von Blaustrumpf » 22.02.2010, 21:01
Tja, Ihr Lieben,
hier dann mal ein Zwischenbericht. Jürgen nimmt auch diesmal alle Komplikationen mit, die er kriegen kann.
Zunächst sah nach der OP am Dienstag, dem 9. Februar alles ganz gut aus: das Stoma war zurückverlegt und in das große Loch im Bauch war ein "Proceed-Netz" verlegt worden, darüber ein Vacuseal-Verband (das ist so ein Schwamm. Durch eine Pumpe wird dort ein Unterdruck erzeugt und die Wundflüssigkeit in einen Behälter abgeleitet). Am Samstag war dieser Schwamm grün, was nicht von außen kommen konnte. Am Sonntag kam Fieber dazu: Anastomoseninsuffizienz wegen Dünndarmfistel -> Operation, Entfernung des Proceed-Netzes, anschließend "Operative Intermediate Care" (zu deutsch: Wachstation, also ein Zwischending zwischen Pflege- und Intensivstation). Es wurde der Faktor XIII bestimmt, von dem man anscheinend erst seit einem Jahr weiß, wie wichtig er als Gerinnungsfaktor für den Heilungsprozess ist. Er lag weit unter den Normwerten und wurde dann künstlich zugeführt.
Seit 3, 4 Tagen gibt es langsam was zu essen und heute war Rückverlegung auf die Pflegestation. Wieder in Einzelhaft, weil wieder ein resistenter Keim in der Bauchwunde nachgewiesen wurde. Diesmal ist es ESBL, ein normalerweile harmloses Darmbakterium (so lange es im Darm und nicht woanders ist). Eine Sanierung der Bauchdecke, die jetzt praktisch offen gehalten wird, will man erst nach Besiegung des Keims angehen. Sonst könnte wieder ein Platzbauch entstehen. Laut Stationsarzt kann das 2-3 Wochen dauern, laut Internet können es auch Monate werden. Also, ich bin nahezu verzweifelt .
Kann man einen Patienten in diesem Zustand nach Hause holen und durch einen mobilen Pflegedienst versorgen lassen?
von Monsti » 22.02.2010, 22:10
Hallo Blaustrumpf,
tut mir leid, dass es jetzt erneut zu Komplikationen gekommen ist, doch auch das geht vorüber. Sei sicher!
Nach Hause kann man auch mit noch offenem Bauch, doch sollte man bereits gut mobil und fieberfrei sein, außerdem auch ungefähr wissen, wie die Ernährung auszusehen hat. Auch das subjektive Gefühl des Patienten ist wichtig.
Bei uns in Tirol kümmert sich der "Gesundheitsspengel" um solche Fälle. Er kommt bei Bedarf auch mehrfach täglich. Den Sprengel habe ich schon mehrfach in Anspruch genommen. Mit der KK wird der Service über mehrere Wochen als "Krankenhausersatzmaßnahme" abgerechnet. In Deutschland und in der Schweiz gibt es sicher vergleichbare Einrichtungen.
Deinem Mann allerbeste Genesung!
Liebe Grüße
Angie
von manuela heiter » 04.03.2010, 13:05
Hallo,hab deinen Beitrag gelesen von deinen Mann,bei mir war es auch fast so schlimm .Ich bin mit offenen Platzbauch zur Anschlußheilbehandlung (AHB)nach Bad Schandau gefahren die haben mein Bauch toll versorgt auch die Erholung war toll.Diese Kur gibt es auch mit Begleitperson!! LG Manuela
von Skyfire » 05.03.2010, 09:24
Begleitperson? Und das zahlt die Krankenkasse, oder ist man dann selbstzahler?
Liebe Grüße
Claudia
von Blaustrumpf » 07.03.2010, 16:19
Nach Übernähung der ersten Dünndarmfistel wurde das Proceed-Netz sowie der Vacuseal-Verband entfernt. Es dauerte 14 Tage, bis wieder ein Loch auftrat. Neue OP. Nach weiteren 5 Tagen ein weiteres Loch. Die Ärzte haben keine Idee, warum der Darm so porös ist. Man hat mir gestern schon angedeutet, dass es möglicherweise wieder auf ein Stoma hinausläuft. Na toll, das ganze Leiden umsonst und dann vermutlich ohne Hoffnung auf ein Leben ohne ...
von Rehlein51 » 07.03.2010, 16:34
Oh Menno,
das hört sich aber wirklich nicht gut an. Aber selbst wenn alle Stricke reißen, ein Leben mit Stoma ist doch immer noch besser als gar kein Leben. Ich wünsche Euch alles Liebe und vor allem das letztendlich doch noch alles ein gutes Ende nimmt und Dein Mann kein endgültiges Stoma erhält.
Alles Liebe
Silvia
von foxisd » 08.03.2010, 19:59
Hallo meine Lieben,
ich war also mit meiner Mutti im Krankenhaus. Der Arzt hat sich erst einmal sehr, sehr gefreut, uns mal wiederzusehen. er hat auch gleich gemerkt, dass es Mama eigentlich sehr gut geht.
Als wir die Korsage aufgemacht hatten, war es dann nicht mehr so. Er meinte, es könnte tatsächlich Darmschleimhaut sein. Er könnte jetzt einen Stich darübersetzen, damit die Haut die Möglichkeit hat, zusammenzuwachsen.
Mama und ich schauten uns an. Naja, es kann ja nur besser werden. Gesagt, getan. Einen Stich. Mama hat nicht viel gemerkt.
Durch die dumme Hautfalte in der diese Öffnung sitzt hat natürlich (heute habe ich verbunden) der Faden mal nicht gehalten. Ist ausgerissen. Mama hat aber nix gemerkt, meinte nur "es hat ein wenig gezogen". Gott sei dank.
So langsam bin ich am Ende meiner Weisheiten !! Werde wohl wieder Carmen anrufen (die Stomaexpertin), sie ist nämlich aus augebildete Wundheilungsexpertin. Mal schauen, was sie sagt.
Habe heute mal eine andere Verbindungstechnik ausprobiert. Morgen schaue ich wieder. Mal schauen, ob jetzt der Verband richtig drauf bleibt.
Ach ja - der Prolaps soll IRGENDWANN operiert werden. Mama meinte aber, da ICH irgendwann in Urlaub möchte und auch noch heiraten möchte, richtet sie sich ganz nach meinem Zeitplan. ICH LIEBE SIEEEEEEE dafür !!!
Ich melde mich wieder meine Lieben.
LG
Eure Simone
von foxisd » 08.03.2010, 20:02
Hallo Blaustrumpf,
ich muss mich 100000000000000 mal entschuldigen. Habe falsch eingestellt. Dachte eigentlich ich wäre auf "meiner Seite".
Lieben Gruss und an die anderen - auch SORRY
Simone
von Blaustrumpf » 08.03.2010, 20:15
Hi Simone,
kein Problem, scheint ja irgendwie auch dasselbe Thema zu sein (nähen wir's einfach zu). Glückwunsch zur bevorstehenden Hochzeit und alles, alles Gute für Deine Mama.
Gruß
Blaustrumpf
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