von Maria123 » 20.09.2013, 13:28
Hallo,
im Frühjahr (Pfingsten) wurde bei meinem Lebensgefährten ein Konglomerattumor mit Abszess und Fistelung zur Blase diagnostiziert. Aufgekommen ist es erst mit der Blasenfistel (Luft beim Wasserlassen), die Wochen vorher wurden seine Beinschmerzen (Abszess hat auf Muskel gedrückt, keine Bauchschmerzen) aufgrund Ileo-Sakral mit Physiotherapie behandelt.
Es gab dann nach der richtigen Diagnose im KH erstmal Antibiose und Abszessdrainage (inkl. Klinikswechsel wg. fehlendem Vertrauen und falscher Drainagepunktion). Im Juni wurde dann operiert und einen Tag vor der OP wurde die Möglichkeit eines Stomas (Hilfe!) angesprochen. Nach der Resektion von einigen cm Dickdarm, Ileozökalklappe und einigen cm Dünndarm wurde dann ein doppelläufiges Ileostoma angelegt, damit die Dünndarm/Dickdarm-Naht gut heilen kann.
Inzwischen wurde wg. Morbus Chron (die erste Klink hat in den Proben der Dickdarmspiegelung keine erkennbaren Zeichen von MC festgestellt, die andere bei den Proben aus der OP schon, vor Jahren schon mal Diagnose Verdacht auf MC) die Behandlung mit Azathioprin (Immunsuppressiva) eingeleitet. Mit ansteigen der Dosis stieg der CRP im Blut (Entzündungswert), ebenso ergaben zwei Ultraschalluntesuchungen, dass zwei Dünndarmschlingen verdickt (5-7 mm) sind.
Laut den Ärtzen im KH (Innere / Chirurgie) hat das wohl (!) mit MC nichts zu tun, einer RV stehen diese Werte nicht im Weg. Das war diese Woche und für nächste Woche ist die Kontrolluntersuchung (MRT, Spiegelung, k.a. was noch) geplant inkl. OP.
Eigentlich doch ein Grund zur Freude, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre...
Aufgrund des gestiegenen CRPs und der Wandverdickung macht sich mein Freund nun Sorgen
Jetzt hat mein Freund Panik.
- Was wenn die RV nicht klappt, der Darm (waren die Übungen zu wenig) nicht anspringt, der Dünndarm entzündet ist und die Naht beeinträchtigt, etc. ...
- Warum ist der Dünndarm verdickt? Beeinträchtigt das die OP?
Seine Stomaversorgung hat mein Freund die erste Woche gar nicht wahrgenommen, er kann sie auch nicht selbst versorgen (doofe Stelle, starke Kurzsichtigkeit). Aufgrund der negativen Erfahrungen mit dem Pflegedienst mache ich das für ihn. Der Pflegedienst ist für den Fall, dass ich an der Arbeit nicht erreichbar bin im Hintergrund noch da.
Eine Angst vor der OP ist normal, nur mit seinen Gefühlen und den vielen Fragezeichen bin ich überfordert. Am liebsten würde er sich verkriechen. Sein Gefühl zur RV ist zwiegespalten. Ja, endlich ... und aber auch, was wenn es nicht rund läuft...
Vielleicht hat ja einer einen aufmunternden Rat für ihn oder mich.
Danke.
von Webkänguru » 22.09.2013, 17:31
Hallo Maria,
ich kennen mich nicht gut genug mit so einer Situation aus, um dazu was sagen zu können. Wir sind halt keine Ärzte.
Ich gehöre aber zu denjenigen, die immer zur Rückverlegung ermutigen, wenn es von den Ärzten befürwortet wird. Versucht man es nicht, fragt man sich vielleicht später, was wäre wenn ich damals...
Funktioniert es nicht, könnt ihr immer wieder zurück zum Stoma. Und mit der gemachten Erfahrung würde man ein neuer Stoma auch so anlegen, dass dein Freund es selbst versorgen kann.
Viele Grüße,
euer Christian
von Marie67 » 22.09.2013, 23:24
Liebe Maria,
um Dir/Euch ganz speziell raten zu können habe ich auch viel zu viel Ahnung.....
Ganz persönlich sage ich, dass Dein Freund die RV wagen sollte.
Was hat er zu verlieren? Wie Christian auch schreibt: Zum Stoma zurück geht immer.
Aus irgendeinem Grund ist der Schritt zur RV und die damit verbundene Angst riesig ( war bei mir genauso, hatte mehr Angst vor der RV als vor dem Stoma), aber bei den meisten Leuten geht es gut !!! (Davon liest man dann nur hier nichts mehr, weil viele sich danach aus dem Forum verabschieden).
Alles Gute
Marie
Liebe Grüße
Marie
von Marie67 » 22.09.2013, 23:27
Sorry,
habe natürlich nicht zu viel Ahnung, das Gegenteil ist der Fall
von Maria123 » 24.09.2013, 00:43
Dankeschön für die Antworten
... die Ärzte haben heute nach den Untersuchungen beschlossen, erstmal die Proben abzuwarten und erstmal nicht rückzuverlegen.
Der Nervenkrieg geht weiter ...
von Häslein » 24.09.2013, 06:58
Das ist auch sehr sinnvoll, dass man jetzt nicht rückvelegt.
Jemand fragt ja, was man zu verlieren hätte... also bei einer Wandverdickung ( meist bedeutet das Entzündung ) eine ganze Menge ( Gesundheit, Komplikationsfreiheit ), wenn der Zeitpunkt schlecht gewählt wurde.
Man soll nicht zwingen. Auf ein paar Monate kommt es nicht an.
Allgemein bin ich der absoluten Überzeugung, dass man Rückverlegungen überhaupt nicht miteinander vergleichen kann.
Es gibt so viele Unterschiede bei jedem Menschen, da kann man das nicht vergleichen. Ein Darm, der nie gekürzt wurde oder / und eine Strahlen- oder Chemotherapie hinter sich hat, hat es viel, viel leichter. Jede RV ist individuell.
Ein Stoma kann man immer wieder anlegen, aber diese Tatsache impliziert nicht, dass man das Denken dabei vernachlässigen soll.
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