von Angie46 » 24.08.2007, 10:09
Hallo liebe Forumfreunde,
Ich möchte Euch erzählen wie die Rückverlegung meines Stomas abgelaufen ist und auch wie es mir momentan geht.
Am Dienstag 14.08 bin ich ins KK gegangen. Dort gab es die üblichen Vorbereitungen, z.B. Aufklärungsgespräch, und auch ein Paar Untersuchungen. Eine davon war eine Röntgenaufnahme mit Kontrastmittel vom neuen Darm und Schließmuskel um die Funktion zu prüfen. Diese Untersuchung war mir recht unangenehm weil auch peinlich und auch weil im Aufklärungsgespräch davor mir nicht genau gesagt wurde wie der Ablauf war (ich hatte auch nicht nachgefragt). Naja, ich hab's überlebt :rolleyes:
Auch im Aufklärungsgespräch sagte mir die Ärtzin dass in 5% der Fälle ein erneutes Aufmachen des alten großen Schnittes wegen VERWACHSUNGEN möglich wäre. Das habe ich zwar zur Kenntnis genommen, aber ich ich hoffte es würde mich nicht treffen.
Am nächten Tag fand dann die OP statt. Ich vertrage im allgemeinen die Narkose schlecht - Erbrechen usw. Aber ich bin wieder aufgewacht und es war alles OK, nur ich war dann schon geschockt :shock: als ich sah dass die große Narbe wieder aufgeschnitten wurde. Aber das war wohl nötig da ich starke Verwachsungen habe. (Bis jetzt haben sie mir aber keine Probleme bereitet).
Am ersten Tag der OP ging es mir nicht ganz so toll, auch wegen den Nachwirkungen der Narkose. Man verpasste mir auch ein Abführmittel. Das hat dann am 2. Tag nach der OP die gewünschte Wirkungen, und ich lief fortan zur Toilette mit Durchfall. Als die Ärtze damit zufrieden waren, fingen sie an meinen Darm zu beruhigen mit Opium Tropfen und Mukofalk. Als ich die Durchfälle hatte konnte ich den Stuhl nicht immer halten, aber das hat sich inzwischen gebessert weil der Stuhl jetzt wieder dicker ist. (Gott sei Dank! - Dauerhafte Inkontinenz war schon eine meine Befürchtungen). Die Stuhlfrequenz hat sich im KK auch gut entwickelt, deswegen konnte ich schon nach einer Woche nach Hause.
Jetzt muss ich mit dem Kostaufbau vorsichtig weiter mnachen, wie sigi sagt. Gestern wurde ich schon versucht Salat und Tomaten zu essen, was sich sehr ungünstig auf die Stuhlfrequenz gewirkt hat. Ich habe dann schnell die Bremse gezogen und werde mich vorsichtiger ernähren.
Zusätzlich zum Opium und Mukofalk nehme ich jetzt auch Orthomol Immun Pro ein. Die Nächte sind schon gut, kann ganz lange schlafen. Ich glaube ich werde das schon in Griff bekommen.
Die große Narbe tut praktisch gar nicht weh. Aber die Stelle wo der Stoma war ist noch sehr empfindlich und schmerzhaft. Ich hoffe dass die Wunde jetzt abheilt ohne sich zu sehr zu entzünden.
Ich war schon zufrieden mit der KK Behandlung. Aber es hat mir nicht gefallen, dass sie mir nicht erklärt haben warum sie mir diesen Rosskur verpasst haben. Ich habe es erst verstanden nach dem ich meine Ärtzin mit Fragen gelöchert habe. Ihr Strategie ist es erst den Darm zu aktivieren durch diesen Abführmittel und dann wieder zu beruhigen.
Ich dachte die Durchfälle wäre vorprogrammiert. Ich habe auch viele andere falsche Vorstellungen gehabt.
Ich finde die Ärtze sollen einem alles vorher richtig erklären so dass man ein bisschen weniger Angst davor haben muss. (Statt unklare Aussage zu machen wie "Der Darm funktioniert danach nicht wieder wie vorher.) Mit so was kann ich nichts anfangen. Das schürt nur Angst.
Am 6. September werde ich dann eine AHB in Oberstaufen machen. Ich hoffe ich kann mich dort gut von den Strapazen der letzen 8 Monate erholen. Danach werde ich dann bald in die USA fliegen.
Alles in allem bin ich heilsfroh alles überstanden zu haben.
Ich hoffe ich konnte Euch einen guten Einblick geben.
Danke fürs Zuhören!!!
Liebe Grüße
Angie46
von daydream » 24.08.2007, 11:26
Hallo liebe Angie,
vielen Dank für Dein Posting. Nächste Woche gehe ich ins KH, damit man mich untersucht und feststellt, ob ich rückverlegt werden kann...
Das mit unzureichenden Informationen seitens der Ärzte habe ich auch erlebt. Hätte man mir beispielsweise rechtzeitig gesagt, dass auch eine orale Chemo möglich ist, hätte man mir keinen Port implantieren müssen! Eine OP und eine Narbe weniger!!! Aber ich habe alles selbst herausfinden und entdecken müssen.
Halte die Ohren steif. Jetzt kommt alles schnell wieder in Ordnung! Du hast es überstanden :ballon::ballon:
Viele liebe Grüße
Flo
P.S.:
Ich wundere mich etwas, dass man dir gegen Schmerzen nicht z. B. Novalgin gibt. Verträgst Du es nicht? Oder setzt das KH automatisch Opium ein? Hoffentlich brauchst Du es bald nicht mehr.
von Angie46 » 24.08.2007, 11:51
Liebe Flo,
Das Opium ist ein Teil der "Rosskur". Zuerst haben sie mir Abfürhrmittel gegeben um den Darm in Gang zu bringen. Dadurch hatte ich Durchfall mit einer hohen Stuhlfrequenz. Ich musste aufs Klo bis zur 12 Mal am Tag. Das Opium beruhigt den Darm so dass man nicht so oft Stuhlgang hat. Ich muss es viermal am Tag nehmen zu den Mahlzeiten und abends. Als Schmerzmittel habe ich im KK Valuron und Novalgin bekommen. Zu Hause nehme ich jetzt noch das Novalgin gegen die Schmerzen. Ich muss das Opium schon noch eine Weile nehmen. Der Darm ist immer noch etwas unruhig.
Dir auch alles Gute
Angie46
von Monsti » 24.08.2007, 11:56
Hallo Flo,
auch mir hatte man zur Verlangsamung der Darmpassage Opiumtinktur angeboten, d.h. es wird NICHT wegen evtl. Schmerzen eingesetzt.
Liebe Grüße
Angie (die andere ...)
von daydream » 24.08.2007, 12:05
Vielen lieben Dank für die Info Ihr Lieben
Man fühlt sich schon besser, wenn man so aufgeklärt zu den Docs geht
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