von noch ein Beuteltier » 06.12.2011, 17:18
Hallo zusammen,
ich bin auch wieder einmal hier, um ueber meinen Vater zu berichten.
Er wurde zurueckverlegt - Mitte Oktober.
Nach 4 Tagen zu Hause ging gar nichts mehr. Erbrechen, Schluckauf, Schmerzen, kein Stuhlgang. Ab in's Krankenhaus, Untersuchungen, OP. Bauch auf - Darm so gedreht, dass er nicht mehr knickt und hoffentlich wieder richtig reingelegt....
Inzwischen ist er wieder zu Hause und weiss weder was er essen kann/soll/darf.
Einen Tag ist gut, ein anderer mit Bauchschmerzen und Erbrechen. Er hat Angst irgendetwas zu essen - Alete und Porridge ist so das einzige was einigermassen geht.
Die Aertzte sagen, alles is ok, er muss eben ausprobieren was er essen kann und was nicht. Da ich momentan im Ausland bin kann ich nur aus der Ferne diagnostizieren und ich habe das Gefuehl meine Mutter erzaehlt auch nicht alles....
Bin fuer jede Idee und Erfahrung dankbar.
Vielen Dank
Anja
von doro » 06.12.2011, 18:29
Hallo Anja,
es bleibt leider nur der Weg des "Probieren".Wie oft hat er Stuhlgang ?Ist er gut und regelmäßig lässt sich daraus auch erkennen, ob und welche Nahrung gut geht.Ein Ernährungstagebuch macht zur Feststellung der Nahrungsverträglichkeit sehr viel Sinn.Dann gestaltet sich die Kommunikationsüberlieferung wenn man wie Du nicht vor Ort ist, als nicht glücklich, jeder schildert die Merkmale einer Krankheit aus seiner Sicht, was für ihn merkwürdig und nicht erklärbar scheint. Schön ist es, wenn noch mehr Einzelheiten und Symptome vorliegen würden.
Ich bin nicht Rückverlegt, aber mit zickigem Darm bestens vertraut, dieses nur für Dich zur Erklärung.
von noch ein Beuteltier » 06.12.2011, 19:06
Hallo Doro,
danke fuer Deine Ansaztpunkte. Er hat einfach so wenig Geduld.....und jetzt soviel Schwierigkeiten, dass er gar nichts mehr essen will. Das Tagebuch wird die Aufgabe meiner Mutter werden - und dann werden wir mal sehen, was sich daraus ergibt. Es ist so schwer ihn so zu sehen....wie er sich quaelt und man kann im Prinzip nicht viel tun...
Da muessen wir durch! Und das werden wir auch.
Vielen Dank, Doro.
von Lizzy » 07.12.2011, 13:55
hallo,
also gar nichts essen nach der RV kenne ich nicht.
Ich habe alles gefuttert.
Das einzige was am Anfang nervig ist, sind die häufigen
Stuhlgänge - kleine Mengen und das 20 bis 30 mal.
Aber auch das wird besser. Mucofalk hat mir das sehr
geholfen bzw. Ich nehme es immer noch (ca. 1 - 2 mal die Woche).
Lizzy
von Webkänguru » 05.01.2012, 22:24
Hallo Anja,
jetzt ist ja gut ein Monat ins Land gegangen ... wie geht es denn deinem Vater? Hat sich die Situation verbessert?
Viele Grüße,
euer Christian
von noch ein Beuteltier » 17.01.2012, 19:52
Vielen Dank fuer die Nachfrage, Chrisitan. Leider sind die Aussichten nicht rosig.
Nach 8 Tagen zu Hause, nach der OP wo der dünndarm wieder richtig in den Bauch gelegt wurde, fing das Spiel wieder an.
Ab in's Krankenhaus, Darmspiegelung (und da kamen sie nicht mal durch - die operationsnaht war bis auf 5 mm zu.
Ballon eingeführt zum weiten - verletzung des Darms.
Zum Glück war eine Fettschicht um den Darm und nicht ging in den Bauchraum.
Dann wurde ein Stent gesetzt, um den verletzten Darm vor Stuhl zu schützen.
Der kam nach 3 Tagen von alleine wieder raus - kleine Verletzungen aber Blutwerte waren nach 3 Tagen ok.
Ueber Weihnachten und Neujahr zu Hause - die ersten 8 tage gut üeberstanden mit 5 mal Stuhlgang am Tag.
Auch die naechsten 8 Tage gut ueberstanden - und ab 14. Januar ging nichts mehr.
Am 16ten in's Krankenhaus.
Abfuehrmittel haben gar nichts gebracht.
Schlauch in Po und Darm geleert. Der Schlauch ging durch, aber trotzdem ist die Naht wieder sehr verengt.
Lösungsvorschläge vom Arzt:
1. Stent legen - wobei der wieder raus muss nach einiger Zeit und das Risiko gross ist, dass der Stent den Darm verletzt wenn er sich bewegt - was zum Darmdurchbruch führen würde - was dann laut Arzt das Ende wäre.
2. Neue op, Naht wegschneiden, Dickdarm neu vernähen und wieder ein vorläufiges Ileostoma.....
Und dann irgendwann eine Rückverlegung wenn alles gut geht.
So in 3 Tagen sollte mein Vater sich entschieden haben.
Das sind die Neuigkeiten von heute.
Mein Vater ist noch sehr schwach nach den 3 Operationen und dem letzen Darmverschluss - ob er eine weiter Operation packt weiss ich nicht. Wollen tut er sie auf keinen Fall.
ob das auch so einfach ist mit seinem inzwischen sehr vernabten Bauch ist eine andere Frage....
von Webkänguru » 17.01.2012, 20:50
Hallo Anja,
also immer wieder die selbe Stelle die zu geht, so verstehe ich dich. Erinnert mich an die Situation bei mir, is schen einige Jahre her. Auch eine Darmnaht, da wo mal ein vorübergehendes Stoma saß. Die Naht ging zu, am Ende nur noch < 3mm Platz für alles was da durch wollte ...
Mir hat die Option 2 eurer Ärzte geholfen. Allerdings hatte ich da schon mein endgültiges Stoma und es ging "nur" darum den drohenden Darmverschluss zu verhindern.
Sicherlich ist ein weiterer Eingriff nicht einfach, nach so vielen Vor-OPs. Aber wie schnell eine weitere Operation in kurzer Zeit nötig wird musstet ihr ja leider schon erleben. Besser beim nächsten Mal Nägel mit Köpfen machen, auch wenn das nochmal für einige Zeit ein Leben mit Beutel am Bauch bedeutet ...
Viele Grüße,
euer Christian
von noch ein Beuteltier » 17.01.2012, 21:05
Hallo Christian,
Danke fuer Deine Nachricht.
Dies ist das Erste mal das wieder von OP, aufschneiden der Dickdarmnaht (wo der Tumor sass) und nochmaliges Stoma die Rede ist.
Fuer mich ist nicht nachvollziehbar, wie vor der RV zwar kontroliert wurde, ob die Naht dicht ist, aber nicht ob nicht auch noch ein Durchlass im Darm vorhanden ist.
Auch bei der OP nach der RV wurde nur der Knick im Dünndarm gefunden - und anscheinend nicht weiter nachgesehen.
Wir werden jetzt mal eine Nacht darueber schlafen und dann weitersehen.
von Webkänguru » 17.01.2012, 21:18
Hallo Anja,
das kann man den Ärzten nicht anlasten ... es gibt Situationen in denen geht so eine Engstelle innerhalb von Tagen zu ... wird von den Ärzten wieder aufgedehnt und ist einige Tage später wieder zu.
Wird manchmal in den Arztbriefen so charmant als "schicksalhaft" umschrieben :shock:
Viele Grüße,
euer Christian
von noch ein Beuteltier » 05.06.2012, 00:29
Hallo zusammen,
ich wollte Euch mal ein Update zukommen lassen - hauptsächlich auch um Erfahrungen mitzuteilen, die eventuell und hoffentlich anderen helfen können eine schnellere/besser Lösung anzugehen.
Wobei mir auch klar ist, dass dies keine eigentliches Stoma-Thema ist, daher werde ich mich auch kurz fassen.
Seit der Rückverlegung hat schließt sich der Dickdarm an der Nahtstelle.Inzwischen wurde erkannt und auch 'mündlich natürlich' von Arztseite zugestimmt dass: Beim zusammennähen der 2 Darm Enden wohl zu fest zusammengezugen wurde und dadurch eine Wulst entstand, die den Darm immer wieder verengt. Desweiteren, dass bei der Untersuchung vor der Zurückverlegung zwar die undurchlässigkeit der Naht überprüft wurde - aber nicht der richtige Arzt hinzugezogen wurde, als auch ersichtlich war, dass die Nahtstelle zu eng ist.
Seit der Rückverlegung letzen Jahres war mein Vater bald wöchentlich zum weiten des Dickdarms im Krankenhaus.Der Erfolg hielt für jeweils 2 Wochen und des öfteren wurde der Darm verletzt. Dann folgten 'Weitungskuren' - jeden 2. Tag ein paar milimeter weiten.
Auch dies blieb ohne Erfolg.
Dann wurde ein Stent eingesetzt, den hat der Darm nach 1 Tag wieder ausgespuckt.
Danach wurde ein längerer Stent eingesetzt und festgetackert. Dieser hielt jetzt für 6 Wochen und wurde letze Woche entfernt.
Da beim Entfernen der Darm verletzt wurde gibt es jetzt eine Cortisonkur für 3 Wochen, um die Wundheilung und dadurch das sich wieder verengen hoffentlich zu verzögern.
Die Ärtze waren sehr skeptisch zwecks stent, haben es aber gewagt und sind überrascht und momentan mit dem Ergebnis zufrieden.
Wir alle hoffen, dass dies die (Er-) Lösung war.
Ich wollte dies nur mitteilen, da die Ärzte nicht selbst auf die Idee gekommen sind einen Stent (einen längeren) einzusetzen gekommen sind und weil diese info viellicht irgendjemand hilft, der die gleichen Schwierigkeiten hat.
Gleichzeitig möchte ich mich für all die Hilfe die ich hier bekommen habe bedanken. Ihr seid toll.
Bis dann,
Anja
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