von Ollile » 02.04.2011, 21:49
Colostoma Rückverlegung
Hallo zusammen,
vielleicht kann mir ein mit ähnlichem Krankheitsbild Betroffener wichtige Informationen geben, die vorab zusätzlich nützlich sind bezüglich einer geplanten Rückverlegung des Dickdarms.
Ich wurde im Januar 2011 operiert (Not OP) aufgrund einer Dickdarmperforation (Divertikulitis) wurden 30 cm entfernt und ein Colostoma angelegt.
Ich bin 55 Jahre alt (männlich). Derzeit erkundige ich mich hier in Berlin nach einer geeigneten Klinik für die Rückverlegung, da ich nicht unbedingt wieder in die Klinik gehen möchte in der die Not OP durchgeführt worden ist. Ich war dort 4 tage auf ITS (der reinste Horror) es wurde erst 2 Tage nach Notaufnahme ein CT durchgeführt bei der der Darmdurchbruch festgestellt wurde, 2 Stunden später war ich auf dem Tisch.
Nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt und 4 Wochen Reha und zu Hause bin ich derzeit psychisch und physisch wieder auf dem Damm und habe auch Verbindung zur ILCO und einer der Gruppen hier in Berlin aufgenommen, im übrigen sehr kompetente und nette Leute. Kann nur jedem Stoma - Betroffenen raten hier Kontakt zu suchen.
Aufgrund von Informationen von dieser Seite bin ich derzeit mit den Ärzten der Schlossparkklinik Charlottenburg in Kontakt, hatte eine Sprechstunde, habe in 2 Wochen einen Untersuchungstermin, ebenfalls besteht ggf. die Möglichkeit den Eingriff Minimalinvasiv, d.h. mit ein paar kleinen Schnitten, durchzuführen. Die OP wird voraussichtlich im Mai stattfinden.
Falls irgendjemand hierzu Information aufgrund eigener Erfahrungen hat wäre ich sehr dankbar über Tipps und Informationen da leider nur sehr wenig hierüber zu finden ist hauptsächlich zu Themen wie:
- Inkontinenz, Training, Untersuchungen
- Minimalinvasive OP Methoden, wie liefs bei euch ?
- konventionelle OP, Bauchschnitt, wie liefs ? welche Probleme traten auf ?
- was kann ich zusätzlich vorab tun ? Derzeit mache ich Reha Sport und mache Geräte und Lauftraining.
- welche Krankenhäuser in Berlin und Umland könnt ihr empfehlen aufgrund guter Erfahrungen ?
Über Beiträge von euch freut sich ein hoffentlich vorübergehendes Beuteltier
von sahnetörtchen » 02.04.2011, 23:33
Hallo Ollile,
ersteinmal: herzlich willkommen!!
Meine Güte, da hast Du ja schon einiges hinter Dir.
Leider kann ich Dir zu Berlin keinen Ratschlag geben, wir haben aber einige Berliner hier, die sich mit Sicherheit noch zu Wort melden werden.
Auch warte ich noch selbst auf meine RV, so dass ich Dir da auch keine Tipps geben kann; aber ich weiß von anderen, dass Schließmuskeltraining wichtig ist.
So, in der Hoffnung, dass sich unsere Rückverleger und Berliner noch bei Dir melden....
LG
sahnetörtchen
von Ollile » 03.04.2011, 00:26
Hallo Sahnetörtchen, danke für deine Antwort , halte euch auf dem Laufenden
von Monsti » 03.04.2011, 22:03
Servus Ollile,
auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer Runde.
Das mit dem Schließmuskeltraining halte ich nach so kurzer Zeit für eher nebensächlich. Mein Schließmuskel wurde 3 Jahre (!) nach der Stomaanlage getestet und erwies sich als bestens in Ordnung.
Wer ein endständiges Stoma mit bestehendem Rektumstumpf (= Hartmannstumpf) hat, kennt die regelmäßigen Schleimabsonderungen, die ja auch irgendwie gehalten werden müssen.
Du hast doch sicher ebenfalls ein endständiges Stoma, oder?
Liebe Grüße
Angie
von Ollile » 03.04.2011, 22:27
Hallo Angie,
ich glaube wir hatten das Vergnügen aus dem med1 Forum.
Ja ich habe den Hartmann Stumpf noch und die nächste Untersuchung wird zeigen wieviel noch steht, desweiteren habe ich den OP Bericht angefordert. Ich hoffe halt das ein minimalinvasiver Eingriff möglich ist, bisher haben mir alle Mut gemacht, das hilft mir zusätzlich auch noch sehr.
Leider kann man immer nur nachher sehen was passiert ist. Ein Restrisiko bleibt immer glaube ich, aber ich will die Sache ebenfalls von der positiven Seite aus sehen.
Bisher haben mir alle Mut gemacht, sei es aus der Familie, Freundeskreis, Verein, Kollegen etc.
Aber letzendlich werde ich operiert und nicht die anderen.
Wird schon schiefgehen glaube ich.
Eien Frage noch, was heist endständig in diesem Zusammenhang ?
Gruß Olli
von Monsti » 03.04.2011, 22:44
Hallo Olli,
ja wir kennen uns aus dem med1-Forum.
Endständig heißt, dass es zwischen Stoma und dem natürlichen Ausgang (= Rektum) keine Verbindung gibt. Diese muss bei der Rückverlegung erst wieder hergestellt werden.
Bei geplanten Stomaanlagen mit Aussicht auf Rückverlegung wird i.d.R. ein doppelläufiges Stoma angelegt, bei dem die reguläre Verbindung bestehen bleibt. Bei der Rückverlegung wird der künstlich geschaffene Ausgang lediglich verschlossen und wieder versenkt. Dieser Eingriff ist dann wirklich winzig.
Wird ein endständiges Stoma zurückverlegt, hängt es sehr vom Verwachsungsgrad im Inneren ab, ob es minimalinvasiv oder aber nur per konventionellem Bauchschnitt funktioniert. Nicht selten wird das Vorgehen erst während der OP entschieden.
Hab' bitte ein wenig Geduld, weitere Antworten werden sicher noch kommen. Hier gibt es einige Ex-Kängurus.
Liebe Grüße
Angie
von Ollile » 03.04.2011, 22:58
Hallo Angie, danke für die Antwort, wünsche eine gute Woche.
Wenn ich mehr weiss werde ich davon berichten.
Gruß Olli
von Webkänguru » 04.04.2011, 08:02
Hallo Olli,
herzlich willkommen bei uns im Stoma-Forum
Wie Angie auch halte ich ein Inkontinenztraining für nicht notwendig. Du hast dein Stoma lediglich für einige Monate und es wurde auch nicht im Schließmuskelbereich operiert. Dein Schließmuskel sollte also noch genau so fit sein wie vor der OPOllile hat geschrieben:- Inkontinenz, Training, Untersuchungen
Bei jeder Bauch-OP entstehen Verwachsungen/Verklebungen, deshalb sind Folge-OPs nicht immer minimalinvasiv möglich. Zudem muss der Chirurg das Ende des Hartmannstumpfs erstmal suchen. Auch wenn der Eingriff minimalinvasiv geplant wird, kann es passieren das du mit einem großen Bauchschnitt aufwachst. Auch hier bin ich ganz bei Angie, das kann oft erst während der OP entschieden werden.Ollile hat geschrieben:- Minimalinvasive OP Methoden, wie liefs bei euch ?
- konventionelle OP, Bauchschnitt, wie liefs ? welche Probleme traten auf ?
Das passt schon, je fitter du bist desto besser steckst du den Eingriff weg. Vielleicht zusätzlich noch 2-3 Kilo extra drauf futtern, die verlierst du in der OP-Woche garantiert wiederOllile hat geschrieben:- was kann ich zusätzlich vorab tun ? Derzeit mache ich Reha Sport und mache Geräte und Lauftraining.
von Meta » 04.04.2011, 22:32
Hallo Olli,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum
- Minimalinvasive OP Methoden, wie liefs bei euch ?
von Ollile » 06.04.2011, 00:47
Hallo zusammen, danke für die vielen positiven Antworten und die guten Wünsche, die können einem Mut machen.
Liebe Grüße Olli
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