von Bine525 » 24.04.2012, 11:05
Hallo zusammen!
Ich bin zwar eifriger Leser Eures Forums,habe aber noch nie was zu schreiben gehabt !
Heute muss ich mir aber mal meinen Frust von der Seele schreiben:
Ich bin zu meinem Stoma auf Grund eines perforierten Dickdarms gekommen. Am 11.11.11 wurde ich wegen stärkster Unterleibschmerzen in die Klinik eingeliefert und man stellte eine perforierte Sigmadivertikulitis fest. Eine Not-OP mit Anlage eines Anus Praeters folgte. Eigentlich war ich mit der Diagnose schon total überfordert...Ich bin Krankenschwester, wusste also, was auf mich zukommt
Man sagte mir vor der OP dass eine Rückverlegung in ca. 2-3 Monaten gemacht werden sollte, sobald sich der Darm erholt hat!
So weit, so gut, irgendwie musste ich versuchen, mich mit der Situation abzufinden. Aber, als hätte ich in meinem Leben nicht schon genug durch ( Hysterektomie mit anschl. Arterieller Blutung - NotOP und Reanimation, Bandscheibenvorfall mit Sequester und monatelangen schlimmsten Schmerzen) kam natürlich, wie konnte es anders sein, hab ja auch nur 48 Stunden gewartet, bis ich ins Krankenhaus bin , kam eine Peritonitis hinzu, das erste Antibiotika hat nicht gepackt, und so musste man 3 Tage nach der OP, auf Grund der Eiterbildung die ersten Klammern der Wunde entfernen. Am nächsten Tag wieder welche und am übernächsten der Rest! Man sprach dann von einem Platzbauch, wenn auch nur oberflächlich, da die Fasciennaht stand. 2 Wochen blieb ich im Krankenhaus, musste 2x täglich die Wunde ausduschen, was in der modernen Wundtherapie eigentlich ein Unding ist ! Aber man ist ja irgendwie traumatisiert und tut, was die Ärzte sagen... Dann wurde ich, mit einem offenen Bauch nach Hause entlassen!
Da ich bei einem ambulanten Pflegedienst arbeite, organisierte meine Chefin unsere Wundschwester. Wir versorgten die Wunde 4 Monate mit Sorbact Gel und Prontosan und als sie absolut Fibrinfrei war mit ABE Coll (Kollagen vom Schwein)
Jetzt sind wir bei einer Wundgrösse von 7cm Länge und 1cm Tiefe ( Ausgangsgrösse: 19 cm Länge, 8cm Tiefe und 6cm Breite!)
Letzten Donnerstag war ich zu einem Gespräch zwecks Rückverlegung in der Klinik und diese soll am 4.5. gemacht werden! Sollten Keime wie MRSA in der Wunde sein (Abstrich wurde gemacht)muss ich wieder mit einer Sekundär heilenden Wunde rechnen, diese soll dann aber mit einer VAC versorgt werden.
Ich habe riesige Angst vor nächster Woche, auch wenn ich hier so einige Beiträge zur Rückverlegung lese...
Jetzt möchte ich mich aber mal bedanken, für die guten Ratschläge, die ich mir hier während den ganzen Monaten immer wieder geholt (gelesen) habe!
Ich finde es toll, dass es dieses Forum gibt!
Danke fürs zuhören!
Bine
von Creatina » 24.04.2012, 11:40
hallo Bine Herzlich wilkommen
Du hast ja Mut die eine Wunde noch nicht zu und dann schon wieder unters Messer?
so wie ich das verstanden habe hat man dir keinen Darm entfernt dann dürftest du eigentlich bald wieder ganz normal zu Toilette gehen können.
Wünsch dir alles gute.
LG von Martina
von Bine525 » 24.04.2012, 12:09
Hallo Creatina!
Doch, man hat mir das betroffene Stück Darm entfernt, waren laut Operateur 20cm!
Man will nächsten Donnerag eine Darmspiegelung machen, obwohl ich mich frage, wollen die das durch das Stoma machen, oder sich nur den Enddarm ansehen?! Ich war so geplättet, dass es letzte Woche hiess wir operieren am 4.5., dass ich vergessen habe, das anzusprechen!
Du sprichst von Mut...den hab ich eigentlich gar nicht mehr, nachdem was ich so erlebt habe, aber ich habe die Hoffnung, da die die alte Wunde wieder aufmachen und die dann ganz normal verschliessen, wenn denn keine VAC nötig ist, alles mit dem Bauch wieder in Ordnung ist... Ich bins so leid, alle 2 Tage kommt eine meiner Kolleginnen zum VW, gross anstrengen darf ich mich nicht und so langsam fällt mir ier zu Hause die Decke auf den Kopf!
Liebe Grüsse
Bine
von Creatina » 24.04.2012, 12:25
hey Bine
das mit der Decke aufen Kopf kann ich nachvollziehen geht mir im Moment genauso. Bei mir war der Bauchschnitt schnell verheilt und das Beutelchen hat mich nur am Heben gehindert.
Aber dein Rektum hast du noch dann müßte es eigentlich auch gut klappen.
Drück dir fest die das keine Keime sich einschleichen.
Gruß Martina
von Bine525 » 24.04.2012, 12:40
Danke Dir Martina! Ich kann jeden Daumen gebrauchen !
von sahnetörtchen » 24.04.2012, 23:13
Hey Bine,
ja, was soll ich sagen, da hast Du einige heftige Monate hinter Dir und ich erkenne in etwa meinen Heilungsverlauf.
Wobei meine Ärzte mir damals ganz klar gesagt haben, dass die RV erst stattfinden kann, wenn die Wunde komplett geschlossen ist. Frag doch einfach noch mal nach.
Und ja, man kann eine Darmspiegelung auch durch das Stoma machen.
Sei tapfer.....
LG
Klaudia
von jreiffy » 25.04.2012, 00:40
Hallo Bine,
auch von mir ein herzliches Willkommen.
Auch ich bin der Meinung es ist noch für die Rückverlegung zu früh in anbetracht deiner Beschwerden (offener Bauch).
Ich würde das mit den Ärzten nochmals besprechen, es kommt doch nicht darauf an ob du dein Stoma noch etwas länger hast. Aber wie gesagt es ist deine Entscheidung. Laß dir doch Zeit und höre in dich hinein.
Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und das du die richtige Entscheidung triffst.
Liebe Grüße
von den reiffy's
von haida » 25.04.2012, 09:08
Hallo Bine
ich hätte auch gewartet, bis die Wunde geheilt ist. Ich drück dir auch die Daumen, dass alles gut geht.
Haida
von Sternchen1960 » 25.04.2012, 12:17
Ich bin auch noch am Warten - in drei Wochen ist dann RV, nach 9 Monaten mit Stoma.
Aktuell ist meine Bauchwunde auch noch nicht absolut zu (ca 0,3 cm breit und 0,5 cm tief- aber sie heilte seit Wochen sehr, sehr langsam, bzw jetzt geht es wieder besser, die Chirurgin bei der RV-Voruntersuchung hat sich das letzte Woche angesehen und mir gesagt, wie ich besser weiter verbinden sollte)
Ich konnte schon 7 Wochen nach der OP wieder in die Arbeit( die Versorgung der Wunde habe ich dann selber übernommen), auch wenn das ziemlich anstrengend war. Und erst so die letzten 4 Wochen habe ich das Gefühl, dass eine Rückverlegung richtig ist und sich mein Körper ausreichend erholt hat.
Es gibt viele Möglichkeiten. Und wenn Du Dich jetzt noch nicht bereit für eine OP fühlst, würde ich die auch nicht machen.
Viel Glück!!
Liebe grüße
Helga
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