von Erelka » 17.11.2009, 18:28
hallo erstmal an alle leidensgenossen, meine frage ist, hat jemand gleichzeitig die rv und die bruchbehandlung durchgemacht? habe keinen krebs, aber nach der ersten (minimalinvasiven) op (sigma) war die naht undicht, die 2. op war dann die not-op (beide im januar 2009), bei der ich knapp dem tod entronnen bin und mit dem stoma aufwachte. habe jetzt natürlich vor jeder op angst. nach meiner ahb hat sich der bruch langsam entwickelt. trage eine bruchbinde und kommen eigentlich super zurecht, was anfangs keiner geglaubt hat. würde gerne wieder "normal" durchs leben gehen und denke so langsam an die rv. ich bedanke mich für jede antwort.
von KWB » 23.11.2009, 14:16
Hallo Elreka,
offensichtlich ist Deine Frage etwas aussergewöhnlich, es ist nämlich hier sonst nicht üblich,dass man keine Antwort erhält.
Leider kann ich Dir auch nicht weiterhelfen, möchte dich aber gerne in diesem sonst wirklich sehr informativen Forum begrüßen!!!
Viele Grüße
Kirsten
von mth » 23.11.2009, 15:18
Hallo Erelka, bei mir wurde im Jan. 2006
das Ileostoma zurückverlegt, gleichzeitig ein parastomaler
Bruch versorgt und dann ein Kolostoma angelegt.
Innerhalb von 2 Monaten wurden dann noch in 2 OPs
2 Tumore entfernt.
Die Rückverlegung und die Bruchversorgung haben keinerlei
Probleme bereitet, außer den Verwachsungen, die ich
überall im Bauch habe.
LG Maria
von Gaby53 » 09.12.2009, 23:39
Hallo Zusammen,
hatte am 16.10.09 meine Rückverlegung des Stomas gehabt und es hat perfekt funktioniert.Keinen Durchfall oder sonstiges,sondern ab dem dritten Tag,ging ich ganz normal wie früher am Morgen auf die Toilette.
Habe mir vorher schon einen Schonbezug für die Matratze und Höschenwindeln besorgt,außerdem Chironcreme,Babyfeuchttücher usw.alles ich im Forum gelesen habe.Aber ich habe davon nichts gebraucht.
Es wurde bei mir auch der Bruch mitoperiert und ein neues Bauchnetz eingenäht.Das einzige Wermutstropfen war wieder mein Keim,der die große Isolation mit sich brachte.
Aber sonst habe ich alles super überstanden!
von Marion1952 » 10.12.2009, 14:40
Hallo Erelka,
ich habe die RV im Februar 2009 gehabt und auch Entfernung von Narbenbrüchen und Verwachsungen. Dadurch hat die OP sehr lange gedauert, aber ich hatte keinerlei Probleme hinterher. Alles lief bestens.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Marion
von Grischu » 10.12.2009, 14:48
Hallo Gaby,
schön, das auch deine RV so super geklappt hat. Es werden immer mehr positive Berichte über RV.
Ich musste so richtig vor mich hin lachen, als ich Deinen Bericht gelesen habe. Es klang fast wie meine Geschichte. Auch ich habe mir Chironcreme und Babytücher besorgt und alles mit ins KH geschleppt. Da habe ich nichts davon gebraucht, da auch bei mir alles sofort wieder so lief, wie vorher.
Ich wurde im KH auch isoliert. Welchen Keim hattest du denn? Ich hatte Escherichia coli Bakterien.
Heute habe ich erfahren, das ich auch eine Netzplastik bekommen soll, wenn alles abgeheilt ist. Wie wird sowas gemacht? Hatte ja gehofft, ich komme drum herum, aber es zeigt sich jetzt schon, das es notwendig wird. Genau über der Narbe vom ehemaligen Stoma ist, wenn ich stehe, ein Knubbel. Mein Doc meint, das zeigt, das ich eine Bindegewebsschwäche habe und im Stehen alles nach vorne drückt.
Weiterhin alles Gute
LG Grischu
von Gaby53 » 18.12.2009, 00:35
Hallo Grischu,
bei mir war es der Vancomycin-resistenter Enterococcus ,der mir ein großes Einzelzimmer mit Sonderbehandlung gebracht hat.Nachdem man mich von meinem kindskopfgroßen Hernie und dem Stoma in einer 6 stündigen OP befreit hatte,bekam ein neues Bauchnetz aus nicht resobierbaren Material mit Beschichtung für Gewebeersatz und Gewebeverstärkung.Da mir mein vorheriger Keim,den ich in der Uniklink Regensburg bekommen hatte,mein altes Bauchnetzt total zerstört hat und die komplette Versorgung unter aller Menschenwürde in diesem Klinikum war,wurde meine Rückverlegung und Bruchbehandlung in einem anderen Krankenhaus vorgenommen.Da ja eigentlich nur in der Uniklinik meine Gallenblase entfernt werden sollte,war ein Klinkaufenthalt von drei Tagen geplant.Aber mein Darm wurde verletzt und niemand erkannte das und trotz meiner Schmerzen,bekam ich viermal einen Einlauf,damit ich auf die Toilette gehen kann und dann nach Hause entlassen werden.Aber Pustekuchen,der ganze Kot war in meinem Bauch,als dieser nach zwei Tagen in der ersten Notop geöffnet wurde.Intensivstation,Bauchfellentzündung folgte sofort und ich war dem Tod näher als dem Leben.Mein Mann und meine Kinder wurden geholt,aber ich habe es überlebt.Zwei Tage später,die nächste Notop,wieder Stuhl im Bauchraum und 36 Stunden später folgte die dritte Notop.Das war alles in einem Zeitraum von 11 Tagen,viermal Vollnarkose und dann ein offener Bauch,der mit der Vacpumpe vom Eiter befreit wurde.In meinem Bauch war ein 17x15x4 cm großes ???Loch,das von innen heraus zuwachsen mußte,was von 11.05.2009 bis 28.09.2009 brauchte,dank der beschissenen Pflege in der Uni und den Ärzten.Habe ein Gutachten anfertigen lassen,auf drängen meiner Krankenkasse und der Gutachter ist der Meinung,ich hätte ja nicht unterschreiben brauchen und mich unters Messer legen,daß was schief gelaufen ist,das bestreitet er nicht,verkehrtes Instrument usw.,aber ich bin selbst schuld,da ich unterschrieben habe.
Aber jetzt habe ich alles super überstanden und mir geht es blendend,bis auf den Schlauch,den ich schon 9 Wochen im Bauch habe,damit alles noch ablaufen kann.
Drücke allen,die eine Rückverlegung vor sich haben,ganz dolle die Daumen !!!
von Lisalisa » 20.10.2014, 20:53
Guten Abend,
und ganz lieben Dank an alle, die hier in diesem Forum schreiben. Ich wollte eigentlich gar nicht erst anfangen selbst zu schreiben, doch bei diesem alten Thread konnte ich nicht anders.
Ich bin tief beeindruckt, wieviel Schlimmes viele von euch ausgehalten haben und trotzdem nicht den Lebensmut verloren. Da ist meine Geschichte kaum nennenswert, obwohl ich auch fast an einer schweren Bauchfellentzündung nach Ileus und Anastomoseninsuffizienz bei Sigmaresektion mit doppelseitiger Lungenentzündung, vasopressorischen Interventionen, CRP >300 mit Beeinträchtigung der Hirnfunktionen gestorben wäre. Wach wurde ich mit einem Ileostoma, mit dem ich anfangs gar nicht klar kam. Schnell entwickelte sich auch bei mir eine kindskopfgroße Hernie, die fürchterlich weh tat. Die Stomaöffnung vergrößerte sich auf das doppelte, ein Prolaps kam dazu. Erst eine Eigenanpassung einer Stomabandage mit separatem Haltegurt von unten über die Hüften half mir, das Haus überhaupt verlassen zu können. Unser Sanitätshaus hat das nicht hingekriegt. Ich finde, solche Hilfsmittel werden kaum bedarfsgerecht angeboten. Es sind ja zum Glück nicht so viele in solchem Ausmaß betroffen.
Nach 6 Monaten Wartezeit war letzte Woche das Leck in der alten Anastomose endlich dicht und die Passage weit genug. Nun erfolgte die Rückverlegung wie bei den anderen in diesem Thread mit Beseitigung der Hernie, aber nur durch Zusammennähen der Faszien. Ein Netz wird erst nach 6 Monaten eingesetzt, falls sich bei meiner Bindegewebsschwäche eine neue Narbenhernie entwickelt, was zu erwarten ist. Aber jetzt ist mein Bauch erst mal wieder schön flach geworden.
Meine Stomaöffnung hat man nicht zugenäht, sondern nur ringsherum einen Unterhautfaden eingezogen, der dann nach und nach zusammen gezogen werden soll. Die offene Wunde wird mit einem Drain versorgt und soll von innen heraus heilen. Das kenne ich schon von den Öffnungen der dicken Drainageschläuche von der ITS und bei denen hat es super gut funktioniert.
Happy bin ich über meinen Freund, den Darm, den Dickdarm. Der nimmt seine Arbeit nach kurzen Anlaufschwierigkeiten wieder auf, als sei nix gewesen. Nach nur 6 Tagen kein Durchfall mehr, keine wunden Stellen, nur Blähungen (auch wie gehabt Was hatte ich für eine Angst.
Vielleicht kann ich anderen mit diesem Beitrag auch ein wenig Mut machen. Angst lähmt und überall sieht man das Schlimmste für sich. Aber manchmal darf man auch ein wenig Glück haben, so wie ich jetzt.
Nochmals Dank für dieses Forum und beste Wünsche für alle Betroffenen und Angehörigen.
Bea
von doro » 20.10.2014, 21:46
Hallo Bea,
vielen Dank für Deinen Bericht.Es ist gut zu lesen, dass mit "Geduld und Spucke " oft doch noch Gutes geschieht.Dazu ist es immer wieder bemerkenswert, was chirurgische Künstlerhände fertigen können Das Ding mit dem Unterhautfaden...
Ich wünsche Dir weiter gute Erfolge.
von Hanna70 » 20.10.2014, 23:01
Hallo Bea,
so wirklich ganz ohne ist Deine Geschichte ja auch nicht gerade!
Unso schöner ist es zu lesen, dass die Rückverlegung nun so gut geklappt hat. So etwas macht immer wieder Mut für alle, die das noch vor sich haben.
Die Sache mit dem Unterhautfaden habe ich so noch nie gehört. Da hätte ich ja doch ein bißchen Bammel vor dem "nach und nach zusammenziehen".
Dann weiter guten Heilungsverlauf und LG
Rosi
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