von BlackDog » 17.01.2008, 14:42
Hallo,
ich habe mein endständiges Ileostoma im Juni 2007 im Rahmen von Komplikationen (Anastomeseninsuffizienz, Peritonitis, Sepsis) einer Stenosenentferung (Morbus Crohn bedingt) erhalten. Rektum, Mastdarm und 40cm Dickdarm sind noch vorhanden.
Nun habe ich für den 21.2.2008 die Einweisung ins Krankenhaus und für den 22.2.2008 die Rückverlegungsoperation vereinbart.
Ab und an lese ich hier im Forum von "umfangreichen Untersuchungen" im Vorfeld der Rückverlegung. Auf Nachfrage in meinem Krankenhaus erhielt ich die Antwort, dass "keine wesentlichen Voruntersuchungen" anstehen.
Könnten mir die Rückverlegten dazu etwas sagen? Sicher ist wieder zu unterscheiden ob das Ileostoma endständig/doppelläufig ist, ob es wegen Krebs oder anderen Gründen gelegt wurde, ob Rektum usw. erhalten sind usw.
Vielen Dank für die Antworten.
P.S. Es würde sich wirklich anbieten eine Kategorie "Rückverlegung" hier im Forum anzulegen. Ansonsten mischt sich das immer wieder (RV wird unter drei Kategorien momentan diskutiert). Auch ist es nicht unbedingt wichtig alte Beträge da dann hinzuverschieben. Die neuen Beiträge werden diese Kategorie schnell füllen.
von Ricky » 17.01.2008, 17:50
Hallo, BlackDog,
da Dein Sphinkter einige Zeit nicht beansprucht wurde, wäre zu überprüfen, ob er noch richtig funktioniert.
Du könntest eine manometrische Überprüfung in der Funktionsdiagnostik beim Gastroenterologen durchführen lassen, dann wirst Du nach der Rückverlegung nicht unangenehm überrascht.
Ich wünsche Dir, daß nach der Rückverlegung alles klappt.
liebe Grüße Ricky
von Monsti » 17.01.2008, 18:17
Hallo BlackDog,
das Wichtigste wird sein, die Funktionstüchtigkeit des Schließmuskels zu überprüfen. Allerdings liegt Deine Stomaanlage ja noch nicht allzu lange zurück, so dass Du davon ausgehen kannst, dass es diesbezüglich kaum Probleme gibt. Hast Du denn regelmäßig Deine Beckenbodenmuskulatur trainiert?
Liebe Grüße
Angie
von coarsy » 17.01.2008, 21:55
Hi erstmal und oberliebe Grüße an alle Leidensgenossen und natürlich auch Genossinnen
Um kurz meine Problematik vorzustellen: Ich trage seit nun knapp einem Jahr einen endständigen OP und musste bereits diverse Vorrückverlegungsuntersuchungen über mich ergehen lassen. Die letzte war konkret vor ca. 5 Stunden... Nach langjährigem Morbus Crohn und einer Peretonitis und Darmperforation im unteren Colon wurde mir vor knapp einem Jahr eben der endständige AP gelegt und 20 cm Dickdarm entfernt. Zur Zeit befinde ich mich noch in einer Hartmannsituation...
Folgende Untersuchungen wurden bei mir vorgenommen:
- Überprüfung des Schließmuskels
- Spiegelung des Colons und des Stumpfes
- Magenspiegelung zur Überprüfung der Verbreitung
des Morbus Crohns
- Blutbilduntersuchung / CAP etc...
- Gewebeentnahme um den Aktivitäsindex des Crohns zu bestimmen
Mir wurde gesagt, dass diese Untersuchungen zwingend von Nöten sind um eine sichere Rückverlegung zu Gewährleisten.
Der OP Termin steht leider noch aus... Im Moment wird quasi noch erklärt, ob es mit einer primären Naht zwischen Stumpf und restlichem Colon getan ist oder ob ein Ersatzausgang angelegt werden muss, um die Verbindungsnaht zu entlasten um eine sichere Abheilung zu gewährleisten. Sprich, der nächste Ausgang steht mir bevor, dem ich eher skeptisch und natürlich voller Angst entgegenblicke! Dieser soll nach ca. 4 Wochen endoskopisch wieder geschlossen werden und somit wäre wieder alles super dufte... Naja, abwarten und Teetrinken.
Jedenfalls find ichs wirklich etwas beunruhigend, dass bei Dir kaum Voruntersuchungen anstehen bzw. unternommen werden... Die genauen Faktoren sollten bei einem solchen Eingriff sicherlich hinreichend geklärt sein...
Würde mich an Deiner Stelle also nochmals genauestens darüber informieren und fragen, fragen, fragen! Nicht locker lassen
Wünsch Dir natürlich eine baldige, komplikationslose Rückverlegung!
Und an Alle da draußen, bei denen eine Rückverlegung ausgeschlossen ist, spreche ich meinen absoluten Respekt für Euch aus! Soviel Selbstvertrauen hätte ich auch gerne... Selbst nach fast einem Jahr hab ich wahnsinnige Probleme damit, mich einfach damit zu akzeptieren und trotzdem noch liebzuhaben! Alle Achtung sag ich da nur!
Oberliebe Grüße!
Chris
von coarsy » 17.01.2008, 22:00
Nochmal ein hoffentlich kleinerer Nachtrag von mir...
Versuche mal diverse Krankenhäuser...
Morgen hab ich nochmal einen anderen Termin und da bin ich mal gespannt, was der Rückverlegungschirurg dazu sagt!
Eine Frage noch an die Allgemeinheit:
Ist das gängige Praxis, dass man nochmal einen Ausgang bekommt um die Wunde zu entlasten oder funktioniert das gelegentlich auch mit einer 1 phasigen Operation? Schätze halt mal, dass das aufgrund meines Crohns die sicherere Variante wäre, oder?
Liebe Grüße
Chris
von BlackDog » 17.01.2008, 22:19
Hallo coarsy,
danke für Deine ausführliche Antwort. Ist bei Dir der Crohn momentan aktiv und soll in dieser Phase die Rückverlegung durchgeführt werden? Mein letzter CRP war bei 1,07 (Norm <0,5). Da deutet nix mehr auf einen aktiven Schub hin.
Offenbar scheinen Deine Ärzte sehr viel Respekt vor dem Faktor Morbus Crohn bei der Rückverlegung zu haben. Obwohl ich auch seit 30 Jahren den Crohn habe war das bei meinen Docs garkein Thema. Auch der temporäre Doppellauf Deines Stoma scheint aufgrund dieser Befürchtungen vorgeschlagen worden zu sein. Auch dies bei meinen Ärzten keine Frage.
In welchem Krankenhaus bist Du denn?
Viele Grüße
von BlackDog » 17.01.2008, 22:26
Hallo nochmal,
ich habe nochmal über diese Liste hier nachgedacht.
coarsy hat geschrieben:Folgende Untersuchungen wurden bei mir vorgenommen:
- Überprüfung des Schließmuskels
- Spiegelung des Colons und des Stumpfes
- Magenspiegelung zur Überprüfung der Verbreitung
des Morbus Crohns
- Blutbilduntersuchung / CAP etc...
- Gewebeentnahme um den Aktivitäsindex des Crohns zu bestimmen
Mir wurde gesagt, dass diese Untersuchungen zwingend von Nöten sind um eine sichere Rückverlegung zu Gewährleisten.
von BlackDog » 17.01.2008, 22:33
Monsti hat geschrieben:Hast Du denn regelmäßig Deine Beckenbodenmuskulatur trainiert?
von coarsy » 17.01.2008, 22:36
Hi hi!
Du, absolut keine Ursache... Sehr gerne geschehen!
Ja, der Morbus Crohn ist bei mir noch mäßig aktiv, aber nur im makroskopischen Bereich! CRP liegt bei 1,7... Also minimalst erhöht!
Nach gabe von Azathiprin und nunmehr 500 ern Pentasa (Mesalazin -> Seit ca. 5 Tagen) habe ich nun auch keine chronischen Bauchschmerzen mehr! Den Stumpf und auch das Stoma versorge ich täglich mit Einläufen, was natürlich beim AP anfangs sehr viel Überwindung gekostet hat, aber natürlich zwingend notwendig ist.
Ja, bei MC haben die Chirurgen absoluten Respekt vor, da es wohl häufig zu Komplikationen kommt bzw. kommen kann! Dann tendieren Sie natürlich eher zur sichereren Variante und möchten viel Ruhe im Bauch haben! Zumindest ist mein MC stationär und wandert nicht! Kaum die entzündliche Stelle entfernt, macht er sich wieder am Ende bemerkbar! Drecksteil
Ich bin im Bürgerhospital in Frankfurt notoperiert worden... Gerade mal 2 Monate hierhergezogen gewesen, keine Freunde noch und neue Arbeitstelle! Suuuuuuper wars Aber hey, ich hätts nicht für möglich gehalten! Hab trotzdem eine supersüße, oberliebe Freundin gefunden Oder sie mich! Unglaublich schön...
Heute war ich übrigens im Bethanien Krankenhaus ebenfalls in Frankfurt... Der Chirurg hat mir auch sehr zugesagt! Zwischenzeitlich hab ich den eventuellen temporären Doppellauf auch akzeptiert! Schließlich leuchtet mir ein, dass das einfach noch ne zusätzliche Absicherung wäre! Die Gastroenterologen dort gehören mit zum Abstand besten, was ich in meiner langjährigen Odyssee kennenlernen durfte!
Na, Deine Ärzte scheinen, mit Verlaub gesagt, sich Ihrer und Deiner Angelegenheit "ziemlich sicher" zu sein... Bin da auch zwischenzeitlich sehr skeptisch und mißtrauisch geworden, was eigentlich überhaupt nicht meiner früheren, leichtgutläubigen Art entspricht... Aber das wiederum ne andere Story
Würde mir auf jeden Fall noch ne Zweitmeinung einholen...
Viele Grüße
Chris
von coarsy » 17.01.2008, 22:42
Ja klaro, weiß schon, dass es sich hierbei um eine Kolos, bzw. Rektoskopie handelt Bestimmt schon die 20 igste gewesen! Wenn nur dieses vorherige Abführen nicht immer so schrecklich wäre... Na, was sein muss, muss sein!
Wie gesagt, der Chirurg von heute würde sich das sofort zutrauen, verweist mich aber vorher nochmal an den Arzt, der mich schon mal aufgeschnitten hat, da dieser natürlich konkret weiß, wies in mir direkt aussieht! Puuuhhh... Ich möchte das nicht unbedingt wissen! Muss der schlimme Albträume haben
Oh Graus, oh Graus in mir siehts schrecklich aus, haha!
Ne, wenn der Chirurg nicht möchte, bei dem ich Morgen nen Termin haben werde, dann der von heute... Der zieht aber wie gesagt die 2 Phasen doppelläufiges Sonstwasstoma-Variante in Erwägung!
Ist das denn wirklich Gang und Gäbe??
Grüße an alle!
Chris
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