotherapiepraxis hat dann gesagt, sie bräuchte ein neues Rezept, nämlich zur Beckenbodengymnastik. Nunja...also doch alles so, wie wir angenommen haben. Warum sowas aber nur der Chef durchführen soll, ist mir ein Rätsel. Ist ja nichts besonderes bei. Aber Freitag geht es ja jetzt los mit der ersten Anleitung.
Dieses einfache "Zusammenkneifen" macht sie schon mehrmals täglich.
Ich hoffe jetzt einfach mal das Beste.
Liebe Grüße!
Soi
von Häslein » 29.04.2014, 09:36
Hallo,
*wie* wurde denn festgestellt, dass der Schließmuskel soundso ist?
Im Vorgespräch berichtest Du...dies liegt die Vermutung nahe, dass ( einfach ausgedrückt ) ein Finger in den Po kam und Deine Mutter zukneifen sollte.
Das reicht nicht zur Ermittlung der Schließmuskelfunktion und schon gar nicht vor einer Rückverlegung.
Es gibt noch andere,zusätzliche Methoden, die meist angebracht sind.
Da würde ich darauf bestehen.
LG, Häslein
von Soi » 29.04.2014, 13:01
Genauso war es, Häslein. Ging sehr flott und war schon alles. Der Arzt hat, nachdem er gemerkt hat, daß meine Mutter nicht alles kapiert (war sehr aufgeregt, hört schlecht und ist einfach nach dem schweren Jahr nicht mehr geistig so fit etc.) auch eher wortkarg und ich musste ihm selbst den Hinweis aufs notwendige Trainieren aus der Nase ziehen.
Hmmm....Jetzt weiß ich auch nicht wie ich weiter vorgehen will.
Ich glaube, meine Mutter will auf GAR KEINEN FALL, daß die OP verschoben wird und wird alles, was das hinauszögern würde auch ablehnen, egal wie unvernünftig das ist.
Was müsste denn da an Untersuchungen noch geschehen? Und wendet man sich da an die Hausärztin oder den operierenden Arzt im Krankenhaus, der es ja offensichtlich als ausreichend erachtet hat?
Liebe Grüße und vielen Dank vorab!
von haschel » 29.04.2014, 18:57
Eine schwierige Situation....ich kann mir auch vorstellen, dass es Probleme nach der RV geben wird, aber letztlich WEISS man es eben nicht. Da die Psyche ganz wichtig ist, sollte man deiner Mutter denke ich nachgeben und alles erst einmal durchführen. Ich habe den Eindruck, so wie du es schreibst, dass deine Mutter das überhaupt nicht verstehen würde, und in ein tiefes Loch fallen würde, wenn man ihr diese OP jetzt vereitelt oder verzögern würde. Was würde das mit ihr machen? Wenn es zu arg wird hinterher, dann kann man letztlich immer einen Plan B haben, das letzte Mittel wäre dann eben ein Beutel zurück...Aber da sie es soooo sehr will, bin ich sicher, sie wird danach auch kämpfen, dass alles für sie erträglich und gangbar ist. Ich drücke die Daumen!!!
haschel grüßt
von Soi » 30.04.2014, 13:29
Genau so ist es, Haschel. Im Moment klammert sie sich so sehr daran. Ich hoffe einfach, es geht gut und klappt alles. Dank Dir fürs Daumendrücken!!
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