von papaya » 30.06.2013, 15:28
Hallo liebe Forengemeinde.
Ich habe vor 7 Monaten ein Stoma bekommen. Mir wurde der Enddarm entfernt aufgrund eines Rektumkarzinoms. Mit dem Stoma sollte die Darmnaht geschützt werden während der Heilung.
Nun steht die Rückverlegung bevor und ich kriege langsam ein wenig Panik vor der Zeit danach, nachdem was ich bisher im Internet an Erfahrungsberichten darüber gelesen habe.
Dass nicht gleich alles so läuft wie "früher" war mir schon bewußt, aber wenn ich hier regelmäßig von monatelangen Durchfällen mit wundem Po und 20-30 Toilettengängen am Tag und sogar mehrmals nachts lese wird mir ganz anders..
Ich habe ein Colostoma, und zur Zeit eigentlich so 2-4 "Schübe" am Tag, wo dieses fördert (je nachdem wieviel und wie oft am Tag ich esse). Dazwischen habe ich meist mehrere Stunden ruhe. Auch morgens ist der Beutel meistens leer, wenn ich ihn spät abends noch gewechselt habe, also passiert auch nachts nicht viel an Verdauung bei mir.
Außerdem ist der Stuhl in der Regel auch ziemlich fest, nur sehr, sehr selten mal weich oder gar flüssig.
Irgendwie erscheint es mir unlogisch, dass bei einer längeren Darmpassage nun aus festem Stuhl wieder Durchfall werden soll, da ihm dann ja noch mehr Wasser entzogen wird.
Kann mir jemand über Erfahrungen berichten, nach der Rückverlegung eines Kolostomas (Transversostoma), wo die "Aktivitäten" des Stomas vor der Rückverlegung ähnlich waren wie bei mir?
Bisher lese ich fast ausschließlich über Rückverlegungen des Ileostoma. Weiß jemand, ob es da unterschiede gibt zur Rückverlegung eines Colostomas?
lg, papaya
von Marie67 » 30.06.2013, 20:28
Hallo Papaya,
vor meiner RV am 14.6. hatte ich ganz ähnliche Gedanken wie Du und große Angst vor der Zeit danach!
Ich hatte ein Colostoma und habe meinen gesamten Darm. Verdauung hatte ich meist 1-2 mal am Tag. Morgens immer.
Nach der RV am Freitag ging es mir körperlich gleich sehr gut, lediglich etwas Wundschmerz war da.
Am Montag habe ich das erste Mal etwas gegessen. Ab da habe ich ängstlich auf Durchfälle und Schmerzen gewartet.
Aber: NICHTS dergleichen!
Der erste Stuhlgang kam am Mittwochmorgen und bedeutete gleichzeitig meine "Fahrkarte" nach Hause.
Seitdem gehe ich EINMAL morgens zur Toi, kein Durchfall, keine Schmerzen. Ich esse z.Z. noch sogenannte leichte Vollkost. Eigentlich ziemlich normal.
Ich trinke alles was ich möchte.
Ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Erlebnissen etwas Angst nehmen konnte!
Wenn Du noch Fragen hast, bin ich gerne für Dich da.
Einen Unterschied gibt es bei uns natürlich: Dir wurde ein Stück Darm entfernt. Inwiefern sich das bemerkbar machen wird, kann ich nicht beurteilen.
Liebe Grüße
Marie
von papaya » 30.06.2013, 21:10
Hallo Marie, danke für deine Antwort.
Ich hatte deinen Bericht hier im Forum auch schon gelesen. Einer der wenigen, die einen positiv denken lassen.
Mir war aber nicht bewußt, dass du tatsächlich jetzt schon wieder Normalität erlebst bei deinen Toilettengängen.
Dass du nur einmal täglich zur Toilette mußt, überhaupt keine Durchfälle hast, und das bereits so kurz nach der Rückverlegung, das macht mir tatsächlich Mut!
Nun habe ich keinen Enddarm mehr, der neu "gebastelte" wird wohl seine Zeit brauchen, bis er ähnlich wie der "Alte" funktioniert. Aber die Tatsache, dass nicht der gesamte Dickdarm automatisch verrückt spielen und mit Durchfall reagieren muß, wenn ein stillgelegtes Teilstück wieder aktiviert wird, das hört sich tatsächlich sehr gut an!
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