von Ele1 » 16.03.2015, 16:56
Hallo,
Mein Mann hat vor einem Jahr seinen ganzen Dickdarm verloren. Die erste Zeit hat er Loperamid 3 mal 2 und tgl. 3 Beutel Cholestyramin genommen.
Zu Beginn waren es auch so 20-25 T. Gänge
Heute kommt er mit dem Cholestyramin aus. Die bindet die. Gallensäuren und verhindert damit ein Wund sein am Po.
Mittlerweile kann er wieder fast alles essen und geht so 10 mal zu WC. Loperamid nur noch bei Bedarf.
Gut, er hatte kein Stoma aber von heut auf morgen keinen Dickdarm mehr die Symptome sind die gleichen.
Viele Grüße Gabi
von Liss » 28.04.2015, 00:10
Hallo, ich bin auch neu hier.
Habe mich für meine Mutter angemeldet, die momentan sich noch nicht in der Lage fühlt selbst zu schreiben.
Sie hatte jetzt vor 2,5 Wochen die RV. Und seit dem läuft es echt schlecht.
Bei ihr wurde der Mastdarm entfernt und es sind nur ca. 3 cm über vor dem Schließmuskel. Kein Reservoir vorhanden.
Sie ist nur am laufen auf die Toilette und die Nerven liegen blank. Kein Wunder, wenn man fast keine Nacht mehr durchschlafen kann.
Zusätzlich ist sie geschwächt, weil die Stomawunde sich entzündet hat und die Wunde geöffnet werden musste. Sie muss jetzt tgl. gespült und eine Gase eingelegt werden.
Viele Schmerzen...auch von den Toilettengängen, da alles wund ist.
wie seit ihr mit den Schmerzen umgegangen? Irgendwelche Tipps, wie man die Zeit des Wartens erträglicher machen kann.
Die Psychologin aus dem Krankenhaus, nimmt die Situation überhaupt nicht ernst. Sagte nur : na dann laufen sie halt ein paar mal mehr zur Toilette, seien sie doch froh, dass es funktioniert.
Ja toll....; zu keiner Zeit, weder während der Chemo, der Bestrahlung, nach allen anderen OP`S war meine Mutter so tief unten wie jetzt. Sie sehnt sich fast nach dem Stoma zurück. Was kann man nur machen???
von doro » 28.04.2015, 08:38
Hallo Liss,
Wahrscheinlich wirst Du bereits hier gelesen haben,das Zauberwort heisst Geduld.Da hat der Psychologe leider recht
Ich selber bin nicht zurück verlegt,kenne es aber von vielen hier aus dem Forum,das es so ist.
Ich vermute einfach, die Rückverlegung ist zu früh erfolgt,denn mit Stoma hätte Deine Ma in aller Ruhe die Folgen der Chemo verkraften können und dann die Rückverlegung angehen können.
Du wirst hier sicher noch gute Ratschläge gegen das Wundsein und die Schmerzen bekommen.
Ich wünsche Euch alles Gute.
von Addie » 28.04.2015, 13:22
Liebe Liss!
Ich kann Deine Mama gut verstehen, dass ist am Anfang wirklich mühsam. Bei mir hat es gute 6 Wochen gedauert, bis sich Darm und Verdauung eingependelt haben.
Deine Mama könnte versuchen, abends wenig zu essen, dann hat der Magen/Darm nicht so viel zum Verdauen (hat mir geholfen) = weniger Toi-Gänge! Eventuell die Ernährung anpassen, keine sauren Sachen (Fruchtsäfte), mehr stopfende Lebensmittel nehmen, vorallem abends. Gegen die Schmerzen am Po hilft eincremen und zwar nach jedem Toi-Gang. Ich habe von meiner Stoma-beratung die Hautschutzcreme von Cavilon bekommen. Die legt wie einen Film drüber und dann tuts auch nicht so weh. Ich habe in der Anfangszeit immer mit Wasser abgespült, das hat auch geholfen.
Wenn gar nichts hilft, könnte man auch Medikamente zum "Stopfen" nehmen, aber das bitte mit dem Arzt rücksprechen. So wie ich mich erinnern mag, hat meine Ärztin gesagt, ich bekäme Stopfmittel frühestens nach 4-6 Wochen.
Grundsätzlich ist es ja in der frühen Phase der RV besser, wenn der Darm gut läuft und nicht verstopft, aber ein bisschen mehr "Mitgefühl" wäre vom einem Psychologen sicher angebracht gewesen.
ich wünsche Deiner Mama, dass die Erfolge sich bald einstellen. Vielleicht hilft es, wenn sie eine wasserdichte Einlage ins Bett legt. Ich hatte zu Anfang immer panische Angst, das ich ins Bett mache und alles vers... und konnte deshalb oft nicht gut schlafen. Nachdem ich mir die Betteinlage hingemacht hatte, hab ich wieder gut geschlafen... Betteinlage = kriegst Du in der Babyabteilung eines gutbestückten Warenhauses, brauchst nicht die teuren Inkontinenz-teile.
Liebe Grüsse Addie
von Ariela » 28.04.2015, 15:55
Hallo Liss,
ich hatte meine RV vor fast zwei Monaten, und es hat - wie bei Addie - etwa sechs Wochen gedauert, bis sich Verdauung und Stuhlgang "eingependelt" hatten.
Während der "Durchfall-Phase" (bis zu 30 fast flüssige "Entladungen" am Tag), habe ich sowohl eine Windelhose als auch eine Bett-Einlage benutzt, sodass wenigstens der Stress vermindert wurde. Auch ich war ziemlich wund und habe - ausser der ständigen Waschungen (mit KALTEM Wasser) eine Hämoroiden-Salbe aufgetragen... was einigermaßen gut geholfen hat.
Ansonsten hatten sich bei mir nicht nur in der Stomawunde, sondern auch im ganzen langen Bauchschnitt Entzündungen gebildet, wordurch ich fast zwei Monate lang, anfangs täglich, dann alle zwei Tage ins KH zur Versorgung musste. Jetzt ist es Gott sei Dank überstanden.
Bezüglich der Schmerzen... klar waren sie da, aber ich habe mir (meistens) mit Erfolg eingeredet, dass es eigentlich doch nicht so schlimm ist, und es hat tatsächlich geholfen. Ich brauchte mir eigentlich nur etwas sehr Schmerzhaftes vorstellen (wie z. B. eine Ischiasnerv-Entzündung), und schon war es nicht mehr so schlimm
von Liss » 28.04.2015, 21:51
Ganz ganz lieben Dank Euch allen
Ich hoffe ich kann meine Mutter mit euren Erfahrungen ein bisschen trösten und motivieren.
von Addie » 01.06.2015, 13:44
Hallo zusammen!
Will mich hier gerne wieder mal mit meiner neuesten Situation melden... .
Mein Gedärme hat sich inzwischen gut eingependelt. Eigentlich - viel zu gut. Von zig Toi-Gängen am Start meiner RV, muss ich heute oft darum kämpfen meinem Darm überhaupt etwas abzubekommen . Ich und verstopft ? Kannte ich nie und war mir stets ein Fremdwort. War eigentlich eher Durchfallgeplagte. Vermutlich war meine Verdauung schon lange nicht mehr normal, aber ich habe dem viel zu wenig Beachtung geschenkt. In meinen jungen 20er hatte ich auf einer langen Fernreise einen Parasiten im Darm eingefangen und seit da lebte ich mit einem sehr unruhigen Darm. Sieht nun fast so aus, als ob die Ärzte das "richtige" Teilstück des Darms erwischt haben . Dass ich neuerdings auch darmanregende Mittel nehmen muss, ist allerdings Neuland für mich. Mittlerweile habe ich alles möglich versucht (Flohsamen, Abführmittel, aufgeweichte Pflaumen, glasweise Fruchtsaft - Ergebnis - nix! Ich fühle mich allerdings nicht aufgebläht und habe keine Bauchschmerzen. Vielleicht ist das auch normal, wenn man nicht jeden Tag kann? Kennt Ihr das auch? Wäre um ein paar Rückmeldungen froh, fühle mich etwas verunsichert .
Liebe Grüsse Addie
von Sonne68 » 01.06.2015, 21:01
Hallo Addie,
also mir gehts gut nach meiner RV im Januar. Es hat sich gut eingependelt mit mucofalk und colestyramin und abends mucofalk nur noch nach Bedarf. Leider gibt es aber immer wieder Lebensmittel die so gar nicht gehen bzw. ich die Uhrzeit wo ich es esse ändern muss...
Abends Mehlpfannkuchen gibt Verstopfung vom feinsten trotz Mucofalk..Es quelte mich Nachts bis ich mir nachts um drei Uhr nen Fencheltee und ein Körnerkissen gemacht habe...Stuhlgang war dann etwas zäh...Mit Abends Milchreis gabs den umgekehrten Spass, musste ix mal laufen - Durchfall
Mir ist aufgefallen das ich vieles wohl immer noch nicht richtig zerkaue, bin halt faul... Gestern war frischer Spinat auf der Pizza der machte den Weg unverdaut durch den Darm und blockierte alles heute früh... Trinken tue ich 2-3 Liter am Tag mit schw. Tee und Kaffee, dazu Bionade mit Wasser vermischt...Kaffee aber nicht jeden Tag wirkt abführend...
Meine RV war ja schwierig aber erfolgreich aber manchmal habe ich echt die Nase voll immer erst überlegen zu müssen ob ich das essen kann was ich essen will und obs die richtige Tageszeit ist...Ich finde es doof das ich auf manches verzichten muss...! Aber sonst haben der Darm und ich uns arrangiert..Wir gehen morgends (5-8 Uhr) so 3-5 mal jenachdem und dann den ganzen Tag nicht mehr..Hoffe auch mal auf das Mucofalk verzichten zu können...
Stolz bin ich auf mich, dass ich die 25 kilo die ich durch Not op 2014 und RV 2015 abgenommen habe nicht mehr zugenommen habe und seit Februar mein Gewicht halte, trotz Oster-und Pfingstschlemmerei bei Mama... Morgen gibts dann auch endlich das neue Auto und ich bin wieder mobil, weil ja noch mehr Baustellen da sind..trotz weniger Gewicht, sind die Schmerzen im li Knie und li Hüfte noch viel mehr geworden, leider...Auch mit meinem Ohr gibts Probleme, hatte ja den Hörsturz erlitten rechts und jetzt ein Hörgerät bekommen aber das was die Kasse zahlt und das ist schon sehr gewöhnungsbedürftig..Dafür wachsen meine Haare wieder normal die es durch den Stress ja eingestellt hatten...
Aber die RV war gut und sinnvoll und ich würde es wieder tun, trotz am Anfang viele Toilettengänge, Durchfall und wunden Po...Die Ärzte im KKH haben gesagt es wird immer dünn bleiben und mit 15 Toilettengängen am Tag müsste ich rechnen aber so ist es nicht gekommen...Jeder Körper reagiert auch anders und vieles lässt sich wirklich über die Ernährung machen, darum würde ich die RV jedem raten wo es möglich ist. Das mit dem Thema "Geduld" musste ich auch erst lernen. Es gelingt mir nicht immer aber meistens
Lg Heike
von Ariela » 01.06.2015, 22:00
Hallo Addie,
nachdem ich eine Zeit lang zwischen heftigen Durchfällen und Verstopfung geschwankt habe, schlug der Zeiger - vielleicht auch wegen des Prolapses - in Richtung Verstopfung aus. Damals sagte mein Arzt, dass es ganz normal ist, nicht jeden Tag Stuhlgang zu haben, es gäbe viele Menschen, die einen Rythmus von drei Tagen haben (allerdings glaube ich, dass das hauptsächlich für "Gesunde" gilt), ich solle auf deden Fall vermeiden, den Stuhlgang durch langandauerndes "Pressen" erzwingen zu wollen.
Im Moment klappt es eigentlich recht gut (vor allem Dank der guten Tipps von dir und anderen hier im Forum ), es kommt aber auch vor, dass die Sache nur schleppend vor sich geht... sprich an einem Tag nur eine kleine Entladung und nur mit etwas "nachhelfen", an anderen Tagen auch drei Entladungen, die fast völlig spontan und "glatt" verlaufen. Ich bin noch nicht darauf gekommen, woran das liegt, denn ich esse eigentlich immer zu denselben Zeiten, halte meine Diät recht gut ein, kaue ausführlich, trinke mindestens zwei Liter Wasser pro Tag und bewege mich so viel wie möglich... was ja wohl die wichtigsten Punkte sind, die zu beachten sind.
von Sonne68 » 03.06.2015, 20:35
hallo Addie,
was mir gestern noch einfiel...Ich esse jeden Tage einen Joghurt, Quark oder trinke aktimel..Jeden 2ten Tag einen Apfel...Somit bleibt immer alles geschmeidig...
Reagiere jetzt wohl auf Säure, deshalb trinke ich nur noch Bionade allerdings mit Wasser verdünnt, weil es mir dann noch zu süß ist...Aber man erinnere sich an vorher, da war der Stuhl auch nicht immer gleich obwohl ich sagen muss das ich mehr mit Verstopfung zu tun hatte..Von wegen Strahlenschaden im Darm...
Lg Heike
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