von Micha-Duis » 01.07.2016, 11:25
Hallo und guten Tag Zusammen!
Als Patient bin ich derzeit ein wenig verunsichert.
Nach OP im Mai ist mir signalisiert worden, RV frühestens in sechs Monaten.
Nach Hinweis von meiner Hausärztin sollte ich eine zweite Meinung einholen.
Habe ich getan. Anderes Krankenhaus, andere Ärzte - andere Meinung.
Die RV sei schon nach zehn Wochen möglich.
Ergebnis: Ich bekam spontan heftigste Schweißausbrüche bei dem Gedanken
quasi innerhalb von zehn Wochen zwei komplizierte Operationen an meinem
arg gebeutelten Körper durchführen zu lassen.
Frage an alle: Wie sieht Euer Rat aus?
Ich tendiere dazu, mir (mental muss ich mich von der ersten OP noch erholen)
und meinem Körper Zeit zu lassen.
Und noch etwas: Wo (in welcher Klinik) werden in Deutschland eigentlich die meisten
Rückverlegungen durchgeführt?
Beste Grüße
Micha
von Pittja » 01.07.2016, 14:28
Hallo Micha, wann der beste Zeitpunkt für eine Rückverlegung sagt Dir dein Körper selber. Höre auf dein Gefühl und Deinen Körtper und nicht allzuviel auf die Ärzte. Da hat jeder seine eigene Meinung.
Der Körper braucht Erholung und so ein Rückverlegung rennt Dir nicht davon.
Ich kam vor über 2 Jahren durch eine Notoperation zum Stoma und wäre fast gestorben. Ein Krankenhaus erzählte mir Rückverlegung ab 12 Wochen danach möglich, das nächste Krankenhaus erzählte mindestens 6 Monate warten und klärte mich aber auch noch gleichzeitig über die Risiken einer Rückverlegung durch meine vielen Voroperationen auf.
Ich lebe nun mitlerweile über 2 Jahre mit dem Stoma und sollte es sich mal wieder ergeben das der Bauch wieder Probleme macht, kann das Stoma auch wieder zurück verlegt werden. Jetzt jedenfalls nicht. Ich wünsche Dir alles Gute, viele Grüße von Anne
von haida » 01.07.2016, 20:18
Hallo
genau, du sollst entscheiden, wann es sein sollte. Ich hatte Stoma 4 Jahre. Nach der gelungene Fistelschliessung habe ich noch 1 Jahr mit RV gewartet, wenn ich es früher gemacht hätte, hätte ich mir paar OPs gespart. Die letzte Ärztin sagte, ich soll mir Zeit nehmen und mich melden, wenn ich so weit bin. Ich drücke dir die Daumen
lg Haida
von Micha-Duis » 02.07.2016, 20:27
Hi Anne,
hi Haida!
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen.
Die unterschiedlichen Meinungen der Ärzte in den
verschiedenen Kliniken machen mich "kirre".
Ich bin jetzt auch schon soweit, dass ich sage, was soll´s -
ich habe nach zwei Montaen schon gelernt,
mit dem Stoma halbwegs gut zu leben. Beste Freunde
sehen anders aus, aber es geht.
RV-OP nach zehn Wochen kommt für mich überhaupt nicht
mehr in Frage.
Ich lasse mir jetzt Zeit, die Wunden der ersten OP sollen erst
einmal gut verheilen. Danach sehen wir weiter.
Liebe Grüße aus Duisburg
Micha
PS. Bleibt nur die Frage, gibt es in Deutschland "die" Adresse
für RV-OP´s?
von Trudi » 02.07.2016, 20:58
Krankenhaus Waldfriede in Berlin
Das sollen gute Darmleute sein, egal ob Stoma hin oder weg!
Waren einige aus dem Forum schon da!
Mein Onkel auch, der war sehr zufrieden!
von Valentina » 13.07.2016, 11:15
Hallo Micha,
mir wurde damals gesagt, 3 Monate müsste ich warten und dann war ich auch so weit. Leider hatte ich in meiner kindlichen Naivität geglaubt, dann ist alles wieder gut. Ich habe noch oft in den Wochen danach meinem Stoma nachgeheult. Nur Durchfall und Schmerzen und bis zu 20 x zum Klo rennen, auch in der Nacht. Jetzt 6 Monate nach der RV hat es sich gebessert. Manchmal habe ich noch Durchfall, ich muss sehr aufpassen, was ich esse. Und es wird wohl auch so bleiben, dass ich 5-6x zum Klo rennen muss, mein Enddarm ist nur noch 2 cm lang. Ich wünsche dir alles Gute
Gruß Valentina
von Tedious » 24.08.2016, 16:25
Die, die mich damals versaut haben (ja, definitiv - meine Geschichte steht hier auch...) sagten nach 8 Wochen zurückverlegen. Nach 6 Wochen war mein Bauch immer noch nicht zu, denn bin ich zu denen die sich damit auskennen (St. Vincent, Limburg) - die haben mir recht schnell klar gemacht dass ich auf jeden Fall 6 Monate warten soll. Ich hab mich arrangiert, und nach 7 Monaten hatte ich denn die absolut komplikationsfreie RV und bin nach 10 tagen mit einem fast zugeheiltem Bauch nach Hause. NACH der OP meinte der Prof. Heuschen nur - "prima, bei Ihrer Vorgeschichte haben wir an sich damit gerechnet dass es zu Komplikationen kommt, daher auch die unüblichen 6 Tage Nahrungskarenz.". Lass Dir Zeit, frag Spezialisten - und geh das Ganze erst an wenn Dein Kopf sagt "Jetzt ist es soweit". Denn freut man sich auch ausnahmsweise mal drauf den Bauch aufgeschnitten zu bekommen, tortz aller Angst vor der OP. Der Kopf ist der wichtigste Parameter in der Geschichte!
von zitherwybli » 04.09.2016, 00:10
Hallo zusammen, wann der richtige Zeitpunkt ist frage ich mich auch ! Vor 1 Jahr wurde mir nach einem vereiterten und geplatzten Divertikel zuerst die "kleine" OP (Laproskopie) gemacht und nach 5 Tagen die grosse OP nach Hartmann durchgeführt. (Schwere Sepsis, Darm 3 x geplatzt auf einer Länge von 30 cm. 10 Tage Intensivstation, dann normale Station. Platzbauch, Spühl -und Saug VAC-Verband , mit dem Spitalkäfer infiziert, allergische Reaktionen auf Medikamente, sehr schlimme Zeit !! Gesamtdauer: 14 Wochen Spital und 3 Wochen Reha. Jetzt nach 1 Jahr ist die Bauchwunde 6 x 3,5 cm gross (nach der OP 26 x 19,5 cm) muss jetzt noch Haut darüber wachsen. Nun will mein behandelnder Arzt eine RV machen. Zuerst bekomme ich für einige Monate ein Dünndarm Stoma und danach die endgültige RV. Mit dem jetzigen Stoma komme ich super klar ! Mit der Bauchwunde hatte ich schon mehr Probleme. Der damalige operierende Arzt riet mir von einer RV ab, da mein "Innenleben " katastrophal wäre und Komplikationen vorprogrammiert wären. Diesem Arzt vertraue ich - er hätte mich immer genau informiert und alles erklärt. Für meinen jetzigen Arzt bin ich eher ein Versuchskaninchen, so kommt's mir manchmal vor. Er sagt immer : wir könnens doch mal versuchen...... nicht mit mir ! Darum, hört auf euer Bauchgefühl und lasst euch von niemanden zwingen oder etwas einreden !
von Peter51 » 04.09.2016, 16:24
Hallo allerseits,
Hallo zither.....,
dein letzten Satz unterschreibe ich, wer sich zwingen läßt oder gar was einreden läßt, egal ob es ein "normaler" oder ein Chefarzt ist, der kann mit seine Gesundheit fahrlässig umgehen.
Wir die Hilfe benötigen, brauchen eine Vertrauensgrundlage zum fachlichen können des Chirurgen zum Beispiel und leiten es von den Erfahrungen ab.
Eine planbare Op.kann man persönlich beeinflussen und das händelbaren Risiko mindern.
Ich habe mir von mehr als 10 namhaften Chirurgen/Fachärzte Meinungen eingeholt und es gab keinen der bei mir eine Op. mit enormen Risiko empfohlen hat.
Daher lebe ich lieber bis zum Schluss mit den jetzigen Zustand und hoffe weiter das ich nicht mit akuten Zustand auf den Op. Tisch lande, es gab einige möchte gern super Ärzte die meinten, ich kann sie erfolgreich operieren?
Jeder der die Chance hat, sollte nicht jeden aneinander Bauch mit erheblichen Voroperationen ran lassen, man hat nur ein Leben.
Nicht jede RV bringt einen mehr Lebensqualität und es gibt reichlich Ärzte die unserer Vertrauen nicht verdienen.
Nur eine Bemerkung.
LG Peter51 aus Berlin
von Micha-Duis » 23.09.2016, 20:32
Guten Abend, liebe Stoma-Freunde!
Ich bin auch hin und hergerissen, nach nunmehr vier Monaten Leben mit Beutel,
seit sechs Wochen arbeite ich wieder (nach Wiedereingliederung), kann ich sagen, es ist eine klare Einschränkung der Lebensqualität - aber, ich kann damit leben.
Die Ärzte, die schon nach zehn Wochen an die RV ran wollten, die habe ich freundlich um mehr Zeit für meine Genesung gebeten. Jetzt heißt es, tja, zehn Wochen wäre auch ein bisschen zu voreilig gewesen, ab Mitte November, nach gut sechs Monaten, da sieht die Welt schon anders aus.
Warten wir´s ab. Ich werde sehen wie ich mich dann fühle.
Liebe Grüße und nur das Beste für Euch alle
aus Duisburg
Micha
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