von Pusteblume » 07.09.2012, 21:53
Ich verzweifle gerade, war mit meinem Sohn drei wochen in Kur, das hat ihm sehr gut getan, mir allerdings auch. Leider hatte er ständig Probleme mit der Platte / Beutel das er manchmal richtig zusammen gebrochen ist und schreiend , wütend wurde..... das er das nicht mehr möchte .....u sw.
Jetzt sind wir wieder da, und er geht den 3 Tag zur Schule und da ist ihm heute das erste mal alles ausgelaufen, konnte ihm nicht zur Seite stehn, hat er aber super hinbekommen, jetzt meine Frage! Ich bin mir unsicher ob er Psychotherapie schon braucht, oder noch warten soll. die Familienhilfe meinte das er ess jetzt noch nicht braucht, aber er weint manchmal wenn er überfordet ist, und ich tröste ihn aber ich bin auch selber traurig und weiss nicht ob ich dann die richtige ist. wer kann mir einen Tip geben wann ich Therapie machen soll mit meinem Sohn ? oder noch warten soll.... Danke im Voraus.
von Biggi0001 » 07.09.2012, 23:24
Besser früher als später.
Wenn ein Kind schon Nervenzusammenbrüche hat, dann ist keine Zeit mehr groß zu überlegen, was die Familienhelferin davon hält oder ob das in dem Alter zu früh sein könnte.
In diesem Alter ists eh meistens eher Richtung Spieltherapie, aber auf jeden Fall kann er dort seinen Frust und seine Ängste loswerden, was bei der Mama öfter nicht der Fall ist, denn ich gehe davon aus, dass er - wie alle Kinder - seine Mum nicht noch trauriger machen will als sie schon ist.
Meine Meinung.
Gruß, Biggi
von Häslein » 08.09.2012, 00:16
Hallo,
ich weiß sehr genau, dass das, was ich jetzt schreibe, für Verwunderung sorgen und ggf. auch auf Unverständnis stoßen kann... trotzdem...
Ich glaube, dass das Stoma nicht die Ursache für das Verhalten Deines Sohnes ist, nur der Auslöser.
Er rebelliert gegen etwas oder gegen jemanden. Was ist mit seinem Vater? Er ist offensichtlich nicht präsent.
Warum auch immer, und egal, was vorgefallen ist: Du musst dem Vater Deines Sohnes in Deinem Herzen einen Platz geben, ungeachtet seines Verhaltens!
Dein Sohn besteht zur Hälfte aus Dir und zur Hälfte aus seinem Vater, so wie alle Kinder. Was immer Du Negatives über den Mann denkst, sagst oder fühlst, Dein Sohn merkt das. Du musst würdigen, dass der Mann der Vater Deines Sohnes ist, sonst gäbe es Deinen Sohn nicht.
Das vorneweg. Dein Sohn vertritt irgentetwas oder eine Person, die nicht dazu gehört, obwohl der Person diese Zugehörigkeit ins System zusteht,
Das merkt Dein Sohn unbewusst und reagiert... das nennt man Verschränkung, ein Begriff aus der Quantenphysik... Genaueres würde hier zu weit führen.
Es hat auch etwas mit Dir selbst zu tun, das Gefühl, dass Du schon mal beschrieben hast, dass Du sehr oft beim Sohn nachfrägst, Deine Angst.
Diese Angst, die Du hast, kann es sein, dass das ein Gefühl ist, dass Du von Dir früher gut kennst, als Du Kind warst?
Falls ja, wie alt wäre diese Angst?
LG, Häslein
von hmengers » 08.09.2012, 10:56
Na also, geht doch. Aber ich denke, Dein Sohn braucht weniger eine Therapie sondern eine passendere versorgung wenn so oft "Unfälle" passieren. Das spart Stress und Ärger.Jetzt sind wir wieder da, und er geht den 3 Tag zur Schule und da ist ihm heute das erste mal alles ausgelaufen, konnte ihm nicht zur Seite stehn, hat er aber super hinbekommen
von Waltraud Mayer » 08.09.2012, 18:11
Ich denke mal das s wichtig ist das der oder die Klassenlehrer Bescheid wissen und das die besten Freunde es auch wissen, das es mal passieren kann und er das nicht steuern kann und das es da dann nicht ausgelacht wird, dann schafft er das schon.
Einfach dem Jungen sein Selbstvertrauen stärken.Vielleicht kann er auch Wechselklamotten in der Schule lagern, damit ist er dann auf der sicheren Seite....
LG Waltraud
von sabter » 09.09.2012, 14:33
Hi,
habe vor kurzem bei der U-Untersuchung mit unserem Kinderarzt über dieses Thema gesprochen. Er hat mir empfohlen ab dem Vorschulalter eine Therapie zu beginnen, auch vorbeugend um das Selbstbewustsein zu stärken.
Bezüglich Versorgung würde ich auf jeden Fall hartnäckig nach einer Optimierung suchen. Ich denke das ist bei Kindern sehr schwer. Wir haben das Versorgungsproblem jetzt nach gut einem Jahr in griff, außer er bekommt viel Cortison, dann ist Land unter.
Gruß Sabine
von Biggi0001 » 10.09.2012, 08:03
Meine Ältere war auch von ca. 6-8 in einer Spieltherapiegruppe, nachdem sich ( nach Verhaltensauffälligkeiten ( Wutanfällen, "Abschotten" usw. ) herausgstellt hatte, dass sie mit nicht mal 6 Jahren einen IQ von über 135 hatte und sprachlich/sozial/denktechnisch auf dem Stand einer 15-16-Jährigen war.
Es hat keine Wunder bewirkt, aber sie konnte dort auch Probleme verarbeiten, die sie mit uns vielleicht so hätte nicht lösen können ( denn Eltern sind, ob mit oder ohne Absicht immer auch Teil des Ganzen und somit auch Teil des Problems ).
Ich kanns also nur empfehlen, denn wir als Eltern hängen viel zu tief drin, um "wirklich zu sehen" und oft wollen wir es ja auch nicht, weil wir gefühlt oder tatsächlich mit beitragen zur Sachlage.
Gruß, Biggi
von rammi » 10.09.2012, 16:23
Hallo,
Dein Sohn ist 8 Jahre alt und da steht ihm zu in Wut - und Weinanfällen auf "Schicksale" zu reagieren.
Mit logischen Argumenten kann er sich da wohl noch nicht äußern und trösten.
Ich glaube schon, dass Du Hilfe in Anspruch nehmen solltest. Vor allem dann, wenn die/der beratende StomatherapeutIn und auch deren/ dessen KollegenInnen keinen Weg dazu finden, dass die Versorgung sich deutlich weniger oder besser gar nicht löst. Was sagen die denn warum die Platte nicht hält.
Du beschriebst nach der OP die 7 Wochen war alles in Butter . Die Versorgung hielt.
Dann vor der Reha hielt die Platte nicht mehr gut. In der Reha schlecht. Hat sich denn nach Klinikentlassung eine Veränderung am Stoma ergeben durch zum Beispiel Gewichtszunahme? Wenn ja ist auf diese Veränderungen reagiert worden?
Unter den vielen Herstellern ist was schon probiert worden?
Können Deinem Sohn vielleicht Ileogelkapseln helfen? Zumindest zur Schulzeit?
Du merkst es schon. Auch ich glaube das zunächst dieses drängende Problem der undichten Platte weg muss falls es geht.
Wenn die Wut- und Weinattacken natürlich auch sehr oft so vorkommen und nicht in Bezug zum direkten Ereignis der Undichtigkeit liegen, so solltest Du vielleicht schon über Hilfe für Deinen Sohn nachdenken.
Und beherzige vielleicht den Vorschlag von Meli aus Deinem ersten Beitrag. Er wird schon machen.
HG
rammi
von charla » 12.09.2012, 18:27
Hallo Pusteblume,
wir haben mit unserem Sohn wegen seiner Behinderung auch eine Therapie nur für ihn gemacht. Auswirkungen positiv bis heute!
Wenn es möglich ist, würde ich Dir empfehlen, die Therapie durchzuführen. Evtl. Kontakt mit einem/einer Jugendtherapeuten erst mal zur Beratung aufnehmen. Die sagen dann schon, wie es weitergeht.
Viel Glück!
Charla
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