von Nougattörtchen » 17.07.2011, 16:29
Hallo ihr lieben
Leider kann man vorher nicht testen wie "stabil" der Darm ist (schade). Mein Doc - ein echt wunderbarer Mann, war selbst fassungslos. Er ist mit mir noch mal die Ergebnisse der Voruntersuchungen durchgegangen und es sah halt einfach perfekt aus. Klar, ein Restrisiko gibt's immer - mich hat's halt getroffen
Es gibt wohl die Möglichkeit wenn alles verheilt und ich mich erholt habe, dass man den restlichen Dickdarm entfernt und den dünndarm quasi als Dicki mitbenutzt ??!!?? Ich will mich damit jetzt nicht befassen (darum hab ich mir es auch nicht genau erklären lassen). Gedanklich kommt für mich derzeit keine weitere OP in Frage. Euch kann ich es ja verraten: ich wäre fast gestorben ich hatte schreckliche Schmerzen und es ging mir sooooo mieß aber am schlimmsten sind im Moment die 4 beutellosen Tage für mich, wenn ich an dieses gute Gefühl, dieses Glück und dann im anschluß an die Enttäuschung und den seelischen Schmerz denke, breche ich fast zusammen. Ich spüre noch den Augenblick als ich montags mit meinem Mann draußen vor der Klinik war, ich spüre die warme Sonne auf mir und ich weiß noch wie ich mir über den Bauch, auf dem nur ein kleines Pflaster geklebt hat gestreichelt habe und der glücklichste Mensch der Welt war. Immer und immer wieder schleicht sich dieser Moment in mein bewußtsein, gefolgt von der harten Wahrheit.
Vielleicht mach ich mir irgendwann mal wieder Gedanken über eine OP aber im Moment hab ich einfach Angst, dass ich an einer weiteren Enttäuschung zerbrechen würde.
Ich hoffe ich mach keinen all zu Depri-Eindruck auf euch, so ist es nämlich nicht, ich packe mein leben wieder neu an und ich bin so unendlich dankbar dass ich ein Leben habe.
Alles liebe und ganz herzliche Drücker und Umarmungen schickt euch Bella
von Hanna70 » 17.07.2011, 17:30
Liebe tapfere Bella,
erst das große Glücksgefühl und dann das tiefe tiefe Loch, in das Du fallen musstest. Respekt und Hochachtung, wie Du damit umgehst.
Ich glaube, Du machst das ganz richtig, dass Du jetzt erst einmal jeden Gedanken an eine weitere OP ganz weit von Dir schiebst. Komm erst mal wieder zu Kräften - nicht nur körperlisch, sondern vor allem auch seelisch. Auch dafür kannst Du Dir Hilfe holen.
Ich wünsche Dir, dass Du bald wieder im Leben ankommst - dann eben mit Stoma. Wäre doch gelacht! Du schaffst das!
Fühl Dich ganz lieb umärmelt von Rosi
von Sonja1 » 17.07.2011, 17:38
Hallo Bella!
Das einzig Wichtige ist...Du LEBST!
Die körperlichen Wunden werden heilen und auch Deine Seele wird zur Ruhe kommen.
Die lieben Menschen, die Du sicher um Dich hast, werden Dir dabei helfen.
Ich wünsche Dir alles alles Gute!
von Biggi0001 » 17.07.2011, 18:12
@Bella
Ich kann bestens nachvollziehen wie es dir geht - wie Du bin ich auch durch "poröses Gewebe" und den Versuch, noch ums Stoma herumzukommen erst "ans Stoma geraten" - ich drücke Dir die Daumen, dass auf kurze Sicht erst mal der weitere Genesungsverlauf ohne größere Probleme voran geht - alles weitere wird sich fügen, wie es soll.
Vom Grundsatz her kennst du das gebeutelte Leben ja - natürlich ist die Enttäuschung groß, wenn ein dringender Wunsch nicht in Erfüllung geht und man braucht einige Zeit, sich davon zu verabschieden und mit dem zu leben was ist ... aber eines Tages tut es gar nicht mehr so weh!
Und boaaa eyyyy - Du gehörst zu einer illustren Gemeinschaft , nämlich den Beuteltieren, ist das nix?
Viele Grüße aus Bonn von Biggi
von Hanna70 » 17.07.2011, 18:38
Wow Biggi,
so hab ich das ja noch gar nicht gesehen! Aber wenn ich da so an unsere kleine Leipziger Beutelratte Heidi denke...
Die ist doch sooooooo süüüüüüüß!!! Wie wir!!!
aus Leipzsch Rosi
von Biggi0001 » 17.07.2011, 18:47
*lach*
Rosi, ich find auf jeden Fall, dass wir was ganz Besonderes sind - Migräne hat jeder, Rücken hat jeder ... aber ein Beuteltier zu sein ist schon schick und so wohltuend abseits des Mainstreams :feiern: :feiern:
Viele Grüße von Biggi
von Hanna70 » 17.07.2011, 19:28
Hi Biggi,
wo de rächt hast, haste rächt, so isses nähhhhmlich! :feiern: :feiern:
LG Rosi
von biggen » 17.07.2011, 19:35
Hi bella,
man kann den einen nicht mit dem anderen fall vergleichen, aber es ist jedenfalls eins der schlimmsten gefühle: enttäuschte hoffnung!!!
trotzdem, auch für dich kommen wieder bessere zeiten.
bei mir wurde vor 11 jahren das kolostoma zurückverlegt, obwohl ich eine starke stenose und zuvor schon eine recto-vaginale fistel hatte.
ich war nur einen tag zu hause, als die fistel wieder offen war (wahrscheinlich zuviel druck aufgrund der stenose), und das war ganz furchtbar, das wollte ich nie wieder ertragen müssen, so dass nach der rückverlegung der rückverlegung ich auf einen erneuten "VERSUCH" verzichtet habe...
von birgit40 » 17.07.2011, 20:15
meine arme arme bella !!!!!
ich leide mit dir weil gerade wir beide uns seid vorigen freitag immer begleitet haben !!! ich hab so eine wut und könnte heulen !!! traue mich gar nicht richtig, mich über meine RV zu freuen !! natürlich bin ich auch noch nicht übern berg !!! aber ich habs jetzt schon 7 tage hinter mir und hab bisher,, mit leichten magen , darmkrämpfen fast keinen stuhlgang ......zu rechnen !! mache mir halt auch gedanken wo gehts denn dann hin !!! aber egal jedenfalls tuts mir unendlich leid für dich bella !!! finde gar keine worte !! denk immer daran !!!
was dich nicht umbringt , gibt dir neue Kraft zum leben !!
deine birgit
von sahnetörtchen » 18.07.2011, 02:09
Hallo Bella,
immer wieder kommen mir die Tränen, wenn ich von Dir lese. Ich kann Deine Enttäuschung soo gut nachvollziehen. Was muss das doch für ein herber Rückschlag sein.
Wir sind auf jeden Fall für Dich da und versuchen Dich aufzufangen.
Du packst das!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Fühl Dich herzlich umarmt
LG
Klaudia
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