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Rückverlegung ja oder nein – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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5 Beiträge • Seite 1 von 1

Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von goldiemaus » 28.04.2014, 15:25

Hallo Ihr Lieben!

Ich brauche mal wieder Eure Meinung bzw. Rat. Grundsätzlich ist bei mir eine Rückverlegung noch möglich, wenn auch die Option danach nicht gerade rosig aussieht. Mein Restdickdarm (ca. 30 cm) ist noch voll mit Divertikeln, die aber zurzeit unauffällig sind. Das kann zwar, wenn ich Glück habe, ewig so bleiben, nur eine Garantie, dass kein weiterer Ausbruch kommt, kann mir keiner geben (jetzt mit Stoma allerdings auch nicht). Seit 2003 bin ich an Divertikeln erkrankt und hatte seitdem 3 Ausbrüche, wobei jedes Mal ein weiteres Stück Dickdarm entfernt wurde. Beim letzten Mal 2012 kam es dann zum Stoma.
Der Enddarm ist noch 13 cm lang, wobei er allerdings sehr eng ist und ich somit vorher einen sog. Analdehner benutzen soll. Seit Ende 2012 hab ich keinen Schleimabgang mehr. Dieser ist nur mit Hilfe eines Klistiers möglich, wodurch sich die Rückverlegung u. a. als schwierig gestaltet, aber eben nicht unmöglich. Der Schließmuskel ist allerdings noch voll funktionsfähig.

Zusätzlich würde man mir für ca. 6 Wochen ein Ileostoma legen, damit die Naht gut abheilen kann. Dieses könnte danach aber unproblematisch zurückverlegt werden. Die Rückverlegung des Dickdarms ist dagegen leider nur wieder mit einem Bauchschnitt möglich.

Nun bin ich hin- und hergerissen, weil ich nicht weiß, wie ich mich entscheiden soll. Dabei muss ich sagen, dass es mir verdauungstechnisch noch nie besser ging. Andererseits habe ich diese Chance, die für mich natürlich auch verlockend ist, zumal ich glaube, dass ich mich auch sonst immer darüber ärgern würde, diese Chance nicht genutzt zu haben. Wenn bloß diese sch... Angst nicht wäre.

Dass es anfänglich zu Problemen kommen kann ist mir durchaus bewusst.

Nun zu meiner Frage: Wenn es nun gar nicht klappen sollte ... warum auch immer .... hätte ich dann nach einer gewissen Zeit die Möglichkeit, alles wieder auf Anfang (also so wie jetzt) zu setzen?

Kennt jemand von Euch so eine Situation?

Sorry, dass jetzt mein Text so endlos lang geworden ist

Es grüßt Euch ganz lieb die goldiemaus :winke:

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goldiemaus

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Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von doro » 28.04.2014, 15:41

Hallo goldiemaus,
ob Rückverlegung ja oder nein, kann ich nichts sagen.
Aber, grundsätzlich ist natürlich eine Rückverlegung möglich, die Garantie, ob es wieder so sein wird wie heute, da darf man natürlich nicht vergessen,es wurde in der Zwischenzeit wieder eine Bauch OP, mit Verwachsungen u.Ä. vorgenommen. 8-)
Damit möchte ich Dir den Mut zur OP nicht nehmen, denn ich würde wahrscheinlich , wäre ich an Deiner Stelle, eine Operation wagen.

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doro

ehemaliges Mitglied

Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Hanna70 » 28.04.2014, 16:24

Hallo goldiemaus,

schwierige Frage - nächste Frage!? :?

Eigentlich habe ich viel zu wenig Ahnung von Deiner Erkrankung und Deinen Problemen damit. Und 30 cm Restdickdarm ist ja auch nicht gerade üppig. Ob die Gefahr, dass der Stuhl dann immer flüssig kommt, durch den noch funktionierenden Schließmuskel wettgemacht wird, ergibt für mich auch ein Fragezeichen.

Ich kann mir gut vorstellen, wie hin- und hergerissen Du gerade bist. :troesten:

Ich kann nur für mich sprechen: Hätte ich die Chance auf eine Rückverlegung, würde ich sie nutzen. Auch, um später mir nicht selbst sagen zu müssen: Hättest Du doch...

Ich hoffe, Du bekommst noch fundiertere Antworten von Usern mit mehr Ahnung von Deiner Erkrankung.

Liebe Grüße
Rosi

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Hanna70

Mitglied

Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Bag-Owner » 28.04.2014, 17:30

Hallo goldiemaus :troesten: ,

also ich habe allein beim Lesen deiner Vorgeschichte schon Bauchweh bekommen, wenn ich nur an eine RV denken würde.
Du schreibst selber, dass du jetzt schon einen Analdehner brauchst um die wohl vorhanden Stenose aufzudehnen. Diese Stenose wird dich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit später weiterhin negativ begleiten. Dein Rest-Dickdarm (30cm) ist immer noch stark divertikelbehaftet, die zu jeder Zeit aktiv werden können. Bei einer evtl. nicht erfolgreichen RV - d.h. Rückverlegung der Rückverlegung kannst du davon ausgehen, dass dir noch weniger Dickdarm bleibt als jetzt. Die Chirurgen brauchen ja was zum Arbeiten :( .

Ich kann genau wie meine Vorschreiberinnen deine Gedanken und Wünsche mehr als verstehen, aber wenn man alles zusammenrechnet, würde ich den Eingriff nicht wagen - zumal das Risiko später für einen ständig roten, haut-gestressten Pavianhintern bei dem zu erwartenden dünnen Stuhl sehr hoch sein wird. Die Kombination "Stenose und dünner Stuhl" sind nicht die Besten. Druck staut sich vor der Stenose auf und wenn dann mal was durch geht, kann eben der Schließmuskel den dünnen Stuhl auch nicht optimal halten. Die Konsequenz dessen kannst du dir selber vorstellen...

Meine Gedanken kreisen auch ständig um eine Rückverlegung, ich denke in letzter Zeit auch sehr oft daran - zu schnell hat man eigentlich die schlimmen Zeiten vergessen, wo man es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette geschafft hat, die Schmerzen auch wegen der vorhandenen Stenose. Ich habe für mich eine RV ausgeschlossen, obwohl ich sie auch machen könnte. Ich genieße meine gewonnene Freiheit mit Stoma.
Und du schreibst ja auch, dass es dir nie so gut wie gerade jetzt gegangen ist - klar wirst du dir immer Vorwürfe machen, aber wenn du 1:1 zusammenzählst...

Ich wünsche dir viel Glück und Mut, egal wie du dich entscheidest :troesten: .
Bag-Owner

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Bag-Owner

Moderator und Ansprechpartner des Stoma-Treff St. Wendel

Rückverlegung ja oder nein

Beitrag von Sabine049 » 30.04.2014, 22:54

Hallo goldiemaus,

Nun zu meiner Frage: Wenn es nun gar nicht klappen sollte ... warum auch immer .... hätte ich dann nach einer gewissen Zeit die Möglichkeit, alles wieder auf Anfang (also so wie jetzt) zu setzen?


Pragmatisch betrachtet, wäre eine neuerliche Colostomie, u.U. eher im aufsteigenden Dickdarmast oder gar im Dünndarm (Ileostomie) denkbar, aber ob der jetzige "status quo" wieder hergestellt werden kann, würde ich als "Dipl.-Laie" jedoch negieren.

Wie Doro :roseSchenken: bereits andeutete, ist die Gefahr des Verwachsungsbauches sehr hoch. Nicht _nur_ das, sondern zusätzlich kann ein erneuter Ausbruch der Divertikulitis/Divertikulose forciert werden.

Allerdings besteht die Gefahr, wie Du schriebst, auch mit Stoma quasi ist proximal vom Stoma der verbliebene Dickdarm mit Divertikeln übersät!? Somit wirst Du Dich ohnehin langfristig ggfs. mit dem Gedanken an ein Ileostoma gewöhnen müssen!?

Natürlich sollten alle Eventualitäten und Optionen ausgeschöpft werden, allerdings unter der Prämisse, dass Du mit den etwaigen Konsequenzen leben kannst, denn eine derartige Operation ist sowohl ein einschneidender (im wahrsten Sinne des Wortes) risikobehafteter invasiver Eingriff als auch vorübergehend - auf jeden Fall - eine Einbuße der jetzigen Lebenssituation u. -qualität.

Mich eingeschlossen sind viele von uns einen schmerzhaften Weg gegangen, um schlussendlich sagen zu können, die Anlage eines Stomas ist die Ultima Ratio.

Bevor Du Dich entscheidest, hole Dir wenigstens eine Zweitmeinung ein :troesten: :roseSchenken: !

Liebe Grüße Sabine

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Sabine049

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