von cinderella1969 » 30.09.2014, 18:32
Hallo zusammen,
ich schreibe euch heute mal als genervte Angehörige. Ích weiß das hört sich krass an, aber vielleicht könnt ich mich nach meiner Schilderung etwas verstehen.
Bei meinem Mann wurde im Februar ein Enddarmkarzinom festgestellt und innerhalb einer Woche lief das ganze Prozedere an. Ihr kennt das ja - Und ich auch, da ich bereits meinen Opa und meine Mama an den Krebs verloren habe. Aber als Angehörige ist man ja stark und hilft wo man kann .
Er hat nun so wie es aussieht die Behandlung gut überstanden und auch den Stoma hinter sich und konnte nun vor 4 Wochen die RV durchführen lassen.
Auch diese OP lief sehr gut und bereits 2 Tage danach hat er wieder normale Kost erhalten.
Nach 7 Tagen wurde er mit den worten "das mit dem Durchfall ist normal und Sie sollen auch alles essen, damit sich der Darm schnell wieder an seine normale Tätigkeit gewöhnt."
Ich habe mich damals gewundert, dass keine Ernährungsberatung stattgefunden hat und er keine Schonkost erhalten soll.
Und damit fängt das Dilemma an, denn mein Mann nimmt das mit dem "alles essen" leider fast wörtlich. Er isst alles genau so wie vor der OP. Von Kaffee über Chips bis zu Schnitzel. Auf der anderen Seite hat er aber Durchfall mit bis zu 50 Stuhlgängen pro Tag - ist total wund und total am Ende.
Aber Medikamente will er auch nicht nehmen.
Wie kann ich helfen, wenn er sich nichts sagen lässt?
Ich bin mit den Nerven zwischenzeitlich ebenfalls total am ende.
Jammern ist nicht mein Ding aber ich benötige wirklich Euren Rat wie ich mich verhalten soll.
Vielen Dank schon mal im voraus
Hallo cinderella,
ich hatte auch ein Analkanalkarzinom und für ein Jahr ein Colostoma. Die RV war am 1.5.14. Ich esse eigentlich auch alles, habe/hatte auch die unterschiedlichsten Probleme. Hatte Dein GÖGA auch Bestrahlung? Oder wurde nur Rumgeschnippelt? Ich hatte nur Chemo und Strahlen. Von der Chemo sind mir die Plomben aus den Zähnen gefallen und von den Strahlen hatte ich ein "Sonnenbrand" im Darm. Noch immer habe ich im gesamtem Unterleibsbereich Schmerzen. Ich war beim Hautarzt, der hat mir Tannolact Sitzbäder und Nystaderm Paste verschrieben. Seit dem ich das benutze, geht es mir besser. Sollte Dein GÖGA vielleicht auch mal nehmen.
von Hanna70 » 30.09.2014, 19:07
cinderella1969 hat geschrieben:Durchfall mit bis zu 50 Stuhlgängen pro Tag - ist total wund und total am Ende.
Aber Medikamente will er auch nicht nehmen.
Wie kann ich helfen, wenn er sich nichts sagen lässt?
von haschel » 01.10.2014, 10:53
Ich würde dem Rat der Ärzte bedingt zustimmen, man kann im Prinzip alles essen wie vorher, Manches verträgt man vielleicht nicht mehr, das merkt man dann.
Was die Durchfälle betrifft, so ist das durchaus normal so frisch rückverlegt. Ich habe in der Anfangszeit auch nicht viel Tabletten genommen, jetzt sage ich "leider", denn insbesondere Loperamid (Immodium akut) ist stark zu empfehlen. Es regelt nicht nur den Durchfall, sondern wirkt sich sehr positiv auf die Darmwand aus, macht sie weicher, elastischer. Fachärzte empfehlen nach RV sogar 8-10 Loperamid pro Tag! Keine Angst, das geht. Es kann sogar sein, dass es nicht nur symptomatisch hilft, sondern therapeutisch seinen RV-Verlauf deutlich positiv beeinflusst.
Mittlerweile sind es bei mir ja 10 Monate nach RV (siehe meinen Thread dazu) und ich bin dazu übergegangen, mir keinerlei Kopf mehr zu machen, ob ich raus kann oder nicht. Sobald es dünner wird und vielleicht ich deshalb nicht rauskönnte, nehme ich eine Loperamid. Das hat sich gut eingespielt, der Stuhlgang ist fast normal und ich komme auf 1 - 2 Loperamid pro Woche.
Alles Gute
haschel grüßt
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