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Künstlicher Ausgang Kindergarten - Brauche Infos, Hilfe, Rat – Seite 1

Schon in den ersten Lebenstagen kann ein Stoma zum Lebensretter werden. Hier ist das Forum für Eltern betroffener Kinder und für die ganz speziellen Herausforderungen, mit denen die Familien plötzlich konfrontiert werden.
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15 Beiträge • Seite 1 von 21, 2

Künstlicher Ausgang Kindergarten - Brauche Infos, Hilfe, Rat

Beitrag von nena87 » 19.02.2010, 21:38

Hy, wer hat Erfahrungen mit Kindern im Kindergarten die einen künstlichen Darmausgang haben - aus Sicht der Erzieherin oder Kinderpflegerin?
Brauche Rat, Hilfe, Infos, alles was ihr mitzuteilen habt.
Vielen Herzlichen Dank schonmal.
Lg Nena87

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nena87

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Künstlicher Ausgang Kindergarten - Brauche Infos, Hilfe, Rat

Beitrag von Melli » 20.02.2010, 02:52

Willkommen Nena! ;)

Darf ich mal genauer fragen...bist du die Erzieherin oder die Mama, wie alt ist das Kind, welchen Ausgang und welche Grunderkrankung hat es genau?

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Melli

Moderatorin

Künstlicher Ausgang Kindergarten - Brauche Infos, Hilfe, Rat

Beitrag von nena87 » 20.02.2010, 09:37

Hy, bin Erzieherin und möchte aus diesem Grund keine genaueren Angaben machen, mir geht es im Vordergrund darum ob es möglich ist dass ein Kind mit künstlichem Darmausgang einen ganz normalen Regelkindergarten besuchen kann, was dabei zu beachten ist, ob das Kind für mehrere Kinder in der Gruppe zählt, ....
Danke

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nena87

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Beitrag von doro » 20.02.2010, 09:57

Grundsätzlich kann ein Kind , mit Stoma, in den Kindergarten gehen.Warum auch nicht.Zur Schule geht es ja auch,wenn die Zeit da ist.Voraussetzung , mein Denken, wäre schon,dass das Personal im Kindergarten sich zu helfen weiß, wenn einmal eine Panne passiert. ( Panne: Platte unterläuft oder Ähnliches,denn es kann vorkommen - muß aber nicht ) oder Mutter fix erreichbar ist.Die Kinder in der Gruppe sollten aus den genannten Gründen wahrscheinlich auch informiert sein.Nach meinen Erfahrungen ist die Akzeptanz im KG das kleinere Problem , denn, nach meinen Erfahrungn, können Kinder mit Handycaps sehr viel leicher umgehen als die Großen ;)

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doro

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Beitrag von hmengers » 20.02.2010, 11:53

Hallo,

ich hätte nicht gedacht, dass ich ausgerechnet zu diesem Thema etwas sagen kann. Aber so isses. Meine Tochter ist auch Erzieherin. Sie war bis zu einem Bandscheibenvorfall in einem integrativen Kindergarten tätig, mit gar nicht, aber auch mit mehrfach behinderten Kindern. Ich habe sie mal zum Thema gefragt.

Ein Kind hatte ein Stoma (fragt mich jetzt nicht, welches), für das immer Versorgungsmaterial im Kiga bereit lag. Das war dann nur ganz selten erforderlich und wesentlich weniger aufwändig als Windeln wechseln. Heute arbeitet sie in einem Regelkindergarten, der Kinder schon ab 2 1/2 Jahren aufnimmt und die Unglücke, die dort passieren, empfindet sie als wesentlich "unangenehmer" (oder wie soll man es nennen?)

Gruß
Herbert

Nachtrag: Ich denke nicht, dass das Kind nur wegen des Stomas für mehrere Kinder in der Gruppe zählt.

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hmengers

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Beitrag von nena87 » 20.02.2010, 14:28

Ich habe auch überhaupt kein Problem damit ein Kind mit einem Stoma zu versorgen, vorausgesetzt mir wird es richtig gezeigt und erklärt, weil Erfahrungen habe ich halt noch keine, aber man kann ja lernen.
Ich habe nur nach langem suchen überhaupt nichts zu diesem Thema im Internet gefunden, deswegen dachte ich ich frag einfach mal.
Mir geht es um Spielsituationen oder dergleichen, ob man hierbei auf irgendetwas genau achten muss oder ob das Kind verschiedene Sachen nicht machen darf. Wie gesagt ich habe keinerlei Erfahrungen. Kann es passieren dass es irgendwie herausgerissen werden kann oder ähnliches?
Mfg Und vielen herzlichen Dank für die schnellen Antworten, ihr helft mir echt weiter.

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nena87

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Beitrag von Rübe77 » 20.02.2010, 15:08

Hallo Nena,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum!

Aus Sicht der Erzieherin kann ich dir nichts sagen, aber aus Sicht des betroffenen Kindes! Ich war selbst mit einem Ileostoma in einem normalem Kiga und war das einzige Kind mit einem Handicap in der Gruppe. Die Erzieherinnen waren alle informiert und wussten was sie im Fall der Fälle (Platte wird undicht o.ä.) zu tun hatten. Soweit ich mich erinnere, waren immer eine Notversorgung (Platte und Beutel) und zur Sicherheit Windeln im Kiga untergebracht. Es wäre auch gut, wenn die Mutter des Kindes (oder Oma?) rasch zu erreichen wäre. Das kann vorkommen, muss aber nicht.
Soweit ich mich erinnere, hat man die anderen Kinder nicht aufgeklärt. Allerdings war meine Kindergartenzeit Anfang der 80er Jahre, und ich könnte mir vorstellen, dass man heute einiges anders handhabt. Ich fände es gut, wenn auch die Kinder Bescheid wissen. Kinder können oft besser mit einem Handicap umgehen und werden zwar sicher Fragen stellen, aber sie werden das Kind sicher akzeptieren und in die Gruppe integrieren. Ich habe nicht für mehrere Kinder in der Gruppe gezählt, und das ist auch nicht nötig, da das Kind ja, sofern es keine weiteren Einschränkungen hat, alles machen kann und keine zusätzliche spezeille Versorgung oder Betreuung braucht. Ihr solltet aber im Sommer ein Auge drauf haben, dass das Kind beim Spielen im Garten mit Klettergerüst etc. die Bauchdecke nicht zu stark belastet. Ich will dich nicht beunruhigen, es wird mit Sicherheit nichts passieren, ihr solltet nur ein Auge drauf haben, das Kind aber nicht "betüteln" und ständig irgendwo weg- oder runterholen, das ist nicht nötig. Das Kind merkt selbst wie belastbar es ist und verhält sich auch dementsprechend. Ansonsten kann das Kind eigentlich alles mitmachen.

Liebe Grüße,
Angelika :winke:

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Rübe77

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Beitrag von Linie 22 » 20.02.2010, 16:08

Mir geht es um Spielsituationen oder dergleichen, ob man hierbei auf irgendetwas genau achten muss oder ob das Kind verschiedene Sachen nicht machen darf. Kann es passieren dass es irgendwie herausgerissen werden kann oder ähnliches?

Die Lebensgewohnheiten des Kindes sollten jetzt nicht grundlegend geändert werden. Es wird weiter in den Kindergarten und später in die Schule gehen, es kann wie bisher im Sport (ausgenommen Bauch strapazierende Übungen) tätig sein oder Beispielsweise zur Musikschule gehen, mit Freunden spielen etc.. Je offener Du in Deiner Rolle als Erzieherin verstehst damit umzugehen, desto leichter akzeptieren auch meist andere Kinder der Kita-Gruppe die "besondere" Situation.


Nicht zuletzt unterstützen Kita-Besuche generell die Selbständgikeit aller Kinder. Das ist einer der wichtigsten Schritte sowie Lernprozesse, sowohl auf dem Weg zum Erwachsen werden, als auch im Umgang mit der Stomaversorgung.


Tschüüüss. wenn besonderes augenmerk an Notwendigkeit verlangt - dann - in einem gesunden, aber vorallem unauffälligem Maß., grüßt Silke (Linie 22) :winke: :winke: :winke:

P.s.
Für nena 87 - @ die Eltern des Kindes!
Es ist jedenfalls ein wichtiger Punkt, dass dieses Kind keine Sonderstellung im Kindergarten einnimmt. Um dies zu erreichen ist es sehr wichtig, Erzieher/innen über das bestehende Stoma sowie deren Ursache zu informieren und ihnen einen für Laien leicht verständlichen Leitfaden im Umgang mit dem betroffenen Kind an die Hand zu geben. Besonderes Augenmerk sollten Sie darauf legen, den Pädagog/innen zu vermitteln, dass Ihr Kind an allen Aktivitäten teilnehmen kann und inwiefern es im Umgang mit seinem Stoma Bescheid weiß.
Sofern noch nicht geschehen, sollten Dich in erster Linie die Eltern des Kindes darüber informieren!

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Linie 22

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Beitrag von nena87 » 20.02.2010, 18:06

Es wäre auf jeden Fall im Notfall die Mutter schnell zur Stelle. Ich habe auch einen offenen Draht zur Mutter und sie hat mich bis jetzt sehr gut eingebunden, das Kind ist allerdings noch nicht wieder im Kindergarten.
Da wir noch ein anderes Kind, mit einem ganz anderen Handicap in der Gruppe haben glaube ich nicht dass die anderen Kinder nicht damit umgehen könnten. Dieses Kind ist sowieso relativ beliebt in der Gruppe.
Ich bin jetzt, nach euren Antworten, auf jedenfall beruhigter und werde die Sache jetzt mal auf mit zukommen lassen.
Danke nochmal, finde es echt klasse dass nicht nur selbst betroffene sondern auch "Aussenstehende" so tolle Antworten und hilfe bekommen.
Ich hoffe ich kann irgendwann wenn es mal soweit ist nochmal kommen falls noch Fragen aufkommen.

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nena87

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Beitrag von Melli » 21.02.2010, 01:27

So, wie du das beschreibst, wird das klappen. Das Wichtigste bei einem Stoma ist eigentlich die Akzeptanz, wenn nicht-Stomaträger damit umgehen.
Die Versorgung an sich ist sehr einfach, mit einem guten Draht zur Mutter hast du das sehr schnell raus.

Was das Kind nicht machen darf, bzw ob überhaupt etwas dabei ist, wird dir nur die Mutter sagen können. Meist klappt aber alles wie vorher

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Melli

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