von heausli » 05.10.2009, 15:26
Guten Tag,
am 01.04.2009 hatte ich eine Op bei der mir ca. 120 cm meines Dickdarms entfernt werden mussten.
Am 23.09.2009 wurde mein Stoma zurück verlegt. Nach einer schnellen Heilung der Wunde konnte ich nach 1 1/2 wochen das Krankenhaus verlassen.
Zwischenzeitlich hatte ich heftige Probleme mit den Stuhl lassen. Toilettenbesuche ca. alle 1/2 Stunden waren die Regel wobei ich auch entsprechend Wund war. Zur zur Zeit habe ich einen etwas festeren Stuhl und kann das ganze etwas besser steuern.
Frage: Was kann ich tun? Sind Stuhlgänge in dieser Häufigkeit am Anfang die Regel?
Ich bitte Euch mir Eure Erfahrungen einmal mitzuteilen!
Bin z.Zt. noch ganz neu im Forum! Danke!
von hmengers » 05.10.2009, 15:46
Hallo,
und zuerst einmal willkommen hier im Stoma-Forum.
Du hast es aber eilig... Deine OP ist gerade mal 12 Tage her. Lass doch mal deinem Schließmuskel nach einem halben Jahr Urlaub etwas Zeit, sich wieder an die Arbeit zu gewöhnen, auch daran, dass ein um mehr als einen Meter gekürzter Dickdarm auch weniger Arbeit leisten kann. Das reguliert sich sicher wieder ein, bei dem einen schneller, bei dem anderen langsamer. Und sicher werden hier noch einige rückverlegte etwas dazu schreiben. Aber etwas Geduld wäre sicher nicht schlecht.
Gruß
Herbert
von Stefan71 » 05.10.2009, 16:32
Hallo heausli :-)
Ich kann mich da hmengers nur anschließen, hab Geduld, Frequenz und Konsistenz deines Stuhls wird sich mit der Zeit ändern. Eine Zeitangabe, wann es besser und erträglicher wird, kann man auch nicht pauschal angeben.
Ich gebe Dir mal ein paar Tips für den Anfang, ob es Dir hilf mußt Du ausprobieren. Gegen den Wunden Popo einfach nach dem Stuhlgang etwas Toilettenpapier oder eine weiche Kompresse mit Mirfulan, Bephanten oder ähnlichen Salben in den Hintern klemmen. Ich persönlich habe nur Chiron genommen und gegen Abend meinen Hintern mit lauwarmen Wasser abgeduscht und trockengetupft. Nach 2 Wochen war das Problem mit dem Wundsein gegessen, da hatte mein kurzer Dickdarm gelernt die Säure zu neutralisieren.
Um die häufigen Toilettenbesuche etwas zu reduzieren kannst Du eine Menge tun. Neben Deiner Ernährung in der Anfangszeit (da gibts reichlich Threads hier im Forum) wäre das ein Mix aus Loperamid und Simeticon, wahlweise auch einfach nur indische Flohsamenschalen wie z.B. in Mucofalk enthalten. Was Du auf jeden Fall testen solltest ist Simeticon, manchmal ist es einfach nur die viele Luft, die in einem kurzen Dickdarmabschnitt entsteht, die das Gefühl auslöst jetzt unbedingt auf das Klo rennen zu müssen.
Ich wünsch Dir viel Erfolg und kann nur wiederholen -> bleib gelassen und denk nicht zuviel drüber nach, in der Regel reguliert dein Körper das ganz allein.
von Meta » 05.10.2009, 23:01
Hallo heausli,
auch erstmal herzlich willkommen
Nun,jetzt ist bei dir leider Geduld gefragt.
Mir fehlen nur ca. 12-15cm Dickdarm und trotzdem ist nicht alles wie vorher.Wobei ich nie sagen würde,ich hätte Probleme,das wäre sehr übertrieben,aber es ist anders.
Die Stuhlfrequenz ist höher und unterschiedlich.
Mein Arzt sagte mir damals,es kann bis zu einem Jahr dauern,
bis sich alles eingependelt hat.
Keine Angst,es wird sich auch bei dir noch bessern.
Mit der Zeit bekommst du auch raus,welche Lebensmittel
du gut verträgst und welche du meiden solltest.
Das ist bei jedem anders und deswegen bleibt dir nur ausprobieren.
Ein Ernährungstagebuch könnte vielleicht hilfreich sein
(hätte ich auch geführt,wenn ich nicht zu faul dazu wäre
und ich mehr Probleme gehabt hätte... ).
Aber,wichtig,mache dich nicht verrückt.
Liebe Grüße,
Marion
von Cordu » 07.10.2009, 10:31
Hallo Heausli,
ich kann mich meinen Vorrednern nur teilweise anschließen. Je nachdem, aus welchem Grund dir der Dickie gekürzt wurde (sorry, hätte wohl auch mal in dein Profil sehen sollen) lass die Finger leiber von Loperamid. Das wirkt sich auf die gesamte Darmmotilität (auch des Dünndarms) aus und kann in manchen Fällen mehr schaden als nutzen. Die Chironcreme, die Stefan71 dir empfohlen hat, kann ich dir auch nur dringend empfehlen. Ich habe sie in meiner STomazeit schon schätzen gelernt und jetzt mit bis zu 35 Stuhlgängen am tag ohne Dickie ist sie für mich in Gold nicht aufzuwiegen!!!
Weiters kann ich dir empfehlen zwar über den Tag verteilt viel zu trinken, nicht aber zu den Mahlzeiten, damit der Nahrungsbrei ein bisschen dick bleibt. Solltest du die Flohsamenschalen ausprobieren wollen, nimm sie vor einer Mahlzeit mit möglichst wenig Wasser.
Ansonsten natürlich hilfreich alle stopfenden Sachen wie Kartoffelbrei und co., das kann aber jeder nur für sich selbst ausprobieren, das ist bei jedem anders.
So ein Ernährungstagebuch wie Marion empfiehlt führe ich im Übrigen auch, das ist nicht sehr aufwändig, aber mitunter sehr aufschlussreich, da ich auch meine Klogänge und Schmerzen mit aufzeichne. Das hilft einem schnell weiter.
Ansonsten, sei guten Mutes, du hast ja noch etwas Dickdarm übrig, der wird das sicher in den nächsten Wochen schon wesentlich besser "lernen"!!!
Alles Gute,
Cordu
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