von Richard52 » 28.05.2014, 12:14
Nach meiner Rückverlegung vor 8 Wochen versuche ich nun festzustellen wann mein Stuhlgang „normal“ verläuft und wann und warum nicht.
Ich habe ja bisher noch kein Beckenbodentraining oder Schließmuskeltraining gemacht. Eigentlich habe ich ja regelmäßig Stuhl. Meistens so vor dem Zubettgehen und komplett kontrolliert. Tagsüber und nachts habe ich sehr selten Stuhlgang. Wenn ich aber etwas Durchfall habe, dann kann ich diesen nicht sehr lange Zurückhalten (eher nur wenige Sekunden). Daraus schließe ich mal, dass mein Schließmuskel noch nicht optimal funktioniert.
Offensichtlich gibt es wohl für den „normalen“ Stuhl noch ganz andere Gründe als die Schließmuskelfunktion.
Meine Fragen also : Weiß jemand mehr über das „Kontrollieren“ des Stuhlganges? Sollte man auch noch 8 Wochen nach der OP ein Beckenbodentraining machen um die „Kontrolle“ des Stuhlganges weiter zu verbessern? Wie ist die Erfahrung anderer Rückverlegter?
Hallo Richard,
ich dachte eigentlich hätte ich Dir hier schon was geschrieben - ist aber weg. Also nochmal von vorn:
Ich denke, meine Schließmuskeln sind in Ordnung. Ich habe nur das Problem, dass ich so ca. 10 Mal auf die Toi muss. Da kommt dann so ein Gekleckse raus, nicht was ordentliches. Bei Stuhlgang habe ich auch Schmerzen im Anus, aber nur gering und lässt dann auch schnell nach. Ich habe auch eher den Eindruck, dass da wo die Darmenden zusammen genäht worden sind, als ob da eine Stenose ist. Mein Chirurg im Waldfriede meinte, meine Schließmuskeln wären Topfit und ich bräuchte kein Schließmuskeltraining. Ich muss demnächst ins KH zur Nachsorge, mal sehen, was dann der Doc sagt.
LG
Hermon
von Richard52 » 28.05.2014, 14:15
Hallo Hermon,
das sieht ja ähnlich wie bei mir aus. Die vielen kleinen Kleckse hatte ich etwa 4 Wochen lang, dann wurden die Portionen immer größer und seltener am Tag und das ging dann sehr rasch voran
von Sanne57 » 28.06.2014, 10:38
Hallo Richard,
das habe ich heute noch "Rückverlegung 06/2012" !!! Mir wurden 40 cm Enddarm entfernt und ich habe, "Aussage des Arztes" keine Auffangschale für den Stuhl, bei gesunden Menschen sammelt er sich da den Tag über... Bei mir saust das von oben runter... Das auch Klecks für Klecks... Ich habe Buch über mein Essen geführt um den Stuhl fest zu bekommen... Mein Arzt sagt auch so 2 x die Woche nehme ich eine Loperamid, ist nicht schlimm... Die festigt den Stuhl dann... Der Schließmuskel funktioniert auch nur bei festem Stuhl, ansonsten muss ich laufen... Ich finde man ist sehr eingeschrängt... Aber man lernt damit zu leben!!!!
Hallo Richard,
Hallo Sanne57,
wie Du geschrieben hast, Richard, nach acht Wochen normalisierte es sich. Bei mir jetzt auch, es ist fast "normal", nur das mir beim Toi-Gang der Po weh tut. Das müsste sich noch bessern.
Ich hatte ewig lang immer auch pupsen müssen. Da habe ich mal Herrn Google gefragt, was man da machen könnte. Er empfahl mir was mit Simeticon. Seit dem ich das Zeug schlucken, waren schlagartig meine Winde weg. Ob es nun wegen der Medi war oder einfach so - keine Ahnung. Aber ich denke mal, doch empfehlenswert.
Ich habe immer Hunger und nehme rasant zu. Ich muss mich mal mehr bewegen, hoffe bei der REHA wird es besser, aber wenn das Essen immer so nett serviert wird !!!
von Merlina » 28.06.2014, 17:02
Hallo Richard52,
ein Beckenbodentraining ist immer gut! Wenn es dem Schließmuskel nicht mehr helfen sollte, ist es auch für eine gute Haltung, das "im-Becken-ruhen", die Entlastung des Rückens und nicht zuletzt für die Libido und ein besseres Körperbewußtsein gut.
Was die Schließmuskelfunktion angeht, können unsere beiden Schließmuskeln (der innere unwillkürliche und äußere willkürliche) zwar gut funktionieren, wenn aber die Linea dentata, die sich anatomisch oberhalb des inneren Schließmuskels befindet beeinträchtigt ist, kann es Probleme geben. Das könnte ein Grund sein, aber es gibt sicher viele andere.
Die Linea dentata ist ein empfindliches Gewebe und für die Kontinenz, speziell auch die Nachtkontinenz wichtig. Durch OP, Entzündung oder Bestrahlung kann es Schäden geben, die dann zu Beeinträchtigungen führen können.
Also konzentriere Dich ruhig in jedem Fall auf das Beckenbodentraining, für irgendwas wird es schon gut sein!
LG, Merlina
von Richard52 » 28.06.2014, 17:25
Hallo Merlina,
hallo Hermon,
danke für Informationen und Tipps. Das mit dem Beckenboden werde ich mir noch überlegen. Einerseits ist es schön mal nichts für die Genesung zu tun, andererseits muss ich nun doch zur Krebsnachuntersuchung, die auch keinen Spaß macht.
Schön, Hermon, daß es bei Dir gleich gut verläuft wie bei mir. Daß mit den „Winden“ habe ich auch, möchte aber dagegen nichts einnehmen, da ich froh bin, nun schon 6 Wochen gar kein Medikament mehr genommen zu haben. Aber ich werde es mir merken. Ich meine allerdings auch, daß es bei mir mit der Zeit besser wird.
Euch beiden wünsche ich alles Gute und es möge alles noch besser werden.
Werner
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