von Ingepinge » 19.04.2008, 18:53
Hallo, nun muss ich doch noch einmal einige Fragen loswerden:
Wie ich schon schrieb, hat mein Mann nach der RV zum Eindicken/Weichwerden des Stuhls Mukofalk verschrieben bekommen. Direkt noch im KH bekam er dreimal tägl. ein Tütchen verabreicht, eingerührt in etwas Wasser.Danach normale "Schon-"Kost. Dies war Mitte Februar.
Mittlerweile hat er die Dosis auf 2 x tägl. verringert, nämlich morgens und abends . Leider ist es noch immer so, egal, was er gegessen hat, dass er manchmal bis zu 6,7 oder auch 8 mal wegen "Kleinigkeiten" die Toil. aufsuchen muss, da diese Kleinigkeiten die üble Angewohnheit haben, regelrecht zu drängen und zu brennen.Leider hat sich der Versuch, einmal ein bis zwei Tage nichts zu nehmen und zu warten, ob normale Mengen oder Mengen in anderen Zeitabschnitten kommen, als nicht durchführbar erwiesen.Es kam nämlich zuerst überhaupt nichts mehr und dann wieder andauernd nur "Kleinigkeiten", und die mehrfach hintereinander.Er hat sich dann auch nicht getraut, noch länger auf die Einnahme zu verzichten, weil er Sorge hatte, dass hinterher womöglich eine Verstopfung das Ende des Versuches war.
Meine Frage geht nun an alle, die ähnliche Erfahrungen hatten.Vielleicht könnt Ihr uns da einige Tipps geben, was man noch machen kann.
Mit verschiedener Ernährung haben wir keinerlei Änderung herbeiführen können. Vielleicht liegt ja die Hasen-Kötel-ähnliche Beschaffenheit daran, dass an der Nahtstelle, an der vorher das Ileostoma gesessen hat, noch ein Engpass besteht, der den Stuhlgang sozusagen nur bruchstückhaft passieren lässt???? Kann das wohl möglich sein? Schmerzen hat mein Mann nur nach mehrmaligem Abputzen, weil es hinterher auch trotz sorgsamer behandlung blutet, so wund ist er dann. Und dann tut natürlich jedes einzelne Kotstückchen immer noch mehr weh beim Passieren des .....
von daydream » 19.04.2008, 19:58
Hallo Ingepinge!
Habt Ihr Euch vor der RV erkundingt wieviel Darm wegoperiert wurde bzw. ob noch genug davon übrig ist, damit der Stuhl auch ohne Medikamente eingedickt wird)?
Meine RV hat am 03.04. stattgefunden (bei der ursprünglichen OP wurden ca. 15 cm Dickdarm entfernt). Hatte die ersten 3 Tage nach der RV-OP Durchfall und erhielt von den Ärzten im KH nur Perenterol-Kapseln (Wirkstoff: gewähnliche Trockenhefe!). Das hat allerdings den Darm in kürzester Zeit saniert. Habe seit dem 8 Tag nach der OP einen völlig normalen Stuhl und keinerlei Probleme mehr.
Wenn nur noch wenig Darm bei Deinem Mann vorhanden ist, können Dir die Mitbetroffenen hier mit einem ähnlichen Problem bestimmt den einen oder den anderen Tipp geben.
P.S.: Ärzte haben mir abgeraten, Medikamente wie beispielsweise Imodium zu nehmen. Bei allen "stopfenden" Mitteln muss man generell sehr vorsichtig sein.
VG und nur das Beste für Euch
Flo
von Ingepinge » 20.04.2008, 07:13
Danke, liebe(r?) Flo, von den Kapseln hatte ich auch schonmal gelesen hier im Forum. Bei meinem Mann sass das Karzinom direkt am Schliessmuskel, daher hat man ihm von diesem ein Stück wegnehmen müssen, vom Darm selbst nicht viel. Daher müsste dessen Länge ja noch ausreichend sein. Vielleicht liegt es am verkürzten Schliessmuskel, dass er diese Probleme hat?
Das Dumme an der ganzen Sache ist, neben der unhygienischen Begleiterscheinungen, dass er sich überhaupt nicht viel bewegen kann, sobald er größere Strecken stramm durchgeht oder auch mehrfach hintereinander Treppen läuft, geht die Sache in die Hose.
Jetzt, ohne Mukofalk seit zwei Tagen, hatte er einen Tag, vorgestern, an dem er problemlos einen grösseren Spaziergang machen konnte, allerdings hatte er heute Morgen mal wieder unbemerkt eine Bescherung in der vorsichtshalber getragenen Papierwindel drin! Das ist sooo deprimierend für ihn, weil er es auch nicht bemerkt. Und er ist ein Bewegungs-Mensch, der nicht ohne ein wenig Sport sein kann und es auch nicht gewöhnt ist.
Was kann man da nur machen?
Sollten wir evtl. mal unseren Apotheker fragen, ob er statt Mukofalk mal lieber diese Kapseln nehmen soll? Hefe ist ja was ganz Natürliches, könnte auch richtig sein.
Was sagen denn andere Betroffene dazu, ? Für alle Antworten sind wir dankbar!
Inge
von daydream » 20.04.2008, 08:26
Hallo Ingepinge!
ich bin ne "sie"
So wie ich hier im Forum gelesen habe, braucht es bei den Rückverlegten, wo der Schließmuskel betroffen war, generell ein wenig länger, bis alles O.K. wird.
Am besten ist jedoch, Dein Mann lässt sich von einem guten Arzt noch einmal untersuchen und für ihn richtige Medikamente verscheiben. Bitte nicht den Apotheker konsultieren, sondern zu einem wirklich guten Gastroenterologen gehen und sich gründlich beraten lassen.
Hab' selber den Fehler gemacht! Habe mich, wo ich eine Weile Reizdarm hatte, "selbst behandelt". Wollte nicht zum Arzt, weil ich Angst vor einer Untersuchung hatte... Tut das bitte nicht! Mir hätte man, wäre ich rechtzeitig zum Arzt gegangen wahrscheinlich mit wenig Aufwand helfen können.
Nehmt Euch Zeit und sucht einen Spezialisten auf, der sich für ihn entsprechend Zeit nimmt.
LG und noch einen schönen Sonntag
Flo
von Ingepinge » 20.04.2008, 08:32
danke, das ist ne Überlegung wert!
Heute Morgen hat er dann wieder eine Tüte Mukofalk mit Wasser eingenommen, anschließend war er einigermaßen befriedigend auf der Toil., allerdings meinte er, es sei noch nicht alles raus, er habe das gefühl, im Moment könne er nicht aus dem Haus gehen...
So ist das. Ist ja auch kein Zustand, werde ihm sagen, er solle einen Gastroenterologen aufsuchen, das ist bestimmt das Beste.
Danke und auch einen schönen Sonntag.
Inge
Hallo Ingepinge,
Du hast schon gute Tipps für Deinen Mann bekommen und gehe diesen auch unbedingt nach!
Aber was ich Deinem Mann unbedingt raten muß: Er muß Geduld haben!
Was Du von ihm erzählst, habe ich alles auch erlebt und erlebe es noch immer!!!!
Meine Rückverlegung war Januar letzten Jahres
Entschuldige Ingepinge,
ich hatte ein technisches Problem, daher das harsche Ende der letzten Nachricht.
Wollte Dir noch sagen, daß mein Gastroenterologe des Perenterol verordnet hat. Außerdem könnte es sein, daß Deinem Mann außer einem Teil des Schließmuskels auch der Darmteil fehlt, in dem in der Regel der Stuhl gesammelt wird, ehe beim "normalen" Menschen" der Druck zu stark wird. Daher auch so überraschend "die Hose voll". Das braucht alles seine Zeit und je älter um so länger.
Gruß Gast!
von Ingepinge » 21.04.2008, 05:29
danke, Gast, für Deine Ausführungen. Wenn es bei Dir schon über ein Jahr her ist, dass die RV war, dann bekommt man ja nicht gerade ein gutes Gefühl. Und wie lange das dauern kann, darf ich meinem Mann gar nicht sagen. Obwohl ich es schon geahnt habe, denn, sobald er seine Diagnose bekommen hat im letzten Jahr, habe ich mich hier auf dieser Seite umgeschaut und nachgelesen, was andere Betroffene so zu sagen haben und welche Erfahrungen sie haben/hatten.
Im Mai hat er, nach 2 Monaten, sein nächstes Gespräch mit seinem Arzt. Bis dahin will er alles so machen, wie man es ihm im KH gesagt hat. Er nimmt nun wieder 2 x tägl.Mukofalk und hofft, dass er damit einigermassen über die Runden kommt.
Was eben schlimm ist, ist die "Überraschung", wenn ab und zu etwas unbemerkt in die Hose gegangen ist, und die tatsache, dass es ihm nicht möglich ist, eine längere Strecke z.B. spazieren zu gehen, ohne dass ihm dabei wieder etwas "durchrutscht".
Werde mal den Arztbericht durchlesen und nachsehen, welche darmteile ihm entfernt wurden. Der Arzt hat ihm allerdings gesagt, einer RV stünde nichts im Wege! Der muss es doch eigentlich wissen.
Mein Mann macht auch regelmässig seine "Kneifübungen", allerdings hätte ich auch gerne, dass er nach fachlicher Anleitung durch z.B. einen Physiotherapeuten, Beckenbodengymnastik macht. Werde heute mal einen anrufen deswegen, das kann sicher auch nicht schaden.
Zunächst einmal nochmals danke an alle, die uns den einen oder anderen guten Rat gegeben haben. Das tut gut!
Inge
von Michaela08 » 21.04.2008, 07:34
Hallo,
mein Mann hatte am 06.03.08 die RV. Vom Dickdarm wurde ihm "mittig ca. 8 cm entfernt" (aussage Arzt)
Er hatte Anfangs auch einen sehr wunden Po und mehrmals täglich Durchfall. Mittlerweile ist der Stuhl etwas eingedickt, er vergleicht es mit "Softeis" und Toilette sucht er ca. 2 - 3 mal täglich auf. Wunder Po ist Vergangenheit! Medikamente nimmt er keine. Hat anfangs Hefetabletten bekommen die gebläht haben und er war ein einziger "Furz" deswegen hat er diese Tabl. nun weggelassen. In Absprache, er befindet sich momentan in Reha.
Er merkt wie zuvor (vor Stomaanlage) das er auf Toilette muss. Geht dann (ohne Hektik) erledigt was es zu erledigen gibt (in der Zeit wie zuvor auch) und fertig ist. Momentan fast keine Einschränkung mehr. *aufholzklopf* das es so bleibt oder noch ein ticken besser wird.
Deinem Mann alles gute und viel Geduld!!
LG
Michaela
von burkiroller » 29.04.2008, 16:00
hallo
hatte dieses probl. bei meiner rv auch die ärtzte sagten mir nur geduld das wird schon sowas ist ja auch kein kleiner eingriff hat bei mir ca 3 monate gedauert bis es normal war !
nur geduld kann ich sagen !! bin am anfang auch sehr oft zum wc gerannt!
gruss michael
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