von Nubert » 08.07.2012, 16:40
Hallo,
Ich habe die letzten Monate sehr aufmerksam dieses Forum gelesen und es hat mir sehr geholfen mit vielen Fragen und Ängsten umzugehen.
Neben zahlreichen anderen Threads hat mir besonders der Tagebuchthread von Olanir sehr gut gefallen, da dieser den Verlauf einer RV gut zeigt und viele Fragen beantwortet.
Deswegen habe ich mich nun entschlossen ebenfalls einen Rückblick auf meine RV zu geben:
Doch wie kam es überhaupt dazu?
Vorweg, ich bin 21 und habe mit 18 Jahren die Diagnose Colitis Ulcerosa bekommen. Habe in den darauffolgenden 3 Jahren alles probiert was es da draußen so gibt: Immurek, Sandimmun, Remicade (keine Wirkung aber schwerer Haarausfall), Antibiotiker, Mesalazin, Cortison (teilweise in sehr hohen Dosen), Homöopathie uvm ...
Trotzdem bin ich nie in eine echte Remission gekommen. Nachdem ich durch die CU fast an eine Blutvergiftung gestorben wäre und ständig Eiseninfussionen, Cortison und Antibiotiker brauchte, habe/musste ich mich für eine Colektomie (Entfernung des ges. Dickdarms) entscheiden.
Die OP (Dickdarm raus und Pouchanlage) war im Jänner 2012 und ist gleich einmal reichlich schief gegangen ... eine Thrombose hat dazu geführt, dass der Pouch in einer weiteren NotOP neu gemacht werden musste, was weiteren Dünndarm gekostet hat. Danach wurde ich noch 2 mal operiert, da die Nähte immer wieder aufgegangen sind.
Im Februar habe ich dann das KH verlassen können und hatte wegen den Umständen 5 Monate, bis Juli 2012 ein Ileostoma. Bin damit eigentlich recht gut zurecht gekommen, da ich in meiner Colitis Zeit wirklich was mitgemacht habe und es genossen habe völlig unabhängig von einem WC zu sein. Da ich mir immer wieder vor augen gehalten habe, dass das nur eine temporäre Lösung ist habe ich das auch psychisch glaube ich recht gut weggesteckt.
Jetzt Anfang Juli hatte ich die RückOP und die ist gsd ohne Komplikationen vorüber gegangen. Die ersten paar Tage war noch etwas Blut (rot oder schwarz durch Gallensäure) dabei, hat dann aber aufgehört. Essen kann ich, wenn auch vorsichtig, schon wieder alles.
Die Frequenz hält sich eigentlich auch in Grenzen ... 1-3 mal in der Nacht und ca. 8 mal am Tag, wobei ich dazusagen muss, dass ich da nie wirklichen Stuhldrang verspühre, sondern nur spühre wie sich mein Pouch immer mehr füllt/dehnt ... dann gehe ich eher vorsorglich, da die OP noch nicht mal eine Woche her ist ...
Denke die Frequenz wird sich noch wesendlich bessern, wenn die Konsistenz besser wird und der Pouch sich gedehnt hat ... trotz allem bin ich von meine CU Zeit weit schlimmeres gewöhnt!
Auch die Pavian-Po Problematik habe ich recht gut im Griff. Die ersten 3-4 Tage war es schon recht deutlich zu spüren, dass der Stuhl noch sehr aggressiv ist. Konnte aber durch regelmäßiges Auftragen von Vaseline ein starkes Brennen weitgehend verhindern oder zumindest lindern. Nach nun 6 Tagen ist der Stuhl schon nicht mehr so aggressiv ...
Rückblickend bin ich froh, dass ich den Beutel wieder los bin und schaue in eine Zukunft, die aus heutiger Sicht weit besser ist, als zu Colitis-Zeiten ...
Ich hoffe dieser Beitrag hilft allen, die vor einer RV/StomaOP stehen und nimmt ihnen etwas den Schrecken ...
Falls es noch Fragen gibt einfach stellen...
LG
von Webkänguru » 09.07.2012, 13:04
Hallo Nubert,
vielen Dank für deinen positiven Bericht Weiterhin alles Gute
Viele Grüße,
euer Christian
von Westerwald » 09.07.2012, 17:55
Hallo Nubert
Macht mir mut deien Bericht zu lesen.Bin am 30.07 dran mit der Rückverlegung.
@ Christian wenn gewünscht werde ich selbstverständlich auch einen kleinen Bericht davon schreiben.
Gruss Westerwald
von Webkänguru » 10.07.2012, 13:06
Hallo Westerwald,
sehr gerne, Erfahrungsberichte helfen immer weiter
Viele Grüße,
euer Christian
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