von Olanir » 19.06.2012, 13:55
Hi,
ich bin Robert, 26, und ich habe mir gedacht, ich schreibe eine Art Tagebuch meiner Rückverlegung. Mit allem positiven und negativen Erfahrungen und Eindrücken.
Noch mal kurz zu meiner Geschichte. (Auch hier: http://www.stoma-forum.de/topic.php?id=7911 nachzulesen )
Im Herbst 2010 war ich für kanpp einen Monat in China, doch Land und Leute kennengelernt, sowie das Essen. Irgendetwas davon habe ich nicht vertragen, was einen - so wurde es mit im Krankenhaus gesagt - extreme CU Schub ausgelößt hat. Ich hatte vorher nie Probleme mit dem Darm. Mit letzter Kraft und nurnoch 45 Kilo bin ich ins Krankenhaus in Deutschland. Dort wurden diverse Tests und Spiegelungen durchgeführt und eine schwere Dickdarmentzündung diagnostiziert. Die Krankheit konnte zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht beim Namen genannt werden. MC oder CU waren aber die naheliegensten. Nach drei Wochen ist bei einer Kontrollspiegelung ist mein Dickdarm perforiert. Bauchfellentzündung und der ganze Spaß. Not-OP, komplette Dickdarmentfernung und endständiges Ileostoma. Nach einer Woche Intensivstation und weiteren zwei Wochen Normalstation bin ich dann Ende November entlasen worden. Von da an ging es steil bergauf. Meine verlorenen 20 Kilo hatte ich recht schnell wieder drauf, Arbeiten bin ich 6 Wochen nach der OP wieder gegangen, weil ich mich zuhause zu Tode gelangweilt habe und mit dem Sport habe ich Anfang März wieder angefangen.
Da ich super mit dem Stoma zurechtgekommen bin, hatte ich es auch nicht eilig mit der Rückverlegung und habe erstmal mein Studium beendet (April 2012).
Termin für die Pouch-Op gemacht, und am 21.05. unters Messer. Alles gut verlaufen und eine deutlich schönere Narbe behalten. Einziger Negativpunkt: Das protektive doppelläufige Stoma musste recht hoch angelegt werden (vom Darm aus gesehen) und aus diesem Grunde habe ich gerade eine schlechte Flüssigkeitsresorbtion, weshalb ich jetzt jeden Tag 2 Liter Elektrolyte in die Vene bekomme. Die Rückverlegung ist für den 25.06. geplant. Alle Test waren positiv, sowohl Kontrastmitteltest, als auch die Pouchspiegelung und der Schließmuskeltest.
Wenn ihr irgendwelche Dinge wissen wollt, oder Anregungen habt, auf was ich nächste Woche eingehen kann. Einfach schreiben und ich versuche es mit einzubinden
LG,
Robert
von Häslein » 19.06.2012, 17:26
Hallo Robert,
wie viel Enddarm ist noch da?
Bekommst Du Medikamente für diese Darmerkrankung?
LG, Häslein
von Olanir » 19.06.2012, 18:33
Ich habe gar keinen Enddarm mehr, der Pouch wurde direkt in den Schließmuskel platziert.
Medikamente nehme ich aktuell keine. Das wird sich aber wahrscheinlich nach der RV ändern.
von Häslein » 19.06.2012, 19:11
Hallo,
wenn der Pouch sofort an den Schließmuskel gesetzt wird, ist das schon eine Hausnummer!
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du mit dem Pouch gut leben kannst und die Kontinenz kein Problem darstellt.
Falls es nicht möglich sein sollte, steht Dir eine erneute Stomaanlage immer noch als Option zur Verfügung.
Wenn Du es nicht versuchst, wirst Du Dich vielleicht immer fragen, ob es nicht doch mit Pouch machbar gewesen sei.
Das passt scho...!
LG, Häslein
von Olanir » 19.06.2012, 19:45
Häslein hat geschrieben:Wenn Du es nicht versuchst, wirst Du Dich vielleicht immer fragen, ob es nicht doch mit Pouch machbar gewesen sei.
von Thomas_2905 » 19.06.2012, 20:11
... Hey ...
habe gerade Deine Geschichte gelesen. Hatte fast das gleiche wie Du erlebt.
(Bauchfellentz., not-op, usw. ) Bin nur ein paar Jahre älter als Du (33).
Hab mich nach der schrecklichen Sache und Wochen im Krankenhaus eigentlich auch ganz gut an den Beutel gewöhnt.
Mein Leben ist eig auch so wieder wie vorher.
Mache auch wieder alles wie vorher, gehe arbeiten, und mir gehts gut.
Aber trotzdem - trotz aller Angst - , man sollte es jedenfall versuchen - mittlerweile gibts doch jede Menge erfahrene Leute die jede Lebenssituation optimieren können.
Drücke Dir auf jeden Fall die Daumen dass alles klappt mit der RV und danach ebenso.
Habe meine RV am 3.7. - allerdings habe ich noch den Enddarm erhalten.
Daher Haben wir (mein Operateur und ich) uns für den Erhalt des Restes entschieden, es sind noch min. 15 cm vorhanden. Hatte auch ne CU - allerdings war der Rest nie davon befallen.
Natuerlich kann es wieder eine CU hervorrufen, muss es aber nicht. Hoffe ich.
Und wenn doch dann gibts noch andere Optionen.
Ich hoffe dass es nicht allzu schlimm wird nach der OP, der Doc meinte es müsste sich aufgrund dieser "guten" Gegebenheiten bald einstellen.
Natürlich muss man ein bisschen mit Essen usw. aufpassen, aber das ist man ja als CU-ler gewöhnt.
So. genug gelabert.
Darf ich noch fragen wo du operiert wirst ?
Grüße aus Bayern...
Thomas
von pixipixi » 21.06.2012, 18:18
hallo,
ich drücke dir auch die daumen...
Auch ich bin gerade aktuell bei meiner RV. Wurden nur 20 cm entfernt vom Dickdarm.
RV vom Schutz-Ileo ca. ab 18.7. (wann mein Operateur da ist...)
schreib weiter wie es dir ergeht, sehr interessant und macht mir und sicherlich auch anderen viel mut.
lg pixipixi
von Olanir » 22.06.2012, 18:05
OP-Besprechung: check.
Anästhesie-Besprechung: check.
Blutwerte: top!
Startklar für Montag morgen
von Hanna70 » 22.06.2012, 21:08
Hallo Robert,
dann werden Dir für Montag ganz fest die Daumen gedrückt.
Toi, Toi, Toi und alles Gute für Dich!
LG Rosi
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