von 56Ratten » 21.02.2007, 22:25
Keine Ahnung ob meine Anfrage irgendwo "gelandet" ist - deshalb noch einmal in Kurzform. Es geht um die Rückverlegung nach einem Jahr - ich will meiner Freundin helfen, die Kopflos ist, weil ihr jetzt gesagt wurde, daß es nicht möglich ist, weil der "Innendruck" zu schwach ist. Mit dem Beutel hat sie keine Probleme. In eurem Forum habe ich gelesen, daß viele über Probleme klagten im Bezug auf das Essen. Was ratet ihr. Was ist zu empfehlen. Was gibt es an Erfahrung mit Analtempons? Danke im Voraus.:kiss::kiss:
von Melli » 22.02.2007, 03:31
Willkommen, Ratten!
Kannst du uns sagen, was für ein Stoma bei deiner Freundin rückverlegt wird? Ist noch Dickdarm vorhanden oder nicht? Das ist nämlich der wichtigste Aspekt für die Antwort. Und was für eine Grunderkrankung lag/liegt vor?
Analtampons...also, nicht dass ich wüßte, dass die in der Anwendung funktionieren würden (werde aber auch gerne eines Besseren belehrt )
von Sabine049 » 22.02.2007, 09:26
Hallo Ratten,
mich Meli anschliessen, bitte Ratten berichte uns in Kurzform die Krankengeschichte deiner Freundin = Rückverlegung mit Dickdarm oder ohne???; zuästzlich und vorab: Sei herzlich Willkommen:ballon:!
@Meli, Analtampons werden tatsächlich bereits seit - mh - überlegen - gut 20 Jahren in der Inkontinenzversorgung beispielweise bei "Querschnittsgelähmten" bzw. Pat. mit neurogenen Funktionsstörungen = Darmmanagement erfolgversprechend angewandt.
Voraussetzung ist allerdings ein verhältnismässig intakter Schließmuskelapparat = sphinkter ani.
Ich persönlich kam mit den Dingern überhaupt nicht klar, meine damaligen Versuche scheiterten in einem Deseaster, in dem diese wie Sektkorken aus dem anus herausgeschossen kamen ... oftmals wirklich geräuschvoll :p!
Liebe Grüße Sabine
von Melli » 23.02.2007, 02:29
Wann kann man die denn anwenden, Sabine? Ich weiß noch, dass mein Doc immer sagte, die würden keinen Sinn machen bei mir, eben weil es den Sektkorken Efekt geben würde (also, als ich noch kein Kangoroo ohne Dickdarm war)
von Melli » 23.02.2007, 02:31
Kopie meiner Mail von Ratten (da das nicht "mein" Erfahrungsbereich ist, bin ich mal so frei und kopiere es hier rein)
Nachricht:
Erst einmal vielen Dank. Habe mit meiner Freundin gesprochen... Die Grunderkrankung war ein Tumor - Rektum-Karzinom. Am Ausgang ist kein Dickdarm, es wurde Dünndarm eingesetzt.
Der Ruhedruck sei zu schwach, so der Arzt. Nach 3 Monaten Sphinkter Reizstrom ist keine Bessserung eingetreten. 50 muß der Druck sein und er ist in der Zeit von 11 auf 14 gestiegen. Was sol sie nun tun. Erst einmal vielen Dank für deine Mühe
von Monsti » 23.02.2007, 10:54
Hallo und willkommen Ratten,
ganz eindeutig würde ich bei Deiner Freundin gegen eine Rückverlegung plädieren. Du schreibst ja, sie habe mit dem Stoma keine Probleme. Nach einer Rückverlegung hätte sie diese aber, und zwar nicht zu knapp.
Liebe Grüße
Angie
von PC Katrin » 23.02.2007, 20:35
Hallo, Ihr Lieben,
eine kurze Info zu den Analtampons.
Es gibt inzwischen welche, die recht gut einzuführen sind, im Prinzip fühlt sich das an wie ein Zäpfchen (ich weiß, daß es stimmt, denn solche Sachen probieren wir auch immer selber aus..., denn den Werbeaussagen der Industrie ist nicht immer zu glauben.)
Allerdings... und da ist wahrscheinlich das Problem in Euren Erfahrungsberichten, sollten sie nur bei festem bis maximal breiigem Stuhlgang eingesetzt werden, ansonsten entsteht der "Raketeneffekt", oder es läuft auch einiges nebenbei.
Diese Art der Kontinenzversorgung läßt sich auch wirklich nur bei intaktem Schliesssmuskel, keinesfalls bei einem Pouch und sicherlich auch nicht bei massiven Durchfällen und entzündlichen Darmerkrankungen einsetzen.
Liebe Grüße
Katrin
von PC Katrin » 23.02.2007, 20:56
Hallo, ratten,
nach sorgfältigem Durchlesen gehe ich mal davon aus,daß Deine Freundin einen Pouch bekommen hat, aber noch ein guter Anteil Dickdarm erhalten geblieben ist.
Es gibt EVENTUELL nach der Rückverlegung die Möglichkeit der transanalen Irrigation.
SIE MUSS SICH ABER VORHER mit dem behandelnden Arzt und einer erfahrenen Stomatherapeutin in Verbindung setzen, um sich den Ablauf und das Verfahren erklären zu lassen.
Ausserdem muß sie nach der Rückverlegung ca. 6 Monate warten, damit wirklich alles ausgeheilt ist, vorher darf sie mit dieser Darmspülung nicht anfangen.
Kurze Erklärung des Verfahrens:
es wird alle 24 bis 48 Stunden eine Art Einlauf gemcht, das kann man selbstständig durchführen, danach entleert sich der Darm komplett (für alte Forumshasen und Colostomieträger.. ähnlich wie die Irrigation, nur wird hier das Wasser über den Schliessmuskel eingeführt, nicht über das Stoma).
Danach ist mensch über einen längeren Zeitraum... wie gesagt 24 bis 48 Stunden ausscheidungsfrei.. um dann eerneut die Spülung vorzunehmen und den Darm zu entleeren.
Wenn Ihr weitere Fragen habt, es gibt eine sehr gute Broschüre von Coloplast "Trainings Manual Transanale Irrigation", diese könnt Ihr einfach bei Coloplast bestellen.
Deutschland 0180 6567578
Österreich 01/707575130
Schweiz 041/7997979
Liebe Grüße
Katrin
von Sabine049 » 23.02.2007, 21:20
Hallo PC Katrin,
Zitat KatrinDiese Art der Kontinenzversorgung läßt sich auch wirklich nur bei intaktem Schliesssmuskel, keinesfalls bei einem Pouch und sicherlich auch nicht bei massiven Durchfällen und entzündlichen Darmerkrankungen einsetzen.
von reni » 24.02.2007, 00:04
56Ratten hat geschrieben::confused: Keine Ahnung ob meine Anfrage irgendwo "gelandet" ist - deshalb noch einmal in Kurzform. Es geht um die Rückverlegung nach einem Jahr - ich will meiner Freundin helfen, die Kopflos ist, weil ihr jetzt gesagt wurde, daß es nicht möglich ist, weil der "Innendruck" zu schwach ist. Mit dem Beutel hat sie keine Probleme. In eurem Forum habe ich gelesen, daß viele über Probleme klagten im Bezug auf das Essen. Was ratet ihr. Was ist zu empfehlen. Was gibt es an Erfahrung mit Analtempons? Danke im Voraus.:kiss::kiss:
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