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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion) – Seite 1

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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38 Beiträge • Seite 1 von 41, 2, 3, 4

Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von PropainTyee » 24.07.2024, 11:14

Hallo,

am 20.08.2023 hatte ich meine Not OP wegen Divertikulitis (Perforation).
Mir wurde hier ein Colostoma nach Hartmann gelegt.

Jetzt habe ich den Termin für die Rückverlegung.
02.09.2024 in KH für Aufklärung etc.
03.09.2024 Voruntersuchungen (Darmspiegelungen)
04.09.2024 Rückverlegungs OP

Im Gespräch mit dem Arzt, sagte er mir es wird eigentlich wieder genauso wie bei der Not OP.
In Bezug auf länge der OP als auch der Nachsorge.

- 4-5 Tage ITS (mit Blasen- und Venenkatheter, Wundtrainage etc.)
- dann nochmal 4-5 Tage normal Station

Ich habe ganz schönen Schiss vor dem ganzen Zeug.
Weniger vor der OP als vor dem nach der OP.

Kann mir nicht so richtig vorstellen wie das dann mit dem Stuhlgang von statten gehen soll, vorallem auf der ITS. Hab auch "Angst" das mal was in die Hose geht.

Also eigentlich Angst vor dem ungewissen ...

Ich habe auch keine Ahnung wie viel Enddarm noch erhalten ist, ich glaube mich daran zu erinnern das der Arzt zu mir gesagt hat, das noch ca. 20-30cm Enddarm dran sind.

Hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben...

Danke

Gruß Jan

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PropainTyee

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von Butterfly » 24.07.2024, 18:33

Hallo Jan

4-5 Tage ist vielleicht etwas lang. Es wird ja nur, wie du schreibst, der Darm angeschlossen. Wenn also der Kreislauf mitspielt, dann kann auch eine Nacht reichen. 44 Jahre ist ja kein Alter… oder hast du noch andere Erkrankungen?

Danach wird es nervig, definitiv! Du musst erst wieder lernen, wie alles „funktioniert“, auch wenn du den Hartmann noch hast und er genutzt wird. Das ist schon mal gut. Aber du hast dein Stoma jetzt über ein Jahr gehabt, da muss der Schliessmuskel und der Kopf wieder trainiert werden. Tags geht’s schnell zu lernen (auch wenn die Zeit zur Toilette kurz sein mag), nachts kann auch mal was daneben gehen. D.h. rausfinden, wie du verdaust und ggf früher essen oder anfänglich nachts den Wecker stellen und aufstehen.

Auf der ITS kommt es auf dich und das Pflegepersonal an. Mache bekommen Windeln, mache den Schieber, mache den Nachtstuhl, mache dürfen auf Toilette in Begleitung der Pflege, sofern Toi auf dem Zimmer - und manche haben auf der ITS keinen Stuhlgang, weil der Darm beleidigt ist und 3-4 Tage nach Narkosen Zeit braucht. Aber das Toi-Problem ist auf der ITS das kleinste Problem. Ich habe während eines Praktikums Zeit auf der ITS verbracht. Die Pflege hat damit gar kein Problem, nur die Patient:innen.

Ansonsten sind RVs eigentlich eine kleine Sache.

Good luck!

Liebe Grüsse
Butterfly

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Butterfly

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von PropainTyee » 24.07.2024, 20:26

Hallo,

danke für deine Antwort.

Nach der Not OP hatte ich in den 5 Tagen ITS auch so gut wie keinen Stuhlgang.
Wurde ja aber auch künstlich ernährt, ab dem zweiten oder dritten Tag sollte ich wieder mit essen beginnen.

Kreislaufprobleme hatte ich bis vor kurzem eigentlich nicht und jetzt auch nicht bis auf einen Vorfall vor paar Wochen. Da hatte ich Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) und lag damit eine Woche im KH.
Die Ursache wurde leider nicht gefunden.

Muss jetzt früh und Abend jeweils ne Halbe Tablette Metoprolol 47,5mg und eine Tablette Atorvastatin (zu Hohe Blutfettwerte weil ich wahrscheinlich das letzte Jahr zu faul war) einnehmen.

Das die Pfleger damit kein Problem haben ist klar aber trotzdem ist einem so etwas unangenehm.

Auch nach der Stoma Anlage habe ich direkt wieder normal gegessen (Bratwurst und Bier) und hatte eigentlich nie große Probleme gehabt, bis auf eine Woche wo sich alles bissel blöd angefühlt hat.

Ich hoffe das ich den Rotz relativ schnell und gesund hinter mich bringe.
Hab auch irgendwie Schiss das die Darmnaht nicht hält, aber das liegt in meinem Naturell.

Also kann ich mir das danach (wenn alles gut geht) inetwa so vorstellen wie wenn man "Magen Darm" hat und alle halbe Stunde zur Toilette rennen muss...

Danke

Gruß Jan

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PropainTyee

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von Butterfly » 24.07.2024, 22:19

Hallo Jan

joah - hält halt ein wenig länger als Magen-Darm an. Aber dafür ist dir dann nicht schlecht, wenn du die Narkose gut hinter dich bringst. Hab halt Geduld, aber du bist ja jetzt kein absoluter "Neuling" auf der ITS.

Trotzdem aber noch ein paar Tipps:
Um Geräusche und Blinklichter auszublenden: Schlafbrille und Over-ears über Ohropax (oder Noise Cancelling), gute Musik oder Podcast mit Geräuschen nicht vergessen - und ein langes Ladekabel besorgen (gibt bis 2m), dann kannst du erholsamer auf der ITS schlafen. Für tags empfiehlt sich "Was jetzt, der unendliche Podcast" der Zeit, die gehen 5-9 Stunden und die Zeit geht damit schnell rum. Und ein eigenes bequemes Kissen (bunter Kopfbezug (!), damit es nicht verwechselt wird) kannst du dir mitbringen lassen.

Denk dran, Geduld ist eine Tugend. Da du aber aus Deutschland kommst, sollte das im Idealfall kein Problem sein ("de guo" --> chinesisch für Deutschland, wobei das Zeichen für de = Tugend ist).

Liebe Grüsse
Butterfly

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Butterfly

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von PropainTyee » 26.07.2024, 21:37

Hallo,

vielen Dank für deine Tipps.
Werde ich mal versuchen.

Aber ich muss sagen ich hatte auf der ITS keine Probleme mit dem Schlafen obwohl ich voll verkabelt war
Hatte auch nen Fernseher gehabt.

Mich haben eher die über 30 Grad auf der ITS gestört (die is bei uns nicht klimatisiert).
Da gart man dann im eigenen Saft, zum Glück die hatten wo ich dort lag nicht viel zu tun.
Da haben die.mir mind. 2x am Tag das Bett gewechselt und man könnte auch mal bissel Smalltalk mit dem Pflegepersonal halten.

Danke

Gruß Jan

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PropainTyee

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von Blondchen67 » 27.07.2024, 10:24

Hallo,
ich habe dir meine Erfahrungen gerade in diesen Beitrag kopiert,vielleicht beruhigen dich meine positiven Erfahrungen.

Nachdem im Aprl 23 meine komischen Bauchschmerzen nicht aufhörten, war immer an einer anderen Stelle und auch nicht jeden Tag, bin ich zum Arzt, der schickte mich zum Oberbauchultraschall, wo man aber nichts definitives sah.Ein paar Tage später bekam ich Fieber das immer gleich blieb, aß kaum noch was,wieder zum Arzt, da war dann eine Vertretung und der meinte,schauen sie mal zum Frauenarzt.Der nahm mich zum Glück am nächsten Tag als letzte dann dran, machte ein Ultraschall vaginal, meinte, dass gefällt mir nicht was ich da sehe,fahren sie bitte gleich ins Spital und nehmen sie aber lieber Sachen gleich mit.

Am nächsten Tag fuhren wir dann,nach ein paar Untersuchungen,lag ich binnen drei Stunden für 4 Stunden am Op-Tisch.Hatte einen Abzess verwachsen mit Darm und Eierstock,der entfernt wurde,einen Darmriss,Stuhl im Bauchraum.40 cm Dickdarm wurde mir auch entfernt.

Nach dem aufwachen, sagte man mir, das ich ein Colostoma habe,ich habe geglaubt ich bin im falschen Film,mit sowas habe ich überhaupt nicht gerechnet.Nach 7 Tagen wurde ich dann entlassen.


Mit meinen Stoma(Fritzi) konnte ich mich erst wirklich nach einen halben Jahr anfreunden, wir hatten ein paar Unfälle aber in Grossen und Ganzen kamen wir gut zurecht und er hat mir mein Leben gerettet.
Am 4.12 dann geplant ins Spital,Abführmittel bekommen,5.12. Stomaspiegelung mit schlafen,6.12 Rückoperation, 5 Stunden lang,Am Tag nach der Operation ging es mir gar nicht,zwar nicht körperlich aber seelisch.
Die ersten kleine Pupse gingen am zweiten Tag dann ab.Ich bekam die erste Zeit viel Brühe zum essen,Weissbrot zum essen,danach leichte Schonkost,am vierten Tag fing mein Magen an flau zu werden, er meinte,schicke nichts mehr runter,weil unten geht nichts ab....,
danach konnte ich nicht mehr viel essen,kriegte nichts runter,habe auch einige Male gebrochen,einmal so heftig, habe dann am ganzen Körper gezittert, am 6.Tag in der Früh war es endlich soweit, mein 1.Stuhlgang,kein Durchfall, ich habe vor Freude gebrochen.
Durfte dann am nächsten Tag nach Hause,muss jetzt für 4 Wochen Antithrombosespritzen mir verabreichen.Die ersten Tage waren besser als geglaubt, hatte zwar einige Male Durchfall, bin aber ausser einmal immer rechtzeitig aufs Wc gekommen.Stuhldrang war heftig.
Seit dem 12.Tag nach der OP habe ich normalen Stuhlgang,zwischen 1- 5 mal,aber immer in der Nacht Ruhe, zum Glück.Stuhldrang ziemlich normal wie vorher.
Ich habe mir auch viele gute Tipps hier holen können, das Beste ist das Ernährungstagebuch.
Zur Zeit bin ich halt essenstechnisch am ausprobieren, ich merke eh gleich wenn was nicht passt, dann Bauchweh und Blähungen.Indische Flohsamen und Flohsamenschalen unterstützen mich auch sehr gut.
Ich probiere sogar zur Zeit auch Mischbrot zwischendurch zum essen.
Mein Feedback ist:ich habe einiges unterschätzt,wie es sein wird,bin aber immer positiv geblieben und kann nur jeden raten, macht es.

Stehe gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.
Alles Gute für die Rückverlegung.
Linda

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Blondchen67

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von PropainTyee » 29.07.2024, 20:42

Hallo,

danke für deinen Bericht.

Was ich nicht verstehe, weshalb die Ernährung umstellen wenn ich jetzt auch mit dem Stoma sie essen wie vorher ohne Stoma???

Aber was mir etwas Sorgen bereitet, im Beutel ist meist nur breiiger Inhalt drin eher in Richtung flüssig als fest. Wie ist das dann nach der Rückverlegung, wird das dann wieder fester oder bleibt das so?

Danke

Gruß Jan

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von Butterfly » 30.07.2024, 11:23

Hoi Jan

genau aus dem Grund! Jetzt ist es im Beutel flüssig. Das wird auch in Zukunft nicht komplett anders sein. Der Dickdarm zieht das Wasser raus. Wenn dir also ein Teil des Dickdarms fehlt, dann wird künftig auch nur ein Teil des Wassers entzogen. Sicherlich kann der verbleibende Dickdarm noch etwas lernen, aber das braucht bis zu zwei Jahren. Damit solltest du ein Interesse haben, dass der Stuhl fester wird - und zwar so früh wie möglich. Kannst ja schon mal anfangen, die Ernährung umzustellen ;). Google mal nach Listen für Stomapatient:innen, die zeigen dir die Richtung.

D.h. z.B. wenig Kohlensäure oder Alkohol (wirkt beides abführend), dafür viel mit Kartoffeln (wirkt stopfend). Sonst wirst du zu Beginn nicht nur häufiger aufs Klo rennen (wobei je nach Restdarmlänge es durchaus sein kann, dass du auch künftig 5-8x/Tag gehst, wenn sich alles eingespielt hat; bei einem Verwandten war es so, dem etwa die Hälfte gefehlt hat), sondern es durch den flüssigen Stuhl auch nachts eher nicht merkst oder tags nicht rechtzeitig schaffst.

Liebe Grüsse
Butterfly

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von PropainTyee » 30.07.2024, 12:22

Hallo,

OK, danke.

Kann man davon ausgehen, das sich die Stuhlfrequenz nach der OP nicht ändert?

Bis jetzt ist es eigentlich immer so, dass mein Stoma immer erst ab frühestens fünf Uhr morgens fördert bis ca. 10 / 11 Uhr?

Danke
Gruß Jan

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Stoma Rückverlegung nach Not-OP (Sigma Resektion)

Beitrag von Butterfly » 30.07.2024, 13:39

Lieber Jan

Nach der OP ist erst einmal alles anders. Davon würde ich ausgehen. Der Darm ist eine Diva.
… und dann wird es sich einpendeln, das ist sehr individuell. Über die Ernährung und den Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme kann man einiges steuern, aber nur, wenn man versteht, wann man wie auf was reagiert.

Das ist so vielfältig wie die Nahrungs(un)verträglichkeiten mit Stoma…

Liebe Grüsse
Butterfly


PS: Niemand zwingt einen zur RV. Ich hatte auch mal ein halbes Jahr ohne Stoma und habe dann darum gekämpft wieder eines zu bekommen - um mein Leben zurückzubekommen.

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