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Tinktur Opii – Seite 2

Oft ist das Stoma nur vorübergehend notwendig. Aber die Situationen nach der Rückverlegung sind so unterschiedlich wie die Ursachen, die zum Stoma geführt haben. Tauscht hier eure Fragen und Erfahrungen zur Stoma-Rückverlegung aus.
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22 Beiträge • Seite 2 von 3 • 1, 2, 3

Tinktur Opii

Beitrag von doro » 04.06.2014, 20:10

Es ist ein Segen, dass die Menschheit zur Vernunft gekommen ist und Schmerzpatienten, so weit wie es möglich ist, optimal eingestellt werden können.

Ok, es ist nun etliche Jährchen her, als ich nachdem mir der halbe Magen entfernt wurde, eine unendliche Nacht verbringen durfte weil mir nur alle 4 Std. eine Spritze gegen die Schmerzen gegeben werden durfte.Und die hielt mal gerade nur kurze Zeit vor. :x
Man glaubte bereits damals ich würde die Kurve nicht kriegen.Ist das bei dem Schmerzpulk ein Wunder :aah:

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Beitrag von Hanna70 » 05.06.2014, 00:10

Melli hat geschrieben:
Mehr Tropfen haben Dir mehr geholfen, also hast Du mehr genommen...


Jein. Die Wirkung ließ immer mehr nach, also habe ich mehr genommen. Zum Schluss halfen ja nicht mal mehr die Tropfen....


Hallo Melli,

jetzt muss ich doch noch mal nachfragen.

Ich gehe jetzt davon aus, dass Du die Opi-Tropfen ebenfalls wegen Durchfall bekommen hast. Wie hat Dein Darm dann auf den Entzug reagiert? Hast Du dann wieder ständige Durchfälle bekommen, wie man es ja erwarten müsste. :? Und wie hast Du die dann behandelt, denn heute schreibst Du ja nichts mehr über Durchfälle. ???

Liebe Grüße
Rosi

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Beitrag von Melli » 05.06.2014, 02:36

Rosi, das ist ganz einfach: ich habe ab dem Tag entzogen, an dem ich ein Stoma bekommen habe :aah:

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Beitrag von Hanna70 » 05.06.2014, 14:51

Alles klaro! Danke. ;)

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Beitrag von schnurpel2006 » 08.06.2014, 10:53

Hallo und vielen Dank für die vielen Rückmeldungen!

Ich bin sehr froh, dass ich die Tropfen nicht wegen Schmerzen benötige. Allen, denen es anders geht, meine Hochachtung, wie ihr das so dauerhaft durchsteht!

Scheinbar werden die Tropfen doch recht regelmäßig bei solchen und ähnlichen Problemen angewandt. Ich bin froh, dass sie mir momentan helfen. Bin aber auch froh, wenn ich sie möglichst zügig wieder reduzieren kann und hoffentlich auch irgendwann wieder absetzen darf.

Jetzt gehe ich am Dienstag erst mal auf Reha. Dank der Tinktur Opii bin ich da optimistisch, dass ich die Reha auch nutzen kann. Und dann schauen wir mal weiter :)

Euch allen ein schönes, sonniges Pfingstwochenende :winke:

Liebe Grüße,
schnurpel

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schnurpel2006
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Beitrag von Manni » 16.08.2015, 18:47

Hallo Ihr Lieben

als Stomaträger würde ich die Tropfen gerne mal testen in besonderen Situationen: extrem wässriger Durchfall nach falschem Essen. Bisher hat das immer mit ein paar Imodium funktioniert, allerdings ist hier die Wirkung immer sehr verzögert und 2x musste ich deswegen stationär, weil ich den Stuhlgang nicht mehr in den Griff bekommen habe.

"Dann lass doch das falsche Essen einfach weg" könnte man jetzt sagen. Würde ich sofort machen, aber leider weiß ich das immer erst danach und es passiert mir auch immer nur nach Essen in Restaurants (der Grund, warum ich nicht gerne essen gehe). Ich vermute mal zu viel Fett oder Fett, das ich nicht vertrage.

Kenn jemand die PZN von Opium-Tropfen oder Tinktur Opii? Was muss auf dem Rezept stehen (Menge, Stärke)? Welche Argumente habe ich, wenn mein Arzt sich weigert, mir Opiumtropfen zu verschreiben.

Danke für Eure Hilfe! (gerne auch als PN)

LG
Manni

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Beitrag von Melli » 17.08.2015, 01:52

Hallo Manni,

bei Opiumtropfen ist zu beachten: es fällt unter das Betäubungsmittelgesetz.
Es ist weder so leicht zu bekommen wie zB Imodium, noch so leicht verschrieben zu bekommen.
Ich persönlich habe es ohne Stoma 10 Jahre genommen und verfluche diese Zeit ordentlich.
Nichtsdestotrotz gibt es hier einige, denen die Tropfen enorm helfen.
"Nur" damit mein wasserdünner Stuhl unter Kontrolle ist, nehme ich persönlich sie nicht, da ich kein Problem damit habe, dass er wasserdünn ist - bzw zeigt mein Körper kein Problem, was ja am wichtigsten ist.
Du kannst deinen Arzt darauf ansprechen bzw mit ihm besprechen, ob du die benötigst und warum.

Ich selbst bin heilefroh, dass ich sie mit dem Stoma nicht mehr brauche.

Viele Grüße
Melli

http://www.apotheken-umschau.de/do/exte ... 96248.html

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Beitrag von Manni » 17.08.2015, 06:42

Hallo Melli,

die Seite hatte ich schon gefunden, deshalb auch die Frage nach dem, was auf dem Rezept stehen soll (5mg oder 20mg). Leider geht es auf dieser Seite nur um das Thema Schmerzen. Für die Behandlung von Durchfall mit oder ohne Stoma scheinen Opium-Tropfen jedemfalls nicht erfunden worden zu sein.

Hast du die Tropfen denn damals regelmäßig genommen? In welcher Konzentration und Dosierung? Welche Nebenwirkungen hast du bei dir festgestellt?

Nach meiner 2. Rückverlegung im Jahr 1983 konnte ich die Wirkung von Opium-Tropfen eine kurze Zeit testen. Ein älterer Mann auf meinem Zimmer, der einen endständigen Ausgang bekommen hat, hat mir den Rest seiner Opium-Tropfen geschenkt, als er meine Stuhlfrequenz von 20 und mehr pro Tag bemerkte.
Die Wirkung war für mich damals ein Segen. Nach 20 Tropfen war ich 8 Stunden ein freier Mensch. Kein Stuhldrang, keine panikartige Suche nach einer Toilette, genial.
An Nebenwirkungen kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht, weil ich die Tropfen nicht jeden Tag und nich über einen längeren Zeitraum genommen habe.
Irgendwann war das Fläschchen leer und die Vertretung von meinem Hausarzt hat sich geweigert, mir neue Tropfen zu verschreiben. Mit Imodium und Reasec (gab es damals noch) habe ich mir dann in wenigen Wochen einen Ileus gebastelt, die Stuhlfrequenz aber trotzdem nie in den Griff bekommen. Ein knappes halbes Jahr nach de Rückverlegung gab es dann auf meinen Drängen hin auch für mich einen endständigen Ausgang und die Möglichkeit, mit Opiumtropfen in bestimmten Situationen die Lebensqualität zu verbessern, geriet in Vergessenheit.

Heute wäre es reiner Luxus, hin und wieder mit Hilfe der Tropfen den Beutel bzw. die Stomakappe (gibt es von Eurotec auch für Rastring, also Ileos) eine Zeit lang leer zu halten, und z.B. auf einem Strandspaziergang auf Borkum nicht in die Dünen zu müssen oder die Fische zu füttern. In einigen Regionen gibt es nämlich weit und breit keine Toilette.

LG
Manni

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Beitrag von Manni » 17.08.2015, 07:49

Das könnte etwas sein: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... 090054/pdf

Zitat: Tinctura Opii normata/ Eingestellte Opiumtinktur wird als
Rezeptur-Grundstoff von Maros Arznei GmbH Fürth über den
pharmazeutischen Großhandel wie folgt angeboten: Tinctura Opii
normata. 50 Gramm (PZN 6705368), 100 Gramm (PZN 6705374),
250 Gramm (PZN 6705380).

http://www.maros-arznei.de/produkte/btm/btm.htm

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Beitrag von Hanna70 » 17.08.2015, 18:21

Hallo Manni,

ich nehme Tinctura OPII jetzt seit 4 Jahren regelmäßig - 2 bis 3 x am Tag 30 Tropfen. Damit konnte ich meine Beutelleerungen von ca. 30 am Tag auf ca. 13 am Tag reduzieren. Flüssig ist der Stuhl trotzdem. Die Darmpassage wird lediglich verzögert.

Ich habe am Nachmittag mal 4 bis 5 Stunden eine Zeit, in der Spucki stille ist. Da ich aber eine Tag-Nacht-Rhythmusstörung habe, ist das nicht auf alle übertragbar.

Anfangs musste ich die Tropfen einschleichen. Erst nach einem halben Jahr war ich auf dem heutigen Stand mit den Beutelleerungen. Ob es Sinn macht, die Tropfen "nur mal so" vor besonderen Situationen zu nehmen, kann ich nicht sagen.

Mich machen die Tropfen sehr müde, was die Lebensqualität auch nicht gerade fördert. Ich nehme das aber nun doch inkauf, weil 30 x am Tag den Beutel zu leeren, auch nicht gerade die Erfüllung ist.

LG Rosi

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Hanna70
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