von Kasselerin » 22.08.2011, 19:22
Hallo Rammi,
ich hatte in meinem vorrigen Bericht nicht erwähnt, dass mein Vater kein Durchfall hat. Wenn ich so bei den anderen lese, haben die überwiegend mit Durchfall Probleme. Wieviel genau noch von dem Dickdarm übrig ist, also in cm-Angabe wissen wir nicht, es hieß immer nur, es ist nur noch wenig Dickdarm übrig geblieben. Wir müssen dies dringend erfragen. Wir haben bei dem Gastroenterologe der den Krebs festgestellt hat, er sagte uns, dass für ihn eine Weiterbehandlung meines Vater aufgrund des Schweregrades der Erkrankung nicht möglich sei. Was uns ziemlich geschockt hat, es gibt nur den Weg ins Krankenhaus zu den Ärzten die ihn operiert haben.
Momentan ist stand der Dinge, dass er jeden 2.Tag eine Spühlung mit dem Irregation-Set durchführt. Eine normale Entleerung des Darms ist nicht möglich, wir hoffen immernoch auf den großen Durchbruch.
Nur wenn man überlegt, dass nicht mehr viel Dickdarm übrig ist, wo der Kot sich sammelt und dann ausgeschieden wird, ist fraglich wie es überhaupt funktioniern soll.
Horst oder Hässlein hatten gefragt, ob ein "Patch" gemacht wurde, davon haben wir noch nie etwas gehört.
Am 5. Septempber soll eine weitere Dehnung durchgeführt werden, ich bin dafür, dass hier nochmal mit dem Professor klar Text geredet werden muss.
Ich denke, wenn er wieder ein Abzess hätte, hätte er Fieber und Schmerzen, die Schmerzen hat er ja nur, wenn der Darm voll ist und nicht entleert wird, wo wir dann künstlich nachhelfen.
Viele Grüße und danke für die guten Wünsche!
Die Kasselerin
von rammi » 23.08.2011, 09:46
Hallo Kassiererin,
na das hört sich ja insgesamt nach Besserung an.
Schmerzen nur noch wenn der volle Darm drückt. Dieser wird entleert und die Schmerzen sind weg.
Ich denke wenn es so ist, besteht durchaus eine realistische Chance, dass die Schmerzen auch noch deutlich besser werden oder verschwinden. Einfach so durch Zuwarten
Was bleibt ist die Verstopfung.
Da die Verdauung nicht flüssig ist(Breiig/ feste Stücke??)wird wohl doch noch ordentlich Dickdarm da sein. Druckt Euch doch zum Gespräch nochmal aus dem Internet den Verlauf des Dickdarmes (aufsteigender Teil, querverlaufender Teil und das meiste des absteigenden Teils sollten noch da sein)und lasst Euch vom Arzt zeigen wieviel Dickdarm noch da ist. Diese Info wird man irgendwann im Leben sicher nochmal brauchen.
Warum spült er nicht täglich den Darm mit ca. 1 Liter warmen Leitungswasser(Menge je nach Körpergröße und Gewicht)? Das machen viele Menschen auch ohne OP die zum Beispiel einfach so unter Verstopfung leiden oder nach einer Querschnittlähmung den Darm nicht ohne Irrigation entleeren können. Ist eigentlich eine Standardversorgung heutzutage. Dann staut sich gar nicht erst soviel Stuhlgang der drücken könnte auf und die Schmerzen wären vermutlich weg.
Und wenn Dein Vater sich dann erholt hat, kann man das Problem erneut angehen. Die Bougierung sollte aber wahrscheinlich fortlaufen wenn die Coloproktologen davon überzeugt sind.
Dies sind natürlich alles nur so Gedanken die man ansprechen könnte und sollte. Ich habe solch einen Fall noch nicht kennengelernt, da ich mehr Stomaträger nach Rückverlagerung kenne, die den Stuhlgang gar nicht halten können oder konnten. Aber gerade deshalb würde ich mich freuen wenn Du ab und zu schreibst wie es weitergeht.
Das der Gastroenterologe zugibt sich nicht ausreichend auszukennen um bei der jetzigen Problematik zu helfen, ist ihm eher als gut anzurechnen. Eine Enge nach der Rückverlegung werden viele Ärzte im Leben niemals kennenlernen. Auch Gastroenterologen nicht. Du wirst hier auf Nachfrage sicher viele Mitglieder treffen wo ein Arzt erst mal selber mit Halbwissen "beraten" haben bevor ein Experte hinzugezogen wurde(Coloproktologe).
Ich wünsche Deinem Vater eine weitere Verbesserung der Situation.
Rammi
von kleine leuchtende Blume » 23.08.2011, 09:54
Hallo Kasselerin,
meine Internistin hatte mich dann auch "abgeschoben" und an proktologische Sprechstunden in versch. KHs verwiesen, weil sie sich nicht getraut hat, mir das, für mich, Unausweichliche mitzuteilen. 2 Profs sagten dann, ich müsse Geduld haben. Der 3. erklärte mir, dass die Narben nicht von allein weggehen, sich auch nicht wegheilen oder sich verbessern. Er sprach Klartext mit mir und es leuchtete mir auch ein.
Es ist eine gute Idee, den Prof ohne Umschweife zu fragen, welche Möglichkeiten es für deinen Vater gibt, denn so kanns ja nicht bleiben und die verzögerte Wundheilung durch den Diabetes tut noch ihr Übriges. Ich wünsche deinem Vater sehr, dass es bald eine Lösung für ihn gibt.
Kleine leuchtende Blume
von Kasselerin » 23.08.2011, 11:03
Hallo Rammi,
auf natürlichen Wege kommen nur kleine feste Stücke,gestern haben wir jedoch wieder eine irregation gemacht, und im Anschluss hatte er Durchfall und letzte Nacht kam wohl auch dauernd Stuhlgang (breiig) heute morgen haben wir wieder eine Spühlung gemacht und hoffe drauf, dass endlich Ruhe ist. Im Prinzip erhoffen er sich immer, dass es auch Irregation geht und die Schmerzen und das Brennen verschwindet. Das Brennen ist auch mehr innerlich. Der Tip ist gut, wir werden unseren Hausarzt aufsuchen, da er einen Krankenhausbericht bekommen hat und uns mal genaue Auskunft darüber geben kann, was vom Darm entfernt wurde.
Es heißt immmer nur " ein Großteil" wurde entfernt.
Ich halte Dich auf dem laufenden.
Viele Grüße
die Kasselerin
von Kasselerin » 23.08.2011, 11:05
Hallo kleine leuchtene Blume,
wielange hast du von der Rückverlegung bis zum Stoma gewartet? Weil es immer heißt man muss Geduld haben. Ist aber auch alles relativ.
Viele Grüße
die Kasselerin
von kleine leuchtende Blume » 23.08.2011, 17:17
Hallo Kasselerin,
Ich hatte schlussendlich keine Rückverlegung, da es bei chronisch entzündetem Darm mit Analstenose (Verengung/Vernarbung) und kaputtem Schließmuskel nicht gut enden würde.
Ich hatte die Beschwerden, die dein Vater jetzt hat, bevor mir das Stoma angelegt wurde. Ich hatte also starke Darmentzündung und die Stenose dicht am Schließmuskel. Es passte selbst unter riesigen Schmerzen nur noch Dünnes durch. Mit dieser Quälerei habe ich mich ca. 2 Monate rumgeschleppt. Dann wurde ich ins KH eingewiesen, nur noch flüssig ernährt und nach 1 Woche bekam ich ein vorübergehendes Stoma, welches wieder zurückverlegt werden sollte, wenn der Darm abgeheilt ist. (dachte ich) Dann wurde ich 3 Monate von einem Arzt zum nächsten gereicht, bis mir der letzte dann offenbarte, dass eine Rückverlegung nicht gemacht werden sollte, da die Probleme dann sofort wieder da wären, aufgrund der Vernarbungen.
Ist es denn bei deinem Vater schon ein bisschen besser geworden oder wirds eher schlimmer?
LG
Kleine leuchtende Blume
von Kasselerin » 24.08.2011, 21:00
Hallo kleine leuchtende Blume,
okay, jetzt habe ich es verstanden. Ich dachte du hättest ähnlich wie mein Vater einen Tumor gehabt, der entfernt wurde und wo die Vernarbungen herrühren.
Wie oft musst du jetzt Nachts aufstehen und den Beutel entleeren?
Wir hatte gestern ein sehr unschönes Erlebnis, sind in ein 40 KM entferntes Restaurant gefahren ( ich habe zur Zeit Urlaub) und waren dort zum Essen. Ich habe das Essen nicht vertragen (Durchfall), mein Vater auch nicht.
Die Heimfahrt war die Hölle und für ihn ein Rückschlag, ich in sicher, es lag am Essen, aber in dem Moment egal.
Details kannst du dir sicherlich denken, bei einem Schließmuskel der nicht richtig funktioniert
Heute der Tag, ja meine Mutter hat ihm eine Spühlung gemacht, obwohl wir dachten, nach dem Tag gestern kommt heute nichts.
Rammi hatte uns den Tip gegeben, nachzufragen, wieviel vom Dickdarm überhaupt noch übrig ist, dass werden wir machen.
Ich frage mich echt, ob da noch die große Wende kommt bzw. kommen kann und ob die Rückverlegung sinnvoll war.
Viele Grüße
die Kasselerin
von kleine leuchtende Blume » 25.08.2011, 18:07
Hallo Kasselerin,
Wenn ich für kleine Mädchen gehe, dann leere ich den Beutel gleich mit, also so ca. 3-4x täglich und 1-2x nachts. Ist total easy.
Schade, dass euer Restaurantbesuch so gelaufen ist. Lag ganz bestimmt am Essen dort. Lasst euch bloß nicht dadurch entmutigen. Es ist gut, wenn ihr alle mal rauskommt.
Ob die große Wende bei deinem Vater noch kommt, weiß ich natürlich auch nicht, weil durch den Diabetes ja die Wundheilung auch wesentlich länger dauern kann.
Nutzt den Termin beim Arzt und versucht ihm soviel wie möglich aus der Nase zu ziehen. Ich frage denen auch immer solange Löcher in den Bauch, bis ich alles verstanden habe. Ich denke, wenn man den Sinn einer Therapie richtig verstanden hat und selber nachvollziehen kann, dann ist es leichter sich mit den Gegebenheiten abzufinden bzw. sich was anderes zu überlegen.
LG
Kleine leuchtende Blume
von Kasselerin » 25.08.2011, 21:09
Hallo kleine leuchtende Blume,
der Rythmus der Entleerung ist echt okay, ich kenne es nur von dem vorrübergehenden Stoma, da musste mein Vater wohl mehrmals in der Nacht raus.
Der Restaurantbesuch war echt Panne, kann immer mal passieren aber gerade jetzt in der Situation, nicht zu ändern.
Ich habe momentan eine heftige Sommergrippe und mein Vater hat sich zu allem Unglück bei mir angesteckt, wobei ich Antibiotikum nehme.
Das wirft ihn natürlich körperlich auch total zurück aber den Arzt werden wir trotzdem nochmal aufsuchen um ein bisschen Klarheit zu bekommen.
Viele Grüße
die Kasselerin
von kleine leuchtende Blume » 26.08.2011, 12:32
Na ihr lasst aber auch nix aus. Gute Erholung euch allen.
Mit dem Rythmus ist das bei jedem anders. Aber dafür gibt es allerlei Hilfsmittel wie z.B. größere Beutel und Beutel für die Nacht und so. Alles gute für euch und gute Besserung.
Kleine leuchtende Blume
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